Organisieren oder nicht organisieren, das ist hier die Frage...

Eine eigene Gewerkschaft... träume weiter.
Elisabeth

Warum so resigniert ?
Auch Du scheinst Dich mit der Ver.di "abgefunden" zu haben. Ist zwar nicht das, was ich wirklich brauche, aber was besseres gibt es nicht. Mit dem Unterschied, daß ich mich dann lieber nicht dort eingruppiere und mitkämpfe. Gut, dann muss ich mir eben "Passivität" gefallen lassen. Nur zu sagen, daß ich für eine verwandte Berufsgruppe kämpfe, auch wenn es mir gar nichts bringt, ist eben nicht das, wofür ich mich aufreiben möchte. Zumal Ver.di, wie du schon sagst, nicht mal irgendetwas gut hinbekommt. Weder für die Pflege, noch für die Erzieher, und für die Post warscheinlich auch nicht. Dann sollen die lieber wegen Mitgliedermangel ganz verschwinden, damit neue Sachen wachsen können.

Wenn du dich allerdings aus dem ganzen raushalten willst, dann beschwere dich auch nicht, denn dann kannst du keinerlei Einfluß auf deinen Tarif nehmen.

Ja, genau. Recht auf alles verwirkt, weil ich das Spiel nicht mitmachen möchte. So funktioniert Politik nun auch wieder nicht! Ich will keinen Einfluss auf den Tarif nehmen, weil das ein großer Mist-Tarif ist und es noch Jahrzehnte dauern kann, bis die ganzen Löcher ausgebessert wurden. Und wer hat es verbockt ? Ach ja richtig, die Ver.di, meine einzige Chance auf Verbesserung. Schönen Dank.
 
Ja, genau. Recht auf alles verwirkt, weil ich das Spiel nicht mitmachen möchte.
Du bist doch mitten im Spiel - über was regst du dich auf?
So funktioniert Politik nun auch wieder nicht!
wie denn?
Ich will keinen Einfluss auf den Tarif nehmen, weil das ein großer Mist-Tarif ist und es noch Jahrzehnte dauern kann, bis die ganzen Löcher ausgebessert wurden.
wir haben wenigstens einen auf den wir uns berufen können!
Auch die Nichtmitglieder.
Und wer hat es verbockt ?
WIR - weil wir nicht organisiert sind und den Hintern nicht hochbringen, wenns u.a. ums Streiken geht.

Nur zu sagen, daß ich für eine verwandte Berufsgruppe kämpfe, auch wenn es mir gar nichts bringt, ist eben nicht das, wofür ich mich aufreiben möchte.
Wenn die verwandten Berufsgruppen nicht für uns mitkämpfen würden, glaubst du wirklich, dass die AG gewillt wären bessere Abschlüsse zu erzielen. Ja leider müssen die anderen Berufsgruppen für uns mitkämpfen - Gott sei Dank - sonst kämen nicht mal die Abschlüsse zustande.
Wir betätigen uns als Trittbrettfahrer und beschimpfen dann hinterher noch diejenigen, die uns die Kohlen aus dem Feuer holen - genau so ist DIE PFLEGEMEHRHEIT.

Zumal Ver.di, wie du schon sagst, nicht mal irgendetwas gut hinbekommt.
Ich denke du hast es immer noch nicht kapiert!!!
Verdi sind WIR und verdi ist kein virtuelles Gebilde aus irgendwelchen Avataren, die für die Pflege gutes tun will.
Verdi sind WIR, WIR machen verdi stark oder eben nicht, mit unserem Organisationsgrad, unseren Mitgliedsbeiträgen und
mit unserem Rückgrat für uns zu kämpfen für unsere Ziele einzustehen, oder eben nicht.
Verdi ist "nur" die Plattform/Organisationsform, was wir daraus machen liegt bei uns.
Verdi ist das, was WIR daraus machen - nicht mehr und nicht weniger.
Verdi lebt von der Motivation und dem Engagement seiner Mitglieder und Unterstützer,
durch persönliches Engagement, Mitgliedbeiträgen und
z.B. auch im (Warn)Streik.
Doch das Verweigern zu viele um hinterher beim Kaffee auf Station über den "schlechten" Abschluss her zuziehen.
Selbst beim Warnstreik im Großstädten an Großkliniken sind nur wenig zu motivieren - da braucht keiner sich Gedanken über seinen Arbeitsplatz zu machen,
aber vielleicht darum, warum kein besserer Abschluss zu Stande kommt?
aber
DIE POLITIK wirds dann schon richten - oder?

