Orale Chemo, was muss ich als Krankenpflegeschüler beachten?

Verena-Nicola

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Intensivstation
Hallo,

wir haben auf Station eine Pat. die oral Chemo erhält. Jetzt meine Frage, was muss ich denn dabei beachten, wenn ich ihr die Tbl. gebe?

Sie liegt übrigens nicht auf einer onkologischen Station, sondern auf der Neurochirurgie?

Danke schon einmal,

Gruß Verena
 
Guten Abend!

Auf jeden fall solltest du die tablette nicht mit der Hand anfassen, nimm am besten eine Pinzette.
 
Hallo ...

* Chemo Tbl dürfen nicht im Tagesdosett gestellt sein
* nicht mit der Hand anfassen
* bei der Verabreichung dabei sein ( sprich, Tablette aus der Verpackung lösen, der Pat reichen, die Einnahme kontrollieren )
* nach der Einnahme, je nach Hauseigenem Standart, VZ Kontrollen ( RR, P, Atmung, Temp etc

Monika
 
:gruebel: Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Ja, tolle Wurst, ich wurde darüber nämlich nicht aufgeklärt und habe mir das schon gedacht. :motzen:

Ich hatte eine Sr. gefragt und die sagte mir, dass ich nichts zu beachten hätte. Da ich aber gestern Zwischenprüfung hatte, habe ich mir doch ein bisschen mehr Gedanken darüber gemacht.

Die Zwischenprüfung ist jetzt gelaufen. Die Tablette wird nämlich im Tablettenschälchen gestellt und ohne besonderen Vorsichtsmaßnahmen verabreicht. Toll!!!

Aber die Prüferin scheint auch keine Ahnung davon zu haben, denn ich habe die Tbl. wie z. B. eine Nexium verabreicht ohne auf irgendetwas zu achten. Hat mir auch keiner was gesagt!!!!!!!!!!:weissnix: Sie hat mir das in der Prüfung aber nicht angekreidet!!!!!

Danke noch mal für die Info!!

Gruß
Nicola
 
Womit ich mich im Zweifel in der Sinnhaftigkeit der Prüfungen und deren Inhalte mal wieder bestätigt fühle.

Elisabeth
 
Kapier ich jetzt ned...was hast bei der prüfung falsch gemacht?Hast du was beachtet oder nicht?Und was kann man bei nexium falsch machen?
 
:-)

Sie meint die hat das Medikament wie eine Nexium-Tablette behandelt. Also keinerlei Besonderheiten, einfach von der Hand in den Mund - oder so...
 
Ich meine die Tbl. heißt Tarcerva oder Tacerva. Im Internet habe ich die nicht gefunden, aber vielleicht kennt die ja einer von euch?!
 
Du meinst vielleicht Tarceva. Das Zeug ist echt teuer ca.:[ 150 mg, 30 Stk. TARCEVA kosten in Österreich: € 3.582,40 ].
Der Einnahmezeitpunkt sollte überwacht werden sonts nix. Auserdem müssen die Ärzte die Pharma-vorgaben einhalten und überprüfen, zu lesen in den Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen. Alles andere was dich interessiert, kannst du oben nachschauen.

herion
 
Steffi1984Kapier ich jetzt ned...was hast bei der prüfung falsch gemacht?Hast du was beachtet oder nicht?Und was kann man bei nexium falsch machen?

Nexium ist ein Säure Blocker und sollte vor dem Essen und den anderen Tab. eingenommen werden, da der Magensaft die resorbtion der anderen Tab. verändert und so können sie nicht wirken.(Bitte korigiert mich, wenn ich es falsch verstanden habe)

Lindarina
 
Nein, nein, ich meinte ich habe das Zytostatikum (Tacerva) wie eine Nexium verabreicht. D. h. ohne irgendeine Vorsichtsmaßnahme einzuhalten. Aber wie gesagt, ich wurde halt nicht aufgeklärt und meine Mentorin und meine Prüferin wußten anscheinend auch nichts über eine besondere Vorgehensweise beim Verabreichen von dieser Tbl.
 
also, immer schön 2 paar Handschuhe anziehen. Oder informiere die Patienten das sie sich hinterher die Hände waschen und desinfizieren sollen. Niemals die Tabletten teilen oder mörsern! Da sind so kleine Partikel in der Luft die du dann einatmest! Wenn du mörsern mußt dann melde das in den speziellen Abteilungen, die die Chemos zubereiten, die erledigen das dann unter speziellen Schutzbedingungen. Hoffe habe dir damit geholfen, wünsche dir noch viel Erfolg
 
also, immer schön 2 paar Handschuhe anziehen. Oder informiere die Patienten das sie sich hinterher die Hände waschen und desinfizieren sollen.

Warum eine Händedesinfektion? Ist die Tablette ein Keimträger?

Ein paar Handschuhe ist völlig ausreichend. (Wir stellen die Tabl. im Blister und haben daher keinen Hautkontakt, tragen deshalb auch keine Handschuhe).

In der Fachinfo für Tarceva[r] (Wirkstoff Erlotinib) steht:

"6.6 Hinweise für die Handhabung und
Entsorgung
Keine speziellen Hinweise."
 
Hallo!

Ich bin zwar kein Krankenpflegeschüler mehr, habe aber trotzdem Nachhilfebedarf zumThema "orale Chemo".

Einem unserer Patienten (ich arbeite in der amb. Pflege) gaben die Ärzte schon vor Monaten nur noch ein paar Wochen Zeit, da er im ganzen Körper streuende Metastasen hat, und wohl keiner weiß, wo der Ursprung sitzt. Er gilt seit dem als untherapierbar.

Nun liegt er mit Fieber und verringerter Nahrungsaufnahme(sein Bekannter und Betreuer veranlasste die Einweisung) im Krankenhaus, und jetzt ist die Rede von "lebensverlängernder oraler Chemo" und Magensonde. Die Chemo soll zu Hause durchgeführt werden. Mal davon abgesehen, dass ich die lebensverlängernde Maßnahmen für Quälerei halte, müssen wir bei der Chemo wirklich gar nichts beachten???

Anne
 
[...] "lebensverlängernder oraler Chemo" und Magensonde. [...]

Ich nehme an, daß der Mensch nicht mehr selbständig schlucken/essen kann. Das würde bedeuten, daß die orale Chemo entweder in Wasser aufgelöst werden muß oder zermörsert und dann über die Magensonde verabreicht wird.

Beim zermörsern kann sich schon "Staub" bilden, welcher eingeatmet werden kann.

Bei der Verabreichung über die Magensonde unbedingt Handschuhe tragen!

Im Prinzip müßten alle Materialien, die mit der Chemo in Berührung gekommen sind, als Sondermüll entsorgt werden!

Es kommt aber (wie immer) auf die Details an, welches Chemotherapeutikum ist es denn?
 
Hallo Gego!

Der Patient kann essen und trinken, will aber nicht mehr essen bzw nur wenig. Er könnte die Tablette also schlucken, aber auch ausspucken... Um welches Mediekament es sich bei der Chemo handeln soll, weiß ich noch nicht.

Der Bekannte/Betreuer rief im Büro an, und fragte, ob wir den Patienten mit Sonde versorgen könnten. Dass ist natürlich kein Problem, wobei ich nicht mal glaube, dass er eien PEG tolerieren wurde... Nebenbei erwähnte er dann die orale Chemo, er sollte gestern zu einem Arztgepräch ins Krankenhaus kommen. Nun habe ich noch nichts neues gehört.

Ich weiß nur eines: dieser Bekannte/Betreuer würde alles tun, damit unser Patient möglichst lange "überlebt", und wir haben keine Ahnung/Erfahrung bezüglich der oralen Chemo, sind aber für alles neue offen!
 

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