Puh, sehr komplexes Thema. Es gibt mit Sicherheit ganz wichtige und oft kleine Besonderheiten welche man beachten muss aber mal zum Überblick die gängisten Behandlungsstrategien die mir um diese Uhrzeit so einfallen (es gibt immer irgendwelche Ausnahmen).
Bei einer
atonischen Blase ist wohl das Mittel der Wahl der intermittierende Einmahlkatheterismus (Urinmenge <500ml).
Die früher angewandte Credé-Handgriff oder die Entleerung durch Bauchpresse ist mehr als out!!!
Bei der
spastischen Blase ist das ganze etwas umfangreicher.
- Anticholinergika zur Unterdrückung der Hyperreflexie gepaart mit intermittierendem Einmalkatheterismus
- Triggern in verbindung mit einer Sphinkterotomie (bei uns in der klinik jedoch eher verpönt!)
- Sakrale Deafferation mit Implantation eines Vorderwurzelstimulators (SARS oder auch als Brindley bekannt)
- Spontane Entleerung (evtl. Sphinterotomie) in ein Kondomurinal.
Die häufigste und auch in erster Linie angestrebte Behandlung ist wieder der intermittierende Einmalkatheterismus in Verbindung mit Anticholinergika (Oxybutinin, Spasmex usw in Tablettenform oder Oxybutinin zum instilliern in die Blase)
Eine andere Möglichkeit zur Unterdrückung der Hyperreflexie ist die Injektion von Botulinum in die Blasenwand (hält ca. 3 -9 Monate wobei ich noch keinen Patient erlebt habe bei dem es für 9 Monate reichte).
Falls ich irgendwas falsches geschrieben habe, verbessert mich bitte

Ich hoffe aber dass ich weiterhelfen konnte.