Ich bin Gründungsmitglied der Gewerkschaft Pflege, dann BIG, gewesen. Ich habe den Aufstieg und Niedergang der Gewerkschaft miterlebt - ein trauriges Kapitel - das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen warum diese sich aufgelöst hat, bevor wir über die einzige Gewerkschaft herziehen die uns, durch unser aktives Unterlassen, geblieben ist.

Verdi ist das, was WIR daraus machen - nicht mehr und nicht weniger.
 
Danke Renje, klar und deutlich. Manchmal frage ich mich warum das so schwer zu verstehen ist. Das einfachste der Welt geht irgendwie nicht in die Koepfe unserer Kollegen rein.
 
Das Interesse an Gewerkschaftsarbeit ist allgemein rückläufig, also nicht nur ein Phänomen der Pflege. Augenscheinlich haben es die AG geschafft, die Waage optimal einzustellen zwischen Zuckerbrot und Peitsche.

Elisabeth
 
Warum sollte ich meine (zugewonnene) Leistungsfähigkeit beweisen, wenn Ärzte das nicht müssen ? Wieviel Unterschied liegt zwischen einem Arzt und einem Facharzt ? Manchmal mehr manchmal weniger, aber sobald sie die Qualifikation Facharzt erreichen, werden sie pauschal besser vergütet. Das gleiche nehme ich für die Pflege in Anspruch. Ich habe mit der FWB die bessere Qualifikation, also sollte ich mehr Geld bekommen. Ich glaube wirklich, daß es so einfach ist, wie es sich anhört.
Du wirst ja pauschal besser vergütet. Du steigst durch die Fachweiterbildung eine Entgeltstufe nach oben, ohne den Nachweis zu erbringen, dass Du tatsächlich kompetenter bist als zuvor. Diese Kompetenzsteigerung wird einfach vorausgesetzt; der von Dir geforderte Anspruch auch für die Pflege besteht also bereits. Nur dass sich der Abstand zwischen EG 8a und 9a durch etliche Jahre der Betriebszugehörigkeit relativiert. Dass letzteres nicht jedem gefällt, kann ich auch nachvollziehen.

Zum anderen ist die von Dir angestrebte Beweisführung extrem schwierig (...) Man kann aber die Liegezeiten auf einer Intensivstation mit dem allgemeinen Grad an fachweitergebildeten Pflegekräften auswerten. Immerhin gibt die DIVI 2011 die Empfehlung, daß mindestens 30% der Pflegekräfte auf einer INT mit Fachweiterbildung sein sollten.
Hier nochmal die Frage : Wenn der Unterschied zwischen FWB und nicht FWB trivial sein sollte, warum dann die Empfehlung ?
So schwierig ist diese Beweisführung nun auch wieder nicht. Wenn Studien im Ausland den Effekt von Pflegeakademikern in der Praxis auf Liegedauer, Komplikations- und Sterberate etc. untersuchen konnten, dann lässt sich Entsprechendes auch mit Fachweitergebildeten durchführen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (die Abkürzung DIVI sagte mir als Nicht-Intensivlerin nichts, aber wozu gibt's Suchmaschinen :wink1: ) scheint mir da ein seriöser Ansprechpartner zu sein. Sie müssen ihre Empfehlung begründet haben - mit welchen Argumenten? Warum ist dieser Punkt der Empfehlung nur schwach evident? Ich habe die Langversion kurz überflogen und nur Begründungen für einen bestimmten Personalschlüssel gefunden. Das wären Argumente für mehr Personal im Allgemeinen, nicht für eine deutlich bessere Entlohnung der Fachweitergebildeten. http://www.divi.de/images/Dokumente...lungen/2011_StrukturempfehlungLangversion.pdf
Alles in allem bin ich einigermaßen verwundert, wie wenig Begeisterungsfähigkeit oder Interesse hier in diesem Thread für die Idee gekommen ist. Versteht das nicht als Vorwurf ! Jeder hat seine Überzeugungen, wie ich selbst auch. Aber entweder wird mir das Recht auf die Forderung nach mehr Kohle abgesprochen oder mir gesagt, reih dich bei den anderen ein, sonst bist du unsolidarisch.
Soviel zu Deiner These, dass eine Gewerkschaft rein für Fachweitergebildete regen Zulauf hätte.

