das Viele oder sehr viele Pflegekräfte nichts von der Kammer wussten, zeigt nur dass sie ohne Interesse am der Berufsentwicklung waren.
Ja, und es ist in der Tat erschütternd, was man hier im Thread lesen muss.
Ich meine, bei einem von mir ignorierten Mitglied, das hier fleißig gegen die Kammern agitiert und Fakenews verbreitet, ist eh Hopfen und Malz verloren, darauf werde ich nicht mehr eingehen, denn es wurde ihr oft genug von vielen Leuten hier schon erklärt - zwecklos. Aber es erschüttert mich schon, wenn ich von Leuten, die hier auch schon ein paar Tage dabei sind, plötzlich solche Aussagen/Fragen lesen muss.
Leute, die Diskussion um Kammern wird nicht zuletzt hier im Forum schon gefühlte Ewigkeiten geführt, da kann man sich echt mal informieren, bevor wieder bei Adam und Eva angefangen wird.
Ich verweise mal auf die Suchfunktion des Forums:
www.krankenschwester.de
Jetzt mal von meiner Seite aus noch ein paar neutrale Anmerkungen...
Wie sich die Stichprobe bei der o.g. Befragung zur Kammer zusammensetzte, wie sie ausgewählt und rekrutiert wurde, darüber kann ich nichts sagen. Solche Fragen sollten diejenigen beantworten können, die die Umfrage durchgeführt haben.
Normalerweise findet sich immer eine Angabe zur Methodik in der Befragung selbst; also z. B. zur Gründung der Kammer Nds. auf S. 22 unter Punkt 4 "Methodische Durchführung der Befragung". Dies ist aber überall anders gelaufen, z. B. musste man sich bei der Kammer RLP selber anmelden, wenn man an der Befragung teilnehmen wollte, in Bayern z. B. (wo im übrigen das Votum der Pflegekräfte von der Politik nachträglich ignoriert wurde) wurde man vom befragenden Institut ausgewählt.
Also bei meinem Ehemann ( Mitglied der IHK) schaute das so aus: Er zahlte Mitgliedsbeiträge und erhielt dafür monatlich eine
Zeitschrift. Da er nicht ausbildete, war die Kammer nicht wirklich hilfreich für ihn.
Er besaß auch keine Angestellten, die davon profitiert hätten.
Wurde bereits mehrfach angesprochen:
Die IHKs oder auch die Handwerkskammern sind mit sämtlichen Kammern, welche im Gesundheitswesen existieren, kaum zu vergleichen; u. a. deshalb, weil bei Handwerkskammern der Betrieb (also letztlich der AG) Mitglied in der jeweiligen Kammer ist.
Dies ist in sämtlichen Kammern des Gesundheitswesens (egal ob Ärzte-, Psychotherapeuten oder eben jetzt die Pflegekammern) nicht so - hier ist der Berufsangehörige selber das Mitglied der Kammer!
Die Ausbildung ist bisher eine staatliche Aufgabe gewesen, in welcher Weise soll ich denn hier Einfluss nehmen können?
Was genau und wie möchte die Pflegekammer denn für mich tun, und welche Kompetenzen hat die Kammer zur Durchführung?
Ich erhalte von Kollegen immer wieder den Hinweis auf Fortbildungen, also wenn das wirklich die einzige Aufgabe sein sollte (...)
Nur noch mal ganz kurz:
Natürlich sind Fortbildungen NICHT die einzige Aufgabe einer Kammer. Kammern haben u. a. AUCH (aber eben nicht nur) die Aufgabe, zwischen den Berufsmitgliedern und der Bevölkerung zu vermitteln. Sie vertreten aber AUCH UND VOR ALLEM die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Staat und Gesellschaft! Daher besteht kein Grund, warum ALLE Staatsbürger die jeweilige Kammer finanzieren sollten. Abgesehen davon gilt immer der Grundsatz "Wer zahlt, schafft an"; dann kommt so ein zahnloser Papiertiger wie die Vereinigung der Pflegenden in Bayern heraus, bei der der Freistaat Bayern nach Gutdünken und Kassenlage bezahlt - es ist daher von vornherein ausgeschlossen, daß ein solcher Verein ernsthaft gegen den Staat etwas durchsetzen könnte. Kammern, die von den Berufsangehörigen selber finanziert werden, sind dagegen unabhängig!
