Pflegeplanung bei neuen Patienten

mary_1604

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07.05.2006
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Hallo,
ich wollt gern wissen, wie ihr das mit der Pflegeplanung handhabt, also ab wann erstellt ihr diese? Gleich in den ersten Tagen oder wenn ihr den Bew. schon etwas länger kennt? Ich bin jetzt seit Samstag wieder arbeiten und seit Montag kenn ich erst unseren etwas neueren Tagesgast (arbeite in einer Tagespflege), hab nun bis zum Wochenende Frei, somit habe ich nicht wirklich viel Informationen, zudem wird die Planung noch erschwert, weil Sie nicht bei uns gewaschen wird (wird zu Hause gemacht), dabei könnte man nämlich einige Infos in Erfahrung bringen. Des Weiteren kann die Dame noch sehr viel. Sie hat Alzheimer im Anfangsstadium. Sie findet sich also allein zur Toilette, kann ihre Nahrung selbst bestimmen und Sie hat auch körperlich keine Einschränkungen. Nun haben wir ein Problem mit der Pflegeplanung. Ich kann doch nicht bloß zu Kommunizieren, beschäftigen und zu den 11.-13. AEDLs was schreiben. Zumal Sie wahrscheinlich auch Anfang Januar Gutachten haben wird. Wie macht ihr das, mit der Pflegeplanung, wenn nur wenige Einschränkungen vorliegen?
Achso und die Biographie habe ich leider auch noch nicht geschafft, dass ist also auch eine Informationslücke.
Bin gespannt auf Antworten. Danke schon mal.
LG
 
hallo mary,
schreib erst die Biographie, mit ihr zusammen, dabei hast du dann auch schon viele Einblicke in ihre noch vorhandenen Fähigkeiten bzw. wo sie Einschränkungen hat..... Ja und dann schreibst du eine Anamnese und daraus ergibt sich die Planung.

Ich hoffe es hilft, vielleicht sprichst du die Angehörigen mit an ( Biographie )

sorry bin noch müde
t-rex:gruebel:
 
Also ich würde auch so bald als möglich (möglichst noch am Aufnahmetag) das Aufnahmegespräch mit dem Patienten führen (bei uns gibt es da einen speziellen Aufnahmebogen), in soo einem Gespräch erfährt man schon ´ne ganze Menge über den Patienten. Unklarheiten lassen sich ja vielleicht im Laufe des Aufenthaltes dann noch ergänzen.
 
Vielleicht ist dein Ansatz ein falscher. Warum versuchst du nicht ein anderes Pflegemodell zu nutzen: z.B. Orem, Böhm, o.ä.

Elisabeth
 
Danke für die Antworten.
Zum Aufnahnetag war ich noch nich da, hatte bis letzten Freitag Schule. Hab auch vergessen zu erwähnen, dass die Dame am WE nicht kommt, Sie ist nur unter der Woche bei uns. Und am WE legt mir eine Kollegin die angefangene Planung in mein Fach. Ich schau dann sozusagen, ob mir noch was einfällt. Die Biographie kann ich frühestens am Dienstag machen, weil ich Montag wieder frei hab.
Kann ich einfach ein anderes Modell nehmen? Wir schreiben die Planung nach den AEDL s von M.K. oder wie war das von dir gemeint? Entschuldige, wenn ich auf dem Schlauch stehe.:knockin:
 
Nutz doch ein anderes Pflegemodell als die AEDLs. Oder ist das nicht erlaubt?

Elisabeth
 
Nein, denke nicht, dass das erlaubt ist, aber ich kann am Dienstag ja mal fragen. Nur wüsste ich glaub ich nicht, wie ich nach diesem Modell die Planung schreiben sollte, aber wie gesagt, ich denke eh, dass das Modell nach M.K. festgelegt ist.
 
Hallo Elisabeth,

viele Häuser arbeiten nach einem bestimmten Modell und erlauben nicht das Abweichen auf ein anderes.

Sehr schlimm: Haus pflegt nach einem Modell und die Schule nach einem anderen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Wir nehmen zum Glück in der Schule, dass selbe Modell, wahrscheinlich, weil das Modell nach M.K. in der Altenpflege am meisten Anwendung findet, so sehe ich es zumindest und in der Krankenpflege gehe ich davon aus, dass die ATL`s sehr gebräuchlich sind. Berichtigt mich, wenn ich mit meiner Auffassung falsch liege. Aber wir hatten bis jetzt nicht wirklich viel zur Pflegeplanung in der Schule. Wie sieht das eigentlich aus mit der eingeschränkten Alltagskompetenz, darüber könnte man es vielleicht auch noch versuchen. Wer hat damit schon Erfahrung gemacht? Kommt da auch ein Gutachter und welche Vorbereitungen muss man machen?
Läuft das überhaupt schon gut an, weil wir mal Diskussion mit der Finanzierung hatten und dachten, dass es da einige Probleme geben wird?
LG
 
Hallo,
ich sitzt jetzt gerade vor der Planung und hab ein tolles Buch mit Formulierungshilfen dazu, und da steht unter Surzgefährdung als Anstrich Herz-Kreislauferkrankungen. Ich hab heut in die Akte geschaut und bei den Diagnosen steht Herzschrittmacher. Kann ich das irgendwie mit einbringen oder denkt ihr das wäre quatsch? Zumal in der Planung als Ressource bei den AEDL 3 normal Vitalwerte steht (von meiner Kollegin geschrieben), das klingt dann bestimmt widersprüchlich oder?:knockin:
Noch etwas anderes, hab vor kurzem irgendwo gelesen, das auch das in die Pflegeplanung mit reingehört, was die Angehörigen übernehmen oder gilt das nur bei den Pflegediensten? Bei mir handelt es sich ja um eine teilstationäre Einrichtung. Als Beispiel, Sie wird zu Hause vom Ehemann gewaschen, wenn ich ihn jetzt fragen würde, wie dies abläuft und er mir schildert, das Sie Anleitung benötigt, weil Sie nicht mit der Reihenfolge zurecht kommt, gehört das dann mit in die Planung oder wirklich nur das was in unrerer Einrichtung gemacht wird bzw. was uns auffällt?
Wenn es danach geht, kann ich ja zu dem AEDL4 sich waschen sowie zum AEDL 7 sich kleiden gar nichts schreiben, weil es nicht bei uns gemacht wird.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Es ist echt schwierig auf Krampf was zu finden und zu schreiben.
LG
 
