Pflege ohne Gewalt - ist das überhaupt möglich?

Was mich aber immer wieder aufregt ist wenn Kolleginnen versuchen über Patienten zu sagen.
(hoffe das mim zitat hat geklappt :engel:)

Ist mir leider auch schon oft aufgefallen dass über Pat. (schlecht) gesprochen wird, in der Annahme sie bekämen das sowieso nicht mit.
Vielleicht ist das auch eine Art von manchen Pflegenden Stress und Ärger abzubauen, ich weiß es nicht. Jedenfalls tuts mir im Herzen weh wenn ich mir vorstelle dass auch nur einer von 100 Pat. so einen Spruch "mitbekommt"...

@Binarella
Kein Problem, gern geschehen:)
 
"gut dass er wo anders hin kommt, er war so anstrengend".
Hallo zusammen, was sagt mir diese Aussage?
Derjenige ist mit der Aufgabe überfordert ihn zu pflegen. Erstmal doch auch ehrlich? Denn auch wir kommen an unsere Grenzen.
Natürlich sollte dies kein Patient mit bekommen, dann wäre es nicht mehr fachlich. Ansonsten ist es, wenn der Kollege reflektionsfähig ist, eine sehr gute Eigenschaft auch Probleme benennen zu können die in seiner Person liegen.


Liebe Grüße Brady
 
@ brady:
hast schon recht. nur muss man sowas trotzdem ned vor nem Patienten sagen.
 
Hallo,

bevor ich hier antworte, wollte ich meine Arbeit genau auf diese These hin untersuchen und ich muss sagen, es ist wirklich fast unmöglich, ohne Gewalt in irgendeiner Form zu arbeiten. Auch wenn es die meisten nicht als Gewalt bezeichnen würden, in irgendeiner Form kommt es täglich vor.

Ich würd mich über neue, ähnliche Themen freuen, bei mir hat es diese Woche bewirkt, dass ich viel intensiver gearbeitet habe als zuvor!!
 
Gewalt in der Pflege ist so eine Sache.....

Jeder hat garantiert schon mal Gewalt in der Pflege angewandt!?
Da schliesse ich mich net aus.... oftmals weiss man es gar net besser....

Ich erlebe einige Leute (Schwestern, Schüler...) die bei kleinsten unregelmäßigekeiten Gewalt in jeglicher form anwenden....siehe ersten Beitrag.
Vor allem bei den Schülern- wie soll das dann später werden wenn sie mehr Verantwortung/ Stress haben!?

Ich war selber auch mal so....( am Anfang...). Ich war generell nen bissl hektisch :-(, Bin ich auch noch nen bissl....
Auf jeden falll- gehe ich seit geraumer Zeit zum Yoga und Qui gong und seit dem bin ich nen bissl ruhiger. Irgendwann kam die Erkenntniss " es wird ja auch nicht besser wenn man den Patienten so schroff anfährt..."

Glaube aber net das es generell ohne Gewalt geht!?
Bsp. Katheter legen bei einer verwirrten Patientin die damit net einverstanden ist...

mfg Stefan
 
Ja, oder man hat eine Glocke, während man beim Waschen ist. Was macht man - Glocke läuten lassen -> Form einer Gewalt oder
- Pat. den man wäscht kurz alleine lassen -> auch Form der Gewalt??

Ich denke, man muss sich das nur bewusst machen, gerade in Situationen, in denen es nicht vermeidbar ist.
 
@Susi
Find ich klasse dass Du Dich "beobachtet" hast und die Arbeit bewusster erlebt hast - genau das wollte ich nämlich erreichen :klatschspring:
 
Ich habe mit großem Interesse diesen Beitrag gelesen und stimme dem Konsenz zu. Ich sehe auch, dass das Pflegepersonal oftmals Ansätze von Gewalt nicht als Gewalt sieht sondern als korrektes Arbeitsmittel um einfach nur voranzukommen.

