Pflegepersonal am Limit

zu so ziemlich Allen Beiträgen nach meinem Letzten noch einige Gedanken von mir:
- ich halte Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen auch für eine unbefriedigende Lösung. Für beide Seiten: die werden 3 Tage eingearbeitet und dann "ins kalte Wasser geschmissen", da kommt man zum Dienst, übernimmt deren Gruppe und kann erst mal nacharbeiten...selbst bei eigentlich Hochmotivierten...da laufen schonmal Infusionslösungen zusammen,die nicht zusammen laufen dürften,etc
- ich bin selber mit 19,25 h dabei und habe im letzten Jahr durchgehend jeden Monat-teilweise schon fest mit eingeplant-30 h und mehr die Woche gearbeitet....da geht man mit 2Kindern und Haushalt der weiterlaufen soll ganz schön a.d. Zahnfleisch nach ein paar Monaten. Geködert mit:Überstunden ausbezahlen lassen...einzig das Finanzamt freut sich bei Stkl.3u.5 über eine satte Nach- und Vorauszahlung!!!auch dies sollte bedacht werden, wenn TZ Kräfte da NEIN sagen!!!
Ich würde ein Zeitkonto gut finden:
Wer Überstunden leistet, darf früher in Rente...denn wer hält unseren Job bis 67 durch???? Dies in einem vetretbaren Maße.
 
Hallo, bin auch Teilzeit und kann dir im Wesentlichen nur zustimmen. Arbeitszeitkonto wäre ok. Allerdings finde ich das dauerhafte mit Mehrstunden einplanen nicht in Ordnung, denn wenn ich wirklich die Möglichkeit hätte mehr zu arbeiten, hätte ich keine 50% Stelle. Meine Kinder sind 10 und 12 und brauchen mich Mittags für die Hausaufgaben. Für 3 Stunden kann ich sie jetzt gut allein lassen, aber mehr ist nicht drin. Mein Freundeskreis ist auch nicht so flexibel bei ständigen Zusatzdiensten meine Kinder zu beherbergen. Für mich geht Famielie vor, sonst hätte ich keine. Schade, das man da immer vor die Wahl gestellt wird doch zu gehen. Geht dir das auch so? Gruß Kätchen:motzen:
 
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Bin auch Teilzeitschwester, arbeite zur Zeit nur am Wochenende, da mein Sohn einfach noch zu klein ist.
Da die Arbeitszeiten weder Familien- noch Kinderfreundlich sind, bleibt mir nichts übrig, als weiter Teilzeit zu arbeiten.
Unser Arbeitgeber versucht jetzt einen Tageskindergarten mit entsprechenden Zeiten einzurichten, aber selbst das schwierig, da ich wo anders wohne wie arbeite.
Mal sehen, was umgesetzt wird, denn bisher läuft erstmal eine Umfrage.

Ich habe kürzlich mit einem Pfleger einer Leiharbeitsfirma gearbeitet, und muss sagen, er war sehr fit. Natürlich muss man davon ausgehen, dass nicht alle Leiharbeiter so motiviert sind, aber das kann ich von so vielen Kräften in unserem Haus auch sagen, die im Springerpool eingesetzt sind (warum wollte sie wohl keine Station fest?).
Springerpool hört sich zwar gut an, aber viel zu klein, wird auch gerade wieder abgeschafft.
Gegen Personalmangel hilft halt nichts, außer Personal einstellen, aber anscheinend bewirbt sich keiner in unserem Haus...
 
Zeitarbeit ist mit Sicherheit bei anspruchsvollen Jobs keine Alternative!

Ich bin eine Leasingkraft und gehe auf fast alle Stationen mit motivation und versuche mich schnell einzuarbeiten. Z.zt. habe ich sogar wegen meiner Einstellung 2 Stationen auf denen ich regelmäßig arbeite, weil dort viele krank sind. Behandelt werde ich wie eine Sr. von Station. Klar würde ich lieber ne feste stelle haben aber das geht in einer klinik z.zt nicht und deshalb gebe ich so mein bestes.
 
Hallo an Euch,

ich kenne die Situtation zu gut. Bin erst seit September letztem Jahr examiniert und arbeite nun seit knapp 5 Monaten auf einer unfallchirurgischen Station. Es sieht auch hier so aus, dass immer mehr Zeitarbeiter auftauchen, weil nicht mal Neueinsteiger zu bekommen sind. Denn wer will schon in einem Unternehmen arbeiten, das nicht einmal tariflich bezahlt (ist eine gGmbH mit kirchlichem Träger). Diese Woche sind schon mal vier Stammleute krank, plus zwei Schwangere, die wegen Norovirus das Weite gesucht haben. Seit Monaten arbeiten wir, die wir nicht krank sind, für die anderen mit. Ich habe keine Ahnung wie die Stellenschlüssel so allgemein sind, aber mir kommt das hier extrem knapp besetzt vor. (Gibt es hier im Forum eigentlich Beiträge, die sich mal mit dem Stellenschlüssel befassen?)

