News Acht Prozent - das muss sein - Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst beginnen

@behid:
Meine Sorge ist nun, dass im Bezug auf die Eingruppierungen eine Orinetierung am AVR vorgenommen wird..."wenn die denen 200 Euro weniger zahlen, dann tun wir das halt auch".


Sorge, was bei den Verhandlungen rauskommt habe ich auch und ich befürchte auch, dass es nicht allzu viel sein wird. Aber ich wiederhole es nochmal, was soll die Gewerkschaft denn für eine Berufsgruppe tun, die sich nicht organisiert und nur fordert, dass man etwas für sie tut. Wir und somit auch die Gewerkschaft hätten viel mehr Duchsetzungskraft, wenn wir uns als breite Masse organisieren würden. Dann könnte Verdi deutlich mehr erreichen.,...., da bin ich mir sicher.

Gruß Behid
 
Hi,

hab heute mit einem Freund gesprochen, der Lokführer ist - und in der Gewerkschaft! Er ist sehr froh über das jetzige Verhandlungsergebnis!

Er sagt aber auch, das etwa 80% der Lokführer in der Gewerkschaft organisiert sind- und sieht mit unseren geschätzten 15-20% eher geringe Chancen...

Gruß
HHS
 
So ist der Stand heute:


Kommunen drohen ver.di mit Stellenabbau

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stocken


Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst verschärfen Städte und Gemeinden den Ton. Sollte die Gewerkschaft ver.di auf eine Lohnerhöhung von acht Prozentpunkten bestehen, müsse man mit Stellenabbau rechnen, drohen die Arbeitgeberverbände.

zum weiterlesen: heute.de Nachrichten - Kommunen drohen ver.di mit Stellenabbau
 
Das Säbelrasseln beginnt! Die Kommunen drohen mit massivem Stellenabbau, sollte ver.di ihre Forderungen aufrechterhalten.
Eigentlich nichts Neues oder ? . Denn jede Tariferhöhung der letzten Jahre wurde durch Einsparungen überwiegend im Personalbereich kompensiert.
Es sollte den Politikern endlich einmal klar werden , dass es nicht ausreichend ist großartige Konzepte zu entwickeln , wenn anschließend das Geld fehlt um das Personal zu zahlen das diese Konzepte auch umsetzen kann. Mit anderen Worten: Ich kann keine Mittelklasse Limousine bestellen, wenn ich nur einen Fiat Panda bezahlen will.
Jetzt drohen die Arbeitgeber mit massivem Stellenabbau, wohl wissend, dass schon jetzt, die Standards, die stolz verkündet werden, nicht eingehalten werden können. Aber das müssen ja auch die Politiker nicht aushalten , sondern die Beschäftigten , die das zum einen mit ihrem Gewissen vereinbaren müssen und zum anderen auch noch Gefahr laufen dafür , wenn es denn zum Schadensfall kommt , an den Pranger gestellt werden.
Als Kind habe ich mich oft gewundert, wie es den sein konnte das die Fluglotsen durch„ Dienst nach Vorschrift „ den ganzen Flugbetrieb lahm legten. Heute kann ich das nachvollziehen. Ein paar Wochen „Dienst nach Vorschrift“ im öffentlichen Gesundheitswesen würden dieses komplett lahm legen.
Vielleicht sollten die Gewerkschaften diesen Weg einschlagen.

Flocky
 
Das die Kommunen jetzt drohen ist doch klar. Nur
1. wo wollen die noch Personal abbauen?
2. sind die Kassen der Kommunen so voll wie seit Jahren nicht mehr. 2006 gab es einen Überschuss von 2,9Mrd €, 2007 waren es 5,5Mrd € und dieses Jahr werden jetzt schon 4,5Mrd € erwartet. Diese Zahlen hat sich ver.di net aus den Fingern gesogen, sondern stammen vom Bundesministerium für Finanzen.

