Norton-Skala: Frage zu Einstufung

fine1985

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hey leute:nurse:.. ich habe da ma ne frage.. es gibt doch bei der norton-skala die spalte "inkontinenz".. da habe ich in der ausbildung gelernt,dass bei lieg endem dauerkatheter/ cystofix man volle punkte gibt(ausgenommen jetz von stuhl-[in]kontinenz), was ja in meinen augen auch logisch ist, da der urin ja auch keinen kontakt mit der haut hat, was für die einschätzung für das dekubitusrisiko ja auch nur relevant ist.. in der klinik wo ich jetz arbeite, gibt man dann keine punkte, mit der begründung, wenn der dk gezogen wird,und der patient dann einnässt, stimmt das ja nich mehr, und so machen wir das schon immer.. aber man sollte diese einschätzung ja eh alle 14tage bei allen patienten neu machen,bzw,wenn sich etwas ändert bei dem patienten.. wie macht ihr das bei euch,wenn ihr die einschätzung macht bei patienten mit liegendem dk!?! gebt ihr dann volle punkte oder auch keine(abgesehen jetzt vom stuhlgang)!?!? bzw wie habt ihr das gelernt!?!?:gruebel::gruebel::gruebel:
liebe grüße, fuenni
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Hallo,

Inkontinenz ist wie folgt einzustufen: bei liegendem DK gilt der Pat. als nicht inkontinent (auch wenn er es wahrscheinlich eigentlich ist).
Bei evtl. vorliegender Stuhlinkontinenz muss man abwägen: bei anhaltender Diarrhoe gilt der Pat. in der Norton als inkontinent.

Begründung:
Die Dekubitusentstehung ist durch Feuchtigkeit auf der Haut wahrscheinlicher.
Urin und flüssiger Stuhl (Diarrhoe) sind also gefährdend und nedeuten ein Risikofaktor, welches in der Nortonskala zu berücksichtigen gilt.

LG
Trisha
 
Guten Abend !

Also bei uns wird die Norton Skala alle 7 Tage aktualisiert und sobald Patienten einen Dauerkatheter haben, gelten sie NICHT mehr als urininkontinent !
Es sei denn, sie entfernen ihn selbständig, aber selbst dann versuchen wir, ihn so schnell wie's geht zu ersetzen .
 
Die Dekubitusentstehung ist durch Feuchtigkeit auf der Haut wahrscheinlicher.
Urin und flüssiger Stuhl (Diarrhoe) sind also gefährdend und nedeuten ein Risikofaktor, welches in der Nortonskala zu berücksichtigen gilt.
Aber ein DK ist doch auch ein Risikofaktor!?
Davon abgesehen, wenn ich mich recht entsinne ist die Aufnahme dieser Kriterien doch ein Faktor, der auf weitere Schwierigkeiten hinweist. Also eine rein statistische Aussage. Da macht dann der liegende DK keinen Unterschied. Zudem wird eine Mazeration ja davon unabhängig in der Norton-Skala erfasst.

Ulrich

Hab's wieder gefunden:
P32_Dekubitus (1,44 MB)

Ulrich
 
Anzumerken ist, dass kein direkter Zusammenhang zwischen Inkontinenz und der Entstehung eines Dekubitus besteht, sondern ein Dekubitusrisiko vielmehr indirekt insbesondere durch die über die Hautfeuchtigkeit ausgelöste Mazeration der Haut hervorgerufen wird (DEUTSCHES NETZWERK FÜR QUALITÄTSSICHERUNG IN
DER PFLEGE 2000). Quelle
Solange die Pathophysiologie der Entstehung des Dekubitus (Einwirkung von Druck und Zeit mit Ischämiefolgen) eine unbekannte Größe für viele Pflegende ist, bleiben alle Skalen das was sie eigentlich sind: Papier ohne Sinn und Wert.

Mazerationen zerstören übrigens die obersten Schichten der Epidermis und haben keinen zusätzlichen Einfluss auf Druck und Zeit.


Elisabeth
 
Hallo,

was Elisabeth schreibt, stimmt.
Es ging aber darum, wie man die Norton-Skala in diesem Punkt richtig anzuwenden hat.

Die Norton-Skala wurde ursprünglich nicht für die Dekubitusrisiko-Einschätzung erfunden, wird aber seit Ewigkeiten dafür verwendet.

Zu empfehlen ist die Braden-Skala, die eigens dafür entwickelt wurde.

Unsinn und Sinn der schriftlichen Einschätzung ist bitte ein anderes Diskussionsthema. Assessmentinstrumente sind allein schon deswegen geeignet, damit wichtige Risikofaktoren nicht übersehen werden und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Eine Einrichtung muss ihre Mitarbeiter schulen bzgl. der korrekten Anwendung der Assessmentinstrumente, damit es nicht zu unterschiedlichen Auffassungen ergo Ergebnissen kommt.

LG
Trisha
 
Hallo,

auf der Station, auf der ich gerade bin, ist eine kleine Diskussion zur Norton-Skala entstanden. Wenn ein Patient bewusstlos ist, würden einige in der Sparte "Beweglichkeit" keine Punkte vergeben, da er ja selbst passiv ist, sich also nicht bewegt. Andere wiederum sagen, dass er ja trotzdem durchbewegt werden kann und deswegen geben sie volle Punktzahl, wenn er nicht durch andere Geschichten z. B. Kontrakturen oder Spasmen versteift ist. Könnt ihr einer armen verwirrten Schülerin helfen? Wie wird das bei euch gehandhabt? Danke schonmal!:nurse:
 
@Amy:

Kenne die Norton-Skala nicht, nur vom HörenSagen, da ich immer nur die Braden kennengelernt habe.

Wie ist "Beweglichkeit" dort definiert? Oder steht dort nur der Begriff? Dann muss ich sagen, ist die BradenSkala um ein vielfaches besser und selbsterklärender zu handeln... Hier ist jedes Topic nochmal erklärt.
 
Hallo Amy bei der Norton Skala geht es ja um die Einschätzung zum Dekubitusrisiko.
Beweglichkeit ist entweder voll, kaum eingeschränkt, sehr eingeschränkt oder voll eingeschränkt. Es ist mir doch wurscht ob die Gelenke Kontrakturen aufweisen oder nicht da er sich nicht selbstständig bewegen kann ist er eindeutig voll eingeschränkt. Denn auch wenn ihr ihn voll durchbewegen könnt ist das ja für das Dekubitusrisiko irrelevant außer natürlich ihr bewegt ihn 24h durch.

mfg Akhran

achja schaut euch am besten mal gemeinsam die Braden Skala an und schätzt probeweise danach evtl. ein paar Patienten ein. Ich finde sie einfacher und auch nicht ganz so Subjektiv wie Norton.
 
Hallo,

danke @Akhran, das sehe ich nämlich auch so, aber ich bin ja "nur" Schülerin, deswegen wollte ich mich noch mal extern rückversichern, nachdem wir am Ende alle verwirrt waren:-D

Ich glaube, bei uns im Haus wird generell Norton verwendet - aber ich werde mir die Braden-Skala mal mit meinem Mentor zusammen ansehen, danke:nurse:
 

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