Frage zu Desinfektion der Haut bei s.c Injektion

Vielleicht ist hier der alte Gedanke noch dabei: erst die Haut entfetten und dann desinfizieren. Löst Alkohol eigentlich Fett?

Elisabeth
Ja, Alkohol hat einen lipophilen Teil, wie Tenside.

Ich säubere die Haut mit dem ersten sprühen und wioschen ebenfalls von allem gröberen und "entfette" sie.
(Ob ich das bei s.c. immer machen sei mal dahingestellt, halte es aber bei allem anderen für durchaus sinnvoll!!)
 
Nein. Man sprüht außerhalb oder richtungsmäßig weg vom Kind (wenn es denn schon im Wärmebett liegt) so lange, bis der Tupfer richtig naß ist. Alkohol im Inku zerstäuben ist keine gute Idee. Ich seh auch grad nicht das Platzproblem. Was hält mich davon ab, mich zum Spühen vom Patienten wegzudrehen?

Mit gings jetzt nicht um die Desinfektion beim Säugling im Wärmebett. Denn davon hab ich keine Ahnung, ich bin keine Kinderkrankenschwester. Ich meinte es jetzt allgemein. Ich wusste nicht das es die Flaschen auch mit "normalem" Verschluss gibt und bin jetzt davon ausgegangen, dass ich den Tupfer in dem Fall so lange besprühen müsste, bis er triefend nass ist. Was ich 1. ziemliche Verschwendung finde, da ja erwiesen ist, dass eine Wischdesinfektion keine Vorteile mit sich bringt in dem Fall und 2. selbst wenn ich mich vom Pat wegdrehe, ich es ja trotzdem auch einatme. Das tu ich aber auch, wenn ich den Pat direkt damit besprühe. Von demher finde ich das kein Argument.
 
Allgemein = in der Erwachsenenpflege.Aber selbst da wird net immer nur gesprüht. Ich hab schon Docs dabei gehabt, die wollten die alte Methode. Dann schraubst halt den Verschluss ab und gut ist.

Nur weil man was net kennt, muss es ja net falsch sein. Das Ergebnis dürfte dasselbe sein. Und darauf kommt es schlussendlich an. Ich denke, es ist gut, Alternativen zu kennen.

Elisabeth
 
Allgemein = in der Erwachsenenpflege.Aber selbst da wird net immer nur gesprüht. Ich hab schon Docs dabei gehabt, die wollten die alte Methode. Dann schraubst halt den Verschluss ab und gut ist.

Nur weil man was net kennt, muss es ja net falsch sein. Das Ergebnis dürfte dasselbe sein. Und darauf kommt es schlussendlich an. Ich denke, es ist gut, Alternativen zu kennen.

Elisabeth
Jetzt bin ich irritiert - du (gerade DU?) änderst deine Desinfektionsmethode und machst dir mehr Arbeit, weil der Arzt danebensteht und das will???
Dann soll ers halt selbst machen? Ich mache meine Arbeit wie ICH das für richtig halte...
 
Tja- so unterscheiden sich die Geister. *g*

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Man muss net alles ändern wollen. Und ich muss auch net immer als Sieger aus dem Ring steigen- zumindest net wegen so einer Lapalie wie eine Hautdesi mit getränkten Tupfern.


Elisabeth
 
Ich hab auch nirgends behauptet, das die andere Methode falsch ist! Ich kenn sie nur so schlichtweg nicht, habe sie nicht gelernt und auch noch nie, an allen Arbeitsstellen, angewendet bzw jemand anwenden sehen.
Wenn der Doc die andere Methode will, soll ers halt machen. Ich mach es so wie ich es gelernt habe, solang, bis mir jemand wissenschaftlich beweisen kann, dass dies nicht mehr aktuell ist und nicht mehr so gemacht werden darf.
 
Also bei uns wird auch gelehrt:
1. Methode: sprühen-wischen-sprühen-Einwirkzeit beachten-injizieren
oder bevorzugt
2. Methode: wischen-kurz warten-wischen- Einwirkzeit beachten-injizieren
Wischen übrigens immer mit sterilisiertem(nicht sterilem!) Tupfer, was schlichtweg der bekannte Zellstofftupfer ist!
Bei der 2. Methode wird nicht gesprüht(denn darum geht es, Sprühen möglichst vermeiden, aus den oben schon benannten Gründen, nicht nur zum Schutz der Pat. auch zum Eigenschutz vor dem Einatmen)
sondern wir haben hierfür sogenannte Pumpdispenser von Kodan, die sind Spitze und bei uns im Haus ersetzen sie schön langsam die Sprühflaschen. Mit einem Hub ist der Tupfer sehr nass getränkt und kann sofort benutzt werden. Z.B. auch zum Desinfizieren von Infusionsfläschchen(dazu wurden die in erster Linie angeschafft, weil da sonst beim Sprühen immer ein "See" entstanden ist)
 
Auf die Idee mit dem sterilen Tupfer käme ich gar nicht o.O
Und habe ich auch noch nie gesehen.

