Patientin verstirbt bei praktischem Examen

Ich weiß nicht, ob ich mich ein 2. Mal auf diesen Stress eingelassen hätte. Schriftlich evtl, aber praktisch oder mündlich? Never?! :weissnix:
 
In so ner Situation kann man ne Prüfung auch abrechen und an anderem Tag wiederholen. Das ist absolut asozial!
Mit welcher Begründung? Wenn in der Praxis etwas nicht planmäßiges auf mich zu kommt oder irgendwas anders läuft, als es soll, kann ich auch nicht einfach abbrechen und aufhören. So ist nun mal das Leben.
Meine Prüfungspatientin (auch die für die ich PP geschrieben hatte und die meine Hauptbetreuung gewesen wäre) ist auch in der Nacht vor der Prüfung verstorben und ich musste dann einen vollkommen anderen Patienten der sehr schwierig war und den ich nicht kannte versorgen.
Noch dazu kam, dass der zweite Patient (Hernien OP 1. Postoperativ, seit der OP noch kein Wasser gelassen hatte, es bis zum Zeitpunkt meiner Prüfung keinen interessiert hatte), ebenfalls extrem schwierig war, einen Katether ablehnte und sich dann auf dem WC einschloss, wo er fast kolabierte. Und dies mir nicht nur als Fehler angekreidet wurde, sondern ich dadurch auch wertvolle Zeit verlor. Patient NR.3 OP Vorbereitung, als drittes auf dem OP Plan eingetragen, kam dann auch noch wegen irgendwelcher anderen Sachen als Erster dran und als Krönung des ganzen Chaos: unangekündigte Chefarztvisite. Auch mir hat man damals unkoordiniertes Arbeiten und mangelnde Fähigkeit zu delegieren vorgeworfen. Ich bekam auch eine drei obwohl ich vorher, immer nur Einser und Zweier hatte.

Die Zensuren interessieren sowieso kaum jemanden. Was nützt mir jemand, der auf seinem Examenszeugnis eine Eins hat, aber bei dem es menschlich absolut nicht stimmt, der nicht teamfähig und total unflexibel ist. Nicht mal über sein Fachwissen sagt das was aus (was ich erst vor kurzem wieder feststellen musste), wenn man sich dann auf diesen Lorbeeren ausruht und der meinung ist: "Ich habe es nicht nötig mich weiterzubilden".
 
Ich muss jetzt nochmal fragen - war das deine Probeprüfung oder die Abschlussprüfung?

In der Abschlussprüfung gebe ich als Prüferin keinerlei Kommentare ab, oder verstehe ich dich falsch und du hast dies so reflektiert?

Ja, es war die Abschlussprüfung, aber bei uns bekommen alls im Gespräch im Anshluss an die Prüfung die Note mitgeteilt.. war mir gar nicht bewusst, dass dies irgendwie ungewöhnlich ist.

Und danke :) an sich war mir von vornherein klar, dass Note oder Organisation anfechten ne doofe Idee ist, aber das Ergebnis lies mich halt nicht los... Nu isses so und dabei bleibt es, danke für die Bestätigung ...

Lg Flo
 
Ja, es war die Abschlussprüfung, aber bei uns bekommen alls im Gespräch im Anshluss an die Prüfung die Note mitgeteilt.. war mir gar nicht bewusst, dass dies irgendwie ungewöhnlich ist.
Mir auch nicht, denn bei uns war das genau so.
 
Das finde ich sowas von fies. Wir saßen auf heißen Kohlen bis zum bitteren Ende! Da haben welche im Mai praktisches Examen gehabt und Ende September das Ergebnis erfahren. 8O
 
Bei uns war das ähnlich. Ende MAi fing das praktische Examen an. Im Juli die schriftliche und erst am 6.9. wurde mitgeteilt ,ob wir bestanden haben nach der mündlichen.
Das war eine ganz schreckliche Zeit....
Und noch mal zum Thema 1 er Examen. Meine Schwester hatte auch ein sehr gutes Examen. Sie war im ITS Bereich in der UNi Klinik ... Nach 7 Monaten inclusive von ihr gewolltem Stationswechsel , hat sie aufgehört weil ihr alles zuviel war..... Sie hatte auch grosse Pläne.. Letztlich schaut es in der Realität alles etwas anders aus. Da nützen einem selbst die besten Noten nichts. Da sind auch noch ein paar andere Qualitäten gefragt...
 