Es ist Tatsache, dass uns das System teilweise zur Gewalt zwingt, wir aber keine Chance haben, den Kreislauf zeitaufwendiger Patient >> zu wenig Zeit - Manipulation des Patienten zwecks Reduzierung des tatsächlichen Zeitbedarfs << zu durchbrechen. Ich werde also gewalttätig, weil ich dazu gezwungen werde. Fazit: Auf mich wird auch Gewalt ausgeübt, nicht vom Patienten, aber von den mir auferlegten Arbeitsbedingungen.

Ich habe ein großes Problem, mit dem Wissen umzugehen, dass ich Gewalt ausübe und keine Möglichkeit habe, diese Situation zu ändern.
 
Was mich jetzt noch interessieren würde:

habt Ihr das Thema bzw. die Ergebnisse, die bis jetzt geschrieben wurden mal in Eurem Team angesprochen/diskutiert? Wie reagieren die Kolleginnen/Kollegen? Ist es da gar keinem bewusst oder wie gehen die, denen es bewusst ist, mit dem Wissen um?
 
Das Problem wird von vielen verdrängt weil es unter den jetzigen Umständen, die Kostendruck etc. hervorrufen, nicht lösbar ist. Die Lösungsansätze müssen an Stellen gegeben werden, die die Macht dazu haben. Als einzelne Pflegekraft kann ich nicht beschließen, dass ich ab sofort mir für jeden Patienten die Zeit nehme die er wirklich braucht. Dann bräuchte ich mindestens die doppelte Zeit für die Patienten.
 
Hallo Stormrider,

da kann ich dir nur teilweise Recht geben. Finde auch, daß der Kostendruck viele Dinge nicht mehr möglich macht und das an höherer Stelle etwas passieren müsste.

Aber, die Verantwortung des einzelnen ist immer noch bei uns selber. Ich denke, auch wir sollten eine Haltung entwickeln, wie weit gehe ich? Wie weit lasse ich es zu? Meine persönliche Meinung und mein Wissen, daß ich Gewalt ausübe und wo ich sie verringern bzw. nicht zulassen darf. Einfach zu sagen, wir können es aus finanzieller, personeller Situation heraus nicht leisten, wäre mir persönlich zu einfach. Wir stecken oft in einem Dilemma und dies sollten wir immer wieder deutlich machen in unserer Arbeit auch stets hinterfragen.
Bedeutet für mich auch Grenzen zu setzen, wie weit man mit mir umgehen kann. Denn das ist auch Gewalt an mir, wenn ich Dinge machen muß, die ich nicht vertreten kann.

Liebe Grüße Brady
 
Sicher sollte man Grenzen setzen. Und ich gehöre ganz bestimmt nicht zu den Pflegekräften die willenlos alles mit sich geschehen lassen. Das Interesse des Patienten steht für mich an oberster Stelle.

Und dein Text hier bereitet mir fast schon wieder Schuldkomplexe eben weil ich alles was mir möglich ist in die Wege leite. Sicher könnte ich noch einen großen Schritt weitergehen, aber vermutlich hätte dann meine Chefin die Nase von mir voll und schmeisst mich raus. Und so wie mir geht es mit Sicherheit vielen Pflegekräften.

Manchmal frage ich mich auch, wo die Angehörigen sind. Warum bekommen wir keine Unterstützung?
 
Hallo stormrider,

das ist es was ich meine, wir sind in einem Dilemma. Fühlen uns schuldig.
Ich kann lesen, daß du dir Gedanken dazu machst und das meinte ich damit eben auch, das es wichtig ist sich zu hinterfragen. Nur der Grat ist sehr schmal und es ist so anstrengend immer und immer wieder zu entscheiden, was lasse ich mit mir machen? Was mache ich? Wie weit stehe ich hinter dem, was von mir verlangt wird? Wo sind die Grenzen?

Die Angehörigen, die nicht sehen oder auch oft nicht erkennen können das wir es uns anders wünschen. Oder auch wir, wo wir doch loyal gegenüber dem Arbeitgeber sind, oder Angst haben vor Sanktionen, usw..