Ich frage also unsere Herrn Politiker, allen voran unseren Innenminister Schäuble, wenn nicht jetzt Lohnerhöhungen, wann dann??
 
Die Arbeitgeber haben ihr Angebot für den Öffentlichen Dienst dargelegt.
Für die Beschäftigten der Kliniken habe sie ein besonderes "Schmankerl".

Die Arbeitgeber bieten ver.di für die Beschäftigten der Kliniken eine

N U L L R U N D E

und fordern gleichzeitig die Arbeitszeit auf

40 Stunden die Woche

zu erhöhen! Das Ganze bei vollen Kassen und immer weiter steigenden Preisen für Lebensmittel, Energie und Mieten!

Ich hoffe ernsthaft, dass nun auch die letzte noch so gutgläubige Pflegekraft aufwacht und auf die Barikaden geht.
Bei einem Streikaufruf darf der Patient nicht mehr an Nr. 1 stehen sondern jeder selbst! Es versteht sich, dass die absolute Notversorgung gewährleistet sein muss, nicht mehr und nicht weniger!
Die Arbeitgeber zwingen uns ja quasi zum Streik!
 
Ich fürchte dein Streikaufruf verhallt ohne allzu großes Echo !
Ich hätte dazu mal eine rechtliche Frage : Muss ich mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen, wenn ich mich an dem Streik beteilige ohne gewerkschaftlich organisiert zu sein ? Das ich kein Streikgeld bekomme ist mir klar aber gibt es sonst etwas zu befürchten ?

fragt sich
Flocky
 
Die Arbeitgeber haben ihr Angebot für den Öffentlichen Dienst dargelegt.
Für die Beschäftigten der Kliniken habe sie ein besonderes "Schmankerl".

Die Arbeitgeber bieten ver.di für die Beschäftigten der Kliniken eine

N U L L R U N D E


und fordern gleichzeitig die Arbeitszeit auf​



40 Stunden die Woche
Klar- klingt logisch: DRG zehrt an den letzten Resten in den Kassen...

Wo hast Du dies gefunden?
 
Ich finde es sehr interessant das man 8% fordert und die Arbeitgeber die 40 Stunden Wochen möchten.

Die Hälfte der Erhöhung habe ich mir mit den 1.5 Stunden mehr pro Woche in einem Monat schon erarbeitet....wo ist da die Erhöhung?
Zu mal eine 8%tige Erhöung bei 2000€ Brutto 160€ ergeben und dann habe ich schon für mehr als die Hälfte der Erhöhung eine Arbeitsleistung erbracht, d.h. also die Erhöhung liegt in Wirklichkeit bei 3,irgendwas.......ist ja lächerlich....nach Jahren der Verschlechterung und der Nullrunden.
Eher schon eine Frechheit.

Eine reelle Erhöhung um 15 - 20% wäre eigentlich nach dem Verlauf der letzten sieben Jahre, seit ich in der Pflege begonnen habe, angebracht.

Also, ab zur GDL :wink:

Am Ende meines Nachtdienstes durfte ich auch noch einen fesselnden Bericht über arme Erzieherinnen genießen, welche ja nur 2000€ Brutto bekommen....da wollte ich schon schreien : "Guten Tach, ich auch!"
Und um ein bisschen mehr in der Tasche zu haben muss ich Frühs, Nachmittags, Nachts und an Wochenenden arbeiten, von einspringen, länger bleiben, geteilten Diensten und meinem Beruf fremde Tätigkeiten mal abgesehen.................Du arme Erzieherin, du bist echt so arm wie ich..................nur über uns redet niemand..........

Streik..................

