Motorspritze beim Umziehen abstöpseln?

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Moin,
ich glaube Du weißt nicht wovon Du da schreibst! :besserwisser:
Bei solchen Dosen lasse ich einen Perfusor parallel mit der neuen Spritze anlaufen und stöpsle nur die Leitung um (<2Sec.) und das kann schon verheerende Auswirkungen haben. Ansonsten reicht eine Klemme und ein gewisses Maß an Fingerfertigkeiten um diverse Bolis zu vermeiden. Außer ich habe die Zeit mir um so was Gedanken zu machen.

Hallo Tobias,

ja, ich weiss, wovon Du schreibst....
Habe das bei solch unstabilen Patienten auch immer parallel (Wechsel der Perfusorspritze) gehandhabt.
Ich hatte deshalb in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema auch angesprochen, dass das Medikament, welches fuer kurze Zeit unterbrochen wird, nicht ganz unwichtig ist :wink:....

LG Aloha
 
Na gut, na gut, ich lasse mich ja aufklären ;-)

Wusste nicht das diese 10-15 Sekunden da so starke Schwankungen erzeugen.

Von wieviel ml/h die da laufen reden wir denn da?
 
Generell ist bei Kathecholaminen VORSICHT geboten

Kathecholamine sollten generell nicht abgestöpselt werden sondern umgeschlichen werden.
 
Von wieviel ml/h die da laufen reden wir denn da?
Moin,
das kann man nicht verallgemeinern. Manch Kreislauf verträgt schon eine reine Ratenänderung von 1ml/h nicht.
Das heißt der Mitteldruck sinkt innerhalb von wenigen Sekunden Pause von 70mmHg auf 30mmHg und weniger. Dann möchte ich Dir Deinen Angstschweiß von der Stirn wischen :rocken:

LG Tobias
 
Aber innerhalb der paar Sekunden dürften wir doch höchstens einen Verlust (in ml) von 5 Hundertstel haben... Dann steht doch die Versorgung wieder.
 
Es ist allerdings manchmal unglaublich, wie der menschliche Koperper auf so ein paar Sekunden reagieren kann ...

Rein rechnerisch hast Du recht, handelt sich oft nur um winzigste Mengen, aber der Effekt kann ziemlich dramatisch sein!
 
Ich sinnier noch mal weiter.

Sagen wir mal wir haben nen Arterenol-Perfusor. Sagen wir mal 10ml/h

Pro ml sind bei einer Standard-Verdünnung 0,1mg Arterenol vorhanden. (richtig?)

Pro Stunde also 1mg.
Das heisst in den 15 Sekunden haben wir einen Wirkstoffverlust von 0,004mg Arterenol...

Sorry, aber ich kanns mir wirklich nicht vorstellen...
 
Sagen wir mal wir haben nen Arterenol-Perfusor. Sagen wir mal 10ml/h
[...]
Das heisst in den 15 Sekunden haben wir einen Wirkstoffverlust von 0,004mg Arterenol...

Sorry, aber ich kanns mir wirklich nicht vorstellen...
Nun ja, ... das ist schon keine geringe Dosierung. Es gibt sicher auch Patienten, bei denen man SCHNELL mal umstöpseln kann. Aber gerade in dieser nicht niedrigen Dosierung kommt es z.T. zu einem massiven Druckverlust. Dass Du es Dir nicht vorstellen kannst, heißt nicht, dass dem nicht so ist. Geh mal auf die Intensiv und schau es Dir an, bei einem instabilen Patienten, ... da können Laufratenveränderungen um 1ml/h innerhalb von KÜRZESTER Zeit einen massiven Hyper- oder auch Hypotonus verursachen.
Dazu muss man erwähnen, dass da auch jeder Mensch anders reagiert.
Aber bei Katecholaminen immer ÄUSSERSTE Vorsicht und nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn Du selbst keine Erfahrung damit hast, dann würde ich mich auf die Aussagen verlassen und vielleicht kommst Du mal dazu, dass Du es selbst erlebst.
5µg Noradrenalin können extrem viel ausrichten. Auch wenn es für Dich unglaubwürdig wirkt.
 
ich hab ja in der Praxis auch nichts damit zu tun, das sei hier mal erwähnt :-)


Das 5mikrogramm viel ausmachen können hätte ich zwar vermutet, aber eher bei spontaner Bolusgabe, als bei Dauerinfusion.

Naja, sei es wie es ist, ich nehm das mal so hin. Wie schon gesagt kenne ich mich da nicht wirklich aus :)
Danke für die Aufklärung
 
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass es keinen Standard für den Umgang mit Perfusor (Motor)-spritzen geben kann. Es ist von Bedeutung welches Medikament dort gegeben wird. Hier spielen besonders die Halbwertzeit und die therapeutische Breite eine Rolle.

Katecholamine haben eine geringe Halbwertzeit und eine geringe therapeutische Breite. Schon wenig Veränderung haben gravierende Folgen.
z.B. Heparin oder Insulin haben eine höhere Halbwertzeit und eine größere therapeutische Breite.

Ein Azubi sollte über die Wirkmechansmen des Medikamentes im Perfusor aufgeklärt sein und es sollte ihm der Umgang damit gezeigt werden. Dabei sollte nicht vergessen werden über oben aufgeführten Zusammenhang aufzuklären damit keine falschen Verallgemeinerungen geschlossen werden können.

Elisabeth
 
Elisabeth Danke für die Zusammenfassung!
:beten::daumen::daumen: Besser hätte ich es auch nicht schreiben können!:gruebel: Somit kann das Thema auch geschlossen werden, denn mehr ist nicht zu sagen.

LG Tobias
 
Ich danke euch für die netten Schlussworte!

Fazit für mich: Man muss jeden Tag was neues lernen, und dabei oft anderen einfach auch mal Glauben schenken, inbesondere dann, wenn man praktisch mit den Dingen nix zu tun hat.
 
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