von Maniac: a) Warum zur Hölle sollte eine Krankenkasse ein Krankenhaus (und dann auch noch) "verklagen" weil Mitarbeiter erkranken???
weil die Arbeitssituationen in den Häusern sich bekannt verändert hat und sie für die "volle" Leistung zahlen.
Hm, vielleicht so, wenn ich eine Reperaturbei einer Firma in Auftrag gebe und in der Rechnung wird ein Meister abgerechnet, aber nur ein Lehrling war da. Zahlst Du den vollen Preis? Würdest Du es hinnehmen und einfach zahlen?
So ist es aber in der Pflege, es wird an Personalkosten gespart, das Personal was da ist wird bis zur äußerten Belastungsgrenze mit Arbeit zugeschüttet. Die Kosten für Überarbeitungsausfälle (Burn-out) explodieren seit Jahren (nicht nur in der Pflege), alle sehen es, alle wissen es, aber es ändert sich nichts in den Firmen (Krankenhäusern). Keiner ist, fühlt, sich Zuständig und die Krankenkassen finanzieren mit unseren Beiträgen die Wiederherstellung der Arbeitskraft.
von Maniac: b) Ein hoher Krankenstand lässt nicht grundsätzlich Rückschlüsse auf das Arbeitsumfeld zu
"Grundsätzlich" nicht, nur ist es doch auffällig das sich "grundsätzlich" einiges im Arbeitsumfeld geändert hat und da sollte man genauer hinsehen.
von Maniac: c) Empfindet ein AN das Arbeitsumfeld als SO belastend, dass er ständig krank ist, sollte er den AG wechseln und nicht darauf warten, dass irgendeine Institution in diesem Land genau seinen AG verklagt...
Genau das hat das Pflegepersonal doch Jahrzehnte getan, den Pflegenotstand immer hingenommen, weg gerannt zum nächsten AG, verschoben, aufgetürmt...., sprich, diese Probleme wurden nie gelöst. Wir unterstützen dieses System durch unser Verhalten doch nur.
Es wird nach der Politik geschrienen, nur die "Personal"poltik findet im jedem Haus selbstständig statt.
Die AG berufen sich schnell auf Tarifverträge, fordern aber mit einer Selbstverständlichkeit vom Pflegepersonal zusätzliche Dienstleistungen, die sie nicht bezahlen wollen. Beispiel: Einspringen, Teilzeitkraft: 9 Std. Nachtdienst = 20,43 Euro Nachtzulage, das ergibt einen
Stundenlohn von 2,27 Euro (da diskutieren sie in der Politik über einen "mindest" Stundenlohn von 10,- Euro). Eine Leihfirma nimmt im Durchschnitt 30,- Euro die Stunde für eine Pflegekraft.
Das Ganze funktioniert so gut, weil jeder Einzele zivilrechtlich klagen müsste um zusätzliche Leistung, zusätzlich bezahlt zu bekommen. Außerdem zahlt der AG das aus der Portokasse des Betriebes, jeder Einzelne zahlt aus seiner eigenen Tasche.
Das hat Christian Wulff Flair, gesetzlich legitim, ethisch und moralisch verwerflich.
Wir müssen umdenken und uns endlich unseren Problemen stellen. Die Gesellschaft legt ethische und moralische Werte fest. Das was auf dem Arbeitsmarkt passiert hängt immer mit finanziellen Mitteln zusammen und das meiste zahlen wir (auch mit unserer Gesundheit).
LG
Claudia B.