Hallo!!!
Hier eine grobe Hilfestellung.
Solltest Du nochmal akute Fragen haben, kannst Du dich an jede Kinderdialyseeinrichtung wenden. Uni-Köln, Münster, Heidelberg um nur ein Paar zu nennen.
Durchführung der intermittierenden Hämodialyse-Behandlung Pädiatrie
A: Technische Durchführung
Dialysatoren
Material:
Kapillaren aus synthetischen biokompatiblen Membranen z.B. Polysulfon
high flux (Ultrafiltrationsfaktor >= 40ml/mmHg * Std.)
Sterilisation: Dampf
Oberfläche ca. 1 m² pro m² Körperoberfläche
Dialyseschläuche
Material: Polyurethan
Sterilisation: Dampf
Extrakorp. Blutvolumen incl. Dialysator: <5-10% des Blutvolumens
Möglichst biokompatible Weichmacher
Dialyseflüssigkeit
Zusammensetzung:
Ringer-Glucose-Typ, Hydrogenkarbonat-Puffer
Kommerziell verfügbare Dialyselösung:
Glucose 1 g/l
K nach Bedarf 1-4 mmol/l
Ca 1,25 – 1.50 mmol/l
Abweichungen bei prädialytischen Elektrolytverschiebungen
Weichwasser
Charakterisierung: steril, ultrarein (deionisiert)
Aufbereitung: Partikelfilter für Rohwasser (Vorenthärtung),
Umkehrosmose
Zuleitung: Ringleitung mit immerwährendem Fluß
Regelmäßige chemische und bakteriologische Überwachung
Maschine
Eigenschaften:
Volumengesteuerte Ultrafiltration
Geeignet für Kinderschlauchsysteme
Geeignet für niedrige Blutflussraten
Geeignet für single-needle Verfahren
Pflege des zentralen Zugangs
Versorgung nur durch Dialyse-Fachpflegepersonal
steril abdecken
Antikoagulation
des Katheterlumens:
Heparin 1000 E pro Katherlumen (abgemessenes Volumen),
Bei Obstruktion: intraluminale Gabe (entsprechend dem Füllungsvolumen) von Urokinase (5000 E/ml) oder rTPA (1mg/ml)
b) systemisch
Heparin: Bolus 2000 E/m², danach kontinuierlich 400 E/m²/h
Steuerung der Heparin-Antikoagulation nach ACT (gerätespezifisch, ca 1,5-2 facher Normbereich):
Heparin: Bolus 2000 E/m², danach kontinuierlich 400 E/m²/h
Heparin: Bolus 2000 E/m², danach kontinuierlich 400 E/m²/h
Bei besonderer Indikation:
fraktioniertes (low molecular weight) Heparin
Hirudin
Alternative Antikoagulation bei Blutungsrisiko:
Minimale Heparinisierung
Heparin-freie Dialyse
Zitrat-Antikoagulation
Dialyse-Dosis
Dialyse-Zeit:
Standard-Zentrumsdialyse: 3 x 4-5 Std., /Woche
Blutfluß:
> 100 ml/m²/min
Dialysatfluß:
500ml/min ( bzw. bei akut Pat. Fluss reduzieren und Gleichstrom)
Ultrafiltration:
Gewichtsabnahme < 2% des Körpergewichts / h bzw. 5- 10 % des Körpergewichts pro Sitzung
Überwachung der Dialyse
Detaillierte Untersuchungen nach Tabelle 2
Parameter zur Beurteilung der Effizienz
Monatlich: Wachstum, Gewichtszunahme, Kopfumfang (Säuglinge, Kleinkinder), Blutdruck, residuale Urinausscheidung und tägliche
Ultrafiltration
Durchführung der intermittierenden Hämodialyse-Behandlung
B: Beurteilung der Dialyse-Qualität
Kriterien der ausreichenden Dialysedosis
ausgeglichene Werte für Flüssigkeitsbilanz, Elektrolythaushalt, Säure-Basenhaushalt, Knochen-stoffwechsel, Blutbildung, Blutdruck, Wachstum , Ernährung (BMI) und psychomotorische Entwicklung
Kinetische Modelle der ausreichenden Dialyse:
Harnstoffkinetik: Kt/VHarnstoff >1,2 pro Dialysesitzung (Daugirdas II)
Harnstoffreduktion (URR=Urea removal rate) > 65%
Clearanceraten wie oben einhergehend mit
Klinische und biochemische Zeichen der inadäquaten Dialyse
Urämische Symptome (Übelkeit, urämische Serositis, zerebraler Krampfanfall)
Klinische oder biochemische Zeichen der Fehlernährung bzw. Dystrophie (BMI, Hypoproteinämie)
Überwässerung, Azidose, Dyselektrolytämie (Hyperkaliämie,
Hyperphosphatämie bzw. überhöhtes Serum-Calcium-Phosphat-Produkt)
therapieresistente arterielle Hypertonie
Herzinsuffizienz
Auftreten von Ödemen
Mangelhaftes Wachstum
Anämie oder inadäquat hoher Erythropoietinverbrauch
Faktoren, die zur inadäquaten Dialyse beitragen
Fehlerhafte Dialyseverschreibung
Unzureichende Dialyseleistung (Clearance)
Unzureichende Dauer und/oder Wochenfrequenz der Dialysesitzungen
Verlust der residualen Nierenfunktion
Zu großes extrakorporales Blutvolumen
Hypotonie-Episoden während Dialyse
Unzureichende Blutflüsse und/oder schlechter Gefäßzugang
Rezirkulation
Insuffiziente Antikoagulation
Non-Compliance bezüglich Verordnungen und Lebensführung
Falsche Einschätzung des „Idealgewichtes“
Therapeutische Strategien zur Optimierung der Behandlung
Mit täglichen aber verkürzten Dialysesitzungen beginnen
Verlängerung der Dialyse-Zeit
Bei Blutfluß < 100 ml/minx m² Gefäßzugang verbessern
Bei mangelnder Dialyseeffizienz Einsatz der Hämodiafiltration überdenken.
Fresenius hat Hämodialysefilter und Hämofilter ( FX paed/ AVpaed) mit Füllvolumen von 18ml und einer Oberfläche von 0,2qm für Kinder bis 20kg im Sortiment. Blutfluß optimal 20-100ml/min.
Das kleinste Kind wog ca.3000g welches wir mit diesem Filtertyp filtriert haben.
Bedingt durch ein Blutvolumen von ca. 80ml kg/KG sollte auch das Blutschlauchsystem ein geringeres Füllvolumen besitzen und evtl. mit Blut oder Humanalbumin vorgefüllt werden um einen akuten Volumenmangel, Hb-Abfall, Abfall des onkotischen Drucks durch Verdünnung mit kristalloider Lsg. zu vermeiden.
Ich hoffe ich kann Dir damit, für spätere Fälle , weiterhelfen.
P.S. CVVH bzw. CVVHD wäre definitiv die bessere Behandlungsform bei einem Kind von 6kg. Wenn die Möglichkeit besteht ist die APD Behandlung sogar noch besser( deutl. weniger Komplikationen).
Liebe Grüße.