Fragen zur Ausbildung und Beruf in der Alten und Krankenpflege

colamann

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Guten Tag. Ich möchte gerne eine Ausbildung zum Alten bzw. zum Krankenpfleger absolvieren. Ich hätte dazu einige Fragen und möchte euch bitten sie objektiv und viele wie möglich zu beantworten,um eine Entscheidung zutreffen. Alle Fragen beziehen sich zur Alten und Krankenpflege . Ich habe außerdem ein Probearbeiten hinter mir in einen Heim, wo ich sogar von den Mitarbeiter vor den schlechten Bedingungen gewarnt haben und das verunsichert mich., aber die Tätigkeiten sagen mir alle zu .Ich danke für eure Hilfe.



1.Wird es in absehbarer Zeit eine Besserung des Fachkräftemangels geben ? Ich mache mir Gedanken wegen übermäßige Überstunden .Ist es auch so in der Krankenpflege und in welchen Bereichen ist es am schlimmsten?



2. Wie kann man sich dagegen wehren im kirchlichen\privaten \ öffentlichen Dienst , außer mal Nein zu sagen und die Verdi einschalten ? Da ich dachte im kirchlichen , öffentliche Dienst ist die Verdi nicht zuständig .



3.Wie stelle ich in einem Bewerbungsgespräch fest , ob es eine faire Einrichtung ist?



4. Welche Träger von z.B von Plegeheimen, Ambulantendienst und Krankenhäuser sind am fairsten ?



5.Macht man sich nicht im Kollegenkreis und bei der Chefin keine Feinde , wenn man sich wehrt?



6. Ich habe gehört , dass das Pflegestärkungsgesetz eher eine Verschlechterung im stationären Bereich bringen soll .Was wird sich denn konkret dadurch in der Pflege ändern ? (auch in der stationären , ambulaten und Krankenpflege]



7.Ich habe gehört, dass Weiterbildungen helfen kann, nicht mehr diesen schlechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt zu sein. Was ist damit gemeint?



8. Gibt es nur Teilschichten in der ambulanten Pflege?



9. Wie kan man sich wehren, wenn man mir in der praktischen Ausbildung nichts beibringt , da keine Zeit dafür ist?



10. Wie ist eigentlich ein normaler Schichtrhytmus und bei welcher Anzahl von Arbeistagen bekommt man frei ?



11.Können mich Schulen an faire Einrichtungen vermitteln? Was sind Vor und Nachteile von ambulanten und stationären Einrichtungen ?



12. Muss man in der Ausbildung zum Krankenpfleger in jede Fachabteilung arbeiten? Weil ich nicht an Operationen teilnehmen möchte.



13. Wenn ich als Altenpfleger z.B. in einem Krankenhaus arbeite , wird mir dann mehr Geld gezahlt , da ich ja im entefekt als Krankenpfleger arbeite?



14. Wo bekommt man ein besseres Gehalt , bei privaten oder kirchlichen Träger?



15. Sollte man beim Bewerbungsgespräch das Thema Überstunden ansprechen , z.B wie oft sie vorkommen und wie sie verechnet werden unsw. ?
 
1. Ich denke nicht.

2. konfessionelle Häuser haben eine MAV, je nach Engagement der Kollegen kann man mit Unterstützung rechnen oder
auch nicht, für Landeskliniken ist Verdi mit ihren Personalräten zuständig

3. Merkt man bei dem Gespräch nicht, so was stellt sich später raus.

4. Gibt solche und solche in jedem Bereich.

5. Doch, das tut man.

6. Weiß ich nicht.

7. Keine Ahnung. Manche Studiengänge bringen einen weg vom Bett.

8. Nein.

9. Einfordern von Anleitungen. Die Kollegen sind daran interessiert, Dir was beizubringen, wenn Du Interesse zeigst.

10. In der Ausbildung früh - spät im wöchentlichen Wechsel, nach 12 Tagen zwei Tage frei bei einer Sechstagewoche.
Später früh - spät - nacht

11. Nein.

12. Einsätze in Operationsabteilungen sind Funktionseinsätze (gibt es die überhaupt noch?) und wenn Du nicht in den
OP willst, dann musst Du da auch nicht hin.

