Melisande
Senior-Mitglied
- Registriert
- 23.12.2008
- Beiträge
- 102
- Beruf
- Kinderkrankenschwester
- Akt. Einsatzbereich
- Chirurgie
- Funktion
- SL
Ja,an früher kommt meilenweit nichts heran
es war anders,nicht besser.
Wenn ich dran denke,der Chirurg schickt mich während des Verbandswechsels zum Zucker holen.Ich fragte ihn wozu:"holen Sie den Zucker".....dann stand ich mit der Zuckerdose vor dem Stationsarzt,er nimmt den Zucker,streut ihn in die offene Wunde........ich wollte am liebsten wegrennen.Aber es gab auch schon Debrisorb,das war ein steriler teurer Zucker,den wollte er nicht......
Dann natürlich die geteilten Dienste,mit dreieinhalb Freistunden dazwischen.........von morgens 6 Uhr,bis 12 Uhr 30,dann ab 16 Uhr wieder bis 19 oder 20 Uhr auf Station.Oder schon ab 9 Uhr bis 12Uhr 30 Freistunde.......
Nachtwache zwei bis drei Wochen an einem Stück.Von20 Uhr bis morgens 6Uhr 30.War so alle zwei bis drei Monate fällig.
In der Nacht allein auf einer Infektionsstation (mit Lüften auf dem Balkon)oder allein auf einer chirurgischen Station mit Kindern.Schwerstkranke Kinder,evtl. mit Sitzwache,die Eltern waren damals nicht mit ihren Kindern aufgenommen wie heute.Sauerstoffzelt,ging über das gesamte Bett,nicht nur über den Kopfbereich....dann nachts bei Säuglingen drei Kinder vorbaden.So zwischen vier bis fünf Uhr morgens.
Viele intramuskuläre Spritzen verabreichen,auch vor OP.
Bei älteren Kindern hat man noch kein Heparin gespritzt,bekamen auch keine Beinwickelungen wie die Erwachsenen.
Oder bei exikierten Säuglingen wurde auch Nacl/Ringer s.c gespritzt,hat die Stationsschwester gemacht.
Bei Aufnahme von Kindern immer Läusekontrolle in den Haaren.
Sämtliche Spritzen und Kanülen in Lösung einweichen,mit der Bürste reinigen,mit klarem Wasser durchspülen,damit die Kanülen durchgängig wurden,danach in den stationseigenen Steri gegeben.
Bei den ganz seltenen Alkoholvergiftungen bei Kindern den Wärmebogen holen,über das Bett stellen.
Kompressen zusammenlegen,wurden dann in Steri gebracht.Binden wickeln mit Hand oder einer Wickelmaschine.Babyhemdchen und Stoffwindeln zusammenlegen,wenn sie aus der Wäscherei auf die Station kamen.
Kleinkinder mit Becken-Bein-Fußgips hat man auf einer speziellen Matratze gelagert.Die hatte am Beckenteil eine runde Öffnung,da konnte man den Topf hineinschieben,das Kind konnte dann im Liegen Urin lassen.
Wir hatten keinen Hol-und Bringedienst,mußten unsere Wege durch das Haus selber tätigen.(Material,Bestellungen,Apotheke)
Wir hatten keine Helferinnen oder Praktikantinnen.
Es gab kein Fernseher in den Zimmern,der kam erst später.Patienten haben Radio mitgebracht,der lief den ganzen Tag....viel Musik war wichtig.
Es ist nur ein kleiner Rückblick,es gäbe noch so viel an Erinnerungen zu schreiben......
Es war immer viel zu tun,
aber es war ein größerer Zusammenhalt der Kolleginnen,das Klima war entspannter wie heute.Damit meine ich,daß nicht so viel geschimpft wurde,die Patienten waren noch zufriedener,auch was die Warterei anging.Man war damals mit weniger zufrieden........
LG
Melisande

Wenn ich dran denke,der Chirurg schickt mich während des Verbandswechsels zum Zucker holen.Ich fragte ihn wozu:"holen Sie den Zucker".....dann stand ich mit der Zuckerdose vor dem Stationsarzt,er nimmt den Zucker,streut ihn in die offene Wunde........ich wollte am liebsten wegrennen.Aber es gab auch schon Debrisorb,das war ein steriler teurer Zucker,den wollte er nicht......
Dann natürlich die geteilten Dienste,mit dreieinhalb Freistunden dazwischen.........von morgens 6 Uhr,bis 12 Uhr 30,dann ab 16 Uhr wieder bis 19 oder 20 Uhr auf Station.Oder schon ab 9 Uhr bis 12Uhr 30 Freistunde.......
Nachtwache zwei bis drei Wochen an einem Stück.Von20 Uhr bis morgens 6Uhr 30.War so alle zwei bis drei Monate fällig.
In der Nacht allein auf einer Infektionsstation (mit Lüften auf dem Balkon)oder allein auf einer chirurgischen Station mit Kindern.Schwerstkranke Kinder,evtl. mit Sitzwache,die Eltern waren damals nicht mit ihren Kindern aufgenommen wie heute.Sauerstoffzelt,ging über das gesamte Bett,nicht nur über den Kopfbereich....dann nachts bei Säuglingen drei Kinder vorbaden.So zwischen vier bis fünf Uhr morgens.
Viele intramuskuläre Spritzen verabreichen,auch vor OP.
Bei älteren Kindern hat man noch kein Heparin gespritzt,bekamen auch keine Beinwickelungen wie die Erwachsenen.
Oder bei exikierten Säuglingen wurde auch Nacl/Ringer s.c gespritzt,hat die Stationsschwester gemacht.
Bei Aufnahme von Kindern immer Läusekontrolle in den Haaren.
Sämtliche Spritzen und Kanülen in Lösung einweichen,mit der Bürste reinigen,mit klarem Wasser durchspülen,damit die Kanülen durchgängig wurden,danach in den stationseigenen Steri gegeben.
Bei den ganz seltenen Alkoholvergiftungen bei Kindern den Wärmebogen holen,über das Bett stellen.
Kompressen zusammenlegen,wurden dann in Steri gebracht.Binden wickeln mit Hand oder einer Wickelmaschine.Babyhemdchen und Stoffwindeln zusammenlegen,wenn sie aus der Wäscherei auf die Station kamen.
Kleinkinder mit Becken-Bein-Fußgips hat man auf einer speziellen Matratze gelagert.Die hatte am Beckenteil eine runde Öffnung,da konnte man den Topf hineinschieben,das Kind konnte dann im Liegen Urin lassen.
Wir hatten keinen Hol-und Bringedienst,mußten unsere Wege durch das Haus selber tätigen.(Material,Bestellungen,Apotheke)
Wir hatten keine Helferinnen oder Praktikantinnen.
Es gab kein Fernseher in den Zimmern,der kam erst später.Patienten haben Radio mitgebracht,der lief den ganzen Tag....viel Musik war wichtig.
Es ist nur ein kleiner Rückblick,es gäbe noch so viel an Erinnerungen zu schreiben......
Es war immer viel zu tun,
aber es war ein größerer Zusammenhalt der Kolleginnen,das Klima war entspannter wie heute.Damit meine ich,daß nicht so viel geschimpft wurde,die Patienten waren noch zufriedener,auch was die Warterei anging.Man war damals mit weniger zufrieden........
LG
Melisande