Wir sprühen, wischen und sprüen dann noch mal - Alkohol im Stichkanal gilt nicht, weil der ja abgetrocknet ist, wenn ich injiziere.

Ich stell mir das zum einen sehr umständlich und auch auf Dauer recht teuer vor :-?
 
2. Methode: wischen-kurz warten-wischen- Einwirkzeit beachten-injizieren
Wischen übrigens immer mit sterilisiertem(nicht sterilem!) Tupfer, was schlichtweg der bekannte Zellstofftupfer ist!
Bei der 2. Methode wird nicht gesprüht(denn darum geht es, Sprühen möglichst vermeiden, aus den oben schon benannten Gründen, nicht nur zum Schutz der Pat. auch zum Eigenschutz vor dem Einatmen)
sondern wir haben hierfür sogenannte Pumpdispenser von Kodan, die sind Spitze und bei uns im Haus ersetzen sie schön langsam die Sprühflaschen. Mit einem Hub ist der Tupfer sehr nass getränkt und kann sofort benutzt werden. Z.B. auch zum Desinfizieren von Infusionsfläschchen(dazu wurden die in erster Linie angeschafft, weil da sonst beim Sprühen immer ein "See" entstanden ist)
Wozu dann das ganze doppelt? Wischen, warten, Punktion...
Was solld as 2. wischen bewirken, was das 1. nicht bewirkt hat??
 
Wenn ich auf einer Station arbeite, wo ich morgens 25 Fragmine spritzen muss, komme ich mit meiner Arbeit ja garnicht hinterher, wenn ich bei jedem Patienten noch 5 mal sprühe und 10 mal wische... :knockin:Man kann es auch unkompliziert machen, aber trotzdem hygienisch!
 
Wenn ich auf einer Station arbeite, wo ich morgens 25 Fragmine spritzen muss, komme ich mit meiner Arbeit ja garnicht hinterher, wenn ich bei jedem Patienten noch 5 mal sprühe und 10 mal wische... :knockin:Man kann es auch unkompliziert machen, aber trotzdem hygienisch!

hm?

sprühen, warten, wischen, sprühen, warten. dazu kommt noch, dass - je nach desinfizierenden inhaltsstoffen - auch bei einer reinen wischdesinfektion durch genug substanz auf der haut verbleiben kann. (ich könnte mir vorstellen, dass kodan forte dafür ein gutes beispiel ist: "sofort"wirkung über h2o2, mittelfristig (also volle einwirkzeit) über 1- und 2- propanol, remanenzwirkung über biphenylol -- zumindest wäre das in meinen augen plausibel)


zum insulin: ich denke, wenig oder keine entzündungen durch den hohen zinkanteil in verzögerungsinsulinen

zum alkohol-im-stichkanal: das halte ich für unfug. die mengen wären viel zu gering für ein problem


= ~ 12,5 minuten für die desinfektion + ~ 10 minuten für die reine injektion = geht doch klar, rein zeitlich?
 
35 triffts eher ;)

Vor Allem wenn man bedenkt, dass zu Hause garnicht desinfiziert wird und auch nicht desinfiziert werden muss. Und im KH sind die Anflugkeime ja nun eigentlich auch zu vernachlässigen. Da kann man den Sinn auch schonmal hinterfragen...

(Dennoch gelten die Vorgaben/Empfehlungen latürnich)
 
ich halte 30-40 in der praxis auch für realistischer.


aber sage mir: warum sollte zu hause nicht desinfiziert werden?
 
Nicht es SOLL nicht, es MUSS nicht.

Das RKI hat das irgendwo mal empfohlen. Da es kein erhöhtes Risiko gäbe, sei zu Hause keine Desinfektion nötig. Im KH (oÄ, glaube auch ambulante Pflege) muss es jedoch erfolgen...

Wenn du es nicht findest, suche ich später nochmal wo das steht...
 

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