13. Das erkennt man, wenn man die Stellenausschreibung liest.

14. Das kann man nicht pauschal sagen.

15. Ja, aber erwarte keine wahrheitsgemäße Antwort.
 
1.Wird es in absehbarer Zeit eine Besserung des Fachkräftemangels geben ? Ich mache mir Gedanken wegen übermäßige Überstunden .Ist es auch so in der Krankenpflege und in welchen Bereichen ist es am schlimmsten?

Ich befürchte da wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern, zumindest nichts zum Besseren.

2. Wie kann man sich dagegen wehren im kirchlichen\privaten \ öffentlichen Dienst , außer mal Nein zu sagen und die Verdi einschalten ? Da ich dachte im kirchlichen , öffentliche Dienst ist die Verdi nicht zuständig .

Es geht zunächst mal ums "nein" sagen. Bei Schwierigkeiten, bzw. wenn das nicht akzeptiert wird muss/kann man sich Hilfe bei Personalrat oder MAV holen. Ein Nein müsste aber eigentlich genügend.

3.Wie stelle ich in einem Bewerbungsgespräch fest , ob es eine faire Einrichtung ist?

Im Gespräch gar nicht, das muss man sich schon vor Ort eine Weile anschauen!


4. Welche Träger von z.B von Plegeheimen, Ambulantendienst und Krankenhäuser sind am fairsten ?

Das kann man pauschal nicht sagen. Hör dich um, sprich mit Mitarebitern vor Ort...., wenn du die Möglichkeit dazu hast!


5.Macht man sich nicht im Kollegenkreis und bei der Chefin keine Feinde , wenn man sich wehrt?

Doch unter Umständen schon...., muss man aushalten, dann gibt sich das meistens oder sich eben ducken und sich nicht wehren, du hast die Wahl. Es gibt inzwischen immer mehr die sich erfolgreich wehren!

6. Ich habe gehört , dass das Pflegestärkungsgesetz eher eine Verschlechterung im stationären Bereich bringen soll .Was wird sich denn konkret dadurch in der Pflege ändern ? (auch in der stationären , ambulaten und Krankenpflege]

Was soll sich verschlechtern? Was meinst du genau?

7.Ich habe gehört, dass Weiterbildungen helfen kann, nicht mehr diesen schlechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt zu sein. Was ist damit gemeint?

Durch Weiterbildungen kannst ggfs. in Positionen kommen, in denen du Führungsaufgaben hast und nicht mehr am Bett arbeitest, also auch geregeltere Arbeitszeiten hast.....


8. Gibt es nur Teilschichten in der ambulanten Pflege?
Nein!

9. Wie kan man sich wehren, wenn man mir in der praktischen Ausbildung nichts beibringt , da keine Zeit dafür ist?
Sich an die Praxisanleiter des Einsatzbereiches wenden, wenn das nichts bringt sich an die Schule und Auszubildendenvertretung wenden!


10. Wie ist eigentlich ein normaler Schichtrhytmus und bei welcher Anzahl von Arbeistagen bekommt man frei ?

Das ist ganz individuell geregelt, innerhalb der gesetzlichen Grenzen des Arbeitszeitgesetz. Es gibt meiner Kenntnis nach keinen übergeordnet festen Schichtrhythmus für Auszubildende.



11.Können mich Schulen an faire Einrichtungen vermitteln? Was sind Vor und Nachteile von ambulanten und stationären Einrichtungen ?
Schulen vermitteln an die Einrichtungen, mit denen sie zusammen arbeiten. Häufig haben Kliniken eigene Schulen.