Pflegepersonal hat eine gewisse Verantwortung, dem würde nicht mal Frank Montgomery widersprechen. Und auf der Intensiv werden Patienten in kritischen Situationen betreut. Aber die Verantwortung verteilt sich dort gleichermaßen auf alle Pflegekräfte, ob mit Fachweiterbildung oder ohne. Und dass Du mit Fachweiterbildung einen besseren Effekt für die Patienten und auch für die wirtschaftliche Situation des AG erbringst, konntest Du bis jetzt noch nicht belegen. Ich sehe noch kein nachvollziehbares Argument dafür, dass der AG - der Dir immerhin eine sechsstellige Summe in Gestalt einer Weiterbildung spendiert hat - Dich besser oder deutlich besser entlohnen sollte als Deine Kollegen ohne Fachweiterbildung.
Warum sollte ich mich selbst kritischer behandeln und die tatsächliche Leistungsfähigkeit hinterfragen, wenn es nicht üblich ist und ich mir auch noch selbst damit schade ?
Ich denke, diese Deine Aussage spricht für sich selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann jetzt weiß ich gar nicht mehr, wo ich anfangen soll. Mein Post dürfte ziemlich lang werden, um auf jedes Argument einzugehen.

Fangen wir doch vorne an :

WIR - weil wir nicht organisiert sind und den Hintern nicht hochbringen, wenns u.a. ums Streiken geht.

Wir betätigen uns als Trittbrettfahrer und beschimpfen dann hinterher noch diejenigen, die uns die Kohlen aus dem Feuer holen - genau so ist DIE PFLEGEMEHRHEIT.

Ich denke du hast es immer noch nicht kapiert!!!

Verdi sind WIR und verdi ist kein virtuelles Gebilde aus irgendwelchen Avataren, die für die Pflege gutes tun will.

Verdi sind WIR, WIR machen verdi stark oder eben nicht, mit unserem Organisationsgrad, unseren Mitgliedsbeiträgen und
mit unserem Rückgrat für uns zu kämpfen für unsere Ziele einzustehen, oder eben nicht.

Verdi ist "nur" die Plattform/Organisationsform, was wir daraus machen liegt bei uns.

Verdi ist das, was WIR daraus machen - nicht mehr und nicht weniger.

Verdi lebt von der Motivation und dem Engagement seiner Mitglieder und Unterstützer,
durch persönliches Engagement, Mitgliedbeiträgen und
z.B. auch im (Warn)Streik.

Doch das Verweigern zu viele um hinterher beim Kaffee auf Station über den "schlechten" Abschluss her zuziehen.

Selbst beim Warnstreik im Großstädten an Großkliniken sind nur wenig zu motivieren - da braucht keiner sich Gedanken über seinen Arbeitsplatz zu machen,
aber vielleicht darum, warum kein besserer Abschluss zu Stande kommt?
aber
DIE POLITIK wirds dann schon richten - oder?

