Bizarres Bild?

So was ähnliches habe ich auch schon im Pflegeheim gesehen.Ist aber schon lange her.ist schon arg.
 
Ich weiß nicht, ob ich bei einem Foto vorschnell urteilen würde.
Ein Foto ist nur eine Momentaufnahme. Sie zeigt den bruchteil einer Sekunde einer Situation.

Mal Hand aufs Herz, wer kennt das nicht?
Patient grade mobilisiert, auf den Stuhl gesetzt, Frühstück holen gehen, o.ä., man kommt wieder rein und Pat. hängt da wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
Sicher, man könnte mit der passenden Lagerung der Rutschen des pat. verhindern o. hinauszögern.
Ich möchte damit aber nur sagen, dass wenn man ein Foto bei jedem von uns und seiner Arbeit machen würde, man bei jedem auch etwas "erschreckendes" finden könnte.

Natürlich kann auch ich mich irren, und die armen Damen sitzen schon länger so da....

... aber ich will unseren Beruf und meine Kollegen/innen positiv sehen. Und nicht ála "Das Foto ist die Realität"
 
Nochmal, an der Haltung finde ich per se nichts Schlimmes, das sehe ich wie HoneyBloom, das Drumrum macht mich in der Realität manchmal böse. Wie ist denn der Altersdurchschnitt auf internistischen Intensivstationen und auch erkennbar kurz vorm biologischen Ende nimmt dieser Intensivkram seinen Lauf. Man weiß genau, das der Patient nie wieder von Intensiv gehen wird, höchstens ein paar Tage auf Normal und trotzdem wird intubiert und dann... und dann...Alle Technik wird in die Waagschale geworfen, Dreifachantibiosen und Weißdergeierwas.
Bis zum Weaning und zur Extubation kommen wir schon, ja und dann siehts so aus wie auf dem Bild. Diesen Zustand kann man dann schon ein paar Wochen ausdehnen, bis man dann doch die Therapie einstellt oder...wie gesagt...die Normalstation.
Hab auch keine Lösung, mußte das nur mal sagen.

Gruß, Marty
 
Also ich finde perse auch nichts an diesem Bild, weil ich kenne auch einige Beispiele wo Personen in den Sesseln so gelegen haben und man diese Lage nicht unter pflegerischen oder ärztlichen Gesichtspunkten beendet hat.
Sondern der Sessel zu einer "Kissengruft" umfunktioniert wurde um sicherzustellen das die Patientin für die Angehörigen schön da sitzt oder liegt und keiner solche Fotos machen kann!
Ich stimme zu, dass in manchen Fällen die Mobilisation zu hinterfragen ist, aber diese will in 90 % der Fälle die ich kenne die Pflege und nicht das ärztliche Personal.
 
Ketzerische Fragen: wie sieht denn die korrekte Haltung eines mobiliserten bzw. die eines liegenden Pat./Bew. aus?

Wie sieht überhaupt die korrekte Haltung im Alltag aus? Sitzen alle Familienmitglieder zuhause stets in einer korrekten Haltung?

Gibt es überhaupt DIE korrekte Position?

Elisabeth
 
Hallo

Das Bild ist wohl kaum mit den normalen Einstellungen eines Fotoapparates gemacht worden. Da wurde schon ein wenig manipuliert, allein schon das Schwarz-Weiss trägt dazu bei, dass die meisten Betrachter erstmal negative Assoziationen bekommen.

Zu der Haltung: Sicherlich sitzt nicht jeder Mensch zu Hause immer in physiologischer Haltung. Aber im Krankenhaus hängen meiner Meinung und Erfahrung nach doch oftmals die Patienten so da, weil ihnen einfach die Kraft fehlt sich "gemütlich" hinzusetzen. Natürlich hat jeder Patient eine andere Auffassung von Gemütlichkeit, aber für ein Großteil der Patienten setze ich einfach mal voraus, dass sie diese Haltung auf Dauer alles andere als angenehm empfinden. Auch wenn ich nicht belegen kann, dass es wirklich so ist...

Hier hat auch jemand die Fenster angesprochen. Bei uns herrscht leider die selbe Situation. Manchmal ist es möglich, wenn die Patienten mit wenig Kabelzeugs ausgestattet sind, das Bett ein wenig zu drehen. Leider auch keine architektonische Meisterleistung.
 
Sieht für mich wie ein Bild aus der Realität aus.

Alles in allen zeigt es doch nur die Macht von Bildern. Man hätte genauso ein Bild erstellen können in den einen junge hübsche blonde Krankenpflegerin in einen hellen sommerlichen Zimmer (wo man draußen Grün sieht) einer älteren Dame essen anreicht. Sie lächeln sich dabei bei an und alles ist Friede Freude Eierkuchen.

So ein Bild wäre auch nur eine Momentaufnahme und ist genauso Realität wie das gepostete.

