Hemmungen beim Tracheostoma

Keeezsx

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05.02.2017
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Hallo ihr lieben..
hoffe bin hier richtig ... ich habe in einem anderen Thema mal fragen zum tracheostoma gestellt.
Nun ist es aber so, dass wir im ambulanten 2 Patienten haben, die ein Tracheostoma haben.

Mein Problem ist, dass ich mir so viel Mühe gebe , mich weiterbilde und mich vorbereite , extreme Hemmungen habe, diesen kanülenwechsel durchzuführen.
Ich schäme mich in Grund und Boden... weil viele sagen, ich bin doch eine Krankenschwester ... ich muss das können bzw ab können.

Ich kann das schon bzw. Weiß was gemacht werden muss aber ich habe soooo viel Respekt davor... ich schlafe seit dem schlecht und selbst wenn ich frei habe ... dreht sich alles nur darum.

Die 2 Patientin sind so lieb und ich hab sooooo ein Respekt davor, vor ihnen. Und es tut mir soooo leid, dass ich das einfach nicht hinbekomme...

Ich habe es ein paar mal schon gemacht, verweigere auch nicht, aber meine Angst wird nicht weniger. Eher schlimmer. Obwohl nicht gravierendes war. Die Patienten selbst sagen, dass alles gut ist und ich alles gut gemacht habe, und der Husten öfter auftritt (nur bei der einen Patientin)
Die eine Patientin hustet beim Wechsel nämlich extrem und danach, das tut mir in der Seele weh. Ich beruhige sie, aber es hört sich jedesmal so grausam an. Der andere Patient war vor kurzem im KH und die haben dort 2 Wochen nicht die Kanüle gewechselt, nun ist alles wund und er hat richtig Probleme und wir , selbst die Ärztin bekommen die Kanüle nicht richtig rein. Nun wurden kleinere bestellt.

Aber was soll ich tun ? Ich finde da keine Routine... ich hatte schon in der Ausbildung davor Angst. Ich mache es und wollte es auch machen ohne Stress bei mir selbst , aber es funktioniert einfach nicht. Ich schäme mich einfach sooo....
 
Hm, ich kann Dir jetzt auch nix anderes sagen als das, was ich hier
und in unserer Unterhaltung schon geschrieben hatte. :|

Bist Du denn jetzt schon richtig eingewiesen worden?
 
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr den Kanülenwechsel regelmäßig in festgelegten Abständen macht.
Das was Martin geschrieben hat, muss man jetzt nicht mehr wiederholen. Ich gehe mal davon aus, dass du das theoretisch beherrschst.
Ist es irgendwie möglich, dass ihr den Kanülenwechsel während der Übergabezeit zusammen macht, damit du mit der Zeit deine Ängste abbauen kannst und lernst dir selbst zu vertrauen?
Einen anderen Tipp habe ich jetzt auch nicht!
 
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Danke für eure Antworten!
Nein eine Weiterbildung hatten wir nicht ... ich möchte jetzt aber privat selbst was suchen...
diese Einweisung durch die Firma hatten wir bzw nur eine Kollegin an einem Tag ... die anderen mussten es sich dann halt zeigen lassen

Leider ist es nicht immer möglich in der Übergabezeit zu zweit es zu machen weil es für beide Patienten zu spät von der Zeit ist. Sie möchte beide frühs. Und es gibt Tage wie gestern und heute wo ich allein bin und der nächste erst Nachmittag kommt ...
 
Aber ich schäme mich einfach so bzw es ist mir soooooo unangenehm....

Ich bin nicht perfekt , und es ist nicht so , dass ich nicht weiß was ich da mache , ich weiß das, ich habe mich so extrem mit allem beschäftigt aber ich habe einfach Hemmungen Davor.
Bauchschmerzen, mir ist übel, vorher sowie nachher ... wenn ich frei habe oder spät ... egal wann ...
 
