Kann ich mit Depression und Borderline Kinderkrankenschwester lernen?

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Es geht nicht nur um mich und wenn ich als BL-Patient diesen Beruf ergreifen will, muss ich mir im Klaren sein, dass ich evtl den Belastungen nicht mehr gewachsen bin und dann evtl auch meine Arbeit nicht mehr sorgfältig genug machen kann. Und dadurch der Patient zu Schaden kommen könnte.....
Was weißt du über Borderline? Und woher hast du diese Kenntnisse?

Elisabeth
 
Naja, vielleicht kann ich - als BL - nicht kapieren was Du meinst dass Patienten zu Schaden kommen, hätte gern ein konkretes Beispiel dafür. Denke nicht dass ich in der Arbeit schludrig werden würd/geworden bin weil ich mal wieder ne "DownPhase" hab.... Aber wie gesagt, ich kann auch nur aus meiner Sicht und aus der Sicht einiger anderer mit diesem Problem sprechen.... Kenn einige BL in der Pflege und bisher hatte keiner von ihnen Probleme mit dem Stress in der Arbeit - wenn überhaupt gehts dann eher um den privaten zwischenmenschlichen Bereich... aber naja....
Hast Du damit denn schon Erfahrungen gemacht dass Pat aufgrund einer BPS des Personals zu schaden gekommen ist?
Kann mich Elisabeth nur anschließen - klär uns auf wie Du drauf kommst, oder ist das nur eine Vermutung deinerseits? :weissnix:

Ich denke vielen fehlt einfach der Einblick in die Krankheit, viele haben mal was davon gehört oder sich im Internet "schlau" gemacht - nur ob das reicht sei dahingestellt.
Möchte an dieser Stelle nochmal anmerken dass ich hier niemand auf den Schlips treten will oder provozieren - ich möchte verstehen was "normale" Leute denken und vor allem wie sie zu Ihren "Erfahrungen und Annahmen" kommen....

:wavey:
 
Was weißt du über Borderline? Und woher hast du diese Kenntnisse?

Elisabeth

Das was ich mal darüber gelernt habe und mir angelesen habe und das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ich nicht dafür plädiere Menschen mit BL-Störung zur Pflegeausbildung zuzulassen.
Persönlich habe ich Erfahrungen mit depressiven Menschen gemacht, beruflich wie privat und auch das lässt mich zu dem Schluss kommen.

Zugegeben ich habe keine konkreten Beispiele, dass Patienten zu Schaden gekommen sind, aber wenn ich mir diese Krankheitsbilder so anschaue könnte ich es mir vorstellen, ganz zu schweigen davon was der Stress und die Belastung bei den betroffenen Pflegekräften auslösen könnte. Kann sein, dass ich völlig falsche Vorstellungen davon habe....?!

Nur wie bereits gesagt, viele Menschen erfüllen bestimmte Vorraussetzungen für diverse Berufe nicht und dann gilt es sich evtl Alternativen zu suchen mit denen man auch glücklich werden kann.
 
Ergo: Vorurteile eines nicht Betroffenen. *g*

Zugegeben ich habe keine konkreten Beispiele, dass Patienten zu Schaden gekommen sind, aber wenn ich mir diese Krankheitsbilder so anschaue könnte ich es mir vorstellen...

Was bringt dich konkret zu dieser Vermutung?

Elisabeth
 
Ergo: Vorurteile eines nicht Betroffenen. *g*



Was bringt dich konkret zu dieser Vermutung?

Elisabeth


Das sind keine Vorurteile sondern Bedenken in Bezug auf die Krankheitsbilder.
Liebe Elisabeth, man muss nicht von allem selbst betroffen sein um sich vorstellen zu können was für Auswirkungen etwas auf mich oder andere)haben könnte ....
ergo: ich muss nicht von der Brücke springen um zu wissen das es weh tut.

Was mich zu meinen Vermutungen bringt, sind, wie bereits gesagt, meine persönlichen Erfahrungen mit depressiven Menschen.
 