Liebe Grüße Brady
 
Hallo,

man begründet sein Handeln als Pflegeperson (ob Angehörige oder Pflegekraft) ja immer mit "ich tue es, weil es gut ist für den Patienten / Bewohner ..." ("Zwangs"-Mobilisation, damit die Bewegungseinschränkung und die Kontrakturen nicht noch schlimmer werden etc.).
Also ich setze mal bei jedem voraus, dass das Vorhaben aus guter Motivation heraus geschieht. Es ist ja so: könnte der Mensch es alleine oder / und wüßte er selbst, was für ihn gut ist und was nicht, dann wäre ja keine Pflege notwendig. In dem Sinne hast du recht, ohne "Gewalt" geht es oftmals nicht. Leider! Pflege ist Verantwortund und bedeutet somit auch dem Pflegebedürftigen nahezulegen, dass manche Dinge einfach getan werden müssen.

Grüße,
Haebia
 
Mein erster Beitrag
Erst mal Hallo! an Alle die hier lesen tun.

Mir fällt nichts anders ein als einfach einige Kommentare zu geben
sollte das nicht so gut ankommen bitte ich höflichst um Verzeihung!

Kommunizieren
- Unterhaltungen mit Dritten über den Kopf des Patienten hinweg – unprofessionell! ( außer bei der Dienstübergabe)
- Desinteresse falschen Beruf erlernt keine direkte Gewalt
/ Unaufmerksamkeit- kann ja mal vorkommen Gewalt???
- Verniedlichung des Namens / respektlose Anrede wie "Oma" zu 90% unprofessionell (Psych. Ausnahmen möglich bzw. nötig)
- Rügen wie "Haben Sie sich schon wieder vollgemacht?" unprofessionell bis unverschämt
- Vermeidung von Blickkontakt kann mal passieren (finde ich nicht sehr Gewalttätig)

Sich bewegen
- unangemessene Unterstützung der Bewegungen (zu fest, zu grob, zu schnell) entweder unangemessen handeln, oder unterstützen – ansonsten wiederspricht sich die Tatsache in sich. Wertung: unprofessionell bis grob fahrlässig.
- Einschränkungen des Bewegungsspielraums, z. B. Rollstuhl zu eng an den Tisch schieben warum tut jemand so etwas (völlig unklar)
- Liegenlassen im Bett wenn Patient das wünscht warum nicht? bzw. Zwangsmobilisation alles was mit Zwang anfängt oder aufhört hat in der Pflege nichts zu suchen (außer zum Schutz ,Leben in gefahr) oder Selbst-Fremdgefährdung nur mit richterlichem Beschluß

Vitale Funktionen aufrechterhalten:
- zuviel Lüften verstehe ich nicht! / Durchzug machen unprofessionell/ Lüften wenn jemand nackt ist unprofessionell bis fahrlässig
- schlechte Gerüche belassen ? stell ich mir gar nicht so einfach vor.
- Waschwassertemperatur bestimmen wer soll es tun wenn Pat zB nicht in der Lage dazu ist „lauwarmem Wasser“ ist das wirklich Gewalt?
- Rationalisierung von geäußerten Bedürfnissen: "Sie brauchen keine Decke, es ist doch viel zu warm" kommt mir auch nicht sehr gewalttätig vor obwohl erster Grundsatz in der Pflege Patienten ernst nehme… steht in bestimmt jeder Pflegeplanung

Sich pflegen
- Zwang zur Körperpflege, zu Vollbad, Dusche oder Haarwäsche –nur nach richterlichem Beschluß möglich
- zwanghafte Anwendung eigener Hygienevorstellungen unklare Aussage
- Haare-/Nägelschneiden, Rasieren wider Willen des Pat. strafbar verboten!
- Zwangsparfümierung wer macht denn so etwas?
- ungewollte Anwendung von (Baby)Pflegemitteln kommt bestimmt selten vor

Essen und Trinken
- Verwendung des Wortes "Füttern" das ist natürlich sehr brutal grenzt schon an Körperverletzung
- zu schnelles Essen eingeben unprofessionell
- nicht ausreichend Nahrung/Flüssigkeit geben verboten strafbar!!!
- Verabreichung des Essens auf dem Nachtstuhl hab ich noch nie gesehen oder gehört (vielleicht gar nicht so unpraktisch)---ironisch gemeint---
- routinemäßige Verabreichung passierter Kost kenn ich nicht

