Cooling - Hypothermiebehandlung nach Reanimation

Ihr nehmt Ultiva zur Analgesie? Mensch müsst ihr Kohle haben. Ist doch ziemlich teuer das Zeug. Wie ist die Laufrate bei Euch? Wir haben mit Fentanyl/Dormicum, ganz selten mit Diso sediert. Unter Dormicum war eine Relaxierung in den seltesten Fällen notwendig, mit Diso schon eher.

Bezüglich der Dekubitusentstehung schliesse ich mich Dirks Posting an.

Ansonsten ist eine stündliche Pupillenkontrolle wichtig, weil es zum Hirnödem kommen kann. Zudem wird Kalium während der aufwärmphase nicht substiutiert, weil kalium in dieser Phase von Intra-nach Extrazellulär wandert.

Unser Oberchef steht auf Ultiva während der Kühlung. Schlussendlich wird es so adaptiert wie es auf den Patienten passt. meist fangen wir so mit 2-3ml/h an. Die laufrate kann aber auch schonmal höher sein. Diso meist dabei, aber wenns zum sedieren nicht rein wechseln wir teilweise auf Dormicum.

Während der Kühlung machen wir Mikrolagerung und somit ist bei uns bisher kein Deku entstanden in diesem zusammenhang.
 
:hippy:hallo, mich interessiert, was für Hypothermiegeräte im Umlauf sind und was Ihr davon haltet, gibt es eine Top 10? Was wird denn bei Geräten die kühlen/wärmen sollen nun eigentlich gewünscht?
Invasiv oder nicht? Und wie sieht es mit der Temp-Steuerung und Überwachung aus? Und stört der Kompressor (wegen der Lautstärke)?
 
Temperaturkontrolle überBlasenkatheter.
2Liter 5Grad Celsiuskalter Ringer, Nacl 0,9% oder G5
Coldpacks an der Femoralis und carotis.
Da wird der Patient kalt.
Danach aufgedeckt liegenlassen
Gruß
Stephan
 
Danke! Immer her mit den Infos, freu mich über jeden Eintrag.:cheerlead:
 
Hallo Coro Queen,

mein Favorit: Arctic Sun®. Gut zu steuern, einfach zu bedienen, gezieltes cooling und gezieltes erwärmen. Überlässt nichts dem Zufall.

Schönen Abend
Narde
 
hab ich auch schon viel drüber gehört, muss ein tolles Ding sein.
Aber was ist mit dem Blanketrol? Hat den schonmal jemand in Aktion gehabt? Was kostet das eigentlich alles? Sind das Einmalprodukte die an den Pat. angebracht werden?
 
Hi zusammen,
wir kühlen mit ArcticSun, Blanketrol, und DeltaTherm, halten unsere Pat. für 24h auf 33-34°C und wärmen langsam auf. Ein Fieberanstieg vermeiden wir immer. Damit ist ja wie Studien wohl beweisen, der Hypothermie-Effekt dahin. Sedierung mit Fenta/Mida, gelegentlich nach Shivern mit Panc. Outcome-Verbesserung ist schlecht beurteilbar, da wir ja schlecht den gleichen Pat. mit und ohne Hypothermie vergleichen können. In der Hoffnung das beste für den Pat. rauszuholen, kühlen wir so zügig wie es geht. ArcticSun ist recht komfortabel, Blanketrol erfordert eine gewisse Erfahrung, DeltaTherm ist wirklich unverschämt laut und der Zugang zum Pat. erschwert. :motzen:
Wie findet Ihr DeltaTherm und kann mir vielleicht jemand ein Bild od. Link zum Kühlkatheter schicken?
LG
 
Moin,Moin

Ein Fieberanstieg vermeiden wir immer. Damit ist ja wie Studien wohl beweisen, der Hypothermie-Effekt dahin.

Diese Aussage hört man ja öfters. Nur kann ich in den mir bekannten Untersuchungen nichts in dieser Richtung finden. Eher langsames erwärmen und Fieber vermeiden. Hat jemand eine Quelle ?
 
@ DirkJahnke: frag mal unseren OA wg. Studien (dauert etwas)
@ CoroQueen: danke :)
Wie ist Euere Erfahrung mit den Kühlkathetern (v.a. wg. Nachblutung bei Vollheparinisierung etc.)
LG
 
Therapeutische Hypothermie nach Reanimation

An unserem Haus gibt es noch kein festes Schema dafür,deshalb wollte ich mal wissen, wie das bei Euch so läuft. Hab da an verschiedenen Häusern schon verschiedene Dinge gesehen, z.B. nur durch Cool Touch Decke (war nicht effektiv), oder durch Magen- und Blasenspülungen und kalten Infusionen. Wird allerdings nicht von allen Ärzten für gut befunden, da Patienten relaxiert werden müssen, und deshalb müssten sie vielleicht länger als nötig beatmet werden... da gehen die Meinungen der Medizinmänner- und frauen echt auseinander!

