Blutdruck messen - aber richtig...

hi.

Der Puls, den man an peripheren Arterien fühlen kann kommt dadurch zustande,
dass sich während der Systole, wenn das Blut ausgeworfen wird die Aorta schnell aufdehnt.
Dadurch entsteht eine Druckwelle, die sich über die Arterienwände ausbreitet.

Du kannst den Puls (also die Druckwelle) nicht hören. Das was du hörst ist ein Strömungsgeräusch, das durch die verengte Stelle der Arterie entsteht weil du sie mit der Blutdruckmanschette abdrückst. (Hinter der Engstelle verwirbelt das Blut, wie wenn du einen Wasserhahn mit dem Finger zudrückst). Deshalb hört das Geräusch auch auf, wenn die Arterie wieder offen ist und deshalb kannst du auch kein Geräusch hören, wenn du z.B. versuchst die A. radialis am Handgelenk abzuhören.
Strömungsgeräusche über Arterien (ohne Blutdruckmessung) sind meist nicht normal.:dudu: Wenn du z.B. die große Halsarterie A. carotis communis abhörst und du hörst ein Strömungsgeräusch, heisst das, das diese Arterie verengt ist durch Ablagerungen in der Arterie. Diese Ablagerungen können sehr gefährlich werden. Deshalb sollte die Halsschlagader bei der körperlichen Untersuchung immer mit abgehört.
 
Der Blutdruck kann distal der Manschette bei langsamer Verminderung des Blähdrucks durch folgende Verfahren – indirekt – bestimmt werden:
a. Palpation (Originalbeschreibung Riva-Rocci):
Der Manschettendruck während des ersten tastbaren Pulses in z.B. der A. radialis entspricht PS.
b. Auskultation (Modifikation nach Korotkoff):
Unterdrückung und Freigabe der Blutströmung in der Armarterie durch das Gegenspiel von Manschettendruck und pulsierendem intravasalem Druck verursacht Turbulenzen und Schallphänomene, die unmittelbar unterhalb der Manschette mit dem Stethoskop über die A. cubitalis gehört werden können. PS entspricht dem Manschettendruck bei den ersten hörbaren Tönen, Pd dem bei Leiserwerden oder völligem Verschwinden der Töne. Es besteht eine Kontroverse, ob das Leiserwerden ("muffling") oder das Verschwinden dem "wahren" diastolischen Wert entspricht.
Bei arteriellem Hochdruck findet man als nicht seltenes Phänomen die sogenannte auskultatorische Lücke: Beim Ablassen des Manschettendruckes erschein der erste Korotkoff-Ton z.B. bei 200 mm Hg. Er verschwindet bei 150 mm Hg, tritt aber bei 130 mm Hg wieder auf, um erst bei 90 mm Hg endgültig zu erlöschen.
http://www.park-klinik.com/site/uploads/media/Arterieller_Druck.pdf

Elisabeth
 

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