Anerkennung Hochschulabschluss für eine Lehrtätigkeit an einer Krankenpflegeschule

Jo Hanna

Newbie
Registriert
25.05.2013
Beiträge
5
Hallo zusammen!

In NRW gibt es die Möglichkeit, sich beim zuständigen Landesgesundheitsministerium seinen Hochschulabschluss anerkennen zu lassen, um damit eine Lehrtätigkeit an einer Kranken-/Altenpflegeschule übernehmen zu können.
Damit wäre man einem Master in Pflegepädagogik gleichgestellt.
Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zur Gesundheit-/Kranknpflegerin und ein abgeschlossenes Pädagogikstudium und strebe (mittelfristig) eine Lehrtätigkeit an.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Anerkennungsverfahren und kann mir berichten, wie das Ganze abläuft?
Welche gesetzliche Grundlage bildet die Basis für dieses Anerkennungsverfahren, mit welchen Kosten ist es verbunden und wie erfolgversprechend ist es?
Außerdem würde mich interessieren, wie der Stellenmarkt für Pflegepädagogen aussieht.

Mein Anliegen ist etwas spezieller, aber vielleicht gibt es jemanden, der dieses Anerkennungsverfahren mitgemacht hat und mir berichten kann. Ich freue mich über jeden Tip und jede Antwort :-)

Viele liebe Grüße,
Johanna
 
Die gesetzlichen Grundlagen bilden § 4 KrPflG und in NRW die DVO-KrPflG (https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes..._nr=2124&bes_id=8927&aufgehoben=N&menu=0&sg=1). Ob Dein Studium als "gleichwertiger berufspädagogischer Studienabschluss" anerkannt wird, ist eine Einzelfallentscheidung! Du wirst auf jeden Fall eine detaillierte Übersicht aller erbrachten Module (Studien- und Prüfungsordnung, Diploma- Supplement wenn vorhanden) vorlegen müssen. Wenn bestimmte Inhalte für die Anerkennung fehlen, kann man Dir sagen, was Du (z.B. im Rahmen eines weiteren Studiums) noch zu erbringen hast.
 
Hallo Lillebrit!

Erstmal vielen Dank für Deine Antwort, das hat mir schonmal weitergeholfen.
Deiner Antwort entnehme ich, dass wenn die Entscheidung "Nein" lautet es die Möglichkeit gibt, mit einzelnen Seminaren die Defizite zu füllen, ist das richtig? Das wäre ja schonmal was. Mir geht es darum nicht unbedingt nocheinmal ein komplettes Pflegepädagogik-Studium absolvieren zu müssen.

Viele Grüße,
Johanna
 
Hallo, man kann schlecht vorhersagen, wie das Votum ausfallen würde/könnte...das hängt ganz von den Inhalten Deines Studiums sowie den zuständigen Sachbearbeitern ab. Ich gehe grundsätzlich erst mal davon aus, dass es sich um einen universitären Abschluss mit dem Diplom-Grad handelt? Eventuell "fehlen" den zuständigen Behörden hier Module zur Didaktik/Fachdidaktik, zur Curriculumerstellung und Inhalte zumindest eines "Faches" (Pflegewissenschaft/Gesundheitswissenschaft). Ob und welche "Auflagen" Du bekommen wirst lässt sich schwer vorhersagen. In Hessen gibt es ein Arbeitspapier, in welchem Vorschläge zur Anerkennung von Quereinsteigern gemacht werden und es gibt hierzu entsprechende Empfehlungen für nachzuholende Module.
 
Das wäre ja schonmal was. Mir geht es darum nicht unbedingt nocheinmal ein komplettes Pflegepädagogik-Studium absolvieren zu müssen.
Vielleicht ist die Auflage im worst case, das Studium zu absolvieren....aber eben unter Anrechnung bereits erbrachter Leistungen. Im besten Fall wirst Du ohne weitere Auflagen anerkannt und kannst somit auf das Schüler:Lehrer Verhältnis angerechnet werden.
 
Hallo!
Mein Abschluss ist ein Magister Artium (universitär), das ist zwar eine ganz andere Studienordnung aber vom "Rang" vergleichbar mit einem Diplom.
In einem Gespräch mit einer Professorin für Pflegepädagogik wurde mir gesagt, dass mir im Falle eines erneuten Studium auf jeden Fall Inhalte aus meinem alten Studium anerkannt werden würden.
Ich werde einfach mal mein Glück versuchen, vielleicht klappt es ja.
Kannst Du mir sagen, wie der Stellenmarkt für Lehrer für Pflegeberufe aussieht, bzw. wohin die Entwicklung in den nächsten Jahren gehen wird?

Viele Grüße, Johanna
 
Hallo, akademische Pflegelehrer werden deutschlandweit gesucht und dieser Trend wird wohl vermutlich noch einige Zeit anhalten. In meinem Bundesland erwartet man für die nächsten 10 Jahre einen regelrechten Lehrkräftemangel im Bereich Pflege, da mehr Lehrkräfte aus dem Berufsleben ausscheiden werden (Rente) als man neue ausbilden könnte....in NRW werden wohl deutlich mehr Pflegepädagogen ausgebildet. Die Chancen stehen also gar nicht schlecht!
 
Es ist ein leidiges Thema und vollkommen hausgemacht. Also meiner Auffassung und Beobachtung nach wirst Du sehr gute Chancen auf eine Stelle erhalten. Zudem Du einen entscheidenden Vorteil gegenüber denjenigen hast, die ohne pflegerische Grundausbildung an eine staatliche Krankenpflegeschule kommen. Du hast die Ausbildung und weißt, wo der Hase lang läuft. Darüber hinaus ein pädagogisches Studium. Also ich vermute stark, dass dies keinerlei Probleme darstellt.
 
Hallo zusammen!

Na, das macht mir schonmal Mut :-)
Ich danke Euch für Eure Antworten und wünsche einen schönen Abend!

Johanna
 
Ich wäre auch gerne jetzt schon fertig mit meinem Studium....aber ich genieße auch noch den Welpenschutz.:daumen:
 
Zudem Du einen entscheidenden Vorteil gegenüber denjenigen hast, die ohne pflegerische Grundausbildung an eine staatliche Krankenpflegeschule kommen.
Welches Bundeland stellt diese Personen ein? In Hessen geht dieses ganz klar nicht! Eine Absolventin (universitärer Masterabschluss Berufspädagogik aber ohne grundständige Pflegeausbildung) wurde vom RP abgelehnt ....Wie legen andere Bundesländer den Passus "fachlich qualifiziert" aus?
 
Welches Bundeland stellt diese Personen ein? In Hessen geht dieses ganz klar nicht! Eine Absolventin (universitärer Masterabschluss Berufspädagogik aber ohne grundständige Pflegeausbildung) wurde vom RP abgelehnt ....Wie legen andere Bundesländer den Passus "fachlich qualifiziert" aus?

@lillebrit: Die Themenstarterin verfügt über eine pflegerische Grundausbildung.

Thüringen hat wohl im letzten Jahr solche Lehrer eingestellt, die über keine pflegerische Grundausbildung verfügen.

Also hochinteressant finde ich ja, dass der Master in Gesundheits- und Pflegepädagogik, Mainz ähnliche Inhalte und Ziele hat, wie mein Bachelor- Pflegepädagogik. Beispiel z.B. : Fachdidaktik, Statistik und Co....Statistik zu wiederholen und weiter damit zu vertiefen kann ja nichts schaden, aber nochmal die ganzen Fachdidaktischen Theorien und Modelle von Vorne....mmmh ob man das anerkennen lassen kann und ich damit eine Verkürzung erreiche, wenn ich mal einen Master in diesem Bereich machen sollte ?
 
Das müsstest Du konkret erfragen...das "Problem" ist halt, dass ein Bachelor die Voraussetzung ist für den Master und auch berufspädagogische Inhalte gefordert werden. Ich denke, dass Du das im speziellen Einzelfall an der jeweiligen Hochschule eruieren musst! Es wird wohl auch auf den Umfang der erbrachten Leistungen (CP) ankommen.
 
Insgesamt können 210 ECTS (= CP) erreicht werden. Studiere 7 Semester mit Praxissemester. Arbeits- Berufspädagogik, Erziehungs- und Bildungswissenschaften sind Alles Inhalte meines Studiums und aufeinander aufbauend. Das gehört dazu und wird auch befürwortet. Darüber hinaus ist die Pflegewissenschaft und Alles rund um die Forschung und natürlich die Didaktik groß geschrieben. Auch die Gesundheitswissenschaften werden umfangreich in die Tiefe abgedeckt.
 
Das hatte ich auch alles- allerdings in 8 Semestern auf Diplom. Bei einer Anfrage an der Uni Kassel (2008) wurde mir damals gesagt, dass nichts angerechnet wird- der 1. Abschluss sei die Grundlage für den Master... Es wird wohl jede Hochschule für sich entscheiden.
 
Welchen Master würdest Du mir denn und vorallem wo empfehlen ?
 
Hallo Lillebrit,

Du hast geschrieben, dass es in Hessen ein Arbeitspapier gibt, welches Vorschlaege zur Anerkennung vonQuereinsteigern macht. Kann man das irgendwo einsehen?

Viele Gruesse, Johanna
 

Ähnliche Themen