Assistenz beim Duschen

Xyz123321

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Hallo,
Ich bin neu in der Ausbildung und habe meinen zweiten praktischen Einsatz in einem größeren Krankenhaus im Osten Deutschlands.
Letztens wurde ich im Frühdienst darum gebeten, einer Patientin beim Duschen zu helfen. Nachdem ich fertig war, hatte ich das Gefühl, zu lange gebraucht zu haben die Patientin abzutrocken und anzuziehen. Außerdem brauchte ich zwischendurch einmal Hilfe von einem Kollegen.
Nun ist dass an sich ja eigentlich kein besonders großes Problem: Am Anfang der Ausbildung sitzen die Handgriffe eben noch nicht sicher und Arbeitsabläufe laufen noch nicht optimal.
Allerdings hat sich der Zustand der (selbstredend auch davor schon schwerkranken Patientin) am nächsten Tag ehrlich gesagt unvorhergesehen stark verschlechtert, so dass sie dann auch zeitnah verstorben ist.
Mir fällt es schwer, damit zurecht zu kommen und gebe mir teilweise die indirekte Schuld für die Zustandsverschlechterung der Patientin.
Ich wäre an eurer Meinung zu dem Thema generell und zu meinem Fall speziell interessiert. Was denkt ihr?
 
Und wo genau siehst du jetzt den Zusammenhang?!
 
Hatte nur bisschen sorgen, dass der Patientin vielleicht zu kalt geworden ist nach dem Duschen..
Außerdem hatte die Patientin davor schon mal eine Pneumonie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Duschen oder auch mal ein bisschen Frieren sind keine Lebensgefahren. Ich denke, du musst dir keine Vorwürfe machen: wenn die Patientin akut instabil gewesen wäre, hätte sie die zuständige Fachkraft nicht mobilisiert / dich nicht dazu aufgefordert. Sprech die Situation aber auf der Station an und lass dir genau erklären, was da im Körper der Patientin passiert ist, dass sie letztendlich verstorben ist (Versagen eines Organs, (erwartete) Medikamentennebenwirkung (wie z.B. auf Morphin). Das wird dir hier niemand erläutern können.
 
Exitus durch Morphin? Zweifelhaft.
 
Sprech die Situation aber auf der Station an
Ich denke auch, dass Du am besten mit den behandelnden Ärzten oder dem Pflegepersonal sprechen solltest. Es muss eine Todesursache festgestellt und dokumentiert worden sein.

Alles ist Gift, allein die Dosis..
Das stimmt zwar, aber wie kommt ihr bei der geschilderten Situation (schwerkranke Patientin, rapide Verschlechterung 24 Stunden nach Mobilisation, zeitnahes Versterben) auf eine Morphin-Überdosis?
 
Das habe ich mich auch gefragt Claudia...
 
Von möglicher Überdosis war nie die Rede. Aber es ging um eine wohl schon vorher schwerkranke Patientin . Was sie genau hatte und wie der Zustand war, wissen wir nicht. Ausserdem war das ja nur ein Beispiel um dem TE zu verdeutlichen, dass es vielfältigste Ursachen für das Versterben der Dame geben kann. Die aber eben nur die Station erklären kann ,die alle Informationen hat.
 
Aber wie kommst Du bei der beschriebenen Patientin darauf, dass sie an Nebenwirkungen von Morphin (also in diesem Fall einer Atemdepression, nehme ich an) verstorben sein könnte?
 
Mach Dir keinen Kopf. Mir ist es mal passiert, dass ich im Nachtdienst einen Patienten nach einem Unfall bekam, dem es die ganze Nacht gut ging. Einzige Auffâlligkeit war ein ansteigender Blutzuckerwert, den wir die ganze Nacht dokumentierten (zum Glück für mich, so konnte ich nachweisen, dauernd drin gewesen zu sein!). Als die Frühschicht reinkam, lag er tot im Bett. Mich verhörten sie dann am Abend. Als er obduziert wurde, stellte man dann ein subdurales Hämatom fest das die, ganze Nacht vor sich hin sickerte, und für das ein ansteigender BZ ein Symptom sein kann, wie mir ein Unfallchirurg später sagte. Keiner hatte dran gedacht, nach dem Unfall maL ein Schädel-CT zu machen...
Wie gesagt: es kann viele Ursachen für einen plötzlichen Tod geben. Deine Dusche ist sicher nicht schuld!
 
Ich finde es bedenkungswürdig, dass heutzutage immer noch unreflektiert morphinpräparate direkt mit dem Exitus in verbindung gebracht werden.
Es ist kein Wunder, wenn diesbezüglich in der Bevölkerung der Eindruck entsteht, dass abusus damit betrieben wird.
Allzu häufig beobachte ich, dass Angehörige sich gegen Behandlungen mit Morphinpräparaten entscheiden, weil sie über die Therapie damit nicht aufgeklärt sind, und sich dann wundern, dass keine Schmerzreduktion mit herkömmlichen Analgetika mehr erreicht werden.

Dabei wird ausser acht gelassen, dass die Patienten heutzutage Multimorbide sind, wie in dem oben genannten Beispiel und der Exitus auch einen anderen Grund haben kann.

Abgesehen davon, dass auf Peripherie die Dosis von Morphinen viel zu gering ist, um primär Atemdepressionen zu verursachen.
Selbst bei Präfinalen Patienten muss man je nach Arzt darum kämpfen, einen Perfusor reinnehmen zu dürfen, damit der Patient adäquat palliativ versorgt werden kann.

Was ich sagen will, ist,dass ich darum bitte, nicht unreflektiert Morphinpräparate zu verteufeln.
Dadurch bleibt dieses Thema immer ein Tabu und selbst Kollegen nach dem Examen gehen sehr angstbehaftet damit um.
 
Was hat das jetzt mit der Ausgangssituation zu tun?!

Anderes Thema oder blick ichs nicht?
 
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Ich beobachte diesen Beitrag weiterhin, und auch wenn ich die Diskussion über Morphin und dessen Einsatz sehr interessant finde, wäre ich an weiteren Meinungen bzw. Perspektiven über meinen Beitrag durchaus interessiert.
Danke schonmal für die erhaltenen Antworten und danke für die noch kommenden Antworten.
 
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Reaktionen: renje
Wir können, ohne die Patientin zu kennen, unmöglich beurteilen, woran sie verstorben sein könnte. Du hast ja noch nicht einmal die Fachrichtung erwähnt. Bei schwerkranken Patienten können die Ursachen vielfältig sein.

Auch wenn ich die Dusche bzw. das mögliche Frieren nicht für die Todesursache halte, bitte ich Dich daher, Dich an die Ärzte oder das Pflegepersonal vor Ort zu wenden. Sie sind diejenigen, die Dir Klarheit verschaffen können.
 

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