Aber verstaendlich ist es trotzdem das man sich darueber aergert.... ich kann ihn verstehen.
und ein guter Durchschnitt ist schon hilfreich, Stichwort Begabtenfoerderung ich habe mir damals damit mehrere tolle FB finanziert.

Trotzallem sagt eine Examensnote nicht alles aus, ist halt Tagesleistung!
 
Das finde ich sowas von fies. Wir saßen auf heißen Kohlen bis zum bitteren Ende! Da haben welche im Mai praktisches Examen gehabt und Ende September das Ergebnis erfahren. 8O

So ist es ja gesetzlich auch korrekt.
Ich habe zumindest net mitbekommen, dass es da irgendwelche Änderungen in der Prüfungsordnung hab.
 
Nein gibt es auch nicht. Eine vorwegnahme des Prüfungsergebnisses ist nicht erlaubt...die Note setzt immer der Prüfungsvorsitzende fest.
Dieser kommt von extern und ist bei der mündlichen Prüfung zugegen.
 
So ist es ja gesetzlich auch korrekt.
Ich habe zumindest net mitbekommen, dass es da irgendwelche Änderungen in der Prüfungsordnung hab.

Ja ich weiß. Trotzdem ist es fies das alle sich daran halten, aber diese 2 besagten Schulen nun mal nicht.
 
Nein gibt es auch nicht. Eine vorwegnahme des Prüfungsergebnisses ist nicht erlaubt...die Note setzt immer der Prüfungsvorsitzende fest.
Dieser kommt von extern und ist bei der mündlichen Prüfung zugegen.
Nee. Bei uns war bei keiner einzigen Prüfung jemand von extern dabei. Bei schriftlich nur zwei Ausbilderinen als Aufsicht, bei praktisch: Mentor, Stationsschwester und zwei Praxisanleiterinen, bei mündlich: Chefarzt der Chirurgie, Chefarzt der Inneren, Schulleiterin, PDL, oberschwester, und die für das jeweilige Fach zuständige Dozentin. Wir haben die Note der praktischen (Juni) Prüfung sofort bei der Auswertung erfahren und die des schriftlichen (war Anfang Mai) und mündlichen (Mitte August) am Tag der mündlichen Prüfung. Bei uns gab es auch keine Gesamtnote, sondern auf dem Examenszeugnis stehen alle drei Noten.
Unser Zeugnis und die Zulassung, haben wir eine Woche später, bei der Abschlusszeremonie bekommen.
 
Bei uns wars so:

Praktisch: 1 Schulschwester, 1 PA, 1 Unterkursschüler
Schriftlich: 2 Lehrer
Mündlich Tag 1: 1 Chirurg, 1 Internist, 1 Lehrer, 1 Prüfungsvorsitzender
Mündlich Tag 2: 1 Hygieneschwester, 1 Psychologin, 1 Lehrerin, 1 Prüfungsvorsitzender

Am Tag des mündlichen wurden die Ergebnisse verkündet und die Zeugnisse verteilt. Die Urkunde kam per Post.
 
Da wir in einem föderalistischen Staat leben, kommt es öffter vor, dass Dinge, die auf Länderebene geregelt werden, in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich ausgeführt werden.
Beispiel Prüfungsvorsitzende: Altenpflegeschule Hessen - der RP berief die Schulleitung zur Prüfungsvorsitzenden, Krankenpflegeschule Hessen - der RP berief die Schulleitung einer anderen Schule zur Prüfungsvorsitzenden, Krankenpflegeschule Bayern: Prüfungsvorsitz durch einen Medizinaldirektor der Bezirksregierung

Übrigens steht in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung nicht ausdrücklich, dass den Schülern die Note nicht mitgeteilt werden darf. Aber der Prüfungsvorsitzende bildet die Noten aus den jeweiligen Einzelergebnissen, daher kann diese Note eigentlich auch nur mitgeteilt werden, wenn der Prüfungsvorsitzende anwesend ist (mündliche Prüfung).

