Beschäftigung mit Blinden?

Daisy18190

Junior-Mitglied
Registriert
19.11.2009
Beiträge
70
Ort
M/V
Beruf
Kinderkrankenschwester/ Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege
Hallo an alle,

wir haben monentan eine blinde, leicht demente Patientin in der häuslichen Pflege, die Betreuung nach § 45 bekommt. Sie geht sehr gern spazieren, aber jetzt in der kalten (und nassen) Zeit geht das ja nicht immer. Für`s Vorlesen kann sie sich nicht begeistern, nur erzählen ist auch nicht so prickelnd, das machen wir ja auch ganz intensiv beim Spazierengehen. Habt ihr noch Ideen, was kann man noch mit ihr anstellen kann. Wir haben jetzt schon einen kleinen Beutel zusammengestellt, in dem sie Sachen ertasten und sich merken kann. Bin gespannt auf eure Ideen...

Gruß Daisy
 
Gibt es eine Patientenbiographie , oder Angehörige, die Euch vermitteln können, was die Patientin bisher gerne gemacht hat?
Hand - und/oder Fußmassagen führen zu Entspannung.
Düfte erraten ( Gewürze, Kaffee, Obst, 4711...).
Plätzchenteig kneten , und sie die Kekse probieren lassen.
Kneten mit Knetmasse.
Spaziergänge bei Wind und Wetter. Wenn das Gehen zu beschwerlich ist, kann sie ja auch warm eingepackt im Rollstuhl geschoben werden.

Das fällt mir jetzt erstmal spontan dazu ein.
 
Mit der Biographie haben wir auch mit ihr viel gearbeitet, sie bedauert immer nur, daß sie die geliebten Handarbeiten nicht mehr machen kann. Weitere Interessen haben wir auch mit der Familie nicht in Erfahrung bringen können.
Sind aber schon verwertbare Ideen dabei, dank dir dafür. Das mit den Düften werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Daisy
 
Ist sie in der Lage etwas zu basteln?
Man kann mit verschiedenen Utensilien ( Schmiergelpapieren, Stoff, Wollresten usw.) zb. sehr schöne Collagen zum ertasten erstellen. Das gibt dann Bilder zum Anfassen.
Ein Hörbuch ist recht schön, daß man zusammen hören kann.lg Fearn
 
Und Geräusche im Allgemeinen- im Internet gibt es inzwischen irre viel. Glockengeläut, Meeresrauschen, Wind, Tiergeräusche, knarzende Türen, Vogelgezwitscher. Wir haben das mal auf einem Kindergeburtstag gespielt- Geräusche raten und die Erwachsenen hatten genausoviel Spass wie die Kids.
 
Mich würde vorerst einmal interessieren, WIE lange sie NICHTSEHEND oder seheingeschränkt ist, wieviel Sehreste noch vorhanden sind, und das in Zusammenhang mit ihrer Biografie dann zunächst für ihren Orientierungssinn und Neu-/Wieder-Kennenlernen ihrer Umgebung auszunutzen.

Wichtig ist dabei auch immer die Funktion der anderen Sinne im Blickfeld zu haben, wie Hören, Riechen, Tasten, weil Nichtsehende diese Sinne besonders ausgeprägt zur eigenen Orientierung benutzen.
 
Danke erstmal für die vielen Anregungen.
Flexi: Sie ist ca. 10 Jahre blind, kann sich aber in ihrer Wohnung noch allein zurechtfinden, da der Prozeß schleichend war. Ein ganz geringer Sehrest von unter 10% ist vorhanden, d.h. hell und dunkel kann noch vage unterschieden werden und grobe Bewegungen werden erkannt.
 
Sie möchte sich unterhalten. Hat sie damit nicht IHREM Bedürfnis Ausdruck verliehen?

Elisabeth
 
Sie möchte sich unterhalten. Hat sie damit nicht IHREM Bedürfnis Ausdruck verliehen?

Elisabeth

Das machen wir auch ausgiebig. Aber es geht ja auch darum, ihr Angebote zu machen. Wozu sie keine Lust hat, das machen wir natürlich auch nicht!
 
Das machen wir auch ausgiebig. Aber es geht ja auch darum, ihr Angebote zu machen. Wozu sie keine Lust hat, das machen wir natürlich auch nicht!

Probier es einfach aus.Ich denke, für Abwechslung ist jeder Mensch dankbar und ablehnen kann sie ja jederzeit.
 
Danke für eure Ideen, das war genau das, was ich mit meiner Frage bezweckt hatte - einfach ein paar Gedankenanregungen, was man ihr anbieten kann.
 

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