Ich bin Gründungsmitglied der Gewerkschaft Pflege, dann BIG, gewesen. Ich habe den Aufstieg und Niedergang der Gewerkschaft miterlebt - ein trauriges Kapitel - das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen warum diese sich aufgelöst hat, bevor wir über die einzige Gewerkschaft herziehen die uns, durch unser aktives Unterlassen, geblieben ist.

Verdi ist das, was WIR daraus machen - nicht mehr und nicht weniger.


WOW, ich hätte nicht mit einer solchen emotionalen Reaktion gerechnet. Das ist ja schon eine Wutrede ;)
Doch um noch einmal nüchterner auf diese Betrachtungsweise einzugehen, vorweg, würde ich mich gern einmal mit Dir privat austauschen. Du als Gründungsmitglied der Gewerkschaft Pflege und BIG, du hast bestimmt interessantes zu erzählen und ich bin neugierig, wie die Umstände damals waren. Würde mich, wenn Du etwas Zeit hast, über eine private Nachricht von Dir freuen.
Ansonsten möchte ich noch loswerden, daß durch meine Posts hoffentlich klar geworden ist, daß ich mich selbst nicht nur als Nutznießer und passiv Begleiter betrachter, sondern mir, entschuldige nach wie vor, die Überzeugung für die Ver.di fehlt. Ich glaube nicht, daß die Ver.di etwas deutlich anderes als eine Partei oder eine große "Firma" ist. Auch dort sitzen Menschen, die um ihre Machtposition fürchten müssen oder damit ihr Geld verdienen. Die Welt ist kapitalistisch, warum sollte ich nicht böse denken und behaupten, daß die eigentliche Interessenvertretung der (zahlreichen) Berufsgruppen ein Geschäft ist, bei dem (wie immer) nur wenige wirklich gewinnen ?! Und sag mir nicht, daß das sooo unwarscheinlich ist !
Außerdem bin ich generell skeptisch, "wenn ich keine Wahl habe". Lieber für was halbgutes einsetzen, als für gar nichts ? Hmmm. Übrigens gibt es immer noch das Argument, daß Ver.di natürlich nicht stark ist, weil eine breite Mehrheit nicht Mitglied ist. Soll man jetzt behaupten, die breite Mehrheit ist dumm und nur Schmarotzer am Tisch ? Demokratie war noch nie bequem, aber den Leuten ( inkl. mir ) Vorwürfe zu machen, daß sie ja alle profitieren und nichts dafür tun ist bequem. Wer hat schon wirklich die Wahl sich gegen TVÖD auszusprechen ? Wer flexibel genug ist, vielleicht. Doch die breite Mehrheit ist örtlich, zeitlich, usw gebunden und kann nicht mal eben woanders arbeiten. Auch der AG wird nicht einfach so andere Verträge rausgeben, wenn er sich dem TVÖD verschworen hat. Darüber hinaus nimmt diese Tarifbindung übrigens auch jede autonome Form von Gehaltsverhandlungen, wenn man erstmal drin ist. Ein in der freien Wirtschaft gebräuchliches Verfahren hat keine Gültigkeit, es gibt ja Tarif. Für die einen ist das gut, für andere schlecht.
Deswegen in aller Deutlichkeit : Ich fühle mich nicht verantwortlich für den schlechten Zustand der Ver.di, ich habe mir hier die Mühe gemacht und den Dialog gesucht, um Pro-Ver.di Argumente zu finden um vielleicht doch nochmal dort Mitglied zu werden. Ja, ich verstehe alle Argumente hier, und trotzdem beruhen alle auf Schuldzuweisungen, moralischer Verpflichtung und Alternativlosigkeit. Keines dieser Argumente ist überzeugend, sondern beleidigend. Das hat alles den Charakter von moralischer Zwangsrekrutierung und Manipulation. Tut mir leid, so sehe ich es bisher.