Ausscheidung
- Sitzenlassen auf Toilette mit Absicht oder ohne (ist schon ein gewaltiger Unterschied)
- "drin liegenlassen" unverschämt! wenn es das ist was ich denke bzw. denken soll
- Anbringen eines DK therapeutische Maßnahme ärztl. Anordnung bei Blasenhochstand keine schlechte Idee

Sich kleiden
- ungewolltes Anziehen von Kleidung bzw.
- Anziehen von ungewollter Kleidung find ich eher lustig
- Einschließen der Kleidung Freiheit für jegliche Kleidungsstücke (würde ich für unterschreiben)

Ruhen und Schlafen
- zu zeitiges Wecken ist relativ (für mich immer zu zeitig)
- nächtliche Waschungen verboten ( außer Patient ist stark verschmutzt dh. es besteht eine gewisse Notwendigkeit)
- Verabreichen von Schlafmitteln ohne Info oder ungewollt völlig daneben bis strafbar

Sich beschäftigen
- Kindergartenspiele ---vielleicht um nicht geistige Aktivitaten verkümmern zu lassen
- Missachtung der Privatsphäre (nicht anklopfen) nicht nett aber Gewalt?….
- Einhalten eines starren Tagesablaufs bei einigen Patienten das A&O der Behandlung zB. Borderline, Sucht usw.
- geistige Aktivitäten verkümmern lassen

Sich als Mann/Frau fühlen
- Anbringen eines DK/Urinalkondom
- Schamgefühl verletzen das kann man als Gewalt akzeptieren
- Netzhosen besser als gar keine sonst bekommt die doch keiner oder???
- Duzen böse Gewalt im gesamtem Forum (trotzdem unhöflich)… außer im Forum

Sicherheit in der Umgebung
- Fixierung/Bettgitter (wider Willen) verboten strafbar
- Vertrauensbruch verstehe ich nicht
- Entwenden der Klingel unprofessionell (Psych. Außnahme suicid und so)

Soziale Bereiche des Lebens sichern
- jemanden sich selbst überlassen wie lange? 1 stunde, einen Tag oder sogar mehrere Wochen
- jemanden aus "Zimmer werfen" einen Patienten in ein anderes Zimmer verlegen ist legal und oft auch sinnvoll für Patienten, Mitpatienten und auch fürs Presonal
- Dauerberieselung durch Radio/TV endlich mal Gewalt gefunden!!! letzte mal gesehen bei „Einer flog übers Kukucksnest“
- Aufzwingen von Gesprächen was wäre denn das Gegenteil?

Existentielle Erfahrungen des Lebens
- Missachtung oder Nichtbeachtung der Religiösität in unserer Gesellschaft nicht möglich bis verboten
- Abblocken von Gesprächen in der Psych. manchmal doch notwendig
- Floskeln ("Das wird schon wieder") … ach das wird schon wieder…
- Gespräche über Sterben/Tod versuchen zu unterdrücken nicht Alle können Alles!


Ich versuche Patienten so zu behandeln, wie ich auch gerne behandelt werden möchte… funktioniert auch meistens (außer wenn der Patient andere Vorstellung von einer Behandlung hat). Das wirft dann wieder Probleme auf, die ich aber auch nicht beantworten kann.
Kommt mir so vor wie die Beschreibung eines Krankenhauses in Burkina Faso vor 20 Jahren.
Wer so etwas duldet oder toleriert was hier beschrieben wird macht sich zum Mittäter (bei einigen Sachen )
Ab wann ist was Gewalt? …. man kann auch einiges übertreiben.
Mit freundlichen Grüßen
j2
 
Du hast sicher in manchen Dingen recht. Im Berufsalltag wird man leicht dazu verleitet, auch unbewusst Pflegehandlungen durchzuführen, die so nicht korrekt sind.
Aber einige Sachen, die du bei deinen AEDL´s aufgezählt hast, definiere ich nicht mit Gewalt, wie zum beispiel: zuviel Lütfen oder Anbringen eines DK´s. Ein DK muss einen medizinischen Grund haben, auch wenn manch Pflegekraft diesen legt, weil es ihr einfach zu doof ist, andauernd danach zu schauen, ob der patient nicht schon wieder in die Hose gemacht hat.
Aber solche Sachen gehören für mich eher zum Thema fehlende Hilfeleistung, aber nicht zum Thema Gewalt.
 