Der verantwortungsvolle Erkrankte, ein Borderliner sowie ein Depressiver sollte sich mit seinem Therapeut/Arzt auseinandersetzen.

Dies bearbeiten, kann ich oder kann ich nicht in diesem Beruf arbeiten?
Manchmal ist die Realität hart, aber damit leben und zu erkennen, bedeutet auch neue Wege gehen zu können.

1+1 = nicht gleich Depressiver oder Borderliner nach Standard.

Natürlich sollte ein Borderliner oder ein Depressiver genau auf sich achten, wie ein anderer mit einer somatischen Erkrankung auch und wenn er es gut im Griff hat, kann er auch sehr gut damit umgehen und leben.

Ergo ergibt es für mich nur der Weg über den Therapeut/Arzt der gemeinsam dieses herausarbeitet.

Auch treten diese Erkrankungen bei schlechten Einflüssen auch innerhalb des Berufs aus, ausgelöst durch diesen Beruf. Dann muss man genauso das Richtige für sich finden.

Die schlechten Beispiele die Narde genannt hat, die gibt es leider auch. Aber da sind dann auch die Leitungskräfte gefordert, wenn jemand sich nicht auf sich selber achten kann, dies umgehend zu melden, anzusprechen, usw.
100 % Sicherheit gibt es nirgendwo, auch bei vermeintlich "gesunden" Menschen.

Heutzutage gibt es kaum noch Jobs wo kein Stress ist, also muss jeder gut auf sich aufpassen.

Wer hat nicht irgendwo auch seine Verletzlichkeit?

Liebe Grüße Brady
 
@behid- die eigene Wahrnehmung als die einzig Richtige anzusehen... wie tolerant mag das sein? Eine einzige Erfahrung sollte meine Meinung nicht prägen. Eine einzige Wahrnehmung kann nur zu Vorurteilen führen.

Wenn ich deinen Gedankengängen folge, müssten alle Pflegekräfte regelmäßig zum SeelenTÜV. Wer nicht besteht muss sich einen anderen Job suchen. Aber auch hier bliebe die Frage: was ist normal und was nicht und ab wann muss an eine Suspendierung gedacht werden?

Elisabeth
 
...möchte als Newbee auch meinen Senf dazu geben.Ich bin Psychiatriefachkrankenschwester und einer der ersten Sätze die ich in der Psychiatrieweiterbildung gehört hab war:...und keiner ist gemeiner als der Borderliner...ja,dem kann ich zustimmen..aber halt bevor ihr mich köpft...gemeiner,weil er so superempathisch ist,dass er/sie sofort die Schwachstellen des Gegenübers findetund somit sehr schwierig zu händeln ist. Empathie ist bei einem Pflegenden Gold wert und nicht jeder Bler dekompensiert bei Arbeitsstress.Oft ist es so,dass sie durch die Arbeit stabilisiert sind,immer vorausgesetzt die Betroffenen wissen um ihre Erkrankung und haben sich damit auseinandergesetzt und therapiert(in welcher Form auch immer)
Die Frage ob es sinnvoll ist als BL in der Pflege zu arbeiten kann und will ich nicht beantworten,aber wenn ich mir z.B.überlege wieviele Narzißten ich unter Lehrern kennengelernt habe oder suchtkranke Erzieherinnen ist es eigentlich gar keine Frage mehr.Es gibt nur sehr wenige Menschen die keine Macke haben und ob gerade diese wenigen sich zur Pflege oder zur Erziehung berufen fühlen wage ich zu bezweifeln...
Gefordert sind alle Beteiligten für die nötige Unterstützung eines jedem Teammitglied,egal ob diagnostiziert oder nicht...
In diesem Sinne
tine
 
@behid- die eigene Wahrnehmung als die einzig Richtige anzusehen... wie tolerant mag das sein? Eine einzige Erfahrung sollte meine Meinung nicht prägen. Eine einzige Wahrnehmung kann nur zu Vorurteilen führen.

