Konkrete Fragen zur Reanimation!

Hallo spflegerle,

was stört dich denn so sehr an der Aussage das man ohne Notfallkoffer nicht effizent arbeiten kann. Vieleicht trifft das nur auf unser Haus zu aber bei uns ist alles im Notfallkoffer was man braucht Ambu- Beutel, Absaugung, Tuben etc. Wie möchtest du denn eine Rea ohne machen ?. Mund zu Nase beatmung? - viel Spass auch. :wut:.

Harry68
 
Hallo spflegerle,

was stört dich denn so sehr an der Aussage das man ohne Notfallkoffer nicht effizent arbeiten kann. Vieleicht trifft das nur auf unser Haus zu aber bei uns ist alles im Notfallkoffer was man braucht Ambu- Beutel, Absaugung, Tuben etc. Wie möchtest du denn eine Rea ohne machen ?. Mund zu Nase beatmung? - viel Spass auch.

Ich denke, eine letztendliche Antwort darauf hängt von den tatsächlichen Örtlichkeiten ab.
Der Eröffner des Threads bezog sich auf die Situation "alleine im Nachtdienst... Reakoffer ausserhalb des Zimmers...Pat. atmet nicht...". Er erkennt selbst, dass die allererste Massnahme die Alarmierung weiterer Kräfte ist ("Klar ich drücke auf Herzalarm!"). Anhand seiner Formulierung entnehme ich, dass es in seinem Haus eine einfache Methode gibt, vom Zimmer aus Hilfe anzufordern.

Nun meine Überzegung des richtigen Vorgehens: Keine weitere Zeitverzögerung durch Holens des Notfallkoffers, sondern sofort Beginn mit Herdruckmassage und - wenn nicht erwünscht - Verzicht auf eine Mund-zu-Nase-Beatmung bis weitere Hilfskräfte vor Ort und damit die Möglichkeit, den Koffer o.ä. zu holen. Der Zeitverlust bis der Koffer im Zimmer ist, geöffnet wurde, der Ambu-Beutel gesichtet ist, evtl erst noch zusammengebaut werden muss und dann auch noch richtig gehandhabt wird, ist unverhältnismässig lange. Ich würde selbst bei gutem Willen von einem Zeitverlust bis zu einer Minute ausgehen. Das kann für den Patienten die Minute Unterschied zw. "Glück gehabt" und hypoxischem Hirnschaden bedeuten.
Sind wir doch mal ehrlich: entweder der Pat. wird in einem relativ kurzen Zeitfenster nach dem Kreislaufstillstand gefunden, dann ist die sofortige Beatmung erst mal zweitrangig, die zügige manuelle Zirkulation hingegen lebensrettend.
Oder der Pat. wird sowieso viel zu spät gefunden, dann ist eigentlich eh alles egal, weil man nur noch fürs Pflegeheim oder den Pathologen arbeitet.

Ich weiss eigentlich auch nicht, was du alleine im Zimmer mit dem Notfallkoffer so grandioses anfangen willst. Schon mal nen Tubus vorbereiten? Oder was? Das ist alles nur Zeitverzögerung für die Herzdruckmassage. Eine Rea wirst du alleine niemals erfolgreich beenden können, da brauchts schon ein paar mehr Leute vor Ort. Ist ein Haus mit eigenem Reateam organisiert, bringt das Reateam idR alles soweiso selbst mit und benötigt den Stationsreakoffer gar nicht. Ist ein haus ohne eigenes Reateam organisiert, wird es wohl auch keinen "Herzalarm" geben, wie es der Eröffner des Threads ausgedrückt hat. Und gibt es tatsächlich kein Reateam, sondern es kommen irgendwoher noch eine zusätzliche Pflegekraft und irgendein Arzt, wird wohl einer von denen (der eben zuerst eintrifft) die notwendige Ausrüstung ins Zimmer holen.
Wenn du tatsächlich nur mal eben aus der Zimmertüre rauslangen musst, kannst du das ja meinetwegen machen. Sei dir aber immer bewußt, dass du die Verzögerung verantworten musst.

Und nur falls du so ein ganz spitzfindiger Typ bist: natürlich kann man ohne sinnvolle Ausrüstung nicht effizient arbeiten. Aber das Zitat an dem du dich störst beginnt ja auch mit folgenden Worten: " ich kann dir nur raten, hol den Notfallkoffer." Und diese Aussage ist in meinen Augen bezogen auf die Ausgangsfrage schlicht falsch.

Gruß spflegerle
 
Hallo!

Da nach den neusten Leitlinien bei einer Rea. die Herzdruckmassage im Vordergrund steht , sollte man ,nach dem der Herzalarm ausgelöst wurde, nicht das Zimmer verlassen, sondern direkt mit der Cardiokompression beginnen.
KH die über ein Rea- team verfügen sind in der Regel schnell vor Ort und bringen die Materialen mit um alle weiteren Maßnahmen durch zuführen.
Den Notfallkoffer zu holen oder das Fußteil des Bettes ab zu bauen, kostet nur Zeit.

Wünsche noch einen schönen Abend!
 
Hallo spflegerle,

jetzt habe ich deinen Ausführungen folgen können. Mit dem Koffer möchte ich nichts "grandioses" anfangen, aber in dem ist nun mal unser Ambubeutel. Bis wir vom Reateam da sind vergeht einfach zu viel Zeit. Ich muss Nachts aus dem Bett den Reawagen holen, und auf die Station rasen. Da vergeht nach meiner Ansicht zu viel Zeit um den Patienten ohne Beatmung zu lassen. Aus diesem Gesichtspunkt habe ich meine Aussage getroffen.
Im Grunsatz hast du natürlich recht.

Harry68:klatschspring:
 
Hallo!

Da nach den neusten Leitlinien bei einer Rea. die Herzdruckmassage im Vordergrund steht , sollte man ,nach dem der Herzalarm ausgelöst wurde, nicht das Zimmer verlassen, sondern direkt mit der Cardiokompression beginnen.
KH die über ein Rea- team verfügen sind in der Regel schnell vor Ort und bringen die Materialen mit um alle weiteren Maßnahmen durch zuführen.
Den Notfallkoffer zu holen oder das Fußteil des Bettes ab zu bauen, kostet nur Zeit.

Wünsche noch einen schönen Abend!

Aber bringt eine Kompression ohne Unterlage (die ja meistens auf Normalstation dann am ehesten das Fußteil ist) etwas?
 
Hallo!

Ja, eine Kompression ohne eine harte Unterlage ist genauso so effektiv wie ohne! Außer das es einfacher ist zu "drücken", wenn der Pat. auf einem Brett o.ä.liegt, haben wir keinen Unterschied was die Effektivtät an geht festgestellt.
 

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