Wenn ich einem Patienten einen DK lege, der dazu sich nicht äußern kann, ist es Gewalt.
Wenn ich in ein Zimmer komme und lüfte, weil mir danach ist, aus welchen Gründen auch immer, ist es Gewalt.
Wenn ich einem Kind die Mutter entziehen muss, weil es operiert werden muss, ist es Gewalt.
Wenn ich ein Bettgitter vor das Bett anbringe, ist es Gewalt.
Wenn ich einen Patienten fixiere aus Selbst- oder aus Fremdgefährdung, ist es Gewalt.

Egal aus welchen medizinischen/pflegerischen Gründen, die auch fachlich gut überlegt sind und anders nicht zu bewerkstelligen sind, ist es trotzdem Gewalt, die ich einem Menschen antue.

So bleibt mir meine Sensibilität auch erhalten, um zu schauen, gibt es wirklich keine Alternativen? Dies lässt auch Standards, die für mich nicht das Mass aller Dinge sind, immer wieder meine Augen offen zu halten und zu überlegen, wie kann es anders, besser und humaner gestalten.

Nehme es nicht einfach hin, ohne nachzufragen, nachzudenken. Auch lebe ich damit, dass ich Gewalt ausübe, aber mit dem Wissen werde ich weniger Gewalt ausüben.
Ich kann Entscheidungen treffen und auch dazu stehen, begründen warum ich das Bettgitter anbringe um dann immer wieder im Prozess zu überdenken, ist es noch sinnvoll? Diese fachliche Entscheidung habe ich mit getroffen und wenn eine andere Lösung sich ergeben sollte, werde ich diese treffen.
Ich muss auch zu dem stehen, anstatt zu sagen. Ich mag ja persönlich keine Bettgitter, aber es muss sein. Es interessiert keinem was ich persönlich nicht mag. Es muss es fachlich begründbar sein.

Das gehört auch zur Transparenz in der Behandlung. Nehmen wir mal an, es kommt ein Angehöriger zu Besuch. Dieser fragt, warum hat meine Mutter ein Bettgitter? Das Schlimmste, was man sagen kann, ist meiner Meinung: "Das hat der Arzt angeordnet"......Was daraus entstehen kann, lässt meine Fantasie nur so erblühen.....

Gruß Brady
 
Also als ich Patientin war ( 9 Jahre alt), wurde ich einfach auf den Flur geschoben und dort belassen von morgens bis abends ohne auch nur eine Beschäftigung zu haben und ohne erklärt zu bekommen, warum dies überhaupt gemacht wurde.
 
Das mit dem " Patienten beim Essen auf Toilettenstuhl sitzen lassen" ist mir nun auch passiert. Aber es war so: Die Patientin musste auf Toilettenstuhl und fragte, ob ich ihr helfen könnte. Hab ich dann auch gemacht. Sie sagte mir dann, dass sie gerne auch auf dem Toilettenstuhl zum Essen sitzen bleiben möchte. Ich fragte sie nochmal, ob das denn auch wirklich okay für sie wäre, ich könnte sie vor dem Essen auch noch kurz "frisch" machen und sie dann auf die bettkante zu setzen. Nee das wollte sie nicht, erst nach dem Essen.
Ich fand das selber recht merkwürdig, hab ihr aber dann ihren Willen gelassen.

Mit dem Thema: Zu schnell, zu grob bewegen usw kann ich nur sagen: Jeder Patient hat wohl andere Empfindungen gegenüber, was zu schnell und was zu langsam oder zu grob ist. Die Bewegung, die du noch bei den einem patienten ausgeführt hast und genau richtig war, kann für den anderen schon wieder zu schnell sein. Hab ich noch gestern erlebt. Ich hab eine Patientin an die Bettkante zum Essen mobilisiert, bin vorsichtig und langsam (wegen schmerzen) vorgegangen und hab dann danach ne patientin aufm Toilettenstuhl gesetzt und sie sagte, ich soll ein bisschen langsamer sein, obwohl ich schon langsam war.
 

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