Bei uns ist im Schnitt pro Tag eine Examinierte für 15 bis 20 Patienten (die meisten natürlich über 80, dement, viele Pflegefälle) verantwortlich. Wenn wir Glück haben helfen uns je ein Praktikant oder ein Schüler. Morgens gibt es eine Sekretärin, die seit Januar wieder fest auf unserer Station ist und eine Stationshilfe, die unter der Woche Essen und Kaffee mit austeilt.

Manchmal bekommen wir auch noch allgemeinchirurgische und internitische Patienten auf's Auge gedrückt, wenn die anderen Stationen voll sind. Gut, die müssen wenigstens nicht in den OP gebracht werden. In Stoßzeiten kann es vorkommen, dass eine Pflegekraft 5 OPs hat, davon werden manchmal drei gleichzeitig auf dem Flur vorbereitet, weil die alten Betten in den Zimmern ja noch nicht frei sind. Und das Ganze geschieht morgens zwischen 6.30 und 8.30, während wir waschen und Visite machen, Essen austeilen und Infusionen richten müssen, etc. Das wären dann im Schnitt 8 Minuten pro Patient. Wie soll denn das auf Dauer gehen??? Die PDL und Stationsleitung bei einem sogenannten Probezeitgespräch, wo man ja nicht ganz verheimlichen kann, dass das alles nicht sooo doll ist. Es sei mal so und mal weniger los. Allerdings gab es in meiner Zeit hier gerade mal an Weihnachten ein wenig Luft, weil da halt kaum OPs laufen.

Ist das normal?
Gibt es irgendwo in Deutschland eine Klinik, die ein wenig besser dasteht? Oder jammere ich nur wieder sinnlos 'rum.

Schöne Grüße und frohes Schaffen
Betti
 
Ich bin eine Leasingkraft und gehe auf fast alle Stationen mit motivation und versuche mich schnell einzuarbeiten. Z.zt. habe ich sogar wegen meiner Einstellung 2 Stationen auf denen ich regelmäßig arbeite, weil dort viele krank sind. Behandelt werde ich wie eine Sr. von Station. Klar würde ich lieber ne feste stelle haben aber das geht in einer klinik z.zt nicht und deshalb gebe ich so mein bestes.

geht mir so ähnlich
arbeite auch für ne Leihfirma, Na und... gibt solche und solche....
und wenn ich hier lese, das LeihPersonal grundsätzlich schlecht und unmotiviert arbeitet, nix kann und für alles was nicht rund läuft der Buhmann ist...na, würden meine Kollegen auf den Stationen auf denen ich eingesetzt werde, so reden, würde mir auch jede Lust und Motivation vergehen....
ich habe meine Ausbildung gemacht,habe meine Beruferfahrung in verschiedenen Bereichen gesammelt und kann durchaus kompetent arbeiten.ich arbeite derzeit in der Zeitarbeit, weil es mir immer noch mehr zum Leben bringt als ne ne Festanstellung zu 50 oder 75%
und wenn ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim Zeit-/Leiharbeiter anfordert, dann liegt s meistens wohl daran dass alle sparen wollen und keiner sich die Mühe macht jemanden fest auf eine volle Stelle einzustellen, wieso auch...jemanden von ner Leihfirma kommen zu lassen ist ja sooo viel einfacher
 
Zeitarbeit ist mit Sicherheit bei anspruchsvollen Jobs keine Alternative!

hm...warum nicht?
Wer als Fachkraft in der Zeitarbeit arbeitet, hat auch keine andre Ausbildung gemacht als ne Fachkraft die irgendwo festangestellt ist.
Natürlich kann man sich nicht von jetzt auf gleich irgendwo wo man neu hin kommt direkt auskennen, aber einem neu eingestellten festen Mitarbeiter wird es genau so gehen. wie gut ein neuer Mitarbeiter oder ein ausgeliehener Mitarbeiter arbeitet liegt immer an der Kommunikations- und Einarbeitungs-, und Erklärfähigkeit vom festen schon jahre dort arbeitendem Personal.
Soll jetzt nicht heissen dass ich es nicht begrüsse wenn Festeinstellungen der Zeitarbeit vorgezogen wird. Aber heutzutage ist es nicht mehr so leicht als Arbeitsuchender eine Festeinstellung auf Vollzeit zu bekommen. Da sollte mal drüber nachgedacht werden, bevor behauptet wird, Zeitarbeit ist bei anspruchsvollen Jobs keine Alternative
 
Hallo ihr,

also mein Beitrag sollte in keinem Fall Kritik an den Leiharbeitern sein. Ich bin mit allen sehr gut zurecht gekommen und es war zum Teil besser als mit dem Stammpersonal, weil das Stammpersonal halt wie schon beschrieben (vor allem bei 100% Stellen) völlig im Eimer ist. Das Problem bei uns ist, dass sie bei Bedarf nicht mal Leihpersonal einstellen, d. h. sie bekommen entweder so kurzfristig niemand oder sehen, dass es eben auch immer so geht. Am Wochenende sind auf einer Station mit 60 Patienten ab und zu mal zwei Examinierte da und ungefähr ein Zivi und wenn man Glück hat noch zwei SchülerInnen. Es muss ja irgendeinen Grund haben, warum sie niemand finden. In dem Haus, indem ich gelernt habe, hatten wir gar keine Leiharbeiter, zumindest als ich dort war.

Liebe Grüße
Betti
 

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