Expertenstandard Dekubitusprophylaxe

Hallo Lexi,
ich bin PDL mit 80 Mitarbeiter. in einem ambulanten Pflegedienst.
Die Ambulante Pflege hat hier ein besonderes Problem, es muss nachvollziehbar sein!
Wurde der Dekubitus zeitnah an die PDL gemeldet? Bestand im Vorfeld eine
Norton Skala oder eine ander Assesment-Hilfe und wurde sie auch genutzt ? Hast Du den Arzt informiert,die Angehörigen
angeleitet, Lagerung oder ander Druckentlastende Massnahmen empfohlen und vorallem dokumentiert?
Alles was in Deutschland nicht auf einem Stück Papier steht ist nicht wahr!!


Wenn es dokumentiert ist bist du "fein raus".

Leider ist es bei uns so, das die Pflegekassen sehr lange brauchen um zu reagieren!! Aber darauf haben wir nur begrenzt Einfluss.

Gruss Marc
 
Alles passiert Marc

Wir arbeiten mit der Braden-Skala.
Dokumentation wird sehr groß geschrieben.

Das sind doch Dinge die man selbstverständlich macht.

Es ging mir doch einfach nur um das Ärgernis,wie heute alles gehandharbt wird.

Wir bekommen immer mehr Auflagen und würden gerne reagieren,aber dann bekommt man von anderen Stellen Steine in den Weg gelegt.

Die Probleme der ambulanten Pflege versteht leider nicht jeder.
 
Und immer noch wissen wir nichts konkretes.

Schlechter AZ- was heißt das?
Schlechter EZ- was heißt das?
80Jahre- ja und?

Kein Wunder, dass man immer noch denkt: Pflegen kann jeder. Man muss nur lesen können um Skalen auszufüllen, dann klappt das schon bzw. hat zu klappen. Die Mär von dem 2stdl. lagern ist auch nicht tod zu kriegen dank vieler unkundiger Fachkräfte.

Pflege kostet Geld. Hilfsmittel kosten Geld. Geld, das erst mal eingenommen sein will. Und gemäß dem Solidargedanken sollte das eingenommene Geld sinnvoll ausgegeben werden. Manchmal hoffe ich, dass wir nicht in die Lage kommen Hilfsmittel selbst verordnen zu dürfen. Es könnte eine Kostenexplosion nach sich ziehen mit allen Folgen.

Elisabeth
 
Du weißt nicht was das alles heißt?

Vielleicht solltest mal wieder auf Fortbildungen gehen.
Heute darf man einfach nicht mehr auf dem Stand wie vor 30 Jahren stehen bleiben.

Brauchst du immer soviel Informationen um Entscheidungen treffen zu können?
 
Nein- ich brauche klare eindeutige Antworten und nicht so Wischiwaschi- Begriffe wie schlechter AZ und EZ.

Aber ich lasse mich natürlich gerne belehren. Wo gibt es eine eindeutige Definition für einen schlechten AZ und EZ? Vielen Dank im voraus für deine Bemühungen.

Elisabeth (die nie auslernt *g*)
 
Hallo Lexi,

woran machst du einen schlechten EZ fest? Mit was argumentierst du? Um es nachvollziehbar zu machen würde mich der BMI des Patienten interessieren.

Wie machst du einen schlechten AZ fest?

Schönen Abend
Narde, die sich freuen würde wenn man sachlich diskutieren würde:knockin:
 
n`abend allen Pflegenden,

@ Elisabeth
wir dürfen Hilfsmittel verordnen. machen das auch immer wieder gerne, natürlich mit nachdenken. :daumen:

arbeite in der Reha und da machen wir natürlich auch nachstationäre Versorgung, eben auch mit WDM`s etc.

diese Problem ist sicherlich schon schwierig zu handeln.

mal sehen ob ich lexi verstanden habe, soweit.

Pat, der sowieso nur auf dem Rücken liegen möchte, nicht in der Lage ist sich zu drehen, aber auch nicht von seiner Frau ausreichend gelagert werden kann, weil sie sich erstens nicht körperlich dazu in der Lage sieht und zweitens nach 100 und mehr Ehejahren sowieso nur das tut was ihr Mann möchte.

Pat. hat einen Deku Grad 2.
Pflegedienst kommt einmal am Tag, dreht ihn dabei auf die Seite, wenn sie weg sind wird Ehefrau wieder Kissen entfernen und Pat. liegt wieder auf dem Rücken.