BIN DABEI 7 Tage die Woche von 0 - 24 Uhr

Gruß
Dennis
 
Ich fürchte dein Streikaufruf verhallt ohne allzu großes Echo !
Ich hätte dazu mal eine rechtliche Frage : Muss ich mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen, wenn ich mich an dem Streik beteilige ohne gewerkschaftlich organisiert zu sein ? Das ich kein Streikgeld bekomme ist mir klar aber gibt es sonst etwas zu befürchten ?

fragt sich
Flocky

Nein musst Du nicht! Es ist das Recht eines jeden Arbeitnehmer sich an einem von einer Gewerkschaft offiziell ausgerufenen Streik zu beteiligen.
Dazu hier ein Link. Ist zwar ein Flugblatt vom Einzelhandel, aber die Gesetze gelten für uns auch.
http://handel.bb.verdi.de/einzelhandel/betriebe/reichelt/data/Streikrecht

Ich habe hier keinen Streikaufruf gemacht, da ich das gar net darf. Ich wollte nur die Leute zum Nachdenken aufrufen. Das ein Streik kommt, scheint unsausweichlich, aber noch stehen 4 Verhandlungsrunden auf dem Plan, vorher kommt da nichts. Vieleicht hier und da ein Warnstreik, das wird sich zeigen.

@ HHS:
ich hoffe Du meinst das net Ernst!
Diese Info stammt von einem Flugblatt welches ver.di gestern veröffentlicht hat. Und das ab heute von den aktiven Ver.dianern in den Kliniken, hoffentlich, in Umlauf gebracht wird.
 
Hallo,
man darf gespannt sein , wie es weiter geht.
Ehrlich gesagt mache ich mir weniger Sorgen um die Diskussion bezüglich der Lohnerhöhung, als um die Eingruppierungsregelung...
Was bringt es denn, wennn wir 4 % Gehalterhöhung bekommen, dafür aber 2 Entgeldstufen heradgruppiert wrden?
 
Hallo,

die Diskussionen die ich mit den Kollegen der Abteilungen geführt habe, drücken immer dasselbe aus: eine unglaubliche Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und dem erreichten Endgeld! Frage ich dann ob sie organisiert sind (Berufsverband oder Gewerkschaft), höre ich fast immer ein "Nein". Dann wird meist darüber lamentiert (wie auch im Board) dass die Brüder dort eh nix für die Pflege tun. Dann frage ich zurück warum man meint, dass eine Organisation in der nur etwa 2-4% der MA organisiert sind etwas für unseren Beruf tun soll? - Schweigen!!!
Solange nur gejammert wird und kein Berufsverband bzw. inbesondere Gewerkschaft durch unsere Mitgliedschaft gestärt wird, wird sich nichts grundlegendes an unserer Situation ändern! Nicht heute und nicht in 20 Jahren. Und wenn wir vor Arbeit nicht mehr aus den Augen gucken können! - da beist die maus keinen Faden ab......

Wir werden uns an maximal 3,5 % "freuen" dürfen (wer wettet mit mir?)

Matras
 
HHS schrieb:
ich hoffe Du meinst das net Ernst!
Diese Info stammt von einem Flugblatt welches ver.di gestern veröffentlicht hat. Und das ab heute von den aktiven Ver.dianern in den Kliniken, hoffentlich, in Umlauf gebracht wird.

Was meine ich ernst?
Momentan habe ich Urlaub- ich komme an irgendwelche Flugblätter nicht dran, und die VerDi-Homepage sagte dazu nix bisher....
 
Ich würde es auch so sehen wie HHS. Wie stehts mit den Einnahmen und Ausgaben der KOMMUNALEN Krankenhäuser? Nachdem verdi ja schon nicht die duale Finanzierung der Krankenhäuser verstanden hat, befürchte hier auch nur Sprechblasen.
Auch für die Krankenhäuser steigen dei Ausgaben für Lebensmittel, Strom usw.- ganz zu schweigen von den Kosten für Pharmaka.

"Geiz ist geil" ist die Devise der Bevölkerung. Das schlägt durch bis in den Dienstleistungssektor. Möglichst alles zum Nulltarif, das hat seine Grenzen. Nur wie willst du dem Volk erklären, dass seine Kassenbeiträge erhöht werden müssen um eine ausreichende Medizin zu garantieren.