Also, hier meine Fragen:
Wie kühlt ihr und wie schnell funktioniert das?
Welche Medikamente gebt ihr?
Wie lange kühlt ihr?

Vielen Dank schon mal für die Antworten!!
LG
 
Hallo Feli,

ich habe dich mal hier angefügt, vtl. hilft dir das weiter.

lg
Narde
 
Oh ja, vielen Dank!!
 
Bei uns hat sich auch nicht viel geändert wir kühlen immer noch mit der Arctic Sun, geben anfangs gekühlte Infusionen und relaxieren natürlich den Patienten.

lg
Narde
 
@ Narde
hoffentlich ist er auch sediert8)
Grüsse Inti38
 
Moin Felli

Verstehe euer Problem nicht. Scheinbar wisst ihr wie man kühlen könnte. Habt euch mit mehreren Möglichkeiten beschäftigt. Da muss es doch möglich sein gegebenfalls auch über die medizinische Hierarchie einen Standardweg zu etablieren. Wenn nicht habt ihr wirklich ein grosses Problem. Kühlung wird ja schliesslich bereits seit vielen Jahren nach präklinischen Kammerflimmern empfohlen.

Wir kühlen übrigens auch unter Relaxierung (tiefer Analgosedierung8)) für bis zu 24 Stunden. Bis vor einiger Zeit nur mit Infusion, kalter Abdeckung und Ventilator jetzt auch mit der Artic Sun. Jedoch sind beide Wege noch aktuell da häufig simultan mehrere Patienten gekühlt werden. Bereits mit den ersten "Gekühlten" wurde ein Ablaufschema erstellt, um

1. Zeit zu sparen (bei Ansage wird gekühlt sollte allen klar sein was zu tun ist)
2. auch Unerfahrenen (bei uns eher die rotierenden Ärzte) eine Hilfe bei der Anordnung/Durchführung

zu geben.

Glaube auch nicht das die Relaxierung die Extubation verzögert. Schließlich temperiert der Patient nach 24 Stunden nur langsam auf. Da ist zumindest bei uns eher das Managment der Anlagosedierung bzw. dann auch die Hypoxie ein Problem.

Bei gutem Verlauf extubieren wir in der Regel um 48 Stunden nach Aufnahme. (24 Stunden Hypothermie / bis zu 16 Stunden aufwärmen) Die anderen haben meist ein größeres Problem


Kühlung in 45 Minuten bis 3 Stunden (mein Schnitt liegt eher bei 60 Min)
 
Moin Felli
Da muss es doch möglich sein gegebenfalls auch über die medizinische Hierarchie einen Standardweg zu etablieren.

Genau da liegt das Problem: die medizinische Hierarchie ist sich da leider uneins. Wir hatten kürzlich einen Chefarztwechsel, das alte Schema war noch eine Vorgabe von ihm, der neue CA findet das Schema nicht gut, hat aber (noch?) kein neues vorgegeben. Beide sind übrigens Anästhesisten, und die Internisten wiederrum sehen das alles ganz anders - jedes Mal...:-?

Wir kühlen natürlich trotzdem nach oben beschriebenen Schema, aber jedesmal, wenn ein anderer Arzt vorbei kommt, gibt es eine Diskussion.:motzen:

Davon abgesehen wollte ich rein interessehalber mal wissen, wie das so an anderen Häusern gemacht wird. Lernt man ja nur draus! :cheerlead:
 
Moin Feli

Was sind denn bei euch die Varianten, werden sie entsprechend schriftlich angeordnet.
Könnt ihr vergleichen. Gibt ja fixe Punkte bei Hypothermie die auch vergleichbar sind. (z.B. erreichen der Zieltemperatur,Probleme beim halten / kenne ich z.B. nicht :lol:) Mit ein wenig Arbeit müsstet ihr doch Vor- und Nachteil der Varianten aufzeigen können.

Das ganze hübsch verpackt müsste eure Ärzte doch in Zugzwang bringen. Unklarheiten beim Ablauf und Diskussionen führen ja auch zur Verzögerung.
 
Hi Dirk,

es gibt nur die beschriebene Variante, die der neue CA der Anästhesisten aber nicht gut findet (keine Ahnung, warum oder was er daran ändern möchte).

Die Internisten kühlen am liebsten gar nicht, weil sie es immer vergessen (kein Witz). Auf die notwenige Kühlung bei einem Pat. nach Rea angesprochen, sagt die OÄ: "Joa, macht mal." Dann trabst Du also zu einem Anästhesisten und fragst ihn, wieviel Esmeron und wieviel Fentanyl.

Stunden später kommt der CA der Internisten und ärgert sich, dass überhaupt gekühlt wird, weil der Pat. ja jetzt so lange intubiert bleiben müsste...

*offtopic* Und genau da ist unser eigentliches Problem versteckt: zuviele zuständige Ärzte, die alle eine andere Meinung haben. Wir hätten am liebsten nur die Anästhesisten, (weil unsere Internisten sind keine Intensivmediziner), aber wir werden da nicht gefragt... *offtopic aus*
 

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