Jetzt möchte ich nochmal auf den Artikel von Claudia zu sprechen kommen. Du sagst :

Du wirst ja pauschal besser vergütet. Du steigst durch die Fachweiterbildung eine Entgeltstufe nach oben, ohne den Nachweis zu erbringen, dass Du tatsächlich kompetenter bist als zuvor. Diese Kompetenzsteigerung wird einfach vorausgesetzt; der von Dir geforderte Anspruch auch für die Pflege besteht also bereits. Nur dass sich der Abstand zwischen EG 8a und 9a durch etliche Jahre der Betriebszugehörigkeit relativiert. Dass letzteres nicht jedem gefällt, kann ich auch nachvollziehen.

Das stimmt nur zum Teil. Und wer sich den Taschenrechner nimmt, wird mir recht geben. Ich erlaube mir einmal die TVÖD Tabelle 2015 zu posten (Quelle http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/k?id=tvoed-k-2015&matrix=1 )



€--------1--------2---------3--------4---------5--------6
E 9a --------------------
2999.18 3099.63 3286.36----------
E 8a 2514.67 2668.29 2798.30 2904.65 3099.63 3286.36

Was fällt als erstes auf ? 9a/5 und 8a/6 sind exakt gleich. Kein absoluter Zugewinn auf Dauer. Jetzt kommt es also nur noch drauf an, WANN man mit der Fachweiterbildung beginnt. In aller Kürze : Je früher ( 8a/1, 8a/2), desto größer ist der Gehaltssprung. Ab 8a/5 macht man sogar Verluste, wenn der AG nicht aus Kulanz angleicht. Bedeutet außerdem, daß es sich also nur um eine temporäre zusätzliche Vergütung handelt. Man könnte auch sagen, eine Einmalzahlung auf Raten. Diese Einmalzahlung ist aber eben nicht für alle gleich. Manche können und dürfen die FWB ganz früh machen, super, aber erfahrungsgemäß kommt das sehr selten vor. Die meisten fangen eher so um 8a/3 oder 8a/4 an. Der "Gewinn" ist über den Zeitraum lächerlich und wie gesagt, nicht von Dauer. Zudem dauern die Stufenaufstiege in 9a jeweils 5 Jahre. Daraus ergeben sich kuriose Situationen ( Kannst gern mal eine Lohnmatrix von mir haben, wenn dich das interessiert ), die erst beim zweiten mal hinsehen eine komplette für-doof-Erklärung sind !!!

So schwierig ist diese Beweisführung nun auch wieder nicht. Wenn Studien im Ausland den Effekt von Pflegeakademikern in der Praxis auf Liegedauer, Komplikations- und Sterberate etc. untersuchen konnten, dann lässt sich Entsprechendes auch mit Fachweitergebildeten durchführen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (die Abkürzung DIVI sagte mir als Nicht-Intensivlerin nichts, aber wozu gibt's Suchmaschinen :wink1: ) scheint mir da ein seriöser Ansprechpartner zu sein. Sie müssen ihre Empfehlung begründet haben - mit welchen Argumenten? Warum ist dieser Punkt der Empfehlung nur schwach evident? Ich habe die Langversion kurz überflogen und nur Begründungen für einen bestimmten Personalschlüssel gefunden. Das wären Argumente für mehr Personal im Allgemeinen, nicht für eine deutlich bessere Entlohnung der Fachweitergebildeten. http://www.divi.de/images/Dokumente...lungen/2011_StrukturempfehlungLangversion.pdf

Jetzt muss ich auch sagen, daß ich das nur überflogen habe. Ich wusste, daß das da drin steht, aber mir ging es nur um den erwähnten Passus als Argument. Tatsächlich wurde ja auch die Ausstattung, auch pflegerisch personelle, einer INT untersucht, aber leider nicht eindeutig, ob Pflege mit oder ohne FWB Unterschiede machen.
Letztendlich hast du ja recht, man kann es nicht eindeutig beweisen. Selbst deine herangezogenen Studien aus dem Ausland geben nur Hinweise und erfassen die Unterschiedlichen Qualifikationen in der Pflege nur zum Teil ( Zumindest hast du dich mehr auf Akademische Pflege bezogen, FWB hat nicht überall einen Bachelorabschluß.)
Insofern muss ich an dieser Stelle eingestehen, ja, ich kann nicht beweisen, daß eine Fachschwester wirtschaftlicher ist, als eine normale Schwester. Doch das Gegenteil hat bisher auch niemand bewiesen, sondern behauptet. Und weil das für den AG wirtschaftlich günstiger ist, hat es mehr Gewicht, als die Gegenbehauptung, nämlich meine These !


