Personalschlüssel IMC

alesig

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Hallo
Bräucht mal Erfahrungswerte wie viel GKPS für 8 IMC Betten notwendig sind bzw wie es bei Euch mit
Personal auf einer IMC aussieht.
Danke Alesig
 
IMC ist nicht gleich IMC. Kannst du was dazu schreiben zum Arbeitsaufwand? DIMDI - OPS Version 2014 ???

Sonst wird es ein Vergleichen von Birnen und Äpfeln.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir haben frische Apoplexe (Thesaurus), Herkatheter mit Schleusen ,Stent etc., an kardiologischen Überwachungen alles was nicht beatmet werden muss.
Bin noch nicht lange auf der Station,bis auf 1 GKP hat niemand eine zusätzliche Ausbildung. Nebenher hat die Station noch 28 interne Betten. Ich habe so das Gefühl dass dort learning by doing gilt. Bin aber der Meinung, daß zu wenig Personal mit viel zu wenig Fachwissen dort arbeitet, und ich bin dort momentan auch keine fachliche Bereicherung.
Alesig
 
Was heißt - nebenher noch 28 interne Betten?
Bedeutet: Große Station mit 28 allgemeine Betten und xy zusätzliche zur Überwachung, 1 großer Personalpool?
Vielleicht hilft Dir das weiter, die Vorgabe zur Besetzung - Seite 7.
Urheber ist die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft, es geht um die Zertifizierungskriterien für eine Stroke Unit (SU).
Allerdings - zur Besetzung gibt es zwei Angaben: 1x die Minimalanforderung, 1x die Empfehlung der SU-Kommission.
Zunehmend geht es in die Richtung der Empfehlung, allerdings - hängt die Besetzung auch ab von der Anzahl der Betten.
Mehr Betten - weniger Personal in Vollzeit (!) pro Bett.
Gibt aber noch einen anderen Knackpunkt, für die IMC.
Für die Stroke - gibt es das Extraentgelt - wenn alle vom MDK geforderten Maßnahmen/ Dokus umgesetzt werden.
Da ist der MDK zu Recht sehr penibel, geht ja auch um einiges.
Die IMC - holt sich ihre Zusatzeinnahmen nicht direkt durch ein erhöhtes Entgelt, sondern häufiger über die PKMS.
Das Entgelt für Patienten der IMC ist nicht höher als auf Normalstation (soweit mein letzter Stand, der aber recht aktuell ist).
Fazit: Kommt auf die Mischung, die Anzahl der Betten, die Zertifizierfreudigkeit an - was Du bekommst und fordern kannst.

WB - fast jährlich machen Kollegen die WB für die Stroke, lief aber erst an, nachdem wir schon, nach Umstrukturierung, wieder 3 oder 4 (?) Jahre learning-by-doing betrieben haben. Interne FB's gab es vorher aber auch schon viele. Für sämtliche Bereiche.
Die (umfangreichere) WB intermediate care gibt es auch - im Moment läuft das aber gar nicht, nur 1 Kollegin hat sie.

http://www.dsg-info.de/images/stori...lisierte Zertifizierungskriterien_08_2012.pdf


stolpere gerade über Thesaurus - Telemedizin, o.k.für meine Region (Nordbayern) kenne ich was ähnliches -nennt sich Steno Netzwerk
http://www2.klinikum-augsburg.de/2827/Projekt_TESAURUS.htm
 
Es dürfte sich nicht um eine Stroke unit handeln. Damit sind die Empfehlungen der DSG hinfällig.

Ich muss außerdem noch einmal nachfragen- wie aufwändig sind die Patienten. Wenn du für mehr Personal argumentieren willst, dann musst du entsprechende Angaben machen können. Die gefühlte Überforderung reicht da nicht aus. Der AG geht aktuell davon aus, dass die "elektronische" Überwachung zur Entlastung der Pflegekräfte führt.

