Hallo,
im Vergleich mit anderen Ländern würde ich unseren regulären deutschen Abschluss als unterdurchschnittlich einstufen. Nicht, weil die Ausbildung "schlecht" ist, sondern weil in vielen anderen Ländern Pflege grundsätzlich bereits ein Studiengang ist. Das spiegelt meiner Meinung nach das Ansehen der Pflege und Pflegekräfte in diesen Ländern wider.
In Deutschland wird sich da noch einiges tun (müssen).
Die gegenseitige Anerkennung der Berufsabschlüsse (und zwar aller Berufe!) ist eine Regelung der EU-Länder untereinander und keine Leistung der Pflegenden. Die Anerkennung muss erfolgen, egal, was man von unserer Qualifikation hält. Ich habe vergeblich versucht, in einen Pflege-Studiengang in einem EU-Ausland einzusteigen, eben weil meine Ausbildung nicht an der Hochschule stattfand.Wenn unser Abschluss so unterdurchschnittlich ist, dann müsste es doch so sein, dass deutsche Pflegekräfte im Ausland nicht so gerne gesehen werden. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ohne größere Anerkennungsverfahren können wir zumindest im europäischen Ausland arbeiten.
Und genau dies ist der Unterschied zwischen den Pflegekräften hier und denen mit einer grundständigen akademischen Ausbildung. Wann wohl werden die Grundlagen für das Berufsbild und berufliche Selbstverständnis gelegt?Und ich halte es für pure Spekulation, dass Pflegekräfte nur durch einen universitären Abschluss ein besseres Ansehen bekommen. Meines Erachtens hat das Ansehen der Pflegekräfte zum größten Teil mit dem eigenen Berufsbild und Selbstverständnis zutun. Die eigene Darstellung zeigt sich im Alltag allzu häufig nicht gerade pflegerisch professionell.
Die gegenseitige Anerkennung der Berufsabschlüsse (und zwar aller Berufe!) ist eine Regelung der EU-Länder untereinander und keine Leistung der Pflegenden.
Off-topic: Genau darum geht es doch. Die Sozialisation beginnt während Ausbildung oder Studium. Was dort von Lehrkräften und Pflegenden in der Praxis vermittelt wird, wirkt sich auf das berufliche Selbstverständnis der Azubis und Studierenden aus (und auch letztere werden in Theorie und Praxis ausgebildet, was denkst Du denn?).Das veränderte Selbstverständnis der Pflegenden als Grundlage in der Ausbildung zu vermitteln hat aber nur bedingt was mit Studium zutun, das Beizubringen wäre auch in der Ausbildung möglich. Einbeziehen müsste man dort aber auch die Praxis mit den entsprechenden Vorgaben, ob es soviele Pflegekräfte gibt, die das entsprechend vorleben bei den Praxiseinsätzen wage ich zu bezweifeln.
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