Heirat bei katholischem Träger, aber nicht kirchlich

Auch ne Frage passend zum Thema: In meiner Ausbildung darf ich nicht aus der Kirche austreten, sonst werde ich gekündigt. Ist für den Moment auch ok, da die Kirchensteuer gering ist. Allerdings möchte ich nach der Ausbildung sofort austreten, da ich es nicht einsehe für etwas, was ich verabscheue, Steuern zu zahlen.

Nun die Frage: Kann das Krankenhaus einem die Einstellung verweigern, nur auf Grund dessen, dass man aus der Kirche ausgetreten ist? In meiner Stadt gibt es nämlich nur sehr wenige nicht-kirchliche Träger (Ich glaube 3)
Können die, machen die aber idR eher nicht.
Wenn du während der Beschäftigung austrittst, ist das ganze schon riskanter für dich.


Komisch, dass du süberhaupt in der Kirche bist, wo du diese doch "verabscheust" ...
 
Der Zweck "heiligte" schon immer die Mittel.

Gab es da nicht ein Antidiskreminerungsparagraphen? Oder gilt der für die Kirche nicht? Schließlich wird der Betrieb der kirchlichen Einrichtungen ja auch aus öffentlichen Geldern und nicht aus der Kirchensteuer finanziert.

Elisabeth
 
Komisch, dass du süberhaupt in der Kirche bist, wo du diese doch "verabscheust" ...

Als 1-Jährige hab ich da leider noch nicht so dran gedacht, sonst hätte ich meinen Eltern natürlich gesagt, dass ich bitte nicht getauft werden will -.-

Und bevor jetzt die Frage kommt, warum ich nicht früher ausgetreten bin: Nun in Luxemburg zahlt man keine Kirchensteuer, weshalb es mir nicht so wichtig war. Zudem hätten meine Eltern das nicht erlaubt.
Wenn ich aber für einen solchen Verein auch noch Geld zahlen soll - nein danke.
 
§ 5
Nach der Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kind die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hat das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden.
KErzG - Einzelnorm
Elisabeth
 
Da Irgendeine jetzt einen geringen Betrag an Kirchsteuer zahlt und außerdem als Aufenthaltsland Deutschland angibt dürfte sie unter das Gesetz fallen.

Ansonsten- Der Ton macht die Musik. Ich hab da nun mal so meine Probleme, wenn man was verabscheut dies aber nicht bis zur letzten Konsequenz leben will. Es gibt nicht nur kirchliche Ausbildungsplätze. Niemand wird gezwungen dort eine Ausbildung zu machen. Wenn jemand sich mit dem Glauben nicht identifizieren kann, dann sollte er auch ein kein Kirchenmitglied sein.

Elisabeth
 
Elisabeth ich wär längst ausgetreten, wär es mir momentan möglich. Du hast Recht, ich hätte mit 14 austreten können. Aber: Was wäre die Alternative gewesen? Gelehrt wurde uns Katholizismus. Das war' s, zu Hause wie in der Schule. Andere Möglichkeiten wurden gar nicht aufgezeigt oder gar ermöglicht.
Und ich sage ehrlich dass mir das zu dem Zeitpunkt einfach nicht wichtig war, weil mich ZU DEM ZEITPUNKT nicht gestört hat.

Jedem seine Meinung zu dem Verein, meine ist eben so. Ich habe, genau wie du für deine, meine Gründe. Da ich mich relativ spät im Jahr beworben hatte, bekam ich eben nur auf einer katholischen Schule (die ich im Vorfeld eigentlich aus eben diesem Grund gar nicht anschreiben wollte!) einen Platz. Und die Schule ist sehr gut, trotzdem muss ich dafür kein gläubiger Christ werden.
Ich kann mich mit diesem Glauben nicht identifizieren, aber ich sehe auch nicht ein einen Nachteil durch das Austreten zu haben. Einen Nachteil der laut Grundgesetz eigentlich nicht sein dürfte.
 
Was auch immer.
Ich verstehe nicht, warum man sich einen kirchlichen Träger als Arbeitgeber aussucht, wenn man so CONTRA ist, was Kirche angeht. Gibt doch genügend andere Krankenhäuser!!!!

(Ich habe auch an einem Krankenhaus gelernt, das der Diakonie angehörte, aber bin nie mit Glaubensdingen behelligt worden, soweit ich mich erinnere).
 