*ketzerischfrag* Welche zusätzliche Ausbildung sollte da fehlen? Bekanntlich glauben die meisten Pflegekräfte ja, dass sie nach der Ausbildung bestens gerüstet sind. Warum kann man von Pflegekräften nicht erwarten, sich selbst weiterzubilden? Auch stationsinterne kollegiale Fortbildungen sind denkbar.

Elisabeth
 
Es dürfte sich nicht um eine Stroke unit handeln. Damit sind die Empfehlungen der DSG hinfällig......Elisabeth

Ob das so ist, wissen wir mit Sicherheit?
Sollte das nicht zutreffen gilt aber als Anhaltspunkt: Die Personalbemessung für IMC, im link auf S. 7, zudem ja auch Patienten mit Schlaganfall behandelt werden. Diese Telemedizin, hier Thesaurus, entspricht dem was im nordbayrischen Raum als Steno-Netzwerk bekannt ist. Auch die Betten könnten als regionale SU zertifiziert werden, ob man das nun macht oder nicht. Nachdem ja der Run auf sämtliche Zertifizierung noch recht hoch ist....
Also an irgendwas muss man sich ja orientieren. Dass man bei Nichtbeatmung (was weiß ich noch alles nicht, ABER arteriellen Schleusen) keine Schlüssel wie Intensiv bekommt, klar aus Sicht der Vorgesetzten. Aber Schlüssel wie Normalstation, auch das hatten wir in den Anfängen, als wir gemischt liefen (allgemein Neuro & Stroke & Neuro IMC Betten) - da rennst Dir die Hacken ab. Der Wunsch vom CA war damals schon, dass wir venöse, systemische Lysebehandlung bei Schlaganfall machen - war dann aber doch schnell vom Tisch, da weder der Stationsarzt rund-um-die-Uhr anwesend war, noch das von Seiten der Pflege zuverlässig zu leisten war. Was nicht nur, aber auch an der Personalbemessung lag. Auch jetzt noch, läuft aufgrund der Personalbemessung/ der Ausrüstung der Station - einiges nur auf der Intensiv. Interne Verlegungen von uns nach Intensiv sind zwar nicht an der Tagesordnung - aber doch öfters. Das was wir leisten können, daran war/ ist maßgeblich auch die Leitung dran beteiligt. Weitere Wünsche und Vorstellungen ärztlicherseits - hat es mit Sicherheit gegeben, wird es wohl auch weiterhin. Ufert das irgendwo aus - muss das angegangen werden. 8 Betten, ist ja schon nicht wenig.

Wie ist denn jetzt eigentlich die aktuelle Besetzung?
 
Wie kommst du auf die Stroke? Ich les da eine Intermediate Care-Einheit angeschlossen an eine internistische Station. Hauptklientel: kardiologischer Bereich.

Wir müssen uns abgewöhnen mit den Patientenzahlen zu argumentieren, wenn es um Personalzahlen geht. Die Politik hat uns dafür nun schon oft genug abgewatscht wenn es um die Festlegung der Personalmindestbesetzung ging.

Deswegen- welcher Pflegeaufwand ist da? Minimum, Maximum, Durchschnitt. Welche Möglichkeiten hat die Station bisher ausgeschöpft um den natürlichen Schwankungen im Arbeitsaufwand begegnen zu können.

Elisabeth
 
Nimm halt das, mein 2. link über Tesaurus
...Die Neurologische Klinik des Klinikums Augsburg kooperiert als Haus der Maximalversorgung und Netzwerkzentrale mit derzeit sieben angebundenen Kliniken in Südwest-Bayern. Es besteht eine enge Zusammenarbeit in der Versorgung zerebrovaskulärer Erkrankungen mit Schwerpunkt auf der Akutbehandlung von Schlaganfällen.

In den Kooperationskliniken wurden in den internistischen Abteilungen lokale Stroke Units mit hohen Qualitätsstandards wie 24-h-Monitorüberwachung, strukturellen, apparativen und personellen Voraussetzungen etabliert. Alle Kliniken nehmen an der Qualitätssicherung der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssischerung (BAQ) teil....

