Ambulante Altenpflege...

Naila84

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18.12.2007
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Hallo alle zusammen.

Wie man sieht bin ich neu hier.. habe einige Beiträge hier verfolgt und weiß auch um ehrlich zu sein nicht wo ich anfangen soll.

Ich versuchs mal...

Ich komme aus Norddeutschland und bin vor ein paar Monaten nach Bonn gezogen.
Habe eine Ausbildung zur Arzthelferin (welches wohl auch das Problem ist) und direkt nach der Ausbildung von 2004 bis letztes Jahr in 3 verschiedenen Pflegediensten gearbeitet.. Es würde zu lange dauern die Erfahrungen dort zu schildern aber ich habe schon einige Beiträge hier gelesen die dem gleich kommen in Hinsicht auf Hygiene ect.. kommt mir einiges bekannt vor :lol1:

Ich habe den Patienten oder Klienten immer helfen wollen, deswegen mach ich diesen Job. Nur leider bleibt die Zeit und somit auch die Zufriedenheit der Pat. auf der Strecke.
Dann habe ich in der Zeitung wieder einen Artikel gelesen über z.B. Tschechinnen, die nach Deutschland kommen, um alte Menschen zu Pflegen. Günstige Kräfte die beim Pat. wohnen. Würde doch sonst keiner machen... In Dreimonatsschichten wird sich abgelöst..
Dann lese ich im Internet über ein Programm, dass wohl schon in der Praxis getestet wird, welches eine Art zusammenspiel zwischen Arzt, Pflegedienst und KH ist. Tätigkeiten und aufgaben die mit mehr zusammenarbeit geschieht.

Ich habe mich gefragt was mit den Sachen ist die nicht von diesen oder anderen erledigt werden?! Zum Beispiel in einer Stadt wie Bonn.. ich sehe in der Stadt alte Damen oder Ehepaare die sich gerade so zum Einkaufen schleifen. Oder in Norddeutschland waren so viele Pat. froh wenn man mal eine " nichtleistungsspezifische Tat " erbracht hat, welche er nicht selbst erledigen konnte und die berufstätige tochter kommt erst am Wochenende um diese Sachen zu erledigen. Oder Pat. die Gehirntraining benötigen. Oder Pat. vereinsamen sehr gern, einige fühlen sich wohl so, andere lernen erst im späteren Alter das Inet kennen und wollen beschäftigt werden..
Eine Art Allroundkraft..

Ich habe mich hier und da informiert und weiß, dass ich mit einer Ausbildung zur Arzthelferin nicht viel anrichten kann. Das, was ich im Pflegedienst gelernt habe, war eine Menge jedoch habe ich dies nicht Ausbildungstechnisch gelernt. Als Arzthelferin darf man ohne einen Arzt hinter sich zu haben fast nichts..
Als Freiberuflerin darf ich auch nichts machen.. Die einzige Möglichkeit sei wohl eine Art Partnerschaft mit jem der die nötigen Ausbildungen hat, nur leider kenne ich niemanden in Bonn..
Ich möchte einfach nicht mehr in einen Pflegedienst.. Ich habe dort über 200 Std ect geschoben und nirgends wurde es besser.. Zudem dass man zum Pat. mit Streichhölzern in den Augen kommt und sich an die Autofahrt zum Pat. nicht erinnert :lol1: Spass..

Also Irre ich mit meiner Einschätzung dass es da wenig Möglichkeiten gibt auf diesem Weg der Selbstständigkeit was anzurichten? Denn Geld zum Weiterbilden habe ich nicht.. Einen Arzt zu finden der sich auf so etwas einlässt halte ich für eher unwahrscheinlich, obwohl man die Arztbesuche somit verbinden könnte oder dem Arzt hier und da was abnehmen könnte..

Ich würde mich über Eure Hilfe freuen und hoffe mein Gedanke ist nicht all zu weit her geholt :knabber:

Der Neuling Naila
 
Hallo Naila84!

Ich hab' da vor einigen Tagen eine Reportage (war glaube ich MDR) über so eine Art Gemeindeschwestern gesehen, war glaube ich in Brandenburg. War so ähnlich aufgezogen, wie früher die Gemeindeschwestern in der DDR (also mit erweiterten Befugnissen, die haben quasi einen Hausarztbesuch abgedeckt). Fand ich einen sehr interessanten Ansatz.

Finanziert wird das Ganze, wenn ich mich richtig erinnere im Rahmen eines Modellprojektes.

Der Knackpunkt dürfte die Finanzierung sein...
Zum Beispiel in einer Stadt wie Bonn.. ich sehe in der Stadt alte Damen oder Ehepaare die sich gerade so zum Einkaufen schleifen.
Da sagt dann die Kasse bzw. der MDK, wer noch so mobil ist, braucht keine Hilfen, also zahlen wir auch nichts. Traurig, aber wahr.

Schönen Gruß, Gego.
 
