Praxisanleiter und Stationsarbeit möglich?

Hallo!
Ich bin seit Juli 2007 mit 50% für Praxisanleitung freigestellt und bin in dieser Tätigkeit für ca. 9 Stationen (Psychiatrie) verantwortlich. Das Prinzip der Freistellung läuft in unserer Klinik seit 2 Jahren und ist somit auch schon raus "aus den Kinderschuhen" und hat sich gut etabliert. Die anderen 50% arbeite ich ganz normal auf meiner alten Station.
Problem bei uns ist, dass es kaum ausgebildete PA´s gibt und somit die 10%-Stundenforderung an geplanten Anleitungen hauptsächlich durch uns erarbeitet wird.
Dazu haben wir ein Konzept mit 3 Säulen:
1. Stationsbegleitung durch uns
2. "freier Übungsraum" fern der Station : ich mag den Begriff klinischer Unterricht nicht....
3. Anleitungen durch die Anleiter der Station.

Die Teilung 50%/50% ist in meinen Augen ziemlich gut, vom Arbeitsvolumen wäre noch mehr Freistellung notwendig!

Soweit mein erstes Statement, für weitere Fragen, schreib einfach.
 
Wir sind ein Schwerpunktkrankenhaus und haben ca. 120 Auszubildende in der GKP, sowie viele Praktikanten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Bei uns läuft es so , das auf allen Stationen und Abteilung Praxisanleiter ausgebildet und " nebenberuflich " tätig sind ( ca.40).
Mit zunehmender Fallzahlsteigerung und steigender Arbeitsintensität wird bei uns die Zeit für die Praxisanleitung immer weniger. Ein wesentlicher Nachteil denke ich , wenn es nur "nebenberufliche" Praxisanleiter gibt, weil damit die nachweisliche Praxisanleitung nicht wirklich absicherbar ist. Erschwerend hinzu kommt , dass die Vertreter der Schulen nur noch höchst selten auf den Stationen anzutreffen sind.
Ansonsten wird durch die meisten Stationen von den Auszubildenden immer mehr " Alltagsleistung " abverlangt , aber die wenigsten sind bereit für die korrekte Anleitung auch mal Zeit zu investieren ...
Fazit: Bei uns hat die vielbesprochene Vernetzung von Theorie und Praxis lt. der neuesten Gesetzgebung noch keine Früchte getragen. Da war ja zur DDR Zeit wesentlich mehr drin!!!
Trend: Auszubildende machen ihre praktischen Erfahrungen immer mehr und mehr durch Abgucken und Nachmachen im Alltagsgeschäft . Lernen durch Versuch und Irrtum und damit ebend oftmals ohne fachliche gezielte Anleitung ....die ebend mehr bedeutet ....
 
Ich vermute mal, Du sprichst aus Erfahrung, wenn Du aus der DDR-Zeit berichtest?! Denkst Du denn echt, das das was damit zu tun hat? Ich finde es ja schon schlimm, wenn die "immer schon Westdeutschen" die Zeit "vorher" als besser betrachten, aber wenn auch noch die "immer schon Ostdeutschen" es so sehen:knockin:, Sorry, tut mir leid "ohne Worte".

So jetzt wieder zum Thema: Das Zeitproblem hatten wir "früher" auch nicht so! Es hängt damit zusammen, dass die Pflege einen immer schlechteren Stand bekommt, das es die Gesundheitsreform und ihre Budgetierung gibt, dass es den Krankenhäusern immer schlechter geht, und die Pflege hat keine Lobby! So das ist meine Meinung. ( nur kurz zusammengefasst ):)
 
@jacaranda
Natürlich ist mir bekannt in welcher angespannten Situation sich heute das Gesundheitswesen und damit die Krankenhäuser und ebend auch die Pflege befinden.
Und in meinem Beitrag , wollte ich auch nicht Ossi und Wessi Zeit miteinander vergleichen, weil ein Vergleich dieser beiden Systeme in ihren eh unterschiedlichen Zeiten auch kaum möglich wäre...
Aber fakt ist es , dass es damals bereits eine kleine Vergütung für Mentoren gab , das es klare Ausbildungsstrukturen gab und die Schüler von Anfang an gezielter geführt und in der Praxis begleitet worden sind... dies wollte ich ebend auch mal als positiv bewerten ...
 
OT: Praxisanleiter und Stationsarbeit möglich?

Ich finde es ja schon schlimm, wenn die "immer schon Westdeutschen" die Zeit "vorher" als besser betrachten, aber wenn auch noch die "immer schon Ostdeutschen" es so sehen:knockin:, Sorry, tut mir leid "ohne Worte".
Sie hat nicht die Systeme als solche verglichen, sondern einen einzelnen, winzigen Bestandteil davon: Die Organisation der Praktischen Anleitung. Ich finde das durchaus o.k.

Ulrich
 
Ja, das sehe ich auch so, aber es wurde doch deutlich von "DDR-Zeit" gesprochen und da war es doch auch bei uns noch zeitlich besser gestellt, das hat doch aber doch nichts mit der DDR zu tun, sondern wohl eher mit der Zeit, da es damals noch viel mehr PP gab drüben wie herrüben. Es fand mehr Anleitung statt, wenn es auch damals noch nicht Mentoren oder richtige PA´s gab. Nur das habe ich damit gemeint. So jetzt aber wieder zum Thema zurück.
Danke
 
:knockin:
Bei den Kollegen ist es kein Problem (ausser den Docs vielleicht, die fragen dann schonmal, warst du im Urlaub oder hattest du NW-frei), alle Pflegenden wissen, dass sie diesen Job übernommen hat; in der Zeit, wo sie in der Schule arbeitet, ist es im DP kenntlich gemacht.
Die Eltern fragen manchmal, "Sie hab ich aber lange nicht gesehn, hatten Sie frei?"

Ich muss unseren Chef echt loben, er ist für sowas zu haben und stellt sich nicht quer; ich persönlich habe ja das gleiche Modell, 50% in der Fachweiterbildung und 50% auf Station - genau umgekehrt zu meiner Kollegin (so dass wir nie nie nie nie nie wieder miteinander arbeiten können ) :cry:
 

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