Arbeiten mit 1-jährigem Kind

Ich kann die Leitungen verstehen. Alle Kollegen arbeiten bereits am Limit. Wenn jetzt nich jemand dazu kommt mit "Sonderwünschen" dann fallen die, die keine Kinder haben noch weiter runter. Wohl dem also, der in einem Haus arbeitet, wo das Personal nicht schon so fertig ist, dass eine weitere Belastung zum Zusammenbruch führt. Diese Häuser dürften mittlerweile eher rar gesät sein.

Ich kann die Kollegen verstehen, die aus finanziellen Gründen wieder einsteigen müssen. Die Möglichkeiten der Kinderversorgung sind begrenzt.

Wie will man diese beiden Probleme unter einen Hut bringen? Wer soll verzichten und warum? Kinder auf die Funktion der zukünftigen Rentenzahler zu reduzieren ist in so einer Diskussion kein Argument. Alle müssen erst mal die Rente erreichen. Und wenn auf dem weg dahin die Arbeistkraft des Einzelnen zu schnell aufgebraucht ist, ist niemandem gedient.

Die Idee von Kräuterbund ist geradezu genial und sollte Schule machen.

Elisabeth
 
Ich arbeite seit 9 Jahren in diesem KH und ich habe so oft für Kollegen mit Kindern verzichtet und wurde um ihre Wünsche drum rum geplant, genauso gab es X Leute vor mir die Regeldienst arbeiten durfteno.O aber auf einmal geht es dann nicht mehr.
Ich verlange es nicht, aber es wäre nett.
Zumal es eben bei anderen ging.
Ich schaue mich schon als nach Alternativen um aber was soll ich dort sagen, ich hätte gerne die und die Zeiten....die sagen gleich, da ist die Tür.

Genial ist noch das sie auf ihrer Homepage auch mit Familienfreundlichkeit werben
 
Ich arbeite seit 9 Jahren in diesem KH und ich habe so oft für Kollegen mit Kindern verzichtet ...
Und fandest du das damals gut? Ich denke, wenn du ehrlich bist- nein.

Wer glaubt, eine Anwartschaft auf Kollegialität zu erwerben indem er sich immer und überall einsatzbereit zeigt, wird bitter enttäuscht werden. Jeder ist sich selbst der Nächste. Die eigene Arbeitskraft ist kein Quell der unendlich sprudelt. Die Erkenntnis kommt mittlerweile bei nicht wenigen rechtzeitig genug. Sie wollen nicht mehr der Lückenbüßer sein. Sie sehen ihre Bedürfnisse als so wichtig an, dass sie sie auch verteidigen. Hast du mehrer davon im Team, dann musst als SL notgedrungen die Bremse ziehen und weitere Kollegen mit Sonderwünschen ablehnen. Familienfreundlichkeit hat nun mal Grenzen.

Übrigens-wie sagen meine Kinder immer... Nett ist die kleine Schwester von Sch***. Da ist was wahres dran.

Was ist noch möglich außerhalb unseres Berufes? Es geht ja um das Geld.

Elisabeth
 
Gut fand ich es nicht aber habe die Notwendigkeit eingesehen und nachvollziehen können.
Ja was gibt es noch für uns Krankenschwestern, gute Frage.
Bin schon als am durchforsten des Internets.
bisher ohne nennenswerten Erfolg.
alles bisher was ich fand, forderte direkt entsprechende Weiterbildungen, die ich nicht habe.
 
Wir haben das früher auch so gehandhabt. Die Kinderlosen haben für die Mütter gearbeitet. Es wurde immer so hingebogen. Aber dann kam ein Zeitpunkt wo die Mütter/Vater in der Ueberzahl waren und selbst wenn die Kinderlosen und die Leitung gewollt hätten wäre es beim besten Willen nicht gegangen.
 
@shadomo- ich meine net nur "für GuK". Wenn es wirklich um die Finanzen geht, dann sollte man überlegen ob als Überbrückung ev. auch was ganz anderes gearbeitet wird. Das Kind wird ja i-wann auch unabhängiger... sofern man das zulässt. Und dann wird der Schichtdienst wieder möglich.

Elisabeth
 
Ja verstehe schon, habe bereits nach ganz anderen Stellen geguckt aber bisher auch nichts nennenswertes gefunden.
Als Arzthelferin konnte ich mich jetzt einmal bewerben und als Verkäufer aber auch da wird eigentlich Erfahrung im Einzelhandel gefordert.
Bin grad am überlegen ob 15 std reichen für das erste Jahr und ich das ganz ohne Hilfe hin bekommen könnte. Dazu dann eben das Betreuungsgeld beantragen.
Habe vorhin nochmal die Tagesmütter hier abtelefoniert, die nehmen nur ab 8uhr bis max. 15.30 die eine auch nur Mo-Mi-Fr.
Bei meinem AG habe ich angerufen in der Kita.
Sie haben keinen Platz für uns.
 
Shadomo: Und bist du schon weitergekommen? Kannst ja hier mal auf dem Laufenden halten. Interessiert mich auch, wies andere Mütter machen.
 
Ich musste mit drei kleinen Kid´s wieder arbeiten. Bei mir war das beim damaligen AG auch nicht möglich (KH). Ich habe bei einem ambulanten Pflegedienst begonnen und habe dort die ersten beiden Jahre eine sog. Zwischenschicht gefahren (7.00/8.00 Uhr-14.00/15.00 Uhr) daheim habe ich Pflegeplanungen geschrieben um auf meine Stunden zu kommen.
Diese Zeiten habe ich mit Tagesmutter und KIGa geschafft. Familie/Vater hatten wir nicht.
Als meine Kids in die Schule kamen, hatte ich eine Tagesmutter, die die Kinder morgens geweckt hat und in die Schule brachte. (Nachbarin angesprochen und durch Jugendamt mitfinanziert). Zu der Zeit habe ich dann von 6.00 Uhr bis 13.00 Uhr gearbeitet. Gegen 14.00 Uhr habe ich meine Kinder dann von der Schule abgehot.
Als es in der Schule anspruchsvoller wurde, habe ich als Krankenschwester aufgehört und die Schulcafeteria an der Schule meiner Kinder gepachtet. Ich habe für die Schüler Brötchen gebacken und Mittagessen gekocht und verkauft. Wenn meine Kinder Schulaus hatten, haben sie bei mir gegessen und Hausaufgaben gemacht solange ich die Küche aufgeräumt und geputzt habe.
Um 15.00/16.00 Uhhr sind wir dann zusammen heim gefahren.


Es war viel Organisation und Flexibilität nötig- heute sind meine Kids 15,16 und 17 Jahre alt und inzwischen sehr selbständig. Für sie war und ist es selbstverständlich, dass ihre Mutter gearbeitet hat/arbeitet.
Auch wenn wir sehr wenig Geld zur Verfügung hatten und es oft Stressig war, würde ich es wieder so machen (auch meine Kids sehen das so)

Seit vier Jahren arbeite ich wieder als Krankenschwester und heute ist zum Glück das Kinderbetreuungsthema durch.

Ich kann Dir nur sagen, einfach dranbleiben und versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Alles Gute
 

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