Der Dunkelziffer kann man mit der Erhebung von Daten begegnen und am Anfang steht immer das Eingeständnis, dass Übergriffe (in verschieden Variationen) in jeder Einrichtung nahezu täglich vorkommen.
Besonders gefährlich sind hierbei die "ewigen Ersttäter"...Übergriffige, bei denen das Verhalten aus verschieden Gründen schon als "normal" sublimiert und daher nie gemeldet wird - eine Situation, mit der man eben "professionell umgehen" muss. Bis die vielen kleinen Übergriffe über längere Zeiträume dann in einer vermeitbaren Katastrophe enden...
Ein gutes Hilfsmittel stellt der - anonyme - SOAS-Bogen (Staff Observation Aggression Scale) dar, der dann an einer zentralen Stelle ausgwertet wird.
Es versteht sich von selbst, dass die Daten dann in einer Form publiziert und kommuniziert werden sollten - und aus der Häufigkeit und Art der Übergriffe dann Handlungsoptionen/Schulungen abgeleitet werden müssen.
Hier ist klar der AG in der Pflicht - aber natürlich auch wieder die MA's, die so etwas aktiv einfordern und für sich selbst erkennen müssen, dass Aggressionen gegen Körper und Seele zwar sicherlich ein Berufsrisiko darstellen...der Umgang damit und Schutz davor sowohl erlernt als auch in der Einrichtung aktiv umgesetzt werden können! Und dringend müssen...
Es versteht sich, dass der AG übergriffiges Verhalten eindeutig und unmissverständlich sanktionieren muss und dies zur öffentlich nachlesbaren haus- oder trägereigenen Politik erklärt wird.