Vorbehaltstätigkeiten für die Pflegeprofession sind IMHO als äußerst Wünschenswert anzusehen, das möchte ich bei dem Thema vorweg anführen. Ich halte sie für einen längst überfälligen Schritt in der ausstehenden Professionalisierung unseres "TäglichBrot".
Hierbei würde ich mir für die zukünftigen "generalistischen" Pflegefachkräfte ohne verteifender Fachweiterbildung (wie z.B. Notfallpflege / Intensivpflege) sowie schon die bisher 3-jährig ausgebildeten Pflegekräfte (GuK, AP, KGuK)
die Bedarfserhebung (incl. Anamnese/Biografiearbeit usw.) Planung (Probleme, Ressourcen, Ziele, Maßnahmen) und Evaluation des Pflegeprozesses wünschen (eine teilweise Durchführung delegierbarer Pflegetätigkeiten in diesem Rahmen werden in Zukunft unumgänglich sein, das sehe ich auch so wie Claudia und sehe dieses Vorgehen IMHO auch guten Gewissens durch unsere Profession tragbar). Auch die
Umsetzung und Durchführung der nationalen Expertenstandards halte ich für eine gute Idee für die "Vorbehaltstätigkeitsliste".
In den Fachpflegen (zumindest in denen, welche zukünftig noch Bestand haben, noch ausgebildet werden oder vielleicht im Nachgang der Generalistik hinzukommen) kann ich mir auch noch mehr Vorbehaltstätigkeiten vorstellen - aber das ist hier nicht gefragt.
Falls mir noch mehr Vorbehaltstätigkeiten für die grundständige Pflegedisziplin einfallen, möchte ich sie in diesem Thread bei Bedarf noch schreiben - jetzt gerade, auf die Schnelle fallen mir aber nur die 2 oben genannten Komplexe ein. Also... tbc
[SideTopic:]
@Martin H.
Eine weitere Quelle zu Claudias Argumentation, welche ich hiermit, in Übereinstimmung bekräftigen möchte.
"Etwa drei Viertel (2,08 Millionen) aller Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt, die meisten davon allein von Angehörigen. Das betraf knapp 1,4 Millionen. Bei rund 692.000 der Menschen, die zu Hause gepflegt wurden, geschah das mithilfe ambulanter Pflegedienste. Gut ein Viertel (783.000) der Pflegebedürftigen lebten in Pflegeheimen."
[Quelle]
Okay... die Quelle bezieht sich auf Zahlen von 2015 - aber es ist anzunehmen, dass die letzten drei Jahre die Zahlen nicht gesunken sind.