Soweit richtig Lexi?

Okay, das ist ein Problem, da hier der Deku schon besteht und ein Lagerungsintervall nicht rauszuzögern ist.

Natürlich sind 2 Stunden nicht immer nötig, da gebe ich Euch recht. Lexi hatte sicher auch nur eine Zahl hingeworfen in die Diskussion.

Das Problem hier ist nicht die Prophylaxe, sondern die Therapie. Pat muss ja nicht für den Rest seines Lebens auf WDM liegen. Aber sollte zumindest für die Zeit der Therapie.
Hier heißt es Prioritäten setzen. Was interessiert mich in diesem Moment seine Wahrnehmung. Je besser ich den Deku behandeln kann, zeitnah, umso eher kann ich mich wieder seinen anderen Einschränkungen widmen.

Es gibt sicher auch Alternativen.
Zum Beispiel von Thomashilfen. Weichlagerung mit gleichzeitig basaler Stimmulation. Bezeichnung reiche ich nach.

Priorität ist aber die Behandlunbg und nix anderes.

@ Marc

"fein raus" ???

aber auch vereinbar mit meinem Gewissen und meiner Verantwortung?

Gruss Jörg

:knockin:
 
Früher......konnte man Decubiti auch noch anders behandeln, als gleich eine WDM zu benutzen. Es geht ja in der momentanen Situation und den geschilderten "Risikopatienten" = WDM nicht nur noch um diesen einen speziellen Fall, aber was wurde denn vor dem WDM Vorschlag versucht? Eine, ich habe es nicht mehr genau im Kopf, eine alte schon bestehende Würfelmatratze oder sowas?

Das ist für mich die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft und nur einseitig gedacht und sowas finde ich nicht in Ordnung.

Die Frage ist auch, natürlich muss eine Behandlung erfolgen, aber in wie weit nehme ich damit einhergehende "Nebenwirkungen" in kauf?
Die ich vielleicht, wenn ich noch einige Alternativen in betracht ziehe, reduzieren kann.

Gruß
Dennis
 
Ihr könnt mir glauben wir ziehen alle Alternativen in Betracht,

arbeiten mit verschiedenen Lagerungssystemen.

Sag ja beste Erfahrungen mit WDM gemacht.

Finde Microstimulationsysteme auch super.
Erfahrung:wenn Pat. immobil,keine Eigenbewegung stattfindet,steht es erst an zweiter Stelle.

Ich rede ja nicht einfach daher,wir probieren ja alles aus.

Wenn mir eine WDM empfohlen wird von jemandem der sein KH mit geeigneten Matratzen ausstattet und sein Pflegepersonal Nächte auf verschiedenen Systemen verbringen muß,um herrauszufinden was als geeignet empfunden wird,kann ich doch nicht allzu verkehrt liegen.

Ich mache mir mit Sicherheit sehr viele Gedanken und versuche das bestmögliche herrauszuholen.
Ich lege die Pat. auch nicht aus Jux und Dollerei auf die WDM.

Erfahrungen die die Pat. sammeln sind mir auch sehr wichtig.
Wenn sie Jahre im Bett verbringen wissen die wohl am Besten,was ihnen gut tut.

Bin mit Sicherheit nicht eine die diesen Beruf ausübt nur um Geld zu verdienen,mir liegt das wohl der Pat. am Herz.
Dafür interessiert sich heutzutage leider niemand mehr,denn es geht nur noch ums Geld.
 
Also, von deiner bisherigen Schilderung wurde bei dem Patienten nichts versucht außer der "alten Würfelnatratze" oder habe ich etwas überlesen?

Würfel = WDM und Würfel war schon vorhanden.


Gruß
Dennis
 
keine Würfelmatrazte,denn diese sind veraltet und werden nicht mehr eingesetzt
 
Oh ja, Entschuldigung, eine alte Schaumstoffmatratze. Sorry. Falsch in Erinnerung gehabt, aber dann ist es ja, auch wenn Würfelmatratzen veraltet sind, noch ein größerer Schritt von Schaumstoff gleich auf WDM.


Gruß
Dennis
 
Dennis,

nur aus dem Grund,weil ich den Patienten kenne und genau weiß,das die anderen Systeme für ihn und in seiner häuslichen Situation nicht mehr ausreichend sind.