12. Muss man in der Ausbildung zum Krankenpfleger in jede Fachabteilung arbeiten? Weil ich nicht an Operationen teilnehmen möchte.

Es gibt festgelegte Einzüstuzeiten für verschiedene Bereiche, soweit ich weiss gehört der OP nicht dazu. Es gibt aber Wunscheinsätze, so dass man ggfs dorthin darf wenn man möchte.



13. Wenn ich als Altenpfleger z.B. in einem Krankenhaus arbeite , wird mir dann mehr Geld gezahlt , da ich ja im entefekt als Krankenpfleger arbeite?

Soweit ich weiss, werden beide in gleiche Entgeldgruppen eingestuft, kann man aber erfragen.

14. Wo bekommt man ein besseres Gehalt , bei privaten oder kirchlichen Träger?
Kann man pauschal nicht sagen!


15. Sollte man beim Bewerbungsgespräch das Thema Überstunden ansprechen , z.B wie oft sie vorkommen und wie sie verechnet werden unsw. ?
Kannst du machen, ob man mit offenen Karten spielt wage ich zu bezweifeln!
 
Hallo Colamann,

zunächst einmal finde ich es gut, dass Dir die Arbeit in der Pflege gefällt!

Wenn ich Dir ganz subjektiv raten darf, empfehle ich eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, weil die Durchlässigkeit mit der Qualifikation höher ist- soll heißen, es ist leichter als GuK in einer Senioreneinrichtung eine Stelle zu bekommen als umgekehrt (dies ist keine Wertung über die Ausbildung in der Altenpflege!).

Zu den Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen kann ich nur grundsätzlich sagen, dass es in vielen anderen Branchen Überstunden, Mehrarbeit etc. gibt. Dies gilt insbesondere auch für alle Unternehmen die in irgendeiner Weise Aufgaben erfüllen die der Gemeinschaft dienen und daher zwingend "laufen" müssen ( Energieversorger, Wasserwerke, Abwasser, ÖPNV, Bahn).


Potentielle Arbeitgeber solltest Du dir danach aussuchen, woher das Geld kommt und wohin es geht.
Private Klinikbetreiber stecken ihr Geld rein und wollen es mit Gewinn wieder rausbekommen. Börsennotierte Klinikketten müssen ihre Aktionäre befriedigen- mit eine möglichst satten Dividende.
Kommunale Häuser und kirchlich-freigemeinnützigen reicht es in der Regel mindestens eine schwarze Null zu schreiben. Wenn mehr übrig bleibt, wird es in den Betrieb reinvestiert. Von daher würde ich von den erstgenannten abraten.

Eine Reihe deiner Fragen wird sich im Verlauf deiner Ausbildung klären.

Wenn Du die Ausbildung fertig hast und auf Stellensuche bist beachte Folgendes bzw. informiere Dich:
Wird das Haus weiter entwickelt, gibt es neue Behandlungsmethoden, wird saniert, umgebaut, erweitert, sind neue Klinikbereiche hinzugekommen oder Spezialisierungen vorgenommen worden.
Alle GmbHs müssen im Bundesanzeiger online Geschäftsberichte veröffentlichen, die sind frei zugänglich. Auch ohne Betriebswirtschaftsstudium kann man da sehen wie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre war. Ist auch für alle anderen interessant !
Kurz formuliert: kein Zementmischer im Hof, keine Baustelle im Haus, kein Handwerkerauto auf dem Parkplatz, keine Pressemeldung aus den letzten 6 Monaten über irgendeine Neuerung- dann hast du ein totes Pferd vor dir!

Im übrigen ist es kein Beinbruch wenn man sich mal nicht ganz optimal entschieden hat- das schult und macht reich an Erfahrung- eine Stelle ist in der Regel auch leicht gewechselt wenn man nicht in einer strukturschwachen Gegend wohnt.

Viel Erfolg !!
 

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