Hallo naila,

Du kannst selbständige Dienstleistungen anbieten wie Einkaufen, Spazierengehen,Hunde ausführen, Wellensittich füttern, Haushaltsnahe Tätigkeiten und Einführungen ins Intrnet etc. ...das kann Dir keiner verbieten. Abrechnen musst Du diesen Service privat mit den Leistungsempfängern.

Du müsstest sehr gut organisiert sein, ein plausibles und einzigartiges Konzept haben, um damit auch genug Geld zu verdienen.
Du müsstest halt erstmal Ahnung von Existenzgründung haben....
Ich wage es zu bezweifeln, dass diese Tätigkeiten (auf Basis eines "Taschengeldes") ausreichend sein werden, um davon zu leben. Du musst Dich selbständig Sozialversichern (Rente und KV), zahlst auch Deine Steuern und trägst das volle Risiko im Falle von Kranheitsausfall. Du benötigst einen PKW etc.

Das ein Arzt Dich für so etwas anstellt halte ich für eher unwahrscheinlich.
 
Danke erst mal für eure Antworten!!

Ich weiß, dass einiges davon ziemlich unwahrscheinlich ist.. Aber ist es denn wirklich so, dass man als Arzthelferin (sorry) die Arschkarte hat? Man darf so wenig im öffentlichen Dienst.

Wie steht es mit einer Art Zusammenschluss.. oder so.. ich habe da auch keine genauen Vorstellungen, deswegen bin ich ja hier :wink1:
Oder in wie weit wäre es möglich sozusagen das System zu umgehen, wenn man z.b. 2 Menschen nimmt der eine Krankenschwester der andere Arzthelferin oder bankkauffrau.. (nur ein Beispiel) und diese Beiden machen sich selbstständig. Der eine macht die Tätigkeit, die er kann und der andere ist die Fachkraft oder wie auch immer.. Ginge so etwas?

Was für Möglichkeiten hat man Menschen zu helfen?

Freizeitliche Tätigkeiten wären doch schon ein Anfang! Oder Hauwirthschaftliche/ ähnliches. Jedoch würde so etwas zum Leben nicht reichen.. Es wäre doch eine Möglichkeit bei verschidenen Leuten zu klingeln in der Hoffnung es ist ein Mensch gehobeneren Alters. wenn nicht könnte man doch diese Personen befragen, was sie von sowas halten würden, wenn man sie mit ihren Eltern so entlasten würde. Oder wenn man eine sagen wir ältere Dame antrifft, was sie von solchen Vorschlägen halten würde.. Eine Art Umfrage..

Was haltet ihr von davon? Oder wäre es eher sinnlos ?

MfG Naila
 
Hallo,
zur Existenzgründung ist es erstmal realtiv egal, welche Qualifikation Du hast...wenn Du Haushaltsnahe Dienstleistungen anbieten möchtest.
Falls Du einen Pflegedienst gründen möchtest, muss ich Dich enttäuschen.
Da gibt es auch für Pflegepersonen große Hüdern, welche zu meistern sind (unter anderem auch Zusatzausbildung zur PDL etc.).
Natürlich kannst Du in genau so einen Dienst einsteigen ...aber eben nicht al Pflegefachkraft sondern für Haushalstnahe Tätigkiten.

Du musst also jemanden finden, der gerade im Begriff ist einen PD zu gründen und fungierst - zusammen mit dem andren - als GF. Das heisst, Du investierst in Gebäude, diverse PKW und Gehälter der Mitarbeiter (Privatkapital) und ziehst dann die Gewinne aus der Firma raus.

Fakt ist, dass so ein Laden laufen muss...

Die Idee, bei älteren Menschen zu klingeln und den Bedarf zu ermitteln meinst Du doch nicht ernst, oder ?
 
Das solche Ideen wie die deine gebraucht werden ist keine Frage. Theoretisch ist der Bedarf auch da. Problem hier ist die Kostenübernahme. Alte Menschen, die noch selbst auf die Straße gehen, bekommen in der Regel keine Pflegestufe. Ohne Pflegestufe keine Kostenübernahme von der Kasse. Zudem hast du keine Möglichkeit, mit der Krankenkasse abzurechnen. Demzufolge "verlieren" die Leute eine Menge Geld, wenn sie deine Dienste in Anspruch nehmen wollen. Warum? Es gibt das Konstrukt Pflegesachleistung, Kombileistung, Geldleistung. Die volle Pflegestufenleistung kommt dann zum tragen, wenn Sachleistungen über den Pflegedienst erbracht werden. Ist das nicht der Fall, wird nur ca. 50% ausgezahlt.

Nebenbei gibt es auch noch das kleine Problem, dass viele Mitglieder unserer alten Generation der Meinung sind, dass soziale Leistungen umsonst sein müssen. Sie begreifen einfach nicht, dass sich die Zeiten geändert haben. Sie quälen sich dann lieber selbst ab, als auch nur einen Pfennig dafür auszugeben.
 

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