Fernstudium organisieren - worauf sollte ich noch achten?

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Quallenfuss

Gast
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade einige Gedanken zu meiner Zukunft. Ich stecke gerade mitten in meiner Bachelorarbeit und werde mein Studium wohl auch ganz gut abschließen (Durchschnitt derzeit 1,5). Für mich steht fest, dass mit dem Bachelor nicht Schluss ist und ich möchte den Master noch draufsetzen.
Mein gewünschter Master ist als berufsbegleitendes Fernstudium konstruiert mit einer Blockwoche pro Monat. Ich habe überlegt ca 50-65% zu arbeiten und möchte auch in meiner Stadt wohnen bleiben (ca 400km Entfernung zur Uni). Meine Station unterstützt mich bei meinem Vorhaben und ich kann mich darauf verlassen, tatsächlich in der Blockwoche frei zu haben usw. :)
Mich würden mal die Erfahrungswerte von Anderen interessieren, die sich im Fernstudium befinden/befunden haben.
Wie habt Ihr das zB mit dem Wohnen während der Präsenzzeiten gemacht? Habt Ihr Euch eine Zweitwohnung genommen oder habt Ihr in einem Hostel bzw im Studentenwohnheim gelebt?
Worauf muss ich achten, wenn ich versuchen möchte, diese Kosten von der Steuer abzusetzen? Reicht einfach "Quittungen sammeln"? Momentan denke ich, dass für die Woche ein Einzelzimmer in einem Hostel reichen würde.
Wieviel arbeitet Ihr und wie kommt Ihr damit im Studium klar?
Wie tauscht Ihr Euch mit Euren Kommilitonen aus? "Nur" während der Präsenzzeiten? Oder habt Ihr auch so Kontakt (Mail, Chat, Telefon)?
 
Unter Umständen ist eine Ferienwohnung günstiger als das Zimmer im Hostel, vor allem wenn du mit dem Vermieter eine "längere" Mietzeit verabreden kannst, weil du ja regelmässig kommst.
 
Wenn es eine größere Stadt ist, würde ich mich mal bei Kolping umschauen. Mein Sohn macht gerade ein 4-wöchiges Praktikum und hat sich für diese Zeit dort eingemietet. Er hat ein Einzelzimmer, mit Bad /WC, Telefon- und Internetanschluß. Alles inklusive kostet 300,-€ für diese Zeit. Die nehmen bestimmt auch Leute für nur 1 Woche. Allerdings glaube ich, dass es dort eine Altersgrenze gibt. Ich meine mich zu erinnern, dass die bei 25 Jahren liegt, weil das Ganze als Jugendwohnheim gilt.

LG opjutti
 
Hallo,

ich habe so ein Studium, welches nach diesem Modell organisiert ist, jetzt fast fertig ..."nur" noch die Masterarbeit fertig schreiben :emba:.

Ausserhalb der Blockwochen mussten wir sehr viele Arbeitsaufträge, Präsentationen etc. "abarbeiten", so dass in den Zeiten zwischen den Präsenzblöcken wirklich im Schnitt 40 Stunden auf das Studium entfielen. Gearbeitet habe ich mit 25 %; wobei einige der Kommilitonen auch bis zu 50 % gemacht haben. Allerdings muss man sagen, dass mein Studium definitiv nicht darauf ausgerichtet war, nebeher irgendwas zu machen!

Mein Studium besteht aus 18 Präsenzblöcken, 2 Wochen Auslandsaufenthalt und 18 Selbstlernphasen (zuzüglich kleineren Wochenendveranstaltungen). Durch diese "Studienlogik" besteht halt der Nachteil, dass Du immer irgendwie am arbeiten für das Studium bist...wirklich "Urlaub" hatte ich in den 2 Jahren 11 Tage!
Untergliedert war es in 14 Module, wobei neben den erteilten Arbeitsaufträgen in den Blockwochen (Ausarbeitungen, Präsentationen, Hausrabeiten, Projektarbeit etc.) eben auch noch das eigene Lernen sowie Klausurvorbereitunge anfielen.
Geschrieben habe ich (zusätzlich zu kleinen Lernaufgaben) 7 Hausarbeiten, ich hatte 13 Prüfungsleistungen (Klausuren, mündliche Prüfungen, Vorträge), habe in 3 Projekten gearbeitet, habe 3 Artikel geschrieben und war mit einem Poster auf einer Fachtagung.

Dazu halt die Masterarbeit....

Gewohnt habe ich in den 18 Wochen in einem Hotel- andere hatten Ferienwohnungen. Bei letzteren besteht halt der Nachteil, dass diese nicht immer passend verfügbar sind und auch mal kurzfristig vom Vermieter abgesagt wurden.

In den Selbstlernphasen hatten wir viele Skypesitzungen und gelegentlich auch mal eine Telefonkonferenz mit den Dozenten; oftmals haben wir zusätzliche Gruppenarbeiten auch so gelöst. Begleitend hatten wir die Lernplattform Moodle zur Verfügung, haben Mails geschrieben etc.

Die Betreuung durch die Dozenten war sehr gut - oftmals werden Mails innerhalb einer Stunde beantwortet (und das bei einigen Dozenten im Zeitraum von 8-23 Uhr!).

Die Gruppe der Studierende war sehr klein- 8 Leute :up:. Dadurch war die ganze Atmosphäre sehr familiär...

Mein Fazit: eine fundierte und überdurchschnittlich gute Ausbildung, die allerdings ein hohes Maß an Energie und Leistungsbereitschaft abverlangt. Man darf sich bei einer solchen Studienorganisation nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass solche Studiengängen ausserordentlich arbeitsintensiv sind und trotz der auf den ersten Blick anmutenden Gestaltungsmöglichkeit sehr wenig Freiräume lassen. Konzipiert ist sowas definitiv als Vollzeitstudiengang!!!!
 

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