Hüft-Tep-Pflegeplanung

JuneDown

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Unfallchirurgie/Orthopädie
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Hallöchen ihr,
ich stehe kurz vor meinem praktischen Examen auf der Unfallchirurgie und bin mir total unsicher, da ich da vorher noch nie gearbeitet habe und mich einfach selbst unterschätze.

Es ist üblich, dass die Examensschüler entweder eine Hüft- oder eine Knie-TEP in der Prüfung bekommen. Meistens wird der Hauptpatient gewaschen und beraten und beim Nebenpatienten der Verband gewechselt. Jetzt grübel ich über die Pflegeplanung, da ich die im Probe-Examen auf der Inneren total verhauen habe.

Als die wichtigsten Pflegeprobleme nach Hüft-TEP sehe ich:
  1. Luxation der TEP (Patient ist hüftluxationsgefährdet aufgrund der verminderten Stabilität der Hüfte nach OP - Pflegekraft erklärt Patient die richtige Lagerung und stellt Hilfsmittel zur Verfügung).
  2. Nachblutung (Patient ist aufgrund der Operation und der großen Wunde blutungsgefährdet - Pflegekraft wechselt den Verband ab dem 2. Post-OP-Tag nach Arztanordnung. Pflegekraft kontrolliert 1x pro Schicht die Redonflasche auf Menge und vermerkt den Füllstand in der Kurve und den Verband auf Nachblutungszeichen.
  3. Wundschmerzen (Patient hat aufgrund der OP Wundschmerzen. Pflegekraft stellt Medikation nach Arztanordnung zur Verfügung und klärt den Patienten über Bedarfsmedikation auf. Pflegekraft fragt 1x pro Schicht die Schmerzen ab).
(Natürlich fehlen da noch die Ressourcen und so weiter. Aber reichen die Maßnahmen?)

Als weitere Probleme würde ich dann noch Thrombose-Gefahr, Infektionsgefahr durch liegenden Dauerkatheter nehmen.

Aber irgendwie erscheint mir das zuwenig. Im Probe-Examen hatte ich die Planung wie gesagt total verhauen, hatte nur vier Probleme und die offensichtlichen nicht.
Könnte man als Problem noch aufführen, dass der Patient mit der neuen Situation umgehen lernen muss und daher von der Pflegekraft Beratung bekommt, die ich ja eh bei ihm machen muss?

Des Weiteren habe ich eine weitere Frage zum Umgang mit Redons: Ich weiß, wie ich den Verband wechseln muss und wie ich den Redon ziehen muss. Aber wie siehts mit lupfen aus? Ich habe bei Google absolut nichts gefunden. Woher weiß ich wie weit ich ziehen muss, ohne den Redon komplett zu ziehen? Ich habe bereits eine Schwester gefragt und sie sagte mir nur, dass ich ein Gefühl dafür entwickele.
 
Es ist üblich, dass die Examensschüler entweder eine Hüft- oder eine Knie-TEP in der Prüfung bekommen.
Das finde ich aber schon eine Zumutung, was lasst ihr nur alles mit euch machen. Das gab es zu meiner Zeit nicht!
Sorry, das musste jetzt sein. :kloppen:

Also wenn du eine Hüft- oder Knie-TEP bekommst - wo ist bei dir das Hauptproblem? Was sind aktuelle und potentielle Probleme? In der Regel schreibt man eine Pflegeplanung für einen Patienten und nicht für eine Krankheit.

Ein Redon "lupfen" kenne ich leider nicht.
 
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Einen Redon "lupfen" beschreibt den Vorgang, das Drainröhrchen täglich ein Stückchen weiter aus der Wunde zu ziehen. Der Gedanke dahinter ist, dass der Kanal von unten nach oben zuheilt und die Fistelbildung verhindert wird (m.W. heutzutage fast flächendeckend aus der Mode).
 
Du wirst wohl abwarten müssen bis du deinen Patienten kennen lernst. Bei einer individuellen Pflegeplanung geht es nicht darum alle potentiellen Probleme der Erkrankung XY aufzuzählen, sondern darum mit dem Patienten einen auf ihn abgestimmten Pflegeplan zu erstellen.

Was empfindet der Patient problematisch an seiner Situation? Wo sind seine Ressourcen?
 
Wie schon oben beschrieben geht es ja nicht um eine generelle Beschreibung, sondern dass du wirklich auf die Bedürfnisse deines Patienten, den du in dieser Situation beschreibst, eingehst. Wir müssen uns auch viel mit Pflegeplanung beschäftigen und für jeden neuen Patienten planen. Hat er z.B. nach der OP Schmerzen, gibt es Schmerzmedikation oder andere Lagerung, usw.

Auf die Redon kannst du auch eingehen. Da würde ich aber den Schulstandard nehmen den ihr beigebracht bekommen habt ansonsten immer den Hausstandard nehmen falls es einen gibt.

Auf Station gibt es ja so viele Möglichkeiten eine Pflegeplanung auszuarbeiten. Ihr habt doch dann bestimmt mehrere Patienten die eine Hüft-TEP bekommen. Setz dich doch mal mit deinen Kollegen hin und arbeite was aus. Vielleicht hast du ja sogar die Möglichkeit in den OP zu schauen um den Ablauf einer solchen TEP-OP zu sehen. Da kann man auch schon einiges sehen und vielleicht sogar etwas davon in die Pflegeplanung einfließen zu lassen. Oder sprich mit Assistentzärzten und frag ob sie dich mit Infos überhäufen könnten. :D

LG Jan
 
Er/sie hat ja schon potentielle Probleme. Alle, die man bei jeder OP findet. Welche, die sich ausschließlich auf Gelenkeinschränkungen beziehen. Und was zum Thema BTM.

Was mich allerdings sehr verwundert- die starke Ausrichtung der Maßnahmen auf den ärztlichen Bereich. Wo ist die Kunst der Pflege geblieben? Das, was ja eigentlich das Hauptziel jeder Pflegeplanung ist. Lernt man das heute nicht mehr?

LG Elisabeth
 
Dekubitusgefahr aufgrund der Immobilität. Obstipationsgefahr aufgrund von BTM-Gabe. Evtl. Ernährungsberatung. Redon lupfen würde ich persönlich selber NICHT machen und auf keinen Fall am Examenstag, soll der Arzt machen (wird bei uns auch so gemacht).
 

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