Kann ich mit Depression und Borderline Kinderkrankenschwester lernen?

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Hallo!

Ich kann nur davon abraten, im Pflegebereich eine Ausbildung zu beginnen!

In diesem Beruf gibt es jeden Tag menschliches Leid und Tod, was oftmals schon "gesunden" KolleggInnen schwerfällt zu verkraften.

Personalkürzungen führen dazu, das Krankheitsausfälle des Personals nur noch mit massiven einspringen des verbleibenden Personals aufgefangen werden können.

Durch diese Belastung droht bei therapierten Borderlinerinnen die Kankheit erneut auszubrechen!

Dies ist meine harte, aber ehrliche Meinung.
 
ich habe ja geschrieben, dass es von der jeweiligen person abhängt. aber für mich war es zumindest das beste was ich tun konnte. und "verdrängt" habe ich meine probleme nie, es gibt nur tatsächlich weniger davon seit ich im krankenhaus arbeite. jetzt habe ich eine aufgabe, verantwortung und das hält mich davon ab, alles hinzuschmeißen wie ich es früher gerne gemacht habe/hätte...
ich finde, wenn jemand es unbeding möchte kann man es auch mit einer persönlichkeitsstörung versuchen.
 
@Werner Rathgeber
Ich kann nur davon abraten, im Pflegebereich eine Ausbildung zu beginnen!

Ich finde diese Aussage wirklich hart und eigentlich nicht ok (meine Meinung). Es ist Deine Meinung und daher ok, aber man kann nicht alle über einen Kamm scheren und grundsätzlich davon abraten.
Mir geht es Bestens in meiner Ausbildung, auch in Stresssituationen.
Ich denke wenn jemand den Wunsch hegt in die Pflege zu gehen sollte man dies - nach genauer Abwägung, Praktikas, etc. - ruhig versuchen. Aufhören kann man immer noch wenn man merkt dass es einem nicht gut tut.
Auch in andren Arbeitsgebieten ist es sehr stressig, man wird mit Kritik, Mobbing, Schichtdiensten usw. konfrontiert.

Wollt ich nur mal los werden, da mich der Beitrag etwas ärgerlich gemacht hat....
Nichts für ungut, Werner Rathgeber :flowerpower:
 
Hallo Crizzy,

muss Werner Rathgeber Recht geben. Jedem mit dieser Erkrankung sollte man abraten eine Arbeit im Pflegebreich zu machen.

Nicht um ihn zu ärgern, sondern ihn zu schützen. Gerade diese Menschen sollten sich hinterfragen, warum muss es ausgerechnet Pflege sein? Hoffe, es hat dann nichts mit der Einstellung zu seiner Erkrankung und diesen Umständen zu tun.

Da es schwer ist, sich zu stabilisieren und es eindeutig ist, das man sich über den Pflegeberuf nicht stabilisieren kann. Dies ist ein Trugschluss, der schnell auch einen "gesunden" Menschen in ein Burnout-Syndrom führen kann.

Dies auszublenden wäre schlecht. Solltest Du es jedoch für trotzdem gewählt haben, kannst Du trotzdem nicht von Dich auf andere schließen.

Sehe es dann als deinen persönlichen Erfolg an und versuche auch nicht alle mit dieser Erkrankung so zu sehen, wie dich selber. Nicht auf dem Auge "blind" werden. Es ist auch nicht böse von mir gemeint.

Es gibt immer Ausnahmen, nur eben die Zeit wird es zeigen.

Liebe Grüße Brady
 
hallo,

Wie ist das eigentlich mit der Einstellungsuntersuchung?
Wird da sowas gefagt ob psychische Erkrankungen vorliegen? Kann mich da nicht mehr so gut dran erinnern. Um die Berufsbezeichnung zu führen soll man ja psychisch und physisch geeignet sein. Aber so richtig überprüft wird das nicht. Gut wie auch.

lg Mary Jane
 
Hallo mary_jane,

bei der Einstellungsuntersuchung kann dieses auch nicht festgestellt werden. Deshalb wird ja ein Attest verlangt, wo z. B.der Hausarzt bescheinigt, dass man körperlich, geistig und auch psychisch gesund ist.

Sicher ist es leicht, Erkrankungen nicht anzugeben, aber denke, dass dies auch eine Menge Unannehmlichkeiten hinter sich ziehen kann.

Wobei ich dann auch denke, so fängt keine Ausbildung/Arbeit gut an, wenn man in Angst leben muss, dass es eventuell rauskommt. Das alleine ist schon anstrengend und wirkt sich nicht gut auf die Psyche aus.

Liebe Grüße Brady
 
Jedem mit dieser Erkrankung sollte man abraten eine Arbeit im Pflegebreich zu machen.

Nicht um ihn zu ärgern, sondern ihn zu schützen. Gerade diese Menschen sollten sich hinterfragen, warum muss es ausgerechnet Pflege sein? Hoffe, es hat dann nichts mit der Einstellung zu seiner Erkrankung und diesen Umständen zu tun.

wie du vielleicht bemerkt hast gehören unter anderem crizzy und ich zu "diesen menschen". eine bps kann man zum teil mit therapien sehr gut in den griff bekommen, oder selbst wege finden. für viele ist es wie gesagt gut, sich zu beschäftigen (arbeit, hobbys, o.ä.). und warum sollte es dann nicht die pflege sein, wenn es doch der herzenswunsch eines menschen ist? klar, das burnout-risiko besteht aber das tut es ja auch bei bisher gesunden menschen. vielleicht kann man sogar besser mit stresssituationen umgehen, wenn man einmal in therapie war oder ist, dann hat man zumindest jemanden zum reden (für die "psychohygiene").
außerdem denke ich, dass jemand mit einer persönlichkeitsstörung auch in anderen berufen probleme bekommen könnte...
natürlich muss ich das für mich persönlich so sehen: es war die richtige entscheidung. aber wenn ich es geschafft habe, warum soll das nicht für andere (nicht alle!) auch gelten?
 
Wenn der Arzt dem zustimmt und man offen und ehrlich angibt, dass man diese Erkrankung hat und dieser ein Attest ausstellt, das man körperlich, geistig und psychisch gesund ist. Dann sollte es in Ordnung sein.

Nur es zu verschweigen, halte ich nicht für den richtigen Weg.
Dies muss jeder mit seinem Gewissen abmachen und dann auch die Konsequenzen tragen.

Für mich ist dies einleuchtend, genauso wie man mit einer körperlichen Erkrankung eben auch bestimmte Berufe nicht ausführen oder erlernen kann.

Für mich gibt es da eigentlich nicht mehr zu sagen. Sich einfach an die Fakten halten.

Liebe Grüße Brady
 
Ich hatte mal eine borderline-kranke Kolleggin.

Hatte........ denn sie hat sich mit einer Überdosis Insulin umgebracht!!

Fühlte sich laut Abschiedsbrief unverstanden.
 
das tut mir leid mit deiner kollegin!
aber weißt du denn, ob es an ihrem beruf lag? viele borderliner sind suizidgefährdet, auch wenn sie nicht in der pflege arbeiten...
 
Naja, ich denk man kommt eben in der Pflege leichter an Dinge die es einem ermöglichen einen "schnellen Abgang" zu machen (entschuldigt die saloppe Ausdrucksweise). Dies find ich persönlich auch gefährlich....
Wobei nicht jeder BL suizidgefährdet ist.....ich denke Menschen die "nur" Depressionen haben(die vielleicht auch erst mit der Zeit aufgetreten sind) neigen da sogar eher dazu. Aber das nur so am Rande und ganz laienhaft geschätzt ;)

Wie gesagt ich finde Brady & Co's Meinung in Ordnung, genauso wie ich meine Ansicht ok finde. Es muss jeder für sich selbst rausfinden was gut und richtig für einen ist. :rocken: Schwieriges Thema ;)
 
Hallo,

ich habe eine Kollegin mit Borderline Diagnose. Sie kommt Krankenhausalltag zurecht, jaaaaaaaa, aber - sobald es stressig wird, bekommt auch sie Probleme. Ergebnis: neue Narben, wochenlang krank.

Ich frage mich immer, wenn ich an Höhenangst leide, kann ich dann auch Kaminkehrer werden?

Schönen Abend
Narde
 
außerdem denke ich, dass jemand mit einer persönlichkeitsstörung auch in anderen berufen probleme bekommen könnte...
natürlich muss ich das für mich persönlich so sehen: es war die richtige entscheidung. aber wenn ich es geschafft habe, warum soll das nicht für andere (nicht alle!) auch gelten?

Natürlich kann man auch in anderen Berufen Problem bekommen, aber in unserem Beruf trage ich Verantwortung für andere Menschen und das ist der meines Erachtens wichtigste Unterschied. Was meinst du damit, dass du es geschafft hast? Die Krankheit zu bewältigen oder die Ausbildung zu beginnen?
Ich möchte die Anstrengungen während der Ausbildung nicht gering schätzen, aber meist treten Belastungssymptome noch nicht während der Ausbildung auf, sondern dann wenn man eine Weile im Beruf (mit den z.T. schwierigen Bedingungen) gearbeitet hat....

Es muss jeder für sich selbst rausfinden was gut und richtig für einen ist. :rocken: Schwieriges Thema ;)

Sorry, aber nicht auf Kosten von anderen. Auch wenn man selbst der Meinung ist, dass dies richtig für einen selbst ist, kann es der falsche Weg sein. Und manchmal ist es auf lange Sicht vielleicht besser sich mit Alternativen auseinaderzusetzen. Eine Krankheit, welche auch immer, kann durchaus als Folge haben, dass ich bestimmte Dinge im Leben nicht tun kann. Damit gilt es sich auseinderzusetzen....


Ich frage mich immer, wenn ich an Höhenangst leide, kann ich dann auch Kaminkehrer werden?

Gute Frage!:daumen:
 
Hallo zusammen,

halten wir uns doch an Fakten. Wenn z.B. ein Epileptiker keine Ausbildung zum Dachdecker machen kann, dann gibt es auch psychische Erkrankungen, wo man auch keinen Pflegeberuf erlernen darf.

Dies aber entscheidet der Arzt und wir können von hier aus nicht sagen, wie weit es bei dem einen zutrifft und bei dem anderen nicht.

Viele depressive Kollegen, wo meistens auch eine Persönlichkeitsstörung der Boden liefert für diese Depression, könnten dann im Nachhinein gar nicht mehr in dem Beruf arbeiten. Da dies in der heutigen Zeit mit Stress, Druck, usw. deutlicher wird.

Dies ist aber auch ein anderes Thema.

Ich appelliere nur dies auch anzugeben bei der Einstellung und sich nicht von vorn herein mit einer Lüge zu beginnen.

Eine Borderline-Erkrankung bedeutet für mich auch erstmal eine klare Haltung zum "Nein" für diese Ausbildung.

Aber so, wie wir hier keine Ferndiagnosen geben können, können wir auch nicht beurteilen wie es bei dem Einzelnen aussieht.

Nur wenn jemand dies nicht angibt beim Arzt, dann hat er für mich eine klare Ansage und zwar, dass er unverantwortlich gegenüber sich und anderen Menschen handelt.

In meinem Arbeitsbereich haben Patienten die in der Pflege arbeiten, deutlich erfahren müssen, dass sie in diesem Beruf nicht mehr arbeiten dürfen. Andere wiederum sind auch wieder eingestiegen.

Gruß Brady
 
Wie gesagt, jedem seine Meinung, dass es so und so geht sieht man ja - weiter bleibt mir nichts zu sagen dazu.

Eine Frage hätte ich allerdings noch:

Sorry, aber nicht auf Kosten von anderen
Wie darf man das denn verstehen? Auf wessen Kosten geht es denn, ausser auf die eigenen wenn ich bemerke dass mich der Beruf so belastet oder ich so belastet bin den Beruf nicht ausüben zu können dass ich ihn aufhören muss? Überleg inwiefern es den Pat. betrifft, noch eher die Kollegen wenn man dann viele Krankheitstage sammelt, oder wie meinst Du das?
Vielleicht steh ich auch nur auf der Leitung um diese Uhrzeit :lamer: ;)
 
Ich tue mich schwer mit einer verallgemeinernden Vorverurteilung von Borderline- Pat.- vielleicht auch weil ich indirekt selbst betroffen bin.
Das erste mal habe ich vor vielen Jahren von dieser Erkrankung gehört. O-Ton eines Kollegen: Und die schlimmsten Pat. in der Psychiatrie sind die Borderliner. Jahre später holte mich der Satz wieder ein- und ich musste erkennen, dass es eigentlich ein selbstgefälliges Vorurteil eines "Normalen" war. Wie bei jeder Erkrankung kommt es auf die Sichtweise an. Was ist schon normal und ab wann ist etwas unnormal? Wer bestimmt das?

Man kann diese Erkrankung so sehen: Borderline-Community aber ebend auch so: Borderline-Netzwerk e.V. zur Selbsthilfe bei Borderlinestrungen . (Bei beiden Seiten mal die Krankheitsbeschreibungen ansehen)

Ich denke, wie immer ist es uns nicht möglich eine Ferndiagnose zu stellen und dabei sollten wir es belassen. Wir können nur über unsere Erfahrungen berichten. So ist nardes Erfahrung vielleicht auch wegweisend: ein Einsatz in einem sehr stressigen Arbeitsbereich kann sich ungünstig auswirken.

Elisabeth
 
So ist nardes Erfahrung vielleicht auch wegweisend: ein Einsatz in einem sehr stressigen Arbeitsbereich kann sich ungünstig auswirken.

ja aber es geht hier nicht nur um die ausbildung! klar ist die ausbildung sehr anstrengend und streßig, nur nach der ausbildung fängt der streß erst richtig an, war bei mir wenigstens so. man hat auf einmal die volle verantwortung anderer menschen @crizzy ich denke das meinte behid...

und als examinierte kraft wirst du auch nicht mehr so geschont wie als schülerin, ist einfach so!

LG
 
Empfindet Stress jeder gleich? Das, was du als Dysstress empfindest, ist für mich eventuell noch Eustress- und umgekehrt.
Wahrscheinlich hilft hier tatsächlich nur ausprobieren und dann eigene Grenzen akzeptieren. Dies trifft also nicht nur auf Borderliner zu, sondern auf jeden Menschen.

Elisabeth
 
Ich bekomm trotzdem den Bogen nicht, warum sollte ich als BL nicht Verantwortung für andere übernehmen können?
 
Wie darf man das denn verstehen? Auf wessen Kosten geht es denn, ausser auf die eigenen wenn ich bemerke dass mich der Beruf so belastet oder ich so belastet bin den Beruf nicht ausüben zu können dass ich ihn aufhören muss? Überleg inwiefern es den Pat. betrifft, noch eher die Kollegen wenn man dann viele Krankheitstage sammelt, oder wie meinst Du das?
Vielleicht steh ich auch nur auf der Leitung um diese Uhrzeit :lamer: ;)


Nee ich meine nicht die Kollegen, ich meine die Patienten. Es geht nicht nur um mich und wenn ich als BL-Patient diesen Beruf ergreifen will, muss ich mir im Klaren sein, dass ich evtl den Belastungen nicht mehr gewachsen bin und dann evtl auch meine Arbeit nicht mehr sorgfältig genug machen kann. Und dadurch der Patient zu Schaden kommen könnte.....

So schwer das auch für den einzelnen ist, es gibt nunmal Umstände/Vorrausetzungen die einem das eine ermöglichen und das andere eben nicht. Wenn ich Pilot werden will müssen bestimmte körperliche Vorrausetzungen erfüllt sein. Mit einer ausgeprägten Sehschwäche kann ich mir das soviel wünschen wie ich will, es wird mich niemand ausbilden und mein Traum ist geplatzt.
Und wenn ich als BL-Patient schon Problem mit Belastungen und Stress habe, dann sind das meines Erachtens nicht die günstigsten Vorrausetzungen für unseren stressigen Beruf.

Natürlich kann ich auch als zunächst gesunder Mensch irgendwann überlastet und krank werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist ungleich höher wenn ich bereits psychische Probleme habe.

Gruß Behid
 
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