Du findest in katholischen Häusern öfter mal den "Wunsch", dass alle Angestellten christlichen Glaubens sind und dies auch kundtun per Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft.
Missionieren muss der AG nicht. Das brave Kirchenmitglied ist kein U-Boot-Christ das nur zu Weihnachten auftaucht. Der brave Christ geht jede Woche in die Kirche und bei entsprechender Konfession auch zur Beichte.

Elisabeth
 
Und wenn du dann noch das Wort "Verein" weglassen könntest... dann dürfte auch jeder verstehen, was du meinst.

Elisabeth

Warum sollte ich das Wort weglassen? Wo zahl ich denn sonst "Mitgliedsbeitrag" wenn nicht bei einem Verein?

@BettyBoo: Hab ich doch schon erklärt. Ich finde es halt einfach nicht richtig, dass manche Unterrichtsthemen nicht objektiv, sondern nur auf den christlichen Glauben gemünzt unterrichtet werden.
Und ich finde es auch nicht richtig, dass man auf der einen Seite Nächstenliebe predigt, auf der anderen Seite aber Personengruppen ausgrenzt. Letzteres gilt nicht für meine Schule, sondern betrifft eher die Kirche allgemein.

Wenn jemand da anderer Meinung ist, bitte schön!! Ich hatte hier eben nicht sooo unglaublich viele Möglichkeiten mir die Schule auszusuchen!!

Ich zitiere mich mal selbst:

Ich kann mich mit diesem Glauben nicht identifizieren, aber ich sehe auch nicht ein einen Nachteil durch das Austreten zu haben. Einen Nachteil der laut Grundgesetz eigentlich nicht sein dürfte.
 
Toleranz fängt bei der Wortwahl an. Eine Religionsgemeinschaft einem Karnickelverein gleichzustellen zeugt nicht unbedingt von Toleranz. Und das man vom Verhalten einzelner auf die Einstellung aller Mitglieder schließt, zeugt von einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung infolge massiver Vorurteile.

Nebenbei- auch du hast einen Glauben. Du glaubst, dass es nix gibt zwischen Himmel und Erde. Und du bist gerade dabei, hier zu missionieren. Und das war ja was, was du gerade der Kirche ankreidest. Denk einfach mal drüber nach.
Ich kenn übrigens niemanden, der so aufdringlich missioniert wie die "Ungläubigen". *ggg*

Elisabeth
 
Nebenbei- auch du hast einen Glauben. Du glaubst, dass es nix gibt zwischen Himmel und Erde.

Wo hat sie das geäußert? Ist jeder bekennende Nichtchrist also ungläubig? So kommt das für mich gerade rüber.
Ist aber schon verdammt weit OT.
 
Der bekennende Nichtchrist hat seinen Glauben. *ggg* Er ist in dem Sinne also nicht ungläubig. Er glaubt halt, dass es keinen Gott gibt. Und? Jedem das seine. Oder kann man als Atheist nicht mit diesem Glauben leben?

Ich versteh nun mal nicht, warum es dem katholischen Träger so wichtig ist, dass nur der Glaube an einen Gott der richtige ist. Ich bin der Meinung, dass es niemanden was angeht, woran ich glaube. Die konfessionellen Häuser bekommen öffentliche Gelder. Damit haben sie in meinen Augen nicht das Recht Vorgaben zu machen, wer bei ihnen arbeiten darf und wer nicht.

Eigentlich müsste doch ff. Gesetz zutreffen: AGG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis . Oder nicht? Man muss halt klagen. Denn wo kein Kläger, da kein Richter.

Elisabeth
 
Toleranz fängt bei der Wortwahl an. Eine Religionsgemeinschaft einem Karnickelverein gleichzustellen zeugt nicht unbedingt von Toleranz. Und das man vom Verhalten einzelner auf die Einstellung aller Mitglieder schließt, zeugt von einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung infolge massiver Vorurteile.

