Krankenschwester im Altenheim?

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Wenn Du wirklich meinst, daß sich die Arbeit von Altenpflegern/-pflegerinnen darauf beschränkt, zu "waschen, wickeln und füttern", bzw. nicht in der
Lage bist, zu erkennen, welche Aufgaben dieser Beruf noch umfaßt, kann
ich Dir zu deinem Entschluß, nicht in stationären Bereich zu arbeiten nur gratulieren. Denn da sind Menschen wie Du wirklich fehl am Platz!


Hm, ich habe mal darüber nachgedacht und bin der Meinung dass das Zitierte wohl genau meinem Aufgabenfeld in der Altenpflege, jedenfalls in dem Heim wo ich war, entsprach. Das ist halt mal so, dem einen gefällts, dem anderen nicht. Also warum dann nicht sagen wie's ist: ein normaler Frühdienst umfasste bei mir diese Tätigkeiten: ca. 10 Mal Windelhosen wechseln in meinem Bereich, ca. 8 Bew. waschen, Medis verteilen und evtl. am Tag einmal BZ, Verband oder sonstige Behandlungspflege. Natürlich steht in der Altenpflege besonders die Grundpflege im Fordergrund, wobei man ja auch mit den Bewohnern kommunizieren kann. Aber warum wird es hier nicht akzeptiert, wenn junge, motivierte Pflegekräfte nicht 45 Jahre (ca. so viel habe ich noch vor mir) die Hauptaufgabe waschen und Windeln wechseln durchführen wollen!? Natürlich gehört das wie alles andere zur Pflege, man darf doch aber mal sagen, das diese Art von Pflege nichts ist für einen!? Ihr älteren, "erfahreneren" Pflegekräfte seit ja schließlich auch nicht seit 25 Jahren am selben Arbeitplatz bzw. im selben Arbeitsfeld, oder!? Wie oft haben mir in der Altenpflege die Kollegen gesagt das ich zusehen soll was anderes zu bekommen, da ich ja irgendwie mich fachlich weiterentwickeln soll. Und das funktionierte in dem Pflegeheim wo ich war nicht! Wenn ich merke, das ich in einem Jahr mich fachlich zurückentwickel dann ist da was faul. Zum Schluss habe ich sogar gegrübelt: was ist denn Pneumonie!? Ich musste ja ständig auf die Kollegen Acht geben, die nicht in der Krankenpflege waren und musste mich ja irgendwie denen anpassen. Also wozu habe ich mich 3 Jahre mit der schweren Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gequält um dann darüber nachzugrübeln was nochmal "Pneumonie" war bzw. jetzt Experte in Grundpflege war.....
Ich finde es toll das es Kollegen gibt die den Beruf der Altenpflege mit Herz ausüben, aber es muss hier auch mal endlich anerkannt werden das man so ehrlich ist und meint die Altenpflege ist nichts für einen! Deswegen möchte man ja die Altenpflege im Allgemeinen nicht schlecht machen. Ich bin nur der Meinung das ich nur viel mehr drauf habe und ich motiviert bin weiterzukommen. Und wahnsinnig weiter kommen kann man nun mal fachlich nicht in der Altenpflege, so ist das halt. Das war jetzt mein letzter Kommentar.
Vielleicht sollten sich mal diejenigen Gedanken machen, die immer gleich auf diese "kontroversen" Meinungen herumhacken, wie es war als sie jung und motiviert in ihrem Beruf angefangen haben..........:daumen:
 
Hallo zusammen!
Ich verfolge die Diskussion schon seit längerem und wollte mal meine Sicht der Dinge dazu schreiben, ich arbeite auch (noch) als Krankenschwester in der Altenpflege.