Soviel zu Deiner These, dass eine Gewerkschaft rein für Fachweitergebildete regen Zulauf hätte.

Generell Punkt für Dich, habe ich so nicht erwartet. Doch es lässt sich weiterhin mutmaßen, daß so ein Modell Zulauf fände, wenn es schon mal Erfolg bewiesen hätte. Sagen wir in einem größeren Krankenhaus, wo sich eine deutliche Mehrheit zum Beispiel im OP organisiert. Das spricht sich rum, dann hätte man ein gutes Argument pro neue Gewerkschaft zu sein :-)

Pflegepersonal hat eine gewisse Verantwortung, dem würde nicht mal Frank Montgomery widersprechen. Und auf der Intensiv werden Patienten in kritischen Situationen betreut. Aber die Verantwortung verteilt sich dort gleichermaßen auf alle Pflegekräfte, ob mit Fachweiterbildung oder ohne. Und dass Du mit Fachweiterbildung einen besseren Effekt für die Patienten und auch für die wirtschaftliche Situation des AG erbringst, konntest Du bis jetzt noch nicht belegen. Ich sehe noch kein nachvollziehbares Argument dafür, dass der AG - der Dir immerhin eine sechsstellige Summe in Gestalt einer Weiterbildung spendiert hat - Dich besser oder deutlich besser entlohnen sollte als Deine Kollegen ohne Fachweiterbildung.

Warum hinterfragst Du denn nicht die Spendierhosen des AG ? Mal ehrlich, selbstlos hab ich den noch nirgendwo erlebt !
Nein, kann ich nicht belegen, das hatte ich oben eingestanden. Deshalb ist die Forderung aber nicht weniger wert. In Deutschland ist es üblich durch bessere Qualifikation mehr zu verdienen. Das ist nicht in jedem anderen Land so, aber hier. Und diese Struktur besteht schon länger und jeder reiht sich dort ein. Und ausgerechnet die Pflege fordert von sich selbst, daß sie sich erst vor dem AG mit Zahlen, die es warscheinlich nicht gibt, beweisen muss um eine Basis der Verhandlung zu haben ?! Ist doch absurd ! Es gibt in der Medizin viel zu hinterfragen, aber ausgerechnet in diesem Fall soll uns einer das Gegenteil beweisen, nämlich daß eine Fachschwester genauso zu behandeln ist wie eine Nichtfachschwester. Das soll doch der AG machen, dann würde sich die FWB ad absurdum erklären und er könnte die vielen tausend Euro pro Nase und Jahr einsparen. Ein Erfolgsmodell :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin, also bin ich dagegen... oder wie verstehe ich das nun? Eigene Gewerkschaft kannst vergessen. Das Interesse an mehr Lohn und besseren Arbeistbedingungen dürftest du flächendeckend finden. Nur... gemäß der Vorstellung des Deutschen... das sollen die da oben regeln. Sozusagen das Zuckerli rausrücken. Sie tun es aber nicht. Und dann geht der Deutsche- wenn auch schmollend- eben wieder an die Arbeit.

Und warum gibt es kein Zuckerli? Es besteht kein Grund i-was zu verändern. Das Ergebnis entspricht den Mindestanforderungen der Kassen. Erst wenn sich das ändern sollte, dann müssen die da oben das Zuckerli rausrücken. Solange reicht die Peitsche: Angst machen vor den Folgen des "Aufmuckens".