Hi mary_1604

Lass mal die die Herzproblematik/Herzschrittmacher beiseite. Das ist primär ein Medizinisches Problem und kein Pflegerisches.

Ich bin mir nicht sicher . . . darum frag ich dich.

Ist das Pflegeassessment/Pflegeanamnese (oder wie es auch immer genannt wird) fertig?

Hast du genügend Informationen um ein Pflegeproblem zu identifizieren/benennen?

Hast du deine Klientin gefragt welches ihr grösstes Problem ist? (zb. bei einem Eintrittsgespräch oder ähnlichem).

@ Elisabeth Dinse / narde2003:
Der Titel Lautet " Pflegeplanung bei neuen Patienten"
evtl. wäre ein neues Thema sinnfoll.
Z.b.
"Welches Pflegemodell ist das Beste"
oder
"Welches Pflegemodell kann ich alternativ benutzen"
oder
"Wie presse ich einen Patienten in ein Pflegemodell"

Egal mit welchem Pflegemodell gearbeitet wird.
Es ist immer möglich ein gutes Pflegeassessment durchzuführen und dadurch ein Pflegeproblem bzw. Pflegediagnose zu identifizieren.

Pflegeassessment - Was ist das? Definitionen, Skalen, Instrumente, Methoden für die Pflege

cheers Angus
 
...und da steht unter Surzgefährdung als Anstrich Herz-Kreislauferkrankungen. Ich hab heut in die Akte geschaut und bei den Diagnosen steht Herzschrittmacher. Kann ich das irgendwie mit einbringen oder denkt ihr das wäre quatsch?

Hallo mary_1604,
was z. B. sein könnte wär eine Sturzgefahr durch Synkopen, die von Bradycardien ausgelöst werden können. Das ist aber bei Deiner Klientin durch den Herzschrittmacher nahezu ausgeschlossen.
Also weglassen!

Ich würd sagen (ohne dass ich mich in der stationären Altenpflege auskenne), dass Du vielleicht vordergründig die Probleme suchst, die die Person bei Euch in der Einrichtung hat. Denn nur für die kannst Du auch Maßnahmen beschreiben (Du kannst ja nicht die Maßnahmen für den Partner planen, oder :gruebel:).
Ist sie gangunsicher? Hat sie eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme? Inkontinenz? Ist sie (leicht) desorientiert?
 
Warum kommt sie in die Tagespflege? = aktuelles Problem
Medikamente = ev. potentielle Probleme

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass du hier mit den AEDLs nicht sehr weit kommen wirst in der Planung.

Elisabeth
 
Erstmal danke für eure Antworten. Ja, dass stimmt, wenn ich mich recht erinnere hatten wir auch schon einige Tagesgäste, wo nicht alle 13 AEDLs verwendet werden konnten. Warum Sie in der Tagespflege ist? Weil Sie Alzheimer hat aber wie gesagt im Anfangsstadium, Sie beschuldigt ihren Mann, er wolle Sie mit den Medikamenten, die sie ja laut AO nehmen muss, vergiften. Dadurch fährt auch der Pflegedienst abends und an den Wochenenden vorbei, um die Medis zu verabreichen, das wurde aber schon unter AEDL 11 aufgeführt. In ihrere Bewegung ist Sie nicht eingeschränkt, sie ist auch nicht inkontinent und sie kann ihre beeinträchtigte Gedächtnisleistung sehr gut mit einem hohen Allgemeinwissen kompensieren. Man merkt eben nur, dass das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt ist, indem sie wiederholt Fragen stellt oder auch Gesagtes wiederholt, aber ansonsten ist Sie fit, um es mal so auszudrücken. Jetzt habe ich noch ihr Misstrauen besonders ihrem Mann und Neuem gegenüber aufgeführt und das Sie nur schwer mit der Situation "Tagespflege" zurecht kommt (AEDL 12). Natürlich habe ich das in der Planung etwas anders formuliert.
Und wegen dem Erstgespräch kann ich keine Antwort geben, weil ich da noch der Schule war.
LG
 
Oh tut mir leid, habe nicht alle fragen beantwortet.
Also die Anamnese ist nicht fertigt, hatte ja heut in die Akte geschaut, also habe ich keine weiteren Informationen. Mit der Dame konnt ich auch noch nicht großartig reden. Wie gesagt versuch am Dienstag die Biographie zu machen. War halt die Woche nur Mo. und Die. arbeiten und jetzt am WE.
Das Dumme ist nur, dass die die gute Frau schon 14:20 Uhr nach Hause gefahren wird und ich erst ca. 14 :00 Uhr evtl. Zeit hab, um ein Gespräch führen zu können und 20 MIN. sind meistens nicht ausreichend für eine Biographie. Viele kennen das bestimmt aus der Altenpflege, nach dem Mittagessen wird Mittagschlaf gehalten und dann gibt es Kaffee, ja und dann fahren die ersten auch schon. Vormittags bin ich eigentlich immer im Bad. Somit ist vormittags also auch keine Zeit.
 

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