Telemedizin ist nun mal etwas, was sich etabliert hat. Wie schon mal gesagt, Tesaurus (Südwestbayern) entspricht Steno (Nordbayern) - beides Netzwerke. Weitere gibt es ja auch noch. Das was hier zu Tesaurus steht - kannst genauso gut auf's Steno Netzwerk übertragen. Die Anzahl der Kooperationskliniken variiert, die Strukturen dürften ähnlich sein.
Fakt ist nun mal, dass es wenige neurologische Abteilungen in Kliniken gibt, man dort aber auch was vom Topf haben möchte. Macht sich doch gut. Dazu stellt man Behandlungskriterien auf. Kriterien werden erfüllt -> Behandlung wird entlohnt, nicht gering.
Zu den Kriterien gehört - die Personalbemessung. Günstiger fährt man mit dieser Variante.

DAS noch gefunden, ganz gut formuliert, weiteres, Verfasser - der 1. Vorsitzende der....Deutschen Schlaganfallgesellschaft
dazu, S. 15
....Ausstattung der telemedizinisch angebundenen Schlaganfalleinheiten orientiert sich an den Kriterien der regionalen Stroke Units....
drüber das:
...Die beratenden Zentren müssen als überregionale Stroke Units zertifiziert sein und über ein breites Spektrum interventioneller und nicht interventioneller Diagnostik bzw. Therapieverfahren verfügen..."
http://www.telemedizinkongress.de/2011/downloads/Vortraege/Telemedizinkongress2011-Roether.pdf

Macht vielleicht noch deutlicher, warum man die zertifzierten Teile nicht von den anderen komplett abtrennen kann, inklusive der "Nebeneffekte/ Nebenschauplätze" wie - dem Personal.
Keine Ahnung ob das jetzt zuweit wegführt, gehört halt irgendwo schon noch dazu.

 
Hallo
Der Pflegeaufwand beträgt sich durchschnittlich auf 3000 Pflegeminuten pro Tag bei den internen Betten. Wir haben einen Fahrdienst der nur Vormittags Patienten fährt. Die Überwachungen fahren die GKP`s selber zu den Untersuchungen. Wenn`s geht sind im Frühdienst 4 GKP`s (meist aber eher 3) im Spätdienst 3 GKP`s, Nachts 2 GKP. Eine GKP ist für die Überwachungen eingeteilt, die anderen machen den Rest der Station.Vor allem Nachts finde ich die Besetzung doch etwas dürftig. Was Schulungen angeht, c.a.10 Minuten Erklärung wie der Monitor funktioniert und wo der Notfallrucksack und der Defi/Notfallwagen ist.
Es gibt keine Bücher außer einem antiken Pschyrembel. Da mir doch noch vieles unklar ist stelle ich viele Fragen warum was, so gemacht wird. Da es der liebe Gott anscheinend so will und man es schon immer so gemacht hat bin ich gern gesehener Kunde beim Buchladen um mich zu Hause schlau zu machen.
Alesig
 
Du erkennst das Problem deiner PDL? Sie bekommt nur dir reinen Pflegeminuten vergütet. Dienstfrei, Krankheit, Weiterbildung muss sie aber auch einplanen.

28 Betten des nächtens durch eine GuK versorgt- anderes kenne ich es auch nicht. 8 IMC-Betten sind mit einer GuK sicher zu niedrig besetzt, falls es um mehr als das technische Monitoring geht. Dein AG geht aber davon aus, dass sich gegenseitig geholfen wird. Du musst ihm also nachweisen, dass das nicht geht.

Zum Lernen- was spricht gegen Selbststudium? Schade finde ich lediglich, dass deine Kollegen ihre Bücher nicht verleihen. Die Praxis lernt sich nach wie vor am besten bei Learning by Doing- zumal du ja kein Youngster bist sondern bereits Berufserfahrungen hast.

Elisabeth
 

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