pericardinchen
Poweruser
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Bei schlechtem HZV/HI geben wir trotzdem Corotrop, natürlich erstmal Supra, aber wenn auch damit nichts kommt, muss man die gewisse gefäßdilatative Wirkung von Corotrop in Kauf nehmen. Muss man halt schauen, wie es passt. Eventuell hat die richtige Dosierung Corotrop doch positive Druckauswirkungen.
Corotrop= Milrinon:
durch den Einstrom von Calciumionen in die Herzmuskelzellen wirkt es positiv inotrop. Es steigert somit die Kontraktilität der Herzmuskeln und gleichzeitig wirkt es vasodilatierend.
Die Auswurfleistung des linken Ventrikels wird gesteigert, während die Gefäße sich erweitern.
Gleichzeitig bewirkt Corotrop eine Verbesserung des Herzzeitvolumens und ebenso einer Verbesserung der renalen Perfusion. Diurese +++
Natürlich fällt dann das vasale Flüssigkeitsangebot ab und daher ist es ratsam mit Furosemid z.B. vorsichtiger zu hantieren.
Corotrop wird überwiegend bei Herzinsuffizienz eingesetzt. Bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz hingegen wäre es eigendlich ja nicht so optimal, aber an Unikliniken gibt es eben nichts, was es nicht gibt.
Eingesetzt wird Corotrop u.a. eben, um bei einer Herzinsuffizienz die Kreislauffunktion zu verbessern.
Es ist im Prinzip der teure Ersatz (zumindestens war das Medikament vor ca. 11 Jahren noch sehr teuer ) für Suprarenin (Adrenalin) und Dobutrex (Dobutamin).
Damals gab es das nur in erfahrenen Herzzentren und es wurde auch gewählt eingesetzt. Heutzutage liegt Corotrop überall herum.
Bei einer schwersten Hypovolämie sollte vorerst einem Volumenersatz in Form von z.B. FFP`s, EK`s, u.a. substituiert werden, um dann Corotrop überhaupt einsetzen zu können.
Die Nachteile von Adrenalin und Dobutamin werden mit einem Medikament mit einem geringeren Nachteil (bei richtiger Handhabe) sozusagen ausgetauscht.