Intubation bei Frühgeborenen - oral oder nasal?

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Apfelfrau

Gast
Guten Tag!
Ich wollte mal fragen, wie das in euren Kliniken so favorisiert wird: werden die Frühgeborenen/NG eher nasal oder eher oral intubiert? Und warum so oder so?
Bei uns auf Station und auch in der hiesigen Neonatologie wird vorrangig nasal intubiert (außer bei anatomischen Besonderheiten, absoluten Notfallsituationen oder bei frustranem nasalen Intubationsversuch).
Vom pflegerischen Aspekt her finde ich nasal intubierte Kinder einfacher zu handeln und auch die Fixierung ist m.M. nach sicherer und die Tubusakzeptanz besser. Außerdem ist auch eine ordentliche Mundpflege und das schnullern mit nasalem Tubus viel besser möglich.
Leider konnte ich nichts Handfestes über die Vorteile einer oralen Intubation finden (außer daß die orale Intubation per se einfacher durchzuführen ist).
Wenn man sich so durch Bilder - vor allem auch amerikanischer Kliniken - sucht, kann man sehen, daß dort ein Großteil der FG/NG (Kinder) oral intubiert sind.
Bin gespannt auf Eure Meinungen/Erfahrungen. Evtl. hat ja auch jemand einen Tipp, wo ich mich diesbezüglich mal belesen kann?
 
Hallo Apfelfrau,
du hast doch schon alles selber beantwortet.
 
Ich hab ehrlich gesagt noch nie ein oral intubiertes Frühchen gesehen - die ersten Bildertreffer bei Google sind auch alle nasal... Kommt das wirklich häufig vor?
 
Hallo Apfelfrau,
du hast doch schon alles selber beantwortet.

Ich glaube nicht.

Ich hab ehrlich gesagt noch nie ein oral intubiertes Frühchen gesehen - die ersten Bildertreffer bei Google sind auch alle nasal... Kommt das wirklich häufig vor?

Da fehlt mir jetzt eben der Vergleich. Ich habe das auf der neonatologischen ITS an einer anderen Uni-Klinik hier in D gesehen - an der Klinik, in der ich arbeite, wird auch vorwiegend nasal intubiert.
Deshalb wollte ich ja hier mal in Erfahrung bringen, wie's woanders aussieht. Und warum dann gerade die eine-oder die andere Methode gewählt wird.
Und wenn ich so im www. stöbere, finde ich vor allem in den USA 'zig Bilder von oral intubierten Neonaten (und Kindern), finde aber nix, warum die das dort so machen. (Leider ist mein medizinisches Englisch auch nicht das allerbeste....)

Gruß Apfelfrau
 
Nasal versus oral intubation for ... [Cochrane Database Syst Rev. 2000] - PubMed - NCBI

Diese Studie (die wohl noch nicht komplett ist) spricht davon, daß nasal intubierte Kinder evtl. mehr Atelektasen nach Extubation haben, wenn ich das recht verstehe. Außerdem ist die Rate der Fehlintubationen bei nasalem Versuch größer (weswegen woanders bei Notfällen die orale empfohlen wird). Aber wie gesagt, die Studie ist noch nicht vollständig, zumindest suggeriert mir das der erste Satz... Die Studie stammt aus Australien. Die Fehlerrate hängt ja sicher auch immer davon ab, wie oft eine Methode ausgeführt wird. Wenn z.B. in den USA viele Kinder oral intubiert sind, wäre es logisch, daß weinger Ärzte Erfahrung mit der nasalen Inzubation haben...
 
@Julien: Danke für den Link.
Schade daß es hier sonst keine Rückmeldungen gibt, wie/warum in anderen Kliniken in D intubiert wird.
 
In den Kliniken, die ich kenne wurde grundsätzlich versucht die Intubation mit allen Mitteln zu verhindern. Dort verabreicht man das Surfactant über eine tracheal eingeführte Sonde (Ernährungssonde)und unterstützt das Kind dann mit CPAP. Es wurde meist ein Videolaryngoskop benutzt damit man besser sehen konnte und es war auch ein in der Methode erfahrener Kollege anwesend. Intubationen waren demnach selten. Oral wurde nur intubiert, wenn es nasal nicht ging, u.a. bei Fehlbildungen in dieser Körperregion. Pflege und Fixierung sind bei nasaler Intubation auch aus meiner Sicht leichter und alles was die Pflege bei denFrühgeborenen einfacher und stressfreier gestaltet ist aufgrund dessen schon nicht zu vernachlässigen.
 

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