Man kann es drehen und wenden wie mal will- man muss die Kröte Verdi schlucken und hoffen, dass sie was gutes zusammenbringt. Der Rest ist vertane Liebesmüh. Wer nun mehr oder weniger verdient... es ist eh immer zu wenig.

Elisabeth
 
Nein Elisabeth, bittte versuche in meinen Posts zu entdecken, daß ich nicht trotzig gegen verdi bin, weil ich es kann. Es ist leicht zu sagen, daß die unorganisierten nur faul, störrisch, uninformiert, trotzdem beschwerend, uneinsichtig und noch vieles mehr sind. Für mich habe ich in diesem Thread immerhin etwas gewonnen. Da ich bisher einer eher beobachtende Rolle gespielt habe im gewerkschaftlichen Drama der Pflege, fühle ich mich wenigstens einigermaßen gut informiert, daß ich eine recht standhafte Meinung aufgebaut habe, die vielleicht zunächst nichts ändert, aber auch nicht gegen meine Überzeugungen ist.
Wenn ich im Wahljahr nunmal keiner Partei so wirklich mein Kreuzchen schenken möchte, bleibt immer noch die Abgabe eines leeren Wahlzettels als legitimer, gültiger Protestakt. Da will man weder das bessere noch das schlechtere Übel wählen. Insofern beanspruche ich (noch lasse ich mich ja gern überzeugen) zunächst noch die Nichtmitgliedschaft als Protest zu werten und nicht als resignierter Nörgeler mit berufspolitischen, monetären Forderungen.
Man muss diese Kröte nicht schlucken. Auch das hat eine Aussage, und hey, was dabei raus kommt, bekommst du eh, ob du willst oder nicht ;-)
 
Den absurden Nachweis, ob Personal mit FWB tatsächlich mehr leistet, fordert nicht die Pflege, sondern die Wissenschaftlerin in mir. Wenn Du solch eine Behauptung wie
Immerhin bin ich besser ausgebildet und erkenne und vermeide Komplikationen bei Schwerkranken eher, als jemand ohne FWB. Das erspart meinem Arbeitgeber Zeit und Kosten bei der Behandlung
im Eingangspost als erstes Argument für eine bessere Vergütung ins Feld führst, dann will ich persönlich dafür einen Beleg sehen. Danke, dass Du zugeben konntest, dass Deine These derzeit haltlos ist. Wenn es eine entsprechende Studie geben sollte, haben wir beide sie noch nicht gefunden.
Warum hinterfragst Du denn nicht die Spendierhosen des AG ? Mal ehrlich, selbstlos hab ich den noch nirgendwo erlebt !
Da der AG auch keinen Nachweis für einen Effekt der Höherqualifizierung im Hinblick auf Patientensicherheit und Erlös haben kann (weil es keine Studien gibt, deren Ergebnisse ausschließlich den AG zur Verfügung stehen), müssen sich die Spendierhosen anders begründen. Da sind wir im Bereich der Personalführung und des Human Resource Managements: Ich investiere in gute Mitarbeiter, weil das der einzige Posten ist, der mich von den Konkurrenzunternehmen unterscheidet. Also gebe ich ihm die Möglichkeit, sich auf meine Kosten beruflich weiterzubilden und - so ist der Gedanke - dadurch eine höhere Zufriedenheit bei der Arbeit zu verschaffen. Das ist natürlich nicht uneigennützig: Deine Qualifikation sichert auf der anderen Seite dem AG einen guten Mitarbeiter für zwei Jahre Fachweiterbildung und danach in der Regel noch drei Jahre Verpflichtung. Und idealerweise ist der Mitarbeiter nach Abschluss der Fachweiterbildung tatsächlich kompetenter als zuvor. Ein monetärer Anreiz allein ist der am wenigsten nachhaltige Motivator.
In Deutschland ist es üblich durch bessere Qualifikation mehr zu verdienen. Das ist nicht in jedem anderen Land so, aber hier. Und diese Struktur besteht schon länger und jeder reiht sich dort ein.
In der Regel bedeutet die bessere Qualifikation aber auch andere, höherwertige Aufgaben. Und da liegt in der Pflege das Problem: Fast alle leisten die gleichen Aufgaben, und wir werden nach Tätigkeit, nicht nach Qualifikation entlohnt. Oder haben sich Deine Aufgaben nach der FWB geändert?

