Pflegeprozess in der allgemeinpsychiatrischen Behandlung & multiprofessioneller Behandlungsplan

Kroni

Newbie
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18.01.2008
Beiträge
27
Beruf
Fachkrankenschwester für Psychiatrie
Akt. Einsatzbereich
Tagesklinik
Hallo ihr lieben Kollegen/innen

Sehr gerne würde ich hier eine Diskusionsrunde eröffnen. Ich benötige eure Erfahrungen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem psychiatrischen Pflegeprozess gemacht?

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem psych. Pflegeprozess im multiprofessionellen Team gemacht?

Was läuft bei euch gut?

Welche Schwierigkeiten gibt es bei euch?

Wie arbeitet ihr im Pflegeprozess?

Welche Probleme treten auf?

Ich meine diese Fragen sehr ernst und benötige einige Antworten, um mir ein Bild zu machen, für einen Vortrag den ich machen muss. Ich weiss wie es bei uns läuft aber da ich nur hier arbeite, habe ich leider keine Erfahrungen damit wie es in anderen psychiatrischen Krankenhäusern so läuft.

Ich danke euch sehr im Vorraus.:flowerpower:
 
Schade, hätte mich sehr gefreut, scheinen die einzigen zu sein, die sich darüber ein wenig Gedanken machen....keine schöne Bilanz...
 
Hi Kroni!

Wir (offene allgemeinpsychiatr. Station, 28 Betten) arbeiten mit dem Krankenpflegeprozess!

Die Akzeptanz im Team ist mäßig bis gut.

Im Rahmen von QM - Begutachtungen und Beratungen sind die Ergebnisse recht gut;

Anamnese wird möglichst zusammen mit Patient, Therapeut (Arzt oder Psychologe) und Pflege gemeinsam erstellt; je nach Aufenthaltsdauer und Problemlage findet ein lockerer oder engmaschiger Austausch zwischen Bezugstherapeut und Bezugspflegekraft statt.

Beidehaben mindestens 1x / Woche 30 min Einzelgespräch mit Pat.
+ sich ergebende zusätzliche Kontakte (vom täglichen Hallo bishin zu täglich längeren Einzelcoachings ( z. B. bei Dissoziationen)

Das Pflege-Einzelgespräch heisst natürlich - naaaah - jawoll, Pflegevisite.

Dabei wird mit Pat gemeinsam Pflegeplan erstellt ( Problem, Ressourcen, Ziele, Maßnahmen und der Verlauf besprochen, logischerweise auch aktuelle Probleme / Krisen

Die letzte Pflegevisite ist das Abschlussgespräch, wobei man gegenseitig reflektiert, was gut und was weniger gut war; und die weitere ambulante Planung wird nochmal reflektiert.

Ein Teil der Patienten sind in einer speziellen Therapieeinheit und haben Pläne, die sie in die Einzelgespräche mitbringen, wo der Patient selbst, der Therapeut und die Bezugspflege ihre Ideen / Maßnahmen für die nächste Woche eintragen; so gibt es auch bei Zeitmangel für persönlichen Austausch einen Informationsfluss für die 3 wesentlich Beteiligten (Pat, Pflege, Therapeut)

Natürlich sind auch wir nicht perfekt und schaffen nicht immer alles, in der Regel aber mind. 80-90%

Die Bezüge legt das Team selber fest, spätestens am nächsten Werktag der Stationsleiter. (1 Bezugspflege + 1 Vertreter; bedeutet für Vollzeitkräfte bis 5 in Bezug und bis 5 in Vertretung (praktisch aber selten mehr als 4)

Ich persönlich bin zufrieden, würde gerne noch enger mit Therapeuten zusammenarbeiten

Z. B. durch eine gemeinsame Behandlungsplanung. Mir leuchtet nicht ganz ein, warum die Pflege einen Pflegeplan erstellt und der Therapeut einen Therapieplan, wenn doch beide gemeinsam mit Pat arbeiten. Da könnte man doch auch einen gemeinsamen Plan machen, oder?


Liebe Grüße


Friedrich


*Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht*
 

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