Worüber wollen wir nun diskutieren? Das so etwas angeblich nicht vorkommt? Das sowas nicht existiert? Das es immer Realität ist? Diese Bild gehört nun mal genauso zur Pflege und zum Gesundheitssystem mit dazu. Wer jetzt alles geschockt reagiert und sagt er hätte so etwas noch nie gesehen der sollte mal mit offenen Augen durch das Leben gehen. Sorry, ist so.
 
Ich finde das Foto sehr beeindruckend und schon fast für einen Grund, nicht alt werden zu wollen.
Aber wie einige Vorredner schon schrieben: Das Bild ist interpretationsfähig. Schon oft in der Vergangenheit wurden z.B. von Politikern Fotos benutzt, die dann interpretiert wurden und zwar in die Richtung, die der Politiker wollte. Man müßte näheres wissen zu den Umständen, unter denen dieses Foto gemacht wurde.
Denkt an Werbung für Inkontinenzprodukte und Fixiergurte. Lächelnde, oftmal junge und attraktive Personen führen Pants vor oder lächeln vollfixiert. ("Klasse. Mit diesen tollen Buchsen macht Inkontinenz Freude." "Ich bin psychisch krank und fremdgefährdend, aber mit diesen prima Gurten macht das gar nichts.") Wir wissen nicht, was der Urheber des Fotos bezwecken wollte und inwieweit er Regie geführt hat. Werbung zum Beispiel lebt doch von sowas.
 
Na ja, heute morgen in der U-Bahn war auch 1/3 der Fahrgäste in einer recht ähnlichen Position. Ich habe es mir verkniffen sie ordentlich und katholisch zu positionieren.

Ausserdem erinnere ich mich auch gerne daran wie ich nach einer Schulter OP in einer für mich schmerzfreien Lage im Bett versucht habe zu schlafen, als 2 Nachtpflegekräfte das nicht gut fanden und mich schwuppss, so schnell konnte ich garnicht schauen für sie korrekt und für mich extrem schmerzhaft ins Bett positioniert haben.
 
Hab das Bild gerade zum ersten Mal angeschaut und musste auch erstma paar Minuten realisieren was da so drauf ist. Ich denke aber, dass schon auch die photographische Darstellung, Farbwahl und die ganze Situation an sich diesen Bild ausmachen.
Definitiv ein Bild das einen nachdenklich macht, aber auch Realität, kenn das von meiner Arbeit in einer Behindertenwohnanlage, dort war das auch Alltag, dass die Bewohner so im Aufenthaltsbereich "rumhingen" (sorry für diese Formulierung).
 
Mein erste Gedanke zu dem Bild:
:schraube: Verantwortungslos - was soll der Mist?

In der Realität sieht es aber wirklich so aus.. bei vielen alten Leuten die ins Krankenhaus müssen (vom Heim aus) habe ich nicht mehr wieder gesehen. Das waren während diesem 3/4 Jahr Ausbildung 3 alte Leute.


Dass auch in Altenpflegeheimen morgens "der Rolli bestückt" (ich drücks mal so krass aus) und abends erst wieder "freigeräumt" wird, ist mir selbst bekannt.
Die Gründe dafür sind vielfältig - keine Zeit? Gleichgültigkeit bei den Pflegenden? Widerwille der Patienten ins einsame Zimmer zurück zu müssen und dafür lieber noch länger auf einem schwielenden Dekubitus sitzen, um wenigstens einen Hauch Gemeinschaft "zu erleben"?!

Dieses Bild des sogennanten ''Rolli-Bestückens'' ist mir nicht unbekannt. Es verwundert mich eher. Denn in der Ausbildung wird einem gelehrt wie wichtig es ist die alten Leute irgendwie zu beschäftigen.

äääähm.... zählt das unter Beschäftigung? Wie soll man sich, wenn man 5 Bewohner in der Frühschicht zu versorgen hat, dann noch um den Rest kümmern, ausser das man in die Grundpflege die Aktivierung des alten Menschen mit einbaut?
(vielen Pflegekräften ist aber das zu langsam, in der Früh muss alles schnell gehen. Hab ich im zweiten Halbjahr auch gemacht ;) auch wen ich mich bemüht habe das Ausbildungskonzept realitätsnah wie es nur möglich war umzusetzen ) :cry:

Na ja am Ende durfte ich nur noch 3 Leute versorgen ... *mist*

deswegen ist für mich das bild eher wachrüttelnd und als Denkanstoß zu sehen.
 
Zwischenfrage: werden Pat./Bew./ ambulante Pflegefälle bei Müdigkeit und Schlafbedürfnis stante pede ins Bett verfrachtet? Und vor allem: wer holt sie dann, wenn sei wach sind sofort wieder aus dem Bett?

Hat noch niemand von euch im sitzen eingenickt? Ich kann es akum glauben.

Elisabeth
 

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