Ich hab einen Masterabschluss und verdiene in der Pflege nicht mehr als zuvor - weil sich meine Tätigkeit am Bett, zumindest dort, wo ich zurzeit bin, nicht von dem einer gewöhnlichen GuKP unterscheidet. Hätten wir eine höhere Hierarchieabstufung, würden wir also unseren Qualifikationen entsprechend eingesetzt, müsste sich das auch in einer entsprechend höheren Vergütung niederschlagen. Da sind wir in Deutschland aber noch weit von entfernt.

Doch es lässt sich weiterhin mutmaßen, daß so ein Modell Zulauf fände, wenn es schon mal Erfolg bewiesen hätte. Sagen wir in einem größeren Krankenhaus, wo sich eine deutliche Mehrheit zum Beispiel im OP organisiert. Das spricht sich rum, dann hätte man ein gutes Argument pro neue Gewerkschaft zu sein :-)
Witzig. Wenn ich eine Gewerkschaft mit einer hohen Beteiligung hätte, hätte sie Erfolg. Wenn die Gewerkschaft Erfolg hätte, würden sich auch andere beteiligen. Ja, und wie kriegste jetzt die deutliche Mehrheit zu Beginn organisiert? Indem Du einen elitären Verein für eine Minderheit gründest und versprichst, ihnen die Sterne vom Himmel zu holen?
 
Wem nützt der Nichtwähler? Wem nützt die Protesthaltung bezüglich Verdi? Aus meiner Sicht weder dir noch anderen. Renje hat Recht, wenn er sagt: man muss sich aktiv beteiligen. Es kommt keiner und schenkt einem was. Warum auch? Was hat derjenige davon, dich für deine Weiterbildung zu belohnen- zumal er sie schon finanziert hat? Er bekam schon vorher alles, was er von dir erwartet hat. Die Weiterbildung ist das Zuckerl, dass er dir gönnt. Man sollte nicht undankbar sein- gelle?

Wer mehr will, dem wird es nicht erspart bleiben sich zu organsieren. Wobei ich auch hier noch einmal auf Renjes Ausführungen hinweisen. Es reicht eben nicht, nur brav den Beitrag zu zahlen. Es reicht noch nicht mal, nur an Streiks teil zu nehmen. Wer Verdi verändern will, der muss bis ins Herz von Verdi vordringen.

Elisabeth
 
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Reaktionen: supetrosu
Hab jetzt als New Bee nicht den ganzen Thread gelesen. Nur so überflogen :cheerlead:

Ohne gewerkschaftliche Vertretung machen sie mit uns was sie wollen.
Das sie freiwillig mehr zahlen würden ohne Gewekschaften ist ein absoluter Unsinn.
UWo wären unsere Löhne ohne angleich

Aber tatsächlich benötigen wir keine Gewerkschaft um zu Streiken und dabei nicht zu verhungern ( bzw weiter unsere Rechnungen , Miete ect bezahlen zu können)
Wir , in der Pflege , müssen nämlich gar nicht mal streiken
( würde eh zu vielen Mutter Theresas schwer fallen :flowerpower:)

Dienst nach Vorschrift

das reicht ! wenn wir alle so arbeiten würden wie wir sollen, ( Händedesinfektionen - Zeiten, Anamnese, Documentation........ ...................................................................
dann würden ganz schnell von überall die Leute auf den Knien angerutscht kommen und fragen was wir brauchen um ordentlich arbeiten zu können. :nurse:

solange wir aber nicht einmal das schaffen
muss man zumindest bei Verdi sein . :besserwisser:
wer das nicht versteht ......... Hoffnungslos
 

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