Ich verweise ansonsten hier einfach auf bereits seit Jahren bestehende Threads im Forum.
Einflußnahme einer Kammer besteht im übrigen vor allem in politischer Hinsicht:
Bei allen politischen Entscheidungen, die den jeweiligen Berufsstand betreffen, MUSS vorher zwingend die entsprechende Kammer gehört werden. Dies ist weder bei Gewerkschaften, noch Berufsverbänden so. Da kann Verdi noch so laut schreien, das interessiert die Politik nicht.
Richtig - Berufsverbände habens auch nicht hinbekommen - vielleicht zu wenig Organisiert?
Ich kann nur sagen, daß der DBfK u. a. Verbände verdammt viel hinbekommen haben für den relativ geringen Anteil an Pflegekräften, die darin organisiert sind.
Meine Frage ist, muss sich jeder, der Mal diesen Beruf gelernt hat da registrieren und dementsprechend Beiträge zahlen, auch wenn er oder sie nicht/nicht mehr darin arbeitet?
Auch das wurde im Forum schon mehrmals behandelt; Pflichtmitglied ist jeder, der im entsprechenden Beruf arbeitet oder auch bei seiner derzeitigen Tätigkeit überwiegend auf Kenntnisse aus seiner pflegerischen Ausbildung zurückgreifen muss. Es gab dazu entsprechende Gerichtsurteile, die wir alle schon mal hier im Forum hatten, ich werde sie nicht nochmal zitieren.
Sobald jemand nicht mehr im Beruf arbeitet, muss er nicht mehr Pflichtmitglied sein.
Arbeitet er hingegen in einem Tätigkeitsfeld, wo es nicht ganz klar ist, so ist die Frage der Pflichtmitgliedschaft immer eine Einzelfallentscheidung, ggf. der Gerichte (s. o.).
Inwieweit kann eine Pflegekammer was an den Arbeitsbedingungen verändern?
S. o. - muss von der Politik gehört werden.
Und ja - auf z. B. das Gehalt hätte eine Kammer keinen DIREKTEN Einfluß, denn Gehaltsverhandlungen unterliegen in D der Tarifautonomie, sprich, werden zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgehandelt.
Dessen ungeachtet gibt es (auch in D) inzwischen einen gesetzlichen Mindestlohn (der von der Politik bestimmt wurde und damit eigentlich der Tarifautonomie widerspricht). Und da Kammern sehr wohl Einfluß auf die Gesetzgebung hätten, könnten sie - indirekt - auch hier mitreden.
Fortbildungen und Ausbildung/Fachweiterbildung und Studium?
Ausbildung bzw. Studium sind per Bundesgesetz geregelt, daher können Pflegekammern hier nur indirekt Einfluß nehmen, indem sie auf die Gesetzgebung Einfluß nehmen.
Fort-/Weiterbildung wären direkte Aufgaben der jeweiligen Landespflegekammer (bei mehreren Landespflegekammern wäre es ratsam, wenn diese sich bei ihren Regelungen absprechen - was über die Bundespflegekammer auch gemacht wird).
Wenn die Pflegenden nur wissen sie müssen in der Pflegekammer sein, wenn es sie in ihrem Bundesland gibt und Beiträge zahlen verstehe ich, dass einige das nicht gut finden.
Dazu kann ich nur auf den Beitrag von
@Resigniert verweisen; es ist traurig, wie wenig sich Pflegekräfte für ihren eigenen Beruf interessieren. Die Diskussion um Pflegekammern gibt es schon ewig (seit den 80er/90er Jahren); zwar gab es strittige Punkte wie die Regelung der Altersversorgung (bei Pflegekammern nicht vorgesehen), aber die wesentlichen Punkte waren schon immer klar.
Daß jetzt manche Pflegekräfte "aus allen Wolken fallen", ist ein Armutszeugnis - aber nicht für die Pflegekammern, sondern für den Berufsstand Pflege selbst.