Nebenbei- auch du hast einen Glauben. Du glaubst, dass es nix gibt zwischen Himmel und Erde. Und du bist gerade dabei, hier zu missionieren. Und das war ja was, was du gerade der Kirche ankreidest. Denk einfach mal drüber nach.
Ich kenn übrigens niemanden, der so aufdringlich missioniert wie die "Ungläubigen". *ggg*

Elisabeth


WO bitte missioniere ich?! Und wo hab ich dargelegt an was ich glaube oder nicht glaube?! Du solltest vielleicht auch Beiträge, die nicht deiner Meinung entsprechen, richtig lesen. Mir ist völlig latte was DU oder irgendwer sonst hier glaubt oder auch nicht. Ich habe jetzt schon mehrfach betont das das meine PERSÖNLICHE Meinung ist.
Aber wenn man keine Fakten mehr zum Kritisieren hat, dann fängt man halt an persönlich zu werden und Sachen zu behaupten, die ich nie geschrieben habe.

Gut nennen wir es nicht Verein, nennen wir es Sekte. Nichts anderes ist es. Woher willst du wissen ob ich von Einzelpersonen auf andere schließe? Beschäftige dich doch einfach mal ein wenig objektiver mit der Institution "Kirche", vielleicht erkennst du ja ein paar Dinge.

Es zeugt nun einmal auch von sehr eingeschränkter Wahrnehmung, wenn man sich alles so zurecht legt, wie man es gerne hätte. Du legst mir hier Dinge in den Mund, die ich nie behauptet habe. Also fass dich mal lieber an deine eigene Nase.
 
Der bekennende Nichtchrist hat seinen Glauben. *ggg* Er ist in dem Sinne also nicht ungläubig. Er glaubt halt, dass es keinen Gott gibt. Und? Jedem das seine. Oder kann man als Atheist nicht mit diesem Glauben leben?

Und wieso sollte jeder Nicht-Christ glauben, dass es keinen Gott/keine Götter gibt? Das Christentum ist nicht die einzige Religion, die an einen Gott glaubt.

Ich versteh nun mal nicht, warum es dem katholischen Träger so wichtig ist, dass nur der Glaube an einen Gott der richtige ist. Ich bin der Meinung, dass es niemanden was angeht, woran ich glaube. Die konfessionellen Häuser bekommen öffentliche Gelder. Damit haben sie in meinen Augen nicht das Recht Vorgaben zu machen, wer bei ihnen arbeiten darf und wer nicht.

Eigentlich müsste doch ff. Gesetz zutreffen: AGG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis . Oder nicht? Man muss halt klagen. Denn wo kein Kläger, da kein Richter.

Elisabeth
Hier gebe ich dir Recht. Genau das meinte ich.
 
Und wieso sollte jeder Nicht-Christ glauben, dass es keinen Gott/keine Götter gibt? Das Christentum ist nicht die einzige Religion, die an einen Gott glaubt.
*ggg* Treffer und versenkt. Bin in die Falle getappt. Hast mich erwischt beim zu kurzen Denken. *ggg* Ich gelobe Besserung. Möchte aber trotzdem nicht missioniert werden.

Elisabeth
 
Ich möchte dich nicht missionieren. Habe ich, wie schon angemerkt auch nicht versucht. Warum auch?

Ich finde es einfach nur unmöglich dass auch im 21. JH weltliche Dinge immer noch nicht so recht von religiösen getrennt werden. Und genau aus dem Grund finde ich es nicht richtig, dass es ein eigenes Kirchenrecht gibt, welches das weltlich praktisch aushebeln kann.
Das ist auch Diskriminierung.
 
@Elisabeth
"Ich versteh nun mal nicht, warum es dem katholischen Träger so wichtig ist, dass nur der Glaube an einen Gott der richtige ist. Ich bin der Meinung, dass es niemanden was angeht, woran ich glaube. "

Das ist so auch nicht korrekt! Nicht der glaube an "einen Gott" ist wichtig, sondern die christliche Grundhaltung. Und diese spiegelt sich laut katholischen Regeln eben auch in der glaubenszugehörigkeit und den Sakramenten wieder (nicht meine Meinung)

Mittlerweile wird in den meisten kirchlichen Einrichtungen auch nicht mehr so auf starre Einhaltung gepocht und ebenso "andersgläubige" Mitarbeiter, so wie der "Bruch" der traditionellen Rituale (sprich keine kirchliche Heirat, unverheiratetes Zusammenleben, Scheidung etc. pepe. )als gesellschaftsfähig anerkannt.

