Fachliche Fehler zugeben

  • Ersteller Ersteller Lucas
  • Erstellt am Erstellt am
L

Lucas

Gast
Hi ich hab da eine Frage an euch.
Könnt ihr einen Fehler den ihr gemacht habt gegenüber eurem Team oder gar gegenüber eurem Patienten zugeben.
 
Hi, Lucas,
Früher nicht gut, im Nachhinein schon und jetzt ja, gegenüber dem Team.
Gegenüber dem Patienten meistens nicht, wenn es für ihn folgenlos bleibt.
Wenn er Nachteile hat, dann schon. Aber schwer.
Und du?:wink:
 
Hi Lucas,

gegenüber dem Team einen Fehler zuzugeben kein Problem.

Gegenüber dem Patienten ist die Sache ganz anders gelagert, weil es geht nicht nur um den Fehler sondern eventuell um die ganze Pflegebeziehung. Will einfach sagen profitiert der Patient wenn ich einen Fehler eingestehe oder schade ich ihm damit?

Freundlich Andreas
 
Gegenüber dem Team ist es meiner Meinung nach extrem wichtig seine Fehler auch einzugestehen. Auch wegen dem Arbeitsklima und wegen dem Vertrauen.
Gegenüber dem Patienten find ich muss man es immer abwägen. So wie meine Vorredner schon.

Aber woher kommt deine Frage? Hast Probleme?
 
Nein Probleme hab ich keine ich frage mich nur wo das Recht eines Patienten auf Aufklärung anfängt und wo es endet.
Desweiteren hab es schon öfter erlebt wie eigene Fehler unter den Teppich gekehrt oder verharmlost wurden. Mir ist auch klar das so etwas immer wieder mal vorkommt. Was mich aber erschreckt ist das ich immer mal wieder über Pflegeteams stolpere wo das unter den Teppich kehren ne Art ungeschriebenes Gesetz ist, fast wie ein Korpsgeist niemals was zuzugeben nichtmal unter Kollegen.
 
Kein Korpsgeist, Gruppendynamik. Hier in Deutschland herrscht wenig Fehlerkultur, sprich, ein Fehler wird eher nicht als Chance gesehen, etwas zu lernen, sondern als Versagen des Fehlerbegehers. So schwächen zugegebene Fehler oft die Stellung in der Gruppe, je weniger gefestigt die Position des Fehlerbegehers ist (meist: je berufsjünger er ist) umso schlimmer.
 
Ja soetwas gibt es immer wieder... leider... Wobei ich sagen muss, bei uns im Team wird in dieser Hinsicht sehr offen damit umgegangen, einfach um die Interessen und Rechte des Patienten zu wahren.
 
Gott sei Dank sind mir erst ca 3 Fehler unterlaufen. Dem Team und dem Doc zu beichten ist für mich kein Problem. Beim Pat ist es nicht so einfach, habe ich aber auch schon gemacht. Mein Kopf ist jedenfalls noch dran. :lol1:
 
Na 3 gravierende halt. :roll: Sprich 1x Innohep s.c. anstelle von Heparin s.c. (ich habe es der Patientin gebeichtet, sie war nicht sauer), 1x 10mg Mo s.c. statt p.o. (da meinte der OA allerdings, dass ich intuitiv richtig gehandelt habe, es zu spritzen), 1x 1mg Tavor p.o. anstelle von 0,5mg p.o.
Tja das werde ich nie vergessen und ich finde es auch schlimm,dass es passiert ist. Das man es dem Dr beichten muss, steht für mich außer Frage!!!
 
Hi @all,
Fehler macht tatsächlich jeder. Bleiben sie ohne Folgen für den Patienten, hängt es vom Vertrauensverhältnis ab, in wie weit man mit ihm/ihr darüber spricht. Das hat ja auch eine rechtliche Komponente. Verwechselte Medigaben o.ä. müssen ja auf jeden Fall besprochen werden, weil die Konsequenzen nicht immer sofort abschätzbar sind. Gute Teams zeichnen sich in der Regel auch durch eine offene Fehlerkultur aus. Das heißt aber nicht, dass jeder sich wegen jeder Kleinigkeit outen muss. Wichtig ist nur herauszufinden, ob die Fehler gehäuft auftreten, weil z.B. die Arbeitsbelastung zu hoch ist und man sich schon im Bereich der gefährlichen Pflege befindet. Dann ist es unbedingt notwendig eine Überlastungsanzeige zu machen, weil die Verantwortung einfach zu groß ist.
 

Ähnliche Themen