Elisabeth

Ich sehe nicht die eigene Wahrnehmung als die einzig richtige an, da hast du mich völlig falsch verstanden. Und es ist nicht so, dass eine einzelne Erfahrung meine Meinung zu diesem Thema geprägt hat.
Es geht auch nicht um normal und nicht normal.

Es geht darum ob man mit bestimmten Krankheiten oder sagen wir mal körperlichen oder seelischen Vorrausetzungen bestimmte Tätigkeiten ausführen kann oder nicht.

Wenn jemand blind oder taub ist, kann er bestimmte Berufe auch nicht ausüben und niemand würde das in Frage stellen.
Das man auch im Falle von psychischen Erkrankungen bestimmte Eignungskriterien für den Pflegeberuf nicht erfüllt ist sicher etwas differenzierter zu betrachten, dennoch habe ich die eindeutige Tendenz, dass man dann eher nicht geeignet ist.
 
Hallo Elisabeth und andere,

trotzdem muss es erlaubt sein, eine andere Einstellung zu der Probelematik zu haben, ohne sich dafür ständig und wiederholt rechtfertigen zu müssen.

Auch ich gehöre zu denen, die aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen nicht nur den Betroffenen vor sich selbst im Sinne von Eigenüberschätzung schützen möchten, sondern darüber hinaus auch die betroffenen Schutzbedürftigen, hier insbesondere Kinder, die sich nicht ausreichend selber wehren können.
Es gibt genug andere Berufe in unserer Gesellschaft, in denen Borderliner hervorragende Leistungen vollbringen, ohne potentiellen Schaden für (hier für wehrlose) Mitmenschen.
Ein dann tatsächliches Vorkommnis lässt sich dann nämlich nicht mehr gutbeten, so wie sich der ein oder andere das vorstellt.

Ich würde gerne wissen wollen, was stressfreier ist, jetzt in die Ausbildung zu gehen in dem Wissen, ich habe BL (hoffentlich entdeckt es keiner...), oder einen Alternativen Beruf zu erlernen, ohne diese ganzen Diskussionen.

Nachtrag: ich spreche ausdrücklich von denen, die erst noch in die Berufsausbildung gehen, nicht von denen, die nach Jahren Berufstätigkeit an BL erkranken!
 
Wie wenig doch über BL gewußt wird und wie schnell doch ge-/ verurteilt wird. Liegt es daran, dass es sich um eine psychische Erkrankung handelt?

Persönlichkeitsstörungen entwicklen sich in der Jugend. Man könnte also meinen: wohl dem, der sich bis zur Ausbildung nicht in Therapie begeben hat und demzufolge über seine Erkrankung nicht informiert ist.

Wenn ich hier einen Rat gebe im Forum, dann versuche ich in der Regel mich umfangreich zu informieren. Dabei ist es egal, ob es sich um somatische oder psychologische Aspekte handelt. Nur so kann ich meine Subjektivität und Betroffenheit zum Thema wenigstens etwas mindern.

Mich erschreckt die konsequente Ablehung begründet auf Vorurteilen und das Beharren auf Diesen. ... vielleicht auch weil ich selbst direkt und indirekt betroffen bin.

Elisabeth
 
trotzdem muss es erlaubt sein, eine andere Einstellung zu der Probelematik zu haben, ohne sich dafür ständig und wiederholt rechtfertigen zu müssen.

Auch ich gehöre zu denen, die aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen nicht nur den Betroffenen vor sich selbst im Sinne von Eigenüberschätzung schützen möchten, sondern darüber hinaus auch die betroffenen Schutzbedürftigen, hier insbesondere Kinder, die sich nicht ausreichend selber wehren können.
Es gibt genug andere Berufe in unserer Gesellschaft, in denen Borderliner hervorragende Leistungen vollbringen, ohne potentiellen Schaden für (hier für wehrlose) Mitmenschen.
Ein dann tatsächliches Vorkommnis lässt sich dann nämlich nicht mehr gutbeten, so wie sich der ein oder andere das vorstellt.


Das trifft genau das was ich sagen wollte, vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt.


Wie wenig doch über BL gewußt wird und wie schnell doch ge-/ verurteilt wird. Liegt es daran, dass es sich um eine psychische Erkrankung handelt?
Mich erschreckt die konsequente Ablehung begründet auf Vorurteilen und das Beharren auf Diesen.
Elisabeth

Nein liebe Elisabeth,
es liegt nicht daran dass es sich um eine psychische Erkrankung handelt. Hier urteilst du, nein du unterstellst uns/mir etwas. Das kann ich nicht unwidersprochen lassen. Nur habe ich kein Bedürfnis meine Erfahrungen diesbezüglich hier öffentlich zu outen, nur damit du mir zugestehst diesbezüglich eine Meinung zu haben und ohne mich in eine Ecke zu stellen oberflächlich und vorschnell zu urteilen.

Ich erlebe seit Jahren auf den Stationen, dass Pflegekräfte mit den Strapazen unseres Berufes nicht mehr klarkommen und an Burnouts und anderen Erkrankungen aufgrund dessen leiden. Und das bei zunächst gesunden Menschen. Wenn ich aber eine psychische Erkrankung habe oder hatte, dann wird sie mich häufig ein Leben lang begleiten (meiner Erfahrung nach) und meine Schlussfolgerung aus diesen Erkenntnissen ist eben die, nicht in einen psychisch sehr belastenden Beruf zu gehen.

Für meine Haltung zu diesem Thema ist das Grund genug.

Einen schönen Tag noch
Behid
 
Ergo: Einführung des SeelenTÜV?

Vielleicht können wir von den Emotionen ja mal wieder zu den Fakten kommen?

5 Kriterien der unten aufgeführten 9 Kriterien müssen erfüllt sein für eine Borderline- Diagnose.

Diagnostisches und Statistisches Manual für psychische Störungen ( DSM) der American Psychiatric Association
DSM - IV
1.Ein verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Verlassenwerden zu verhindern (außer Suizid oder Selbstverstümmelung).
2.Ein intensives Muster von instabilen, intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, das sich durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen Überidialisierung und Abwertung auszeichnet.
3.Identitätsstörung: Anhaltend und deutlich gestörtes, verzerrtes oder instabiles Selbstbild bzw. Gefühl für die eigene Person (z. B. das Gefühl, nicht zu existieren oder das Böse zu verkörpern).
4.Impulsivität bei mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Aktivitäten (Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, Ladendiebstahl, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle – außer Suizid oder Selbstverstümmelung).
5.Wiederholte Suiziddrohungen, -gesten oder -versuche oder selbstverstümmelnde Verhaltensweisen.
6.Instabilität im affektiven Bereich: Ausgeprägte Stimmungsschwankungen (z. B. Euphorie, Reizbarkeit, Angst), wobei diese Zustände gewöhnlich ein paar Stunden, seltener länger als einige Tage andauern.
7.Chronisches Gefühl der Leere.
8.Übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut oder wiederholte Prügeleien).
9.Vorübergehende, stressabhängige, schwere dissoziative Symptome oder paranoide Wahnvorstellungen

Welche Kriterien würden sich absolut nicht mit unserem Berufsbild vertragen?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

wir sind nicht hier, um die Borderline-diagnosen zu überprüfen.

Unser aller Anliegen, letztlich auch deines (!!) dürfte das Wohlergehen der uns anvertrauten kranken Menschen (hier insbesondere gemäss Titel KINDER) sein.

Da reicht in vielen Fällen bereits 1 Kriterium aus, um Schaden zu verursachen.

Um die hohen Wellen dieses Threads mal etwas zu reduzieren, mach ich ihn mal über Weihnachten dicht, denn manchmal ist auch ein "NEIN" ein lebenswichtiges Geschenk.

Nach Weihnachten dürft ihr mich gern ans öffnen erinnern.
 
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