Wie gesagt,wir haben schon mit fast allem gearbeitet was im Moment so auf dem Markt ist und aus dieser Erfahrung heraus,möchte ich auf eine WDM übergehen.

Würde ich in einem KH,Pflegeheim ect. arbeiten,wo ich andere Möglichkeiten habe,mich intesiver um Pat. kümmern kann,würde ich mich für ein Microstimulationssystem entscheiden.

Hier wo aber Stunde für Stunde immer auf den gleichen Stellen der Druck besteht und der Pat. sich nicht mehr eigenständig bewegt und auch niemand da ist,der in der Lage ist,ihn in eine andere Position zu bringen.
 
Ich meine, ich will nicht darauf herum reiten, aber nach deiner Aussage kennst du den Patienten in maximal 2 Situationen am Tag und das wohl auch nur, wenn du geteilten Dienst machst. Natürlich über mehrere Tage, Wochen....etc.

Ich habe jetzt ein unzureichendes System und gehe gleich zu einem der höheren Stufen. Woher kannst du denn "gesichert" wissen, das ein anderes keinen Effekt hat und ich möchte noch einmal betonen, Erfahrungen bei Patienten XY finde ich, aufgrund der Individualität, einfach nicht sinnvoll.

Von einem eventuellen geführten Gespräch mit der Frau, auch wenn sie 80 ist, berichtest du gar nichts, weder einen Misserfolg noch Versuch. Nur: Es ist klar, das sie nach dieser langen Zeit, das tut was er möchte. Vielleicht ist sie ja sogar sehr einsichtig und Feuer und Flamme dafür oder auch in einem Dreiergespräch, ich weis ja nicht wie ansprechbar dein Patient noch ist.

Gruß
Dennis
 
Ich kann doch hier nicht alles erklären und erzählen,dann hätt ich viel zu tun.

Glaubt einfach nur das alle Möglichkeiten durchdacht wurden.

Ich muß hier meine Erfahrungen einbringen,die ich gesammelt habe,denn keine Kasse,lässt erst mal eine Weichlagerungsmatratze liefern,wenn die nicht ausreicht,das nächste System und wenn dieses nicht ausreicht das nächste.

Wir sind froh,wenn wir überhaupt etwas bekommen.

Nach dem Zustand des Patienten halte ich eine WDM für am geeignetsten.
 
Nun, vielleicht solltet ihr euch dann mal bei regelmäßigen Vorkommnissen mit den Krankenkassen an :

Das Medizinrechts-Beratungsnetz wenden oder auch www.vdk.de

und nicht nur jammern und meckern. Aktiv werden. Sonst erreicht man gar nichts.

Ich muss dir ja deine Einschätzung glauben, es folgen ja keine weiteren Infos zum Patienten.


Gruß
Dennis
 
Ich wollte nur meinem Ärger darüber Luft machen,das wir immer mehr Auflagen gemacht bekommen.
Ich mich an den Expertenstandard Dekubitusprohylaxe halten muss und im Stande sein muß innerhalb von 12 h den Pat.mit geeigneten Hilfsmitteln zu versorgen.

Das geht aber nicht wenn erst mal alles ins Internet muß,damit darauf geboten werden kann.

Ok,ist nicht mehr meine Sache,ich hab direkt alles getan,HA informiert,Verordung und Rezept besorgt,KK informiert,genaustens dokumentiert.

Die vorsätzliche Körperverletzung liegt dann wohl an der KK.
 
Hallo westend!

Ich gebe stimme Dir in allen Punkten bis auf einen zu:
Das Problem hier ist nicht die Prophylaxe, sondern die Therapie.
Weil ich mich nämlich frage, wie sinnvoll eine Therapie ist, wenn ich "weiß", dass ich anschließend keine Prophylaxe durchführen kann und dann darauf warten kann, dass der nächste Dekubitus entsteht.

Ulrich
 
hallo Ulrich

bei dem problem von lexi geht es aber vornehmlich um die therapie. zumindest akut jetzt.

natürlich muss hinterher eine gescheite prophylaxe laufen in der man sämtliche risikofaktoren ausschließt.

aber eben erst nach der therapie. da gebe ich dir recht.

prioritäten setzen...

wie immer eben

greets
 
Ich dachte halt, dass man die Möglichkeiten, die man später sowieso für die weitere Prohpylaxe benötigt, auch gleich für die Therapie nutzen kann.

Ulrich
 

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