Es genügt nicht nur der Blick ins eigene Portmonaie- zur Politik gehört mehr.

Elisabeth
 
Ich würde es auch so sehen wie HHS. Wie stehts mit den Einnahmen und Ausgaben der KOMMUNALEN Krankenhäuser? Nachdem verdi ja schon nicht die duale Finanzierung der Krankenhäuser verstanden hat, befürchte hier auch nur Sprechblasen.
Auch für die Krankenhäuser steigen dei Ausgaben für Lebensmittel, Strom usw.- ganz zu schweigen von den Kosten für Pharmaka.

"Geiz ist geil" ist die Devise der Bevölkerung. Das schlägt durch bis in den Dienstleistungssektor. Möglichst alles zum Nulltarif, das hat seine Grenzen. Nur wie willst du dem Volk erklären, dass seine Kassenbeiträge erhöht werden müssen um eine ausreichende Medizin zu garantieren.

Es genügt nicht nur der Blick ins eigene Portmonaie- zur Politik gehört mehr.

Elisabeth

Nur um Mißverständnisse vorzubeugen:
Ich finde es logisch, das der Arbeitgeberverband mit dieser Aussage kommt- ändert aber nix an der Tatsache, das ich für eine Lohnerhöhung bin!

Wir waren zu lange in der med. Versorgung verwöhnt- jahrelang haben die Krankenhäuser Hotelleistungen zum Nulltarif angeboten.

Und trotzdem: eine weitere Nullrunde mit Wochenstundenerhöhung ist nicht tragbar!

Hatte Ende 2007 72 Überstunden (teilweise geplante, da Personal fehlte!)- da komme ich beinahe auf die geforderten 40h-Woche. Weihnachtsgeld? Pustekuchen!

Jetzt habe ich eine neue Stelle in einer Rehaklinik mit 80% und TVöD und bin auf Wohnungssuche- die Vermieter erwünschen aber höheren Lohn und unbefristete Verträge seibst bei kleinen popeligen Wohnungen....
Mit Glück kriege ich etwas was so groß ist wie mein früheres Kinderzimmer oder mit 20km Anfahrtsweg ( kostet natürlich auch wieder auf dem Land)

Sorry, aber die Pflege ist die Hauptmasse an Personal im Krankenhaus und macht einen verdammt wichtigen Teil der Arbeit- warum sollten wir uns länger ausnutzen lassen? Nur weil die Oberen und Politiker jahrelang Fehler gemacht haben?
 
Sorry, aber die Pflege ist die Hauptmasse an Personal im Krankenhaus und macht einen verdammt wichtigen Teil der Arbeit- warum sollten wir uns länger ausnutzen lassen? Nur weil die Oberen und Politiker jahrelang Fehler gemacht haben?

Diese durchaus berechtigte Forderung erkläre mal dem Kunden- sprich dem Pat., dem Angehörigen usw..

Elisabeth
 
Wir werden uns an maximal 3,5 % "freuen" dürfen (wer wettet mit mir?)

Ich halte dagegen:
Max. 1.5% mehr Lohn bei gleichzeitiger Einführung der 40h-Woche und Kürzung/Streichung von Zulagen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Schichtzulagen uä. ...). Als Schmankerl, damit mans schön verschleiern kann, wird großzügig eine Einmalzahlung von 150 Euro (brutto) gewährt.

spflegerle (aussen vor, da hauseigener Tarif)
 
Ich tippe auf 2,5 % Lohnerhöhung bei Kürzung aller Zulagen, Streichung von Weihnachtsgeld, etc. und 200 € Brutto Einmalzahlung.

Markus, der nicht im öffentlichen Dienst angestellt ist, sondern:

Der in der ambulanten Intensivpflege ohne Tarifvertrag und so arbeitet, sondern bei dessen Arbeitgeber bei Einