Beschäftigung für Demente

resi79

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07.05.2007
Beiträge
15
Ort
Bayern
Beruf
Altenpflegerin
Hallo meine Lieben,

wie einge von Euch ja mit bekommen haben, hab ich vor 2 Monaten in einem privaten Altenheim als Altenpfelgerin angefangen. Letzte Woche sollte ich dann zur Heimleitung, und jetzt gehts um folgendes, so bald sie einen Ersatz für mich gefunden, in der Pflege, werd ich für die Beschäftigung, hauptsächlich für die Dementen zuständig sein.

ICh freu mich schon rießig auf die neue Herausforderung, nur leider hab ich gar keine Erfahrung in diesem Bereich. Zudem ist auch noch kein Konzept erstellt worden. Jetzt meine Frage an Euch, habt ihr Ideen, im Bereich 10n Minutenaktivitäten, basale Stimulation, oder evtl auch Ideen zu einem Konzept.´
Wäre echt super wenn ihr mir da a bisserl weiter helfen könntet, bin für jede Idee dankbar.

Alles Liebe Resi
 
Also ich hab in nem Einsatz im Altenpflegeheim auf ner Demntenstation gearbeitet und einiges vom Beschäftigungsprogramm mitbekommen!
Da wurden z.B. auf nem Flipchart Begriffe aufgeschrieben wie Kleidung, Essen, Hobby, usw von 1-6 un dann wurde ne drehscheibe genommen um nen buchstaben zu bestimmen, dann gewürfelt und wenn z.B. Zahl 3 für KLeidung stand un der Buchstabe "H" gedreht wurde, sollten die Leute Kleidungsstücke mit H nennen, also Hose oder sowas! Is aber nur was für mobile Bewohner, die noch relativ fit sin un in ner Gemeinschaft spielen können! Oder gemeinsam mithilfe von Liederbüchern singen, halt Lieder, die alle kannten wie "Am Brunnen vor dem Tore" oder sowas! Manchmal wurden auch Kreuzworträtsel gelöst oder gebastelt (Dekoration, je nach Jahreszeit, der wenn n Fest war)! Sitzgymnastik wurde auch gemacht, oder zusammen gekocht und gebacken! Damit wurde erreicht, dass sich keiner von der Gruppe isoliert und vereinsamt, alle haben mitgemacht, wenns los ging!

Einzelbeschäftigung wär z.B. Musiktherapie, Spaziergänge oder sowas! Auch Bewegungsübungen mit Einzelnen wurden gemacht! Auf der Station waren glücklicherweise alle Bewohner noch relativ fit und mobil! Es gab da auch einen Snoozel-Raum, um die Wahrnehmung interessant und bewusst zu gestalten und zu erleben, für weniger fitte Bewohner, aber der wurde selten genutzt, obwohls für die Bewohner jedesmal ne tolle Erfahrung war!

Ich weiß jetz nich, ob das das is, was du mit Beschäftigung meintest und inwieweit das in dem Heim umsetzbar is, ich hoffe, ich konnte bissl helfen!

LG Darkrose
 
:razz1:
Hallo resi, ich beschäftige mich auch etwas mit dem Thema, weil ich auch privat betroffen bin. Da Du auch aus Bayern kommst, frage ich dich, ob eure Bewohner mehr aus dem ländlichen Raum kommen? Und wie ist das Heim baulich ausgestattet? Es wird also sehr die Gartenarbeit empfohlen, besonders, wenn die Bewohner das zuhause auch schon gemacht haben, oder Ihnen " Verantwortung" über Haustiere erteilen. Was viel noch sehr gut können sind einfach Tätigkeiten aus ihrem alltäglichem Leben von früher(Biograhiearbeit) .Z.B. Marmeladeeinkochen, oder wie vorher schon erwähnt, alte Rezepte kochen. Man staunt was alles an Wissen noch vorhanden ist, bei Bew. von denen es man nicht mehr erwartet. Memoryspiele mit "altersgerechten" Symbolen, z.B. auch Bilder von Angehörigen mitverarbeiten, Bilder aus "alten" Zeiten, da kann man auch gut die Angehörigen miteinbeziehen. Die freuen sich manchmal, wenn sie etwas beitragen dürfen, oder auch über Sachen die ihre Angehörige(z.B. Mutter) noch weiß, das macht sie wieder stolz und lässt sie gelassener mit dieser gerade für die nächsten Angehörigen sehr schwierigen Situation besser umgehen.
Wünsche Dir viel Freude bei dieser sehr interessanten Aufgabe, wie mir scheint. Hut ab auch vor dieser Einrichtung, die sich der Dementen scheint es besonders annnimmmt! Respekt.
LG josi
 
Hallo,
mache gerade eine Ausbildung zur Altenpflegerin und musste in diesem Rahmen viele Angebote machen wenn du möchtest schicke ich dir diese. Also wenn du diese noch benötigst. Es sind hauptsächlich 10-Minutenangebote.
liebe Grüße
 
Hallo,
könnt ihr nicht ein paar Beispiele hier rein schreiben, dann hätten alle was davon!

Ich danke euch!
 
Arbeite auf einer Gerontopsychiatrischen Station. Wir machen zumeist auch 10minuten Aktivierungen.

Beispiele dafür könnten sein:

Gedächtnisstraining in Form von Sprichwörtern
Gruppenaktivierung mit Bewegungsübungen
Erinnerungsarbeit (alte Bilder, alte Geldscheine, Bücher etc...)
Riech-Kim (erraten/erschmecken von Gewürzen, Kräutern, Früchten...)
Spielrunde mit dem Spiel Vertelkes
Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, könnten Aktivierungen in Form von gemeinsamen Backen, Basteln, Singen oder dergleichen für die Bew./Pat. anregend und interessant sein...

Grüße

Sani
 
also ich habe sehr gut Erfahrungen mit "10-Minuten Aktivierungskisten" gemacht. Wenn man diese in verschieden ausführungen vorort hat, ist das eine große hilfe. Themen die immer gut an kommen sind z.B.: Küchengeräte, Sprichwörter, Gedichte....
 
Hallo,
ich habe einen Dementenbereich geleitet. Wir verzichten, außer bei Gymnastik, völlig auf Beschäftigung, im Sinne von Malen, gezieltes Gedächtnistrainig usw.. Wir haben den Tag so gestaltet, wie er Zuhause auch gestaltet werden würde.
Gemeinsam den Frühstückstisch gedeckt, gefrühstückt, abgeräumt, abgewaschen....
Es wird Staub gewischt, Obstsalat gemacht, Kuchen gebacken.......
Der Vorteil an dieser Art von Tagesgestaltung ist dieser: alltagspraktische Fähigkeiten bleiben erhalten. Jeder macht das was er möchte und kann und die Bewohner sind keine reinen "Konsumenten", d.h. die Pflegekraft muss sich nicht ständig eine Beschäftigung einfallen lassen.
In dem Heim hat sich gezeigt, dass die Bewohner früher kaum Zeit für "Beschäftigung" hatten. Heute fehlt ihnen der Bezug dazu
 
:)Das finde ich genau richtig, und da kommen auch manchmal Sachen zu tage, die man nicht mehr für möglich gehalten hat. Das sind Dinge, die immer schon durchgeführt wurden von den Dementen und das bleibt auch am Längsten erhalten. Es gibt Ihnen auch das Gefühl nützlich zu sein. Bitte nachmachen!
 
hallo
mache dir zum Ziel die Bewohner nicht mit NEUEM zu konfrontieren, sondern arbeite bei allem was Du anbietest in der Erinnerung, dann bist Du auf der richtigen Seite und spreche immer die Gefühle an.
falls Du Fragen hast, können wir uns gerne austauschen, das ist auch mein Arbeitsbereich


Grüssle Heidi
 
Hallo,
ich habe einen Dementenbereich geleitet. Wir verzichten, außer bei Gymnastik, völlig auf Beschäftigung, im Sinne von Malen, gezieltes Gedächtnistrainig usw.. Wir haben den Tag so gestaltet, wie er Zuhause auch gestaltet werden würde.
Gemeinsam den Frühstückstisch gedeckt, gefrühstückt, abgeräumt, abgewaschen....
Es wird Staub gewischt, Obstsalat gemacht, Kuchen gebacken.......
Der Vorteil an dieser Art von Tagesgestaltung ist dieser: alltagspraktische Fähigkeiten bleiben erhalten. Jeder macht das was er möchte und kann und die Bewohner sind keine reinen "Konsumenten", d.h. die Pflegekraft muss sich nicht ständig eine Beschäftigung einfallen lassen.
In dem Heim hat sich gezeigt, dass die Bewohner früher kaum Zeit für "Beschäftigung" hatten. Heute fehlt ihnen der Bezug dazu

Das ist einfach nur logisch! - Und auch noch schön. Schön die Menschen tatsächlich da abzuholen wo sie stehen und nicht nur davon zu quatschen. Bin in einer Einrichtung angestellt und würde ich da vorschlagen z.B. den Tisch so zu decken, könnte ich auch hebräisch reden... Es kann doch nicht nur in Wohngruppen möglich sein, ich finde auch in kleinen Heimen kann gerade die Aktivierung genau so laufen. Wird nicht gemacht.:knockin:Wird wohl noch Jahre dauern...
 
Eine Frage hätte ich da noch, kriegt ihr da irgentwie Probleme mit der Hygieneabteilung oder so? Z.B. beim Zubereiten des Obstsalates?
Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass das dann die Gegenargumente sind, wenn ich sowas vorschlagen würde. :streit:
Da möchte ich vorbereitet sein, oder war das bei euch niocht Thema?
 
Hallo, Jacaranda!
Auch bei uns werden Speisen in Kleingruppen zubereitet. Dazu werden geeignete Bewohner ausgewählt, die z.B. keine Hauterkrankung an den Händen und ansteckende Krankheiten haben etc. Vor der Zubereitung wäscht/ desinfiziert sich jeder Bewohner und das Pflegepersonal die Hände.
Die fertigen Speisen dürfen aber dann nur in den Kleingruppen verzehrt werden, die sie auch zubereitet haben.
Unsere Hygienefachkraft sieht keine Einwände bei sauberer Arbeitsweise.
 
hallo
mache dir zum Ziel die Bewohner nicht mit NEUEM zu konfrontieren, sondern arbeite bei allem was Du anbietest in der Erinnerung, dann bist Du auf der richtigen Seite und spreche immer die Gefühle an.
falls Du Fragen hast, können wir uns gerne austauschen, das ist auch mein Arbeitsbereich


Grüssle Heidi
Hallo Heidi,
ich bin seit heute neu, die Info die ich gelesen habe spricht mich total an.
Ab dem 12.1.09 arbeite ich als Alltagsbetreuerin.
Von 2003 an bin ich in diesem Altersheim als Altenpflegerin beschäftigt.
Ich freue mich sehr über meine Aufgabe und will alles gleich richtig machen.
Am 12.1 ist auch die gr. Leitung vor Ort und möchte so mal einen Tagesablauf wie ich ihn mir vorstellen könnte. Haben Sie einen Tip ?:nurse:
Danke sagt Schwester Simone
 
hallo, bin ganz neu bei krankenschwester,de und fange am montag im bereich sozialer dienst und beschäftigungstherapie in einem gerontopsychiatrischen altenheim an.bin krankenschwester und sozialpädagogin.
Was für fehler sollte ich denn auf gar keinen fall machen?
lg neuangang:knockin:
 
hallo
richtig und falsch, das kannst du nur selber entscheiden. Ich für meine Person, sehe den Menschen als einzelnen, der es verdient, das ich mit ihm so umgehe, wie ich es wünsche das man mit mir umgeht. Nimm ihn ernst, höre gut zu, beobachte genau und fühle mit deinem Herzen.
Und vergiss niemals ... ein Herz wird nicht dement und die Gefühle sterben zuletzt.
Ich denke dann bist du auf dem richtigen Weg
 

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