Quelle: Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Berufe in der Krankenpflege, §15 (3)
Der praktische Teil der Prüfung wird von mindestens einer Fachprüferin oder
einem Fachprüfer nach § 4 Abs. 1 Nr. 3 Buchstabe a und einer Fachprüferin oder
einem Fachprüfer nach § 4 Abs. 1 Nr. 4 abgenommen und benotet. Aus den Noten der Fachprüferinnen oder Fachprüfer bildet die oder der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Benehmen mit den Fachprüferinnen oder Fachprüfern die Prüfungsnote für den praktischen Teil der Prüfung. Der praktische Teil der Prüfung ist bestanden, wenn die Prüfungsnote mindestens "ausreichend" beträgt.
:
 
Bei uns in Sachsen erfährt man auch keine Noten...
Hatten die Schritlichen Anfang Juni, jetzt bis 20.7. die mündlichen.. dort erfahren wir nachmittags per Telefon (!!!) ob wir bestanden haben oder nicht.
Konkrete Ergebnisse gibts am 26.8. zur Zeugnisausgabe.
Auch bei der Praktischen habe ich keine Note gesagt bekommen, meine anleitende Schwester meinte nach der Prüfung nur: "Zensur darf ich Ihnen keine sagen, aber ich und Herr XY. (mein Prüfer aus der Schule) hatten absolut nichts auszusetzen, da können Sie sich Ihre Note ja ausrechnen!" :D

Am Mittwoch erfahre ich ob ich bestanden habe... Daumen drücken!!!
 
Bei uns haben die Prüfer auch nicht gesagt, ob wir bestanden haben oder nicht nach der praktischen Prüfung. Sondern nur einen kleinen Hinweis durch gewisse Aussagen gemacht. Bei mir hieß es mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht der Lehrerin: "Sie können mit einem entspannten Gefühl nach Hause gehen!" Aber denk, die machen sich da schon Gedanken bezüglich ihrer Entscheidung und das anzufechten gestaltet sich sicher als nicht so ganz easy: Denn die haben sicher keine Interesse daran, jemand Steine in den Weg zu legen, wenns nicht begründet ist... :gruebel:
 
Aber denk, die machen sich da schon Gedanken bezüglich ihrer Entscheidung und das anzufechten gestaltet sich sicher als nicht so ganz easy: Denn die haben sicher keine Interesse daran, jemand Steine in den Weg zu legen, wenns nicht begründet ist... :gruebel:
Richtig, und sie müssen die vergebene Note auch anhand des Protokolls begründen. Egal, ob's ne Eins oder ne Fünf ist - der Grund muss erkennbar sein.
 
Ist natürlich ne total blöde Situation, aber wie schon geschrieben...in spätestens 2 Jahren will kein Mensch mehr Deine Note sehen, da zählt nur noch Dein Können ... und das hast Du doch offentsichtlich!!!:up:
Hallo,

