Nun ja...aus Sichtweise eines in der Anästhesietätigen durchaus. Aber nicht in der AIP....an den Beutel nehmen bei einem "nur " 75 % Sp02 sehe ich in der AIP als Kurvenpflege an. Des Weiteren darf man in der AIP nicht ausser Acht lassen, dass die Gerätschaften dort (also die Überwachungsgeräte für die Spo2 und /oder Co2 Überwachung einschließlich Puls Überwachung (also nicht HF- Überwachung mittels EKG Elektroden) eher nicht so genau sind bzw. viel eher Artefakte aufweisen können, als im Klinikbereich. Dort sind die Geräte definitiv sensibler. Ich sehe es eben gerade in der AIP als Fehlhandlung an, denjenigen gleich an den Ambubeutel zu nehmen, vor allem wenn die Gesamtsituation bekannt ist und vor allem bei COPD unabhängig vom Grad. Auch im Klinikbereich schaut man erst einmal nach anderen Fehlerquellen, also Überwachungsübertragung (Kabel, Gerät und Co). Des Weiteren solltest Du mein posting bitte nochmal durchlesen. Ich schrieb nicht, dass eine Inhalation die Erstmaßnahme ist, sondern ich wies auf die Gesamtsituation hin und darüber, dass im vorliegenden Fall zu wenig Informationen vorliegen und ich mich aufgrund meiner umfangreichen Erfahrung in unterschiedlichen Kontexten ganz klar gegen den Ambubeutel entscheiden würde. Den Ambubeutel kann man greifen, wenn es nicht anders geht. Aber das bitte schön muss situationsbedingt und vor allem nicht bei eh schon bekannten Kriterien erfolgen. Welchen Nutzen ziehst Du aus dem Ambubeutel und vor allem mit welcher Begründung ?
Ich entscheide immer nach meiner Gesamteinschätzung und schließe grundsätzlich Fehlerquellen aus und agiere aus Erfahrung heraus und Betrachtung des Einzelfalls. O2 und nicht FiO2 heißt es in der AIP, da die O2 Zufuhr in der Regel über ein seperates O2 Gerät läuft. Oxygenierung ist darüber absolut möglich und das Mittel der ersten Wahl. Aber in der Regel kennt man seine Patienten verdammt gut und die sagen oder deuten einem schon, was geht und was nicht geht. Darf man in keinster Art- und Weise mit der klinischen Situation vergleichen. Im häuslichen Bereich kennt man seine Pat. nach einiger Zeit sehr gut und die haben ein verdammt gutes Gespür für ihren Zustand. Egal ob sie kognitiv oder/und psychomotorisch beeinträchtigt sind.
Das Stehtoskop gehört selbstverständlich auch in die AIP und wird häufiger eingesetzt, als im Klinikbereich.