Schwierig ist als christlicher MA aus der Kirche auszutreten, weil das der Bedeutung gleichgestellt wird, dass die christlichen Grundsätze nicht mehr vertreten werden können und man somit als MA nicht mehr konform gehen kann mit diesen!

Andersrum kann man als potentieller MA ja für sich entscheiden was man nu will.
Geh ich bei privatisierten AGs arbeiten gibts andere grundsatzprobleme.

Wenns für mich nen grundsatzproblem wäre, würde ich solche AGs meiden.

Gruß Hexe
 
...
Schwierig ist als christlicher MA aus der Kirche auszutreten, weil das der Bedeutung gleichgestellt wird, dass die christlichen Grundsätze nicht mehr vertreten werden können und man somit als MA nicht mehr konform gehen kann mit diesen!
Und dies halte ich nun mal für anmaßend. Aber wen wundert das, wenn man sich vor Augen führt, dass man auch den Vertreter Gottes auf Erden glaubt wählen zu können. Christliche Glaubenssätze sind für so manchen Kirchenmann ein Buch mit sieben Siegeln. Und das stößt ab. Siehe die letzte große Austrittswelle.

Und wieder mal fällt mir Hape ein mit seiner Bewertung Kirche-Glauben.
„Während ich bereits bei weit geöffnetem Fenster im Bett liege, frage ich mich, was Gott eigentlich für mich ist.
Viele meiner Freunde haben sich schon lange von der Kirche abgewendet. Sie wirkt auf sie unglaubwürdig, veraltet, vergilbt, festgefahren, unbeweglich, geradezu unmenschlich und somit haben die meisten sich auch von Gott abgewendet.

Wenn sein Bodenpersonal so drauf ist, wie muss er selbst dann erst sein ... wenn es ihn überhaupt gibt! Geh mir weg mit Gott, sagen leider die meisten. Ich sehe das anders. Egal ob Gott eine Person, eine Wesenheit, ein Prinzip, eine Idee, ein Licht, ein Plan oder was auch immer ist, ich glaube, es gibt ihn!

Gott ist für mich so eine Art hervorragender Film wie »Ghandi«, mehrfach preisgekrönt und großartig!
Und die Amtskirche ist lediglich das Dorfkino, in dem das Meisterwerk gezeigt wird. Die Projektionsfläche für Gott. Die Leinwand hängt leider schief, ist verknittert, vergilbt und hat Löcher. Die Lautsprecher knistern, manchmal fallen sie ganz aus oder man muss sich irgendwelche nervigen Durchsagen während der Vorführung anhören, wie etwa: „Der Fahrer mit dem amtlichen Kennzeichen Remscheid SG 345 soll bitte seinen Wagen umsetzen.“ Man sitzt auf unbequemen, quietschenden Holzsitzen und es wurde nicht mal sauber gemacht. Da sitzt einer vor einem und nimmt einem die Sicht, hier und da wird gequatscht und man bekommt ganze Handlungsstränge gar nicht mehr mit.

Kein Vergnügen wahrscheinlich, sich einen Kassenknüller wie ‚Ghandi’ unter solchen Umständen ansehen zu müssen. Viele werden rausgehen und sagen: „Ein schlechter Film.“ Wer aber genau hinsieht, erahnt, dass es sich doch um ein einzigartiges Meisterwerk handelt. Die Vorführung ist mies, doch ändert sie nichts an der Größe des Films. Leinwand und Lautsprecher geben nur das wieder, wozu sie in der Lage sind. Das ist menschlich.
Gott ist der Film und die Kirche ist das Kino, in dem der Film läuft. Ich hoffe, wir können uns den Film irgendwann in bester 3-D- und Stereo-Qualität unverfälscht und mal in voller Länge angucken! Und vielleicht spielen wir dann ja sogar mit!“

Zitat aus „Ich bin dann mal weg…“ von Hape Kerkeling S. 186 ff.
Vielleicht sollte man dem AG mitteilen, dass das Vorführgerät seiner Kirche mittlerweile so schlecht ist, dass man christliche Grundsätze nicht mal mehr ansatzweise erkennen kann und sich nun mal dem Glauben und nicht der Kirche verpflichtet fühlt.
Nebenbei- was kommt als nächstes? Der Nachweis, dass der MA regelmäßig die Kirche besucht? Es wäre eine logische Schlußfolgerung.

Elisabeth
 

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