mir ist gestern bei meiner praktischen Abschlussprüfung folgendes passiert. Eigentlich hör man das immer nur als mythos und denkt sich, soviel pech kann niemand haben. Ich hatte zu meiner Abschlussprüfung eine Patientengruppe von 3 Damen zu betreuen, zwei "fitte" ältere Damen und eine eine immobile, demente alte Dame. Jedenfalls hatte ich mich nun gewissenhaft auf alles vorbereitet und bin meinen Ablauf 1000mal durchgegangen und hatte sehr viel der Prüfung auf die immobile Patientin ausgerichetet.
Nun geht die Prüfung los, zur Übergabe heißt es, Patientin hatte des Nächtens starken Hustenreiz (war bekannt) und um 5 lebte sie noch.
Nun stell ich also meine Pflegeplanung vor, stell Medis und geh kurz vor Sieben ins Zimmer und die gute Dame liegt tot im Bett... ab da nahm das Drama seinen lauf.. ich war natürlich erstmal perplex und wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. Jedenfalls war mein gesamter Tagesablauf im Eimer und alles was ich mir vorgenommen hatte für die Katz'...
Mit der Angst, nun nicht mehr genug zur Prüfung zu zeigen (wir haben zwar anstatt der Grundkrankenpflege und allem, was ich mir vorgenommen hatte, die Patientin fertig gemacht, aber um die Versorgung von Verstorbenen bin ich glücklicherweise bisher sogut wie immer rumgekommen.. von daher konnte ich dort (unverschuldet) nicht punkten...) Allgemein wurde ich bedingt durch den Tod der Patientin unruhig und es schlichen sich kleine Fehler ein..
Egal.. die Prüfung war vorbei, Reflexionsgespräch, Beratung...
Am Ende stand ne 3 ... (eine, lt Prüferin "gute 3".. als ob ich mir davon was kaufen könnte).. Ich hab in den gesamten drei Jahren durch die Bank weg fast nur einsen in der Praxis, super Beurteilungsschreiben, in der Theorie nen Schnitt von 1,1 und war natürlich geschockt.. Ich hab gemerkt, dass die Prüfung nicht rund läuft, aber eben auch, dass ich nachdem wir den Tod festgestellt hatten absolut nicht mehr auf der Höhe war ...
Habe das auch so im Reflexionsgespräch herausgestellt, worauf hin die Prüferin meinte, dass so etwas im normalen Stationsalltag auch passieren könne und man sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen darf und das man bei zwei Patienten, die man noch zu versorgen hat, nicht aus dem Konzept gebracht werden darf. Da geb ich ihr auch vollkommen Recht, aber der normale Stationsalltag ist nunmal keine praktische Abschlussprüfung?! Weitere Sachen, die sie noch sagte, will ich hier lieber nicht schreiben, aber ich habe mich natürlich sehr! geärgert und der Tag gestern war gelaufen...
Will sagen, klar hab ich Kleinigkeiten falsch gemacht (Wundprotokoll nicht gleich nach Verbandswechsel geschrieben, Arzt nicht gleich nachdem er mit dem Sohn der Verstorbenen telefoniert hat, ob der Sohn sie nochmal sehen will,...), aber das kanns doch nicht sein,...

Auch wenn nur wenig von der Idee halte, Noten von Abschlussprüfungen anzufechten, interessiert mich doch, ob es die theoretische Möglichkeit gibt, dies zu tun und ob ihr wisst, welchen Weg man dabei gehen müsste und wie die Erfolgsaussichten bei guter Darlegung so sind...

Danke schonmal
Flo

PS: Ich bin mir im Klaren, dass eine 3 keine schlechte Note ist, ich kann damit leben und habs auch schon einigermaßen verdaut, aber auch alle von Station waren geschockt, weil sie mich nach den 4 Monaten alle mit einer 1 haben abschließen sehen und in den ganzen 3 Jahren niemand je einen ernsthaften Kritikpunkt an mir hatte... Auch die Prüferin meinte, dass ich zur Praxisanleitung vor der Prüfung keinen "unkoordinierten" Eindruck auf sie gemacht hätte und sie mich so gar nicht kannte ... =/
 
Hallo, Du Arme. mir ist so etwas auch passiert und ja, es gibt die Möglichkeit das anzufechten, Aber: 1) Hast Du das dicke Fell dafür und bist Du ganz sicher, dass Du detailgetreu die Krankenhausrichtlinien für solche Fälle befolgt hast (kennst Du die? Melde-Abfolge....) Wenn nicht, lass es. Selbst wenn Du den Nerv hast und es durchziehst und Recht bekommst, im Haus sind Deine Chancen auf Anstellung gleich 0 und so was spricht sich rum. Hört sich jetzt ziemlich doof an, ist aber leider die Realität!
Mein prüfer hat meinen sterilen Tisch in der prüfung versaut, weil er ein neues instrument auflegen sollte, hat er auch, aber mit Verpackung und das war schon der vorbereitete Ersatz.ich hatte keine Wahl, das wars dann auch mit der Zensur. Anderes Haus, andere Bedingungen.Haks ab.
 
Mein Idee: Einsicht beantragen und jemanden mitnehmen, der sich damit auskennt. Eine Einsichtnahme ist noch kein Widerspruch. Wer das Protokoll der Prüfung liest, findet wahrscheinlich selbst heraus, ob ein Einspruchsverfahren Erfolg haben könnte oder nicht. Es gibt nämlich Fehler, die dem Prüfling auch im Reflexionsgespräch nicht auffallen - aber Punktabzug gibt's dafür dennoch.
 

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