News Petition im Bundestag: Zugangsvoraussetzung für Gesundheits- und Krankenpflege: Hauptschule?

@ Elisabeth OT: meinem Ego geht es gut

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass mit dem Fachschulstudium die Ausbildung damals höher aufgehängt war, wie es im europäischen Ausland häufig zu finden ist.
Das 1911 entschieden wurde, dass alle Gesundheitsberufe nur nach Anordnung eines Arztes tätig werden dürfen, war damals evtl. sogar berechtigt. Heute leidet nicht nur die Pflege darunter. Viele Jahre war es Grundlage ihrer Gelddruckmaschine, die jetzt ja beschnitten wird.

....dass Pflege selbst nur sehr wenig Interesse an einigen interessanten Möglichkeiten zeigt: Beratungs- und Trainingsangebote, Primary Care, usw..

Dahinter stecken 30 Jahre "Wir können nicht, wir dürfen nicht und vor allem wollen wir nicht"
Da gehört ein neues Selbstbewußtsein hin, welches wir durch Übernahme von Managementtätigkeiten erarbeiten können.

....dass sie eher eigenständige Entscheidungen im wahrsten Sinne des Wortes erbringen müssen und dass sie in ihren Bereichen Pflegeexperten sind?

Warum mit Fragezeichen? Sie sind beim Patienten auf sich selbst gestellt und können sich hinter niemandem verstecken. Viele sind so zu wahren Experten geworden. (Nicht alle)
Sind es Eigentümer einer Amb. Pflegeeinrichtung bieten sie jede nur erdenkliche juristisch vertretbare Leistung an, die sie abrechnen können.

Das Pflegeweiterentwicklungsgesetz von 2008 stellt an die Pflege im ambulanten Bereich und im Altenheim Forderungen an denen wir in der Klinik zur Zeit kläglich scheitern würden. (Wenn ich nur an Pflegeplanung für alle denke, puhh)

Opnetz
 
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass mit dem Fachschulstudium die Ausbildung damals höher aufgehängt war, wie es im europäischen Ausland häufig zu finden ist.

Naja nur weil das Kind anders hieß, war es nun nicht unbedingt besser. Pflege als Pflegewissenschaft spielte wohl mehr als ein untergeordnete Rolle. Es ging vordergründig um die Vermittlung medizinischer Kenntnise un der Vorbereitung auf die Tätigkeit als medizinsiche Hilfskraft.


Dahinter stecken 30 Jahre "Wir können nicht, wir dürfen nicht und vor allem wollen wir nicht"
Da gehört ein neues Selbstbewußtsein hin, welches wir durch Übernahme von Managementtätigkeiten erarbeiten können.
Wie unterschiedlich 30 Jahre Berufserfahrung sich darstellen können. Mir war es irgednwann zu blöd mich über den medizinischen Kram zu definieren. Icg finde mittlerweile Pflege viel spannender. *fg*

Sind es Eigentümer einer Amb. Pflegeeinrichtung bieten sie jede nur erdenkliche juristisch vertretbare Leistung an, die sie abrechnen können.
*g* Du scheinst mehr als wenig Ahnung zu haben von der ambulanten Pflege. Ich will nicht bestreiten, dass es da auch schwarze Schafe gibt. Aber ich bin dort öfter Pflegeexperten begegnet als im klinischen Bereich, wo offensichtlich die Versuchung sich in die medizinsche Bereiche zu flüchten, magisch anziehend wirkt.

Das Pflegeweiterentwicklungsgesetz von 2008 stellt an die Pflege im ambulanten Bereich und im Altenheim Forderungen an denen wir in der Klinik zur Zeit kläglich scheitern würden. (Wenn ich nur an Pflegeplanung für alle denke, puhh)
Genau- und wo liegt das Problem der klinisch tätigen Pflegekräfte? Ärztl. Tätigkeiten sind schnell gemacht und erfordern wenig Pflegefachwissen. *g*

Elisabeth
 
Da meine Frau im ambulanten Bereich arbeitet, kenne ich selbst ausreichend KollegInnen aus diesem Teil der Gesundheitsversorgung.

Auch habe ich Altenpflegerinnen und Mitarbeiter des MDK im Bekanntenkreis und habe großen Respekt vor der Leistung unserer KollegInnen. Sie sind Experten. Und werden regelmäßig umfangreich vom MDK und anderen Organisationen kontrolliert. Ich ziehe vor allen den Hut, die dort gut abschneiden.

Im Akutkrankenhaus stellen sich aber andere Aufträge, die auch Pflege sind. Wir unterliegen zudem anderen Organisationsstrukturen, die wir mitgestalten müssen.

Opnetz
 
Im Akutkrankenhaus stellen sich aber andere Aufträge, die auch Pflege sind. Wir unterliegen zudem anderen Organisationsstrukturen, die wir mitgestalten müssen.

Nochmal: dein Begriff von Pflege ist durch deine Ausbildung geprägt. Dieses Bild hat sich mit wachsendem PFLEGEwissen in den letzten Jahren rapide geändert.
Das manche Kolleegn in den Jahren, wo sie nicht den Tätigkeiten Blutentnahme, i.v. Spritzen nachgehen konnten, sehr gelitten haben beweist nur, dass diese Kollegen eher an traditionellen Prinzipien haften oder anders: es war so, es ist so und es wird immer so sein.

Damit ist der Weg frei für einen Qualimix im Akutkrankenhaus: Abbau der dreijährigen auf einen Mindeststand, Aufbau der Anzahl geringer ausgebildeter Kräfte bzw. Einsatz von Spezialisten.

Begonnen hats (wie du schon festgestellt hast) mit der Physiotherapie, den Logopäden, den Ergotherapeuten u.ä.. Diese Spezialisierung setzt sich heute mit den OTAs fort und wird hier noch nicht beendet sein.

Verbandswechsel- dafür wächst die Anzahl der Wundmanager. In absehbarer Zeit Spezialisten, die die Wunde beurteilen und ansetzen,w ie sie zu verbinden ist. Die benötigte Anzahl pro Haus dürfte sich in einem Prozentsatz unter 3 bewegen.

Blutentnahmen. bekomme ich billiger von der MFA oder für ältere Kollegen zum Verständnis: von der Arzthelferin. Ist eine reine Organsiationssache. Und wir wissen ja alle, wenn der Doc selber BEs macht, wie die Anzahl der Untersuchungsanforderungen sinkt. ggf, setzt du eine MFA als Springer ein.

i.v. Spritzen. Auch da reichen MFA, die angelernt werden. Mehr passiert bei uns auch nicht.

Grundpflege: füttern, waschen, trocken legen mit dem Ziel: satt, sicher, sauber- das hat uns ja schon ein Politiker erklärt, dass kann jeder.

Casemanegement. Gibts bei uns- in einer Klinik machts eine MFA. Die restlichen Kliniken nutzen einen Doc, der diese Zusatzquali studiert hat.

*grübel* Wofür brauche ich den eine GuK?
Zum Kurven malen? Wirds demnächst mit dem Einzug der PC-gestützten Doku nicht mehr geben.
Zum mitschreiben bei der Visite? Entfällt aus oben genannten Gründen ebenfalls.
Zum Medistellen? da gibts bereist Kliniken, die umstellen auf patientenorientierte Medikamentenzuteilung. Da bekommste deine medis fix und fertig für den Pat. tgl. geliefert. Ist kostengünstiger als die Medidepots auf den Stationen.
Lagerwirtschaft: wird bei uns im Haus bereits durch eine Fremdfirma gemacht. Stichwort: Modulsystem.

Zum waschen hatten wir ja schon jemadn anderen.

Sieht fast so aus, als wenn wir uns selbst eliminieren. Aber wer denkt schon an morgen. Der heutige Tag ist wichtig und da haben wir ja noch gottseidank genug geld für dreijährig examinierte Fachkräfte und könennuns leisten, dass diverse Hilfsarbeiten von selbigen gemacht werden.
Wir bemerken schon erste Finanzprobs im Gesundheitswesen- die Personaldecke sinkt. Aber: YouTube - SILLY - SOS (das Original mit Tamara konnte ich nicht finden)

Elisabeth

PS Weißt du überhaupt was Primary Care ist?
 
Moin,

ich habe die Peditionauch mitgezeichnet, aber letztendlich muss man sich auch eingestehen, dass für sehr viele Tätigkeiten in der Pflege ein Hauptschulabschluss plus eine ein - oder zweijährige Ausbildung absolut ausreichend sind. Dies ist der Weg, der auch im europäischen Ausland so umgesetzt wird. Ich denek, in Deutschland hällt sich noch das Bild von der akademisch ausgebildeten Superschwester, die in der Lage ist englischsprachige Studien auf ihre Evidenz hin zu prüfen, die ein ausführliches Assessment und pflegerische Diagnostik betreibt, die Pflegemassnahmen mit Bedacht und auf Grundlage wissenschaftlicher Basis auswählt und nicht, weil es "schon immer so gemacht wurde", die hohe Kommunikative Kompetenz besitzt ein Experte in Patientenedukation ist und darüber hinaus, die Betten macht, Essen anreicht, Schränke auffüllt und Betten schiebt. Das ist völlig unrealistisch und wiederspricht ausserdem jeder betriebswirtschaftlicher Planung. Wenn wir in Zukunft dazu kommen 20 - 30 Prozent der am Bett tätigen Plfegekräfte durch akademisch ausgebildetes Personal zu ersetzen haben wir schon das Maximum erreicht. Der Rest kann, muss und wird von geringer ausgebildeten Personal übernommen!

In einigen Beträgen klang schon die Tendenz des Pflegepersonals an, sich nach und nach von Aufgaben zu entledigen. Dies kann ich nur bestetigen. Dadurch entstehen neue Berufe, Kompetenzen verändern sich und die Pflege verliert an Profil. Das Problem ist nun, dass die Pflege Gefahr läuft, hauptsächlich Tätigkeiten in sich zu vereinen, die auch nach kurzer Anlernphase von anderen übernommen werden kann. So entziehen wir uns jeder Grundlage. Wir müssen raus aus diese "das ist nicht meine Aufgabe" Haltung und lernen,Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir beispielsweise einen Patienten in einer komplexen Situation anleiten wollen, bedeutet dies auch, in einem grossen Umfang Verantwortung für die uns anvertrauter Person zu übernehmen. Meiner Beobachtung nach ist der grösste Teil des Pflegerpersonals dazu nicht bereit. Es ist sehr einfach, auf die Ärzte zu schimpfen sich aber, insbesonderere wenn es rechtlich unangenehm wird, sich hinter deren weissen Kitteln zu verstecken.

Ich bin bei der Diskussion über die Übernahme gewisser sogenannter ärztlicher Tätigkeiten immer offen und dafür, zu prüfen, welche dieser Tätigkeiten für die Pflege sinnvoll sind und sich in den Pflegeprozess integrieren lassen, das Ziel muss aber darin bestehen, sich in seiner Kernkompetenz auf Aufgaben zu konzentrieren, bzw solche Aufgaben neu zu generieren, die uns fachlich weiterbringen und uns langfristig unsere Existenz sichern. Das bedeutet, Aufgabenfelder zu schaffen, die in dem Masse ein fachliche Kompetenz voraussetzen, dass diese Tätigkeit eben nicht nach eine kurzen Anlernphase auch von anderen übernommen werden kann. Wenn Pflege sich in erste durch solche Aufgaben definiert bzw definieren wird ist es wert, ein akademisches Profil zu fordern und gegen eine generelle Absenkung der Zugangsvoraussetzungen für alle Pflegende zu stimmen.

Gruss Hartwig
 
@Elisabeth Die folgenden Definitionen kennst Du vermutlich sehr gut.

Sie nützen uns nur nichts. Erst müssen wir beweisen, dass wir in großen Zusammenhängen denken, handeln und verantworten können.

Die Entscheidungsgremien für "Wer macht was" haben immer im Hinterkopf : Pflege --- destruktiv, destruktiv, destruktiv

Primary nursing ist ein Beispiel, es bietet viele Möglichkeiten selbst Ziele zu definieren und Prozesse zu planen, wird aber von einem großen Teil der KollegInnen abgelehnt--- Ich? soviel Verantwortung für einen Patienten, und für den ganzen Aufenthalt? -- Ne, lieber nicht---



Wir haben studierte Pflegewissenschaftler/ -manager auf Stationen arbeiten. "Wie Sie haben studiert und arbeiten auf Station??" ist die einzige Reaktion anderer Berufsgruppen darauf. Denn sie bewegen trotz Studium nicht mehr als die "normal" ausgebildeten, weil auch sie in den Gremien nicht Ernst genommen werden.

http://www.paho.org/english/DD/PIN/alma-ata_declaration.htm
Primäre Gesundheitsbetreuung bezeichnet denjenigen Bereich unseres Gesundheitswesens, welcher der Bevölkerung direkt zugänglich ist und ihr kontinuierlich zur Verfügung steht: Sie bezieht sich auf körperliche, psychische und soziale Aspekte des gesundheitlichen Befindens; sie wird durch verschiedene Gesundheits-, Sozial- und andere Berufe in Zusammenarbeit und unter Miteinbezug der Betroffenen gewährleistet; sie berücksichtigt die volkswirtschaftlichen Gegebenheiten.
DBfK = Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V., ÖGKV = Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, SBK = Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und –männer.
Pflege* umfasst die eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung, allein oder in Kooperation mit anderen Berufsangehörigen, von Menschen aller Altersgruppen, von Familien oder Lebensgemeinschaften, sowie von Gruppen und sozialen Gemeinschaften, ob krank oder gesund, in allen Lebenssituationen (Settings).
Pflege schließt die Förderung der Gesundheit, Verhütung von Krankheiten und die Versorgung und Betreuung kranker, behinderter und sterbender Menschen ein.
Weitere Schlüsselaufgaben der Pflege sind Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse (Advocacy), Förderung einer sicheren Umgebung, Forschung, Mitwirkung in der Gestaltung der Gesundheitspolitik sowie im Management des Gesundheitswesens und in der Bildung.
@Hartwig Genau so!

Opnetz
 
@Hartwig Genau so!

Also zurück auf Return. Wie äußert sich Professionelle Pflege= Kernaufgabe der Pflege?

@opnetz. Wir hatten uns ja über einen gesunde Mischung geeinigt. Setzen wir 50% "Affentätigkeit"- stammt ausnahmsweise mal nicht von mir sondern von unserm PD-triffts aber so schön: "Affentätigkeit" = z.B. BE, i.v. Medis, usw..
Also Butter bei de Fische: wenn ärztl. Tätigkeiten weg, was bleibt von der Kernaufgabe?

Du hattest uns ja schon wisen lassen, dass du in der Basisarbeit sehr erfolgreich bist: wie bekommt man die Basis dazu die pflegerischen Anteile der Kernaufgabe auch zu leben, Verantwortung zu übernehmen z.B. im Sinne von Primary nursing?

Elisabeth
 
ich hab ne pdf-file zum ausdrucken, verteilen und zum klinik vollplakatieren. wer interesse hat PN mit e.mail an mich. jede stimme zählt also gas geben !!
 
Nur mal als Einwurf: Wenn ein Hauptschüler nach der achten Klasse eine Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt "Gesundheit" besucht und anschließend noch ein Praktikum absolviert, ist er dann nicht genauso qualifiziert wie ein Realschüler?
Das beisst sich natürlich mit der fortschreitenden Akademisierung der Pflege und dass immer mehr Abiturienten in die Pflege gehen.
Wir hatten jedoch damals Hauptschüler mit abgeschlossener Berufsausbildung und auch Studienabbrecher, auch Fast-Mediziner, in der Ausbildung, aber die haben den Pflegeprozeß auch nicht schneller kapiert oder besser umsetzen können. Sie konnten sich evtl. besser verkaufen und besser Rechtschreibung *fg*.
Ich persönlich habe sowieso was gegen Hauptschulen und dieses dreigliedrige Kasten-Schulsystem, bin aber dafür, dass man guten Hauptschülern die Chance gibt, weiterzukommen - und das können sie über die Berufsfachschulen und das Einjährige doch ohnehin schon.

Typisch, dass in D. wieder zig Wege zugleich versucht werden (Duale Ausbildung, BA, dieses kombiniere Dings Alten- und Krankenpflege, etc.), aber bevor irgendwas Hand und Fuß hat, hat jemand schon wieder eine neue Idee...
 
Warum sollte man eine Einheitsschiene fahren, wenn es doch soviele Möglichkeit gibt die man alle ausprobieren MUSS und das ohne sie zu evaluieren :mrgreen: Ist es nicht besser der Welt zu zeigen das der Deutsche auch im chaos überleben kann, wie er das macht und was rauskommt das wird natürlich schön geredet. Den darin verstehen sich Politiker, Manager und jegliche Vorgesetzten ganz gut. Deutschland ist und bleibt im internationalen Ausbildungsbereich, was die theoretische Pflege angeht hinterher und sie wird es bleiben. Da die Wege, die gegangen werden sie immer mehr davon entfernt, sich zu verbessern. Es lebe das 19Jahrhundert :cheerlead:
 
Zitat von Elisabeth
"Affentätigkeit" = z.B. BE, i.v. Medis, usw..
Also Butter bei de Fische: wenn ärztl. Tätigkeiten weg, was bleibt von der Kernaufgabe?

Ich sehe diese Tätigkeiten nicht als "Affentätigkeiten", sondern wir sind in einem berufsübergreifenden Fluß, indem Pflege diese Bereiche gut verantworten kann.
Wenn wir alle Tätigkeiten, die ursächlich ärztlich sind weglassen (dazu gehört dann auch RR-Messungen, sc. Spritzen, Beratung etc. etc.) bleiben als Kernaufgabe waschen + töpfen.
Das fokussieren auf BE und VW ist lediglich in den 80er Jahren begründet, als das AIP eingeführt wurde und die Pflege sich in den Schmollwinkel zurückgezogen hat.

von Elisabeth
......wie bekommt man die Basis dazu die pflegerischen Anteile der Kernaufgabe auch zu leben, Verantwortung zu übernehmen z.B. im Sinne von Primary nursing?

Zunächst beibringen in Gesamtzusammenhängen zu denken, "wo habe ich Berührungspunkte bei der Versorgung des Pat." und dort dann auch die Tätigkeit und Verantwortung dafür übernehmen.
Aus der positiven Reaktion aller anderen Berufsgruppen (die kommt ganz automatisch) wird neues Selbstbewußtsein geschöpft. Das Selbstverständnis mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten wächst, damit die Anerkennung und wir werden bei Veränderungen, die wir fordern Ernst genommen.

Dann ist auch Primary nursing möglich

Opnetz
 
Zur Affentätigkeit. Du wirst mir doch zustimmen, dass eine BE lediglich ein "Dressur"erfolg ist. Zeigen... häufiges Üben: und schon kanns jeder, der eine halbwegs ruhige Hand hat. Das trau ich sogar meinen Kiddies zu, die glücklicherweise kein Interesse am Beruf zeigen.
Eine Kollegin aus den Staaten wusste zu berichten, dass in ihrem Haus für solche Tätigkeiten Kräfte nach einer 6-wöchigen Anlernphase beschäftigt wurden.
Wenn dein Stationsarzt guter Laune ist, kann er sogar den FSJler/ ZivI für diese Tätigkeiten anlernen. Er übernimmt die Verantwortung für die AO, wer diese "Affen"tätigkeit leisten darf.

Ähnlich sehe ich die Gabe von i.v. Spritzen- leider. Viele Kollegen sehen das als: Ampulle aufziehen und hinein in den Pat.. Wie schnell man spritzen darf, wird abgeguckt.

Kernaufgabe: waschen und töpfen. Tut mir leid. aber welches Armutszeugnis stellst du dir denn da selber aus. Um Primary Nursing umzusetzen brauchts wahrlich mehr als diese handwerklichen Fähigkeiten.
Damit dürfte auch geklärt sein, warum die Umsetzung scheitert: nicht nur wegen der mangelnden Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Das würde ich auch net wollen, wenn meine Kenntnisse sich nur auf dieses Minimum beschränken.

Man-o-Mann- das 2009... Pflegewissenschaften scheinen für viele ein absolutes Fremdwort zu sein. Der Doc denkt, der Doc lenkt und die Pflege ist zufrieden. Das wird wohl nix mit dem Selbstbewusstsein unserer Berufsgruppe... jedenfalls net mit solchen Einstellungen.

Elisabeth

PS Vielleicht könntest du dir und mir den Gefallen tun und dich mal mit Primary nursing beschäftigen, dann lässt es sich ev. auch einfacher drüber reden.
 
Moin,

ist zwar off topic, aber nur ein Gedanke zu den "Affentätigkeiten": Ich finde diese Argumentation sehr problematisch, letztendlich kann ich sehr viele pflegerische Aufgaben mit diesem Aufkleber versehen. Nehmen wir beispielsweise das Medikamentenstellen, eine oft hochheilige Angelegenheit, die nur den examinierten Kollegen vorbehalten ist. Dabei ist es nur eine "Affentätigkeit", die jeder, der einigermassen gut lesen kann nach kurzer Einarbeitung leisten kann. Da die Medikamentenschulung, also der Teil, der eigentlich pflegerische Kompetenz voraussetzt, den Ärzten überlassen wird bleibt hier nur eine Dressurleitung übrig. Schauen wir uns das Waschen an. Wer übernimmt diese Aufgabe häufig? Angelerte Praktikanten und Schüler. Wieviel Affe steckt da wohl drin?
Wieviel Affe steckt im Blutdruckmessen...? Und, wenn wir den Gedanken weiter spielen, ist dann die Reinigunskraft nichts anderes als ein verkleideter Affe, denn ich bin mir sicher, wenn ich einem Affe das Blutabnehmen beibringen kann, kann ich ihm auch beibringen, den Boden zu wischen...
Und überhaupt, wer möchte eigentlich mit einem Affen arbeiten, bzw. mit Kollegen die andere Kollegen so bezeichnen?
Wenn wir sogenannte ärztliche Aufgaben kritisch beruteilen wollen, brauchen wir eine andere Argumentationsstruktur.

Gruss Hartwig
 
Moin,

ist zwar off topic, aber nur ein Gedanke zu den "Affentätigkeiten": Ich finde diese Argumentation sehr problematisch, letztendlich kann ich sehr viele pflegerische Aufgaben mit diesem Aufkleber versehen.


Problem erkannt... aber leider Gefahr damit nicht gebannt. Wir sollten uns dieser Gefahr endlich bewusst werden und vermehrt Aktivitäten in Richtung Pflegefachkompetenz vergrößern. Mir ist durchaus klar, dass damit die Schere zwischen "einfacher" Pflegekraft und Pflegeexperten anfängt zu klaffen. Aber wer alle rund 700.000 stationär tätigen Pflegekräfte retten will, hat die zukünftigen Probleme der zeit noch nicht erkannt ... oder sie erfolgreich verdrängt.

Das ist übrigens Pflegeexperten bereits seit fats 10 Jahren bewusst und schon damals wurde ein Veränderung in der Ausbildungslandschaft angemahnt: http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Sonderdruck_Pflege_neu_denken.pdf . Umgesetzt ist bis dato fast nichts. Woran liegts? Vielleicht auch an dem Traditionsbewusstsein der Pflegekräfte: es war so, es ist... ?

Elisabeth
 
Zitat von Elisabeth
Vielleicht könntest du dir und mir den Gefallen tun und dich mal mit Primary nursing beschäftigen,......
Wir brauchen nicht noch mehr Definitionen, Ratschläge und theoretische Modelle, solange an der Basis kein Selbstbewußtsein und Selbstverständnis für Gesamtprozesse vorhanden ist.
Daran müssen wir zuerst arbeiten, jeder dort wo er arbeitet.

Und zwar berufsübergreifend (mit allen beteiligten Berufsgruppen) dann kommt eine Weiterentwicklung in gange und auch Primary nursing, welches ich sehr schätze und kenne.


Opnetz
 
@opnetz- wir drehen uns hier im Kreise. ich habe lange genug mit Leuten wie dir diskutiert und halte es mittlerweile für müssig zu versuchen wenigstens ein Quentchen Berufsstolz und Berufsidentität wecken zu wollen.

Wer seine Berufsidentität alleine aus den Brosamen, die von den Tischen anderer Berufsgruppen fallen, erfüllt sieht- soll dieses tun. Mein Weg ist es nicht. Ich lebe eine andere Einstellung vor, bei der Pflege sich bewusst abgrenzt um als gleichberechtigter Partner in einem therapeutischen Team aufzugehen.

Und so wird jeder seine Nische finden und hoffentlich drin glücklich werden.

Eine Weiterentwicklung in der Pflege in Richtung eigene Berufsidentität/ Berufsstolz/ Professionelle Pflege halte ich mittlerweile für fast unmöglich, da Pflege zunehemend fremdbestimmt wird und diese Fremdbestimmung offensichtlich auch von den Pflegekräften so eingefordert wird.



Elisabeth
 
!up

Ist das pushen von Threads alle 24 Std erlaubt? Falls nein... hoffe ich doch in diesem Fall auf Grund der enormen Wichtigkeit.

MfG
Tool
 
Also ganz ehrlich,

die Mitzeichnungszahlen sind ja wieder ernüchternd, noch ernüchternder als ich vermutet hätte. Wenn ich mir alleine die Mitgliederzahlen der großen Pflegeforen anschaue.
Vorschlag: kann nicht jedem Mitglied eine E-Mail oder PN geschrieben werden? Ich nehme an, daß viele über diese Petition gar nichts wissen. (Die Hoffnung stirbt zuletzt)
Andere Foren schreiben einen wegen viel unwichtigeren Dingen an.

Man hört raus, ich habe mitgezeichnet. Diese Diskussion über Hauptschule oder nicht ist völlig überflüssig, so lange dieser Beschluss nur für die Kranken- und Altenpflege gilt! Warum wird der Weg nicht auch für die anderen Realschulberufe geöffnet? Dann hätten wir ein offenes Bildungssystem.
Ich werde hier auch an dieser Stelle nicht darüber diskutieren, was professionelle Pflege ist. Weil während wir immer ohne Ergebnis diskutieren wird über uns entschieden.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie unsere Verhandlungsbasis gegenüber den anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen nach der Umsetzung aussehen mag.

Wer online-Zeichnen nicht auf die Reihe kriegt, kann auch auf der Startseite des DBfK eine Unterschriftenliste herunterladen.

Wer noch nicht mitgezeichnet hat, der sollte die seltene Gelegenheit nutzen, den Pflegeberufen ein Gehör zu schenken.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=6476

(wegen den angemerkten Schwierigkeiten: man kann sich nur mit dem Benutzernamen Nutzer12345 einloggen und nicht mit dem Nicknamen)

Gute Nacht!
 
Hallo,

das Problem sollte anders gelöst werden.
1. der Pflegeberuf ist für ``schlaue Menschen`` äußerst unakttraktiv wegen der schlechten Bezahlung/Arbeitsbedingungen.
2. Es sollte sich also was an der Bezahlung/Arbeitsbed. ändern, dann ergibt sich das Problem erst garnicht das keiner mehr den Beruf erlernen u ausüben will! Dann braucht man auch nicht überlegen den Beruf für Hauptschüler zugänglich zu machen. Dann findet man genug Realschüler!
3. Vielleicht sollte man die ganze Ausbildung überdenken!!! Braucht man zum waschen und Bettpfannen leeren ein Examen??? Das sollte Aufgabe von Altenpflegern, Helferinnen sein! Die examinierten Kräfte sollten nur noch die Aufgaben übernehmen weswegen der Beruf überhaupt erlernt wurde!
Wozu lernt man s.c , i.m Spritzen, Blutabnehmen, Pflegedoku erstellen, Op Vorbereitungen etc??? In den USA sind Krankenschwestern halbe Ärzte soviel dürfen sie!
Es müßte deutlicher Unterschieden werden zwischen Altenpflegern und Krankenschwestern! Und dann sollten Altenpfleger sich auf Station auch um die alten Meschen kümmern und den Hauptanteil der Pflege übernehmen (Grundpflege) und die Krschw die Behandlungspflege! Dann können die Hauptschüler als Altenpfleger agieren und der der einen besseren Abschluß hat als Krschw.
Ansonsten bräuchte man ja kein Krankenpflegeexamen wenn man eh nur Bettpfannen leeren darf! Und so kämem Altenpfleger auch in den Genuß in einem Krankenhaus zu arbeiten u nicht nur im ALtenheim! Sie werden doch bestimmt besser ausgebildet im Umgang mit Demenzkranken und alten Menschen. Und die Krschw haben eben das medizinische Know How!
Wozu gibt es sonst die getrennten Ausbildungen??

LG Sissi
 
3. Vielleicht sollte man die ganze Ausbildung überdenken!!! Braucht man zum waschen und Bettpfannen leeren ein Examen??? Das sollte Aufgabe von Altenpflegern, Helferinnen sein!

Du bist dir darüber im Klaren, was du hier aussagst?
Welche anderen Ausbildungsinhalte sollten denn deiner Meinung nach in die Ausbildung genommen werden? Natürlich brauch ich keine dreijährige Ausbildung, um eine oberflächliche Standard-Ganzkörperwaschung nach Vorgabe des Pflege-Heute durchzuführen.
Warum sollten Altenpfleger uns die Grundpflege abnehmen? Sind wir deiner Meinung nach so überqualifiziert? Was ist mit dem eigenen Aufgabenbereich der Altenpflege?