Auch in der Altenpflege wird der Stellenschlüssel immer knapper, das heißt immer weniger Zeit für die Bewohner. Für die wirklich schönen Dinge in der Altenpflege (Spaziergänge, gemeinsamens Backen/ Kochen, Handarbeiten, Basteln, Alltagsbewältigung...) gibt es kaum noch Zeit. Das PP ist vollends damit beschäftigt den ganzen Organisationskram (Rezepte anfordern, Hausbesuche abstimmen usw) sowie möglichst zügig die Grund- und Behandlungspflege durchzuführen. In der Regel komme ich in einem Frühdienst auf ca 10 Bewohner die ich versorgen muss, aber dass ja auch bloß alle um 10 Uhr gewaschen sind! Für Prophylaxen oder eine basale Stimulation hab ich überhaupt keine zeit, leider.

Es ist nciht alles schlecht in der Altenpflege, um Gottes Willen, auch die Altenpflege hat viele schöne Seiten, denn nie kann man im Krankenhaus so sehr am persönlichen Umfeld eines Patienten teil haben, es gar mitgestalten. Auf Wünsche/Angewohnheiten eingehen usw.

Dennoch habe ich mich nach 1 Jahr dazu entschlossen, zurück ins KH zu gehen. Gerade in jungen Jahren sollte man so viele Erfahrungen wie möglich sammeln, vielleicht verschiedene Fachbereiche kennenlernen. Noch bin ich jung und motiviert neue Herausforderungen anzunehmen, noch ganz viele Dinge, auch fachlicher seits, dazu zu lernen.
Menschlich hat mir das Jahr in der Altenpflege schon etwas gebracht, fachlich leider gar nichts... Was man nciht braucht, vergisst man. ich bin sogar gebeten worden mir in der Dokumentation die "Krankenhaussprache" (-Fachsprache) abzugewöhnen,damit es für jeden verständlich ist. Und sowas finde ich traurig.

Einige Kollegen unterstützen mich in meinem Vorhaben, tauschen Dienste wenn ich ein Vorstellungsgespräch hab etc. Mit dem Kommentar "Du hast recht, Du bist jung, Du musst Deinen Weg gehen. Einen Weg zurück in die Altenpflege gibt es immer, aber ob du nach Jahren in der Altenpflege wieder zurück ins KH gehen kannst ist sehr fraglich"
 
Wenn Ihr davon sprecht Euch fachlich weiterentwickeln zu wollen, dies in der Altenpflege aber nicht möglich ist, von welchen fachlichen Qualifikationen sprecht Ihr dann eigentlich?

Aber warum wird es hier nicht akzeptiert, wenn junge, motivierte Pflegekräfte nicht 45 Jahre (ca. so viel habe ich noch vor mir) die Hauptaufgabe waschen und Windeln wechseln durchführen wollen!?

Was hat denn jetzt das Alter in diesem Zusammenhang für eine Bedeutung?

Vielleicht sollten sich mal diejenigen Gedanken machen, die immer gleich auf diese "kontroversen" Meinungen herumhacken, wie es war als sie jung und motiviert in ihrem Beruf angefangen haben
Wer sagt Dir, dass diejenigen heute alt sind und nicht mehr motiviert in ihrem Beruf?

Ich finde es toll das es Kollegen gibt die den Beruf der Altenpflege mit Herz ausüben, aber es muss hier auch mal endlich anerkannt werden das man so ehrlich ist und meint die Altenpflege ist nichts für einen!
Ich kann gut akzeptieren, dass jemand durch Selbsterkenntnis zu dem Ergebnis kommt, dass er für die Altenpflege nicht geeignet ist......aber

Deswegen möchte man ja die Altenpflege im Allgemeinen nicht schlecht machen. Ich bin nur der Meinung das ich nur viel mehr drauf habe und ich motiviert bin weiterzukommen. Und wahnsinnig weiter kommen kann man nun mal fachlich nicht in der Altenpflege, so ist das halt.
...wenn er sich dazu einer solchen Begründung/Argumentation bedient, dann hat er m.E. entweder keine Ahnung, nichts begriffen, ist unreif, erkennt Hintergründe nicht, oder einfach nur arrogant? UND er/sie macht genau das, was er/sie im Eingangssatz des Zitates gar nicht tun möchte, nämlich die Altenpflege herabqualifizieren.
 
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