Dekubitusprophylaxe - Pflegehilfsmittel

Snowl

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17.01.2007
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1
Ort
Nähe Osnabrück
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin
Hallo ihr Lieben!

Ich hab da mal ein oder zwei fragen! und zwar, hab ich vor einem halben jahr meine ausbildung zur krankenschwester angefangen und gestern von meiner schule einen arbeitsauftrag bekommen.
wir sollen pflegehilfsmittel zu lagerung bei Dekubitus heruasfinden/erfragen und die dann auch erklären!
da haben einige schwestern und nach nachfragen auch welche genannt u.a.

Luftkammerschienen:
Handschuhe mit wasser gefüllt um die unter die fersen zu legen
gelkissen
watteschuhe


könnt ihr mir vielleicht sagen wie das funktioniert und wie man sie anwendet und wieso? also was der sinn darin ist? das ist mir schleierhaft :fidee:

danke schonmal im vorraus und ich hoffe auf rege antworten
gruß snowl
 
Hallo snowl,

Es gibt verschiedene Lagerungshilfsmittel, angefangen bei

*normale Kissen
*Bettdecken
*Handtücher
*Gelmatten
*Luftpolster, jeglicher Form
*feste Kissen, Schienen
*Watteschuh (KEIN Wollschuh, bitte!)
*eigentlich alles womit man den Patienten lagern kann

Du kannst zum lagern eigentlich alles benutzen, was für den Patienten als richtig, sinnvoll und tolerabel ist. D.h. wenn du lieber mit Kissen lagerst nun denn, oder mit Decken auch okay.

Der Sinn davon ist die Dekubitusprophylaxe, durch den Lagerungswechsel wird der Druck auf den Körper stetig geändert und man verhindert einen Dekubitus.
Aber auch, als basale Stimulation zu verwenden, um den Körper des Patienten nachzuzeichnen und so weiter, ist aber hier nicht das Thema.

Hoffe es hilft dir schon mal ein wenig, bei Fragen einfach fragen!!!

mfg pflege richi
 
Zu den von Dir genannten Hilfsmitteln möchte ich nichts sagen! :)

Mach Dir zunächst mal klar, wie und warum ein Dekubitus entsteht (Kurzfassung):
  • Druckeinwirkung reduziert/unterbricht Gewebedurchblutung
  • ungenügende/fehlende Sauerstoffversorgung des Gewebes
  • Entstehung von Gewebeschäden (-> Dekubitus)
Dann überlege, wie Du dem entgegenwirken kannst:
  • Reduktion der Zeitdauer der Druckeinwirkung, Druckentlastung (-> regelmäßiges Umlagern)
  • Druckentlastung durch Verlagerung des Auflagebereichs (-> "Freilagerung")
  • Vergrößerung der Auflagefläche (-> Druckreduktion, da sich der Auflagedruck auf eine größere Fläche verteilt)
Bei dem ersten und zweiten Punkt ist zumeist eine vermehrte Druckbelastung an anderen Stellen die Folge.

Bei den von Dir genannten Beispielen kannst Du auch eine gewisse "Wirksamkeitsbewertung" vornehmen, wenn Du dir klarmachst, was durch den Einsatz bewirkt wird.

Mach zur Not einfach mal "Selbstexperimente" und lagere dich mit den Hilfsmitteln und bewege dich dann mal für einige Zeit nicht. Ist's dann noch bequem und dir tut nichts weh, dann könnte die Methode vielleicht wirksam sein.
 
Die Bewertung der Sinnhaftigkeit der Hilfsmittel duch einen Auszubildenden halte ich für mehr als fragwürdig. Selbst examnierte Fachkräfte haben damit nicht selten Probleme- siehe die immer noch vorkommenden Felle, Fersenringe usw..

Zur Liste der Dekubitushilfsmitel. Wie wäre es, über die Stationen zu gehen und dort vor Ort nachzufragen: was, wann, wie angewendet wird. Diese Liste kann dann in der Schule auf die Sinnhaftigkeit der Hilfsmittel überprüft werden.
Das Lernen der Pathophysiologie der Entstehung eines Dekubitus wird damit aber nicht überflüssig.

Elisabeth
 
Wieso über Station gehen?
Sollte der Expertenstandard nicht schon in einem Hausstandard umgesetzt sein? Damit wäre alles vereinheitlicht, insbesondere die Auswahl an Hilfsmitteln. Abenteuerliche Lagerungen haben damit ein Ende.
MfG
rudi09
 
Sollte der Expertenstandard nicht schon in einem Hausstandard umgesetzt sein? Damit wäre alles vereinheitlicht, insbesondere die Auswahl an Hilfsmitteln. Abenteuerliche Lagerungen haben damit ein Ende.

Ein schöner Traum. *ggg* Zumal dies schwierig sein dürfte, da selbst der Expertenstandard nur Empfehlungen gibt. Soweit mir bekannt, kann jedes Haus nach wie vor seine Standards ungeprüft nutzen.

Ergo: Gang über die Stationen. Hat auch den Vorteil, dass man die Hilfsmittel mal gesehen hat. Denn gerade das war ja das Problem des Fragestellers.

Elisabeth
 
Wieso Traum, haben wirund viele andere auch.
Dabei war der Expertenstandard Leitfaden, nicht Diktum.
Prüfen tut das keiner, so lange nichts passiert oder keiner klagt. Dann machen das die Gerichte. (Grundlage Expertenstandards für gerichtliche Bewertung)
Einheitlichkeit ist für Schüler auch leichter zu lernen, als sonstiges Durcheinander.
MfG
rudi09
 

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