Wenn es ein Problem der Routine ist, musst du es machen, immer wieder und wieder!
Solltest du es dadurch nicht in den Griff bekommen, solltest du dich ernsthaft hinterfragen was wirklich das Problem ist! Ekelst du dich, hast du Angst vor Fehlern...., was ist genau? Arbeite daran oder wechsele in einen Bereich wo keine Kanülenwechsel machen musst oder dahin wo du bei dieser Tätigkeit einen Kollegen an deiner Seite hast!
Wir können dir die Entscheidung und dein lösungsorientiertes Handeln nicht abnehmen. Schämen kannst du dich, wenn du nichts tust und das Problem nicht anpackst....
 
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Manchmal hilft nur Augen zu und durch. Steck das Ding rein und denk nicht drüber nach. Dauert 2 min und gut ist...
 
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Hallo Keeezsx,
so, jetzt mal tief Luft holen und locker bleiben.

Erfahrung und Sicherheit beim Trachealkanülenwechsel stellen sich mit der Zeit ein.
Meister fallen auch heutzutage immer noch nicht vom Himmel.

Der Trachealkanülenwechsel wird grundsätzlich zu zweit durchgeführt, das ist der Hygiene (einer arbeitet unsteril und der andere steril) und der Sicherheit des Patienten geschuldet.
(Auf unserer Beatmungswohngemeinschaft, führen wir den Kanülenwechsel auch schon mal zu dritt, nach der Übergabe durch. Wobei der dritte, den Müll entsorgt und den Patienten auskultiert / abhört, ob beide Lungen Seiten gleich belüftet sind).

Es grüßt,
pepita - sheep
 
diese Einweisung durch die Firma hatten wir bzw nur eine Kollegin an einem Tag ... die anderen mussten es sich dann halt zeigen lassen
Das halte ich für problematisch!
Dann müssen auf jeden Fall diejenigen, die es den anderen zeigen, sehr sehr sicher sein:

" Welche Vorgaben sind bei der Einweisung zu beachten?

§ 4 MPBetreibV enthält keine Vorgaben zur Art der Einweisung. Folglich wäre auch eine Einweisung durch Filme oder Software grundsätzlich zulässig. Es sollte aber einfache Möglichkeiten zu Rückfragen und Korrekturen der einzuweisenden Personen geben, z.B. eine kostenlose Telefonnummer. Es genügt demnach nicht, dass der Hersteller nur ein Anwendungs-Video zur Verfügung stellt, sondern setzt die Anwesenheit oder Erreichbarkeit einer einweisenden Person voraus. Auch in Bezug auf die einweisende Person gibt es keine Vorgaben in § 4. Es wird aber empfohlen, sich hier nach den Regelungen des § 10 für Medizinprodukte der Anlage 1 zu richten. Das heißt, dass die einweisende Person vom Hersteller oder einer Person, die im Einvernehmen mit dem Hersteller handelt, eingewiesen wurde, bevor sie die Einweisung anderer Anwenderinnen und Anwender übernimmt. Entscheidend ist, dass eine entsprechend kompetente Person in geeigneter Weise in die sachgerechte Handhabung einweist."


siehe
Leider ist es nicht immer möglich in der Übergabezeit zu zweit es zu machen weil es für beide Patienten zu spät von der Zeit ist. Sie möchte beide frühs.
Ich kenne es auch nur so wie @pepita-sheep es beschreibt, zu zweit (bei uns wird i. d. R. früh nach der Übergabe und unter der Woche gewechselt, aus logischen Gründen: Wenn dann doch "was ist", läßt sich tagsüber leichter Hilfe (z. B. Arzt) organisieren).
Daß es zwei sein müssen, ist bei uns auch Firmenvorschrift.
 
Wir haben eigentlich selten Patienten mit trachealkanülen. Das Ding ist , dass ich bei dem einen Patient gar keine Hemmungen habe mehr. Da klappt das alles. Ich bin auch nicht aufgeregt oder so.

Bei der anderen Patientin wird die Hemmung aber immer größer. Egal wie oft ich es mache und ich hab jetzt immer jemanden mitgenommen. Allein ist mir das nämlich auch nichts. Aber leider klappt das im ambulanten nicht immer :(

Ich fühle mich nicht in der Lage zu dieser Patientin zu gehen.... was man dazu noch sagen muss , dass sie nicht mehr lange hat :( sie ist schon so geschwächt und meist ist der kanülenwechsel für sie purer Stress und das macht mich mit fertig :(
 
TK Wechsel ist für den Pat. immer Stress und äußerst unangenehm. Red mal mit dem behandelnden Arzt ob Ihr vor dem Wechsel MSI oder Tavor geben dürft.
 
Achtung MSI und Tavor können unter Umständen Atemdepressionen auslösen.

Mit dem Arzt abklären, ob vor dem Kanülenwechsel für 15 - 30 Minuten Sauerstoff gegeben werden kann
(Ich weiß, dass Sauerstoff schwer abzuatmen ist).
 
Achtung MSI und Tavor können unter Umständen Atemdepressionen auslösen

- wenn du es richtig dosierst, dann nicht. Das setze ich voraus...
 
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Achtung MSI und Tavor können unter Umständen Atemdepressionen auslösen.

Mit dem Arzt abklären, ob vor dem Kanülenwechsel für 15 - 30 Minuten Sauerstoff gegeben werden kann
(Ich weiß, dass Sauerstoff schwer abzuatmen ist).

Mit MSI Atemdepressionen auslösen? Klar, bei 5mg/h möglich.
Atemdepression mit Tavor? Klar, bei 1g möglich, bei 1mg unwahrscheinlich.

Womit wieviel % präoxygenierst du deine Patienten, wenn sie 15-30min vorher Sauerstoff erhalten?
 
Vor allem können medikamentöse indizierte Atemdepressionen unabhängig vom Kanülenwechsel auftreten.
 
Sie bekommt nun seit Montag Tavor b.B. Früh MSI 10mg , Mittag 10mg und zur Nacht 20mg. Palliative Ärztin kommt fast jeden Tag.
sie isst und trinkt seit Tagen nichts mehr.
es nimmt mich einfach so mit. am Freitag muss ich wieder hin und ich hab schon wieder so Angst.
sowas hatte ich wirklich noch nie , die Angst.
 
Ich weiß nicht recht, was Du von unserem Forum erwartest. Wenn Du eine pflegerische Tätigkeit nicht beherrschst, musst Du Dich einweisen lassen und danach üben, bis Du es kannst. Das geht uns allen so, wenn wir den Fachbereich wechseln, neue Geräte angeschafft werden etc. Und Du kannst es ja offensichtlich, es ist bisher nichts Schlimmes passiert und die Rückmeldung der Patienten ist positiv.

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Ja es ist ja sonst auch so üblich, man lässt sich einweisen , übt und die Routine kommt rein. Auch bei dem anderen Patienten mit der trachealkanüle. Alles nicht schlimm.
Ich kann es mir selbst nicht erklären... ich war mehrmals dort, aber ich kann es einfach nicht. Ich komm irgendwie mit dieser Situation dort nicht zurecht.

das heißt jetzt nicht, dass ich niemanden begleiten kann oder so, dass hab ich schon öfters nun erlebt in dem Beruf.

ich wollte ja nur mal wissen , ob es hier Leute gibt die was Ähnliches durch haben. Sich bei was , oder bei bestimmten Patienten nicht überwinden konnten. Egal was gemacht werden muss.

ich habe es oft stationär erlebt dass verschiedene Schwestern Zbsp. Kein Erbrochenes weg machen konnten oder mit Menschen die eine geistige Behinderung hatten , umgehen konnten. Stationär sind ja meist mehrere da und man kann sich dort unterstützen nur im ambulanten sieht es oft schwieriger aus.

Ich schäme mich ja dafür ...
 
Liegt es am Tracheostoma-Wechsel oder an der palliativen Situation?
 

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