Oberarzt ignoriert Personalnotstand

Er kann nicht darauf vertrauen, dass die Verantwortlichen (der Pflege) die Situation die durch sein Verhalten herbeigeführt oder provoziert wird, entschärft werden kann!

Ursächlich für die Probleme ist hier ja ein hoher Krankenstand in der Pflege. Wie kommst du darauf der Oberarzt hätte das durch "sein Verhalten herbeigeführt"? Sicher, er nimmt Patienten auf, aber das ist ja der Normalzustand.

Die Pflege kann nicht ständig betonen, sie sei eine separate Hierarchie und dem ärztlichen Dienst organisatorisch nicht unterstellt, aber bei Problemen direkt an den ärztlichen Dienst statt über die PDL an die Direktion zu eskalieren.

Das ist so, als würde das Küchenpersonal bei euch anrufen, sie hätten zu viele Krankheitsausfälle, und ihr sollte euch doch gefälligst darum kümmern, schließlich teilt ihr doch auch das Essen aus.
 
Mich bewegt halt die Frage, ob ein Arzt nicht die Personalsituation der Pflege grundsätzlich zu berücksichtigen hat...

Wenn er nicht der totale Unmensch ist, kann und wird er die Situation in der Pflege berücksichtigen. Auf unserer Station gab es auch Zeiten mit eklatantem Personalmangel. Bettensperrung hätte der Chefarzt niemals zugelassen. Allerdings konnte man sich mit dem leitenden Oberarzt auf eine Reduzierung der Behandlungen einlassen. Für die Dauer des Personalnotstands. Natürlich ist letztendlich die PDL für die Besetzung verantwortlich. Und es ist auch die PDL die dem Chefarzt kommunizieren muss, was noch geht und was nicht.
 
Ein verantwortungsbewußt agierender Obeerarzt kann nicht den Umstand einer Personalknappheit ignorieren und so tun als ginge ihn das nichts an. Damit würde er Patienten bewußt und mutwillig in eine gefährliche, gegebenenfalls unbeherrschbare Situtation bringen. Er kann nicht darauf vertrauen, dass die Verantwortlichen (der Pflege) die Situation die durch sein Verhalten herbeigeführt oder provoziert wird, entschärft werden kann! Jeder ist für die aus seinem jeweiligen Verhalten entstehende Gefährdung verantwortlich und für die daraus folgenden Probleme (ein Busfahrer lässt auch keinen vollbesetzten Linienbuss losrollen im Vertrauen darauf, dass einer der Fahrgäste rechtzeitig die Bremse zieht)!!!
Der Oberarzt ein Busfahrer, die Pflegeleitung die Fahrgäste? Seltsamer Vergleich...
 
Mutter Oberin und Vater Oberarzt sollen es richten und für das Kind Pflegekraft sorgen. Sie sind dafür verantwortlich, dass Pflegekraft nicht über die Grenzen geht. Kind Pflegekraft kann das nämlich nicht selbst wahrnehmen. Es macht immer das, was Mutter und Vater sagen. *grmpf*

Elisabeth
 
Der Oberarzt ein Busfahrer, die Pflegeleitung die Fahrgäste? Seltsamer Vergleich...


Mag sein, aber den Zustand der Personalknappheit zu ignorieren und die Patienten wissentlich in die Unwägbarkeit und Gefahr der mangelhafter Versorgung zu geben, ist wenigstens eine fahrlässige wenn nicht mutwillige vermeidbare Gefährdung! Der Oberarzt zeichnet auch für die Sicherheit verantwortlich die sich aus seinen Anweisungen ergeben!
 
Warum kann Pflege zur Abwechslung nicht mal selber die Verantwortung übernehmen. Ist ganz einfach: man legt als Team fest,w as geleistet werden kann und was nicht und teilt dies schriftlich der Verwaltung, dem Kliniksdirektor, der Pflegedienstleistung mit. Nennt sich Überlastungsanzeige. Nicht zu verwechseln mit dem Jammerbrief á la: es ist nicht zu schaffen.

Oder nimmt man bewusst sowas in Kauf:
Die schlimmste Erinnerung für meinen Mann an seinen Vater ist, wie er im Krankenhaus
in M. vollgekotet mit nacktem Unterkörper und 1 Socken ( ansonsten barfuß) auf dem Toilettenstuhl
am Fenster saß und dort hinaus blickte und frohr.
Der Stuhlgang war schon überall angetrocknet.
Seine 2. Socke lag auf dem Bett. Die Schelle war für ihn nicht erreichbar.
http://www.krankenschwester.de/foru...ringend-kompetente-beratung-2.html#post377411
Hauptsache man kann sich sagen: ich hab ja dem AG mitgeteilt, das wir zu wenige sind. Für alles weitere kann ich nicht.

Anfangen beim Einsapren würde ich übrigens bei den, von Pflege sehr geliebten, ärztl Tätigkeiten inklusive dem Begleiten bei Visiten als besser Sekretärin und dem Kurven "malen".

Elisabeth
 
Du bleibst immer noch die Antwort schuldig, in wie fern die "Anweisungen" des Oberarztes den Krankenstand der Pflege verantworten.

Lies doch die Beiträge so wie sie gemeint sind, für den Krankenstand mach ich die Belegungsstrategie des OA mitnichten verantwortlich!