Altenpflegekraft in der Pädiatrie

Exkurs: Bilder die ich vor meine inneren Auge habe, oder kurz gesagt: mein Kopfkino:

In der Intensivpflege / Beatmung: Beatmungspflichtige Frühchen, Säugling, Kleinkind, Schulkind, Jugendliche, die ein Trachealkanülenwechsel benötigen, die instabile Vitalwerte haben, die reanimationspflichtig werden können, mit- und ohne psychischen und / oder physischen Einschränkungen / Behinderungen, anderweitige Erkrankungen haben, diese Patienten müssen versorgt werden.

Ich bitte Euch, führt Euch das ganze vor Augen, schaltet Euer Kopfkino an.
 
In der Außerklinischen Intensiv ist man idR nicht Kreislaufinstabil.. Man kann es aber werden.
Außerklinische Intensiv ist ja sowieso nochmal was ganz anderes als Intensiv und Anästhesie. Die Versorgung von kranken Kindern sind halt nochmal ne andere Nummer und wenn da ein Kind zum Notfall wird und die berufl Kompetenz ist nicht darauf ausgerichtet, einen Notfall sofort zu erkennen und sofort gezielt zu reagieren, dann sollte man beten beten beten .
Mit diesem Gewissen und die Vorwürfe könnte ich nicht leben.
 
Es geht mir darum, das jeder sich die Dinge, die passieren können, vor Augen führt.

Es passieren ja nicht jeden Tag Notfälle, sie geschehen eher nicht so häufig (hängt natürlich mit dem einzelnen Patienten zusammen).

Er eignet sich aber so ein Notfall, muss derjenige fach kompetent handeln können (beten, hilft dem Patienten nicht)

(Exkurs: Ich kann mir nicht vorstellen, bei einem Frühchen, Säugling, Kleinkind, Schulkind einen Trachealkanülenwechsel vornehmen zu müssen. Eigene Empfindung von mir)
 
Es geht mir auch nicht darum, Horrorszenarien zu beschreiben oder Angst und Schrecken zu verbreiten.
In Notfallsituationen, bin ich auf mich allein gestellt, ist der Arzt nicht sofort zur Stelle, wie auf einer Station im KH (selbst da kann es, unter Umständen einige Minuten dauern, bis der Arzt vor Ort ist).

Ich plädiere weiterhin dafür, das nur Kinderkrankenpfleger/innen in der Beatmung für Kinder eingesetzt werden können und Altenpfleger/innen in der Beatmung für Erwachsene.
 
Mit einem Kochbuch in der Hand kann (fast) jeder ein paar Spiegeleier braten - die Frage ist nur, reicht das, um Anspruchsvolle Gäste zu befriedigen, und schmeckt das ganze eigentlich ???

Ich habe nach meiner Grundausbildung immer auf der Intensiv arbeiten wollen, habe mich in verschiedenen Häusern beworben, und man hat mir immer eine Stelle angeboten, mit der Massgabe, "in einigen Jahren" (damals waren es durchschnittlich 6 Jahre Wartezeit) die Fachweiterbildung machen zu können.
Ich wollte jedoch nicht an einem Bett stehen, für einen kritisch Kranken Menschen verantwortlich sein, und die Handlungen die dort mache nur aus einem Kochbuch, bzw. durch das kopieren von anderen erlernt haben. Ich wollte von Grund auf verstehen, was ich da mache. Dies führte dazu, dass ich meine Fachweiterbildung in der Schweiz begonnen habe, und zwar an dem Tag, an dem ich auf die Intensivstation übernommen wurde.

Nun habe ich seit einigen Jahren den Fachtitel, würde dennoch nicht in die Kinderintensiv wechseln, ohne einen entsprechenden Fachkurs.
Ich glaube einfach, dass zu viel davon abhängt, als dass man einfach ein Kochbuch aufschlägt, und wie blind einfach nachkocht, was da drin steht.
 
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Was bei der pädiatrischen Pflege unterschätzt wird ist auch die Medikamentendosierung, die man verabreicht, oder wenns zu einer Blutung kommen sollte, auf daß man auch rasch handeln muß. Ein Erwachsener verträgt im Vergleich zur Blutmenge schon etwas mehr, worauf man auch als Kind schnelller nen Schock entwickeln kann.. Sind alles so Zusammenhänge, die kann man nicht einfach unterm Teppich kehren und sagen das der Gesetzgeber keine Unterschiede macht.
 
Was bei der pädiatrischen Pflege unterschätzt wird ist auch die Medikamentendosierung, die man verabreicht, oder wenns zu einer Blutung kommen sollte, auf daß man auch rasch handeln muß. Ein Erwachsener verträgt im Vergleich zur Blutmenge schon etwas mehr, worauf man auch als Kind schnelller nen Schock entwickeln kann.. Sind alles so Zusammenhänge, die kann man nicht einfach unterm Teppich kehren und sagen das der Gesetzgeber keine Unterschiede macht.

bei deinem Beispiel unterscheidet sich die Menge nur in den Millilitern, nicht in der Grundsätzlichkeit durch Blutung einen Schock zu erleiden.
Ich erwarte schon von einer 3-jährig Examierten, dass sie erlangtes Wissen transferieren kann.
 
Ich erwarte schon von einer 3-jährig Examierten, dass sie erlangtes Wissen transferieren kann.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, nur das Problem ist, dass man das Wissen nicht in alle Richtungen transferieren kann.
Natürlich kann der Allgemeinmediziner auch Kinder behandeln, aber weshalb arbeiten dann in einer Kinderklinik Pädiater ?

Es geht doch hier um die Frage, ob man Altenpflegefachkräfte in der ambulanten Kinderintensivpflege einsetzen kann.
Na klar kann man das, man kann auch einen Pizzabäcker in einer Sterneküche einsetzen. Das heisst nicht, dass deshalb die Qualität zwangsläufig sinken muss, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch recht hoch.
Grundsätzlich muss jeder für sich selbst festlegen, ob er sich dem gewachsen fühlt, doch ich persönlich würde (wenn es um mein Kind gehen würde), wenn ich wüsste, dass die Qualifikation der betreuenden Pflegekraft aus einem "Kürschen" besteht dankend ablehnen.
Ich spreche keinem Kollegen die Fähigkeit ab, sich entsprechendes Wissen aneignen zu können. Ohne jedoch im Rahmen einer Handfesten Ausbildung unter Anleitung entsprechende Praxiserfahrung sammeln zu können, halte ich ein solches Unterfangen für äusserst gewagt.
(Würde das ohne Probleme gehen, dann könnte heute jeder zweite Hobby-Chirurg auch Herzklappen operieren, denn dazu gibt es genug Bilder und Videos und Beschreibungen).
 
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Reaktionen: Biatain und snail
War tatsächlich nicht gut ausgedrückt von mir. Das es in den ml ausmacht und man die Menge nicht am Erwachsenen 1:1 vergleichen kann weis ich auch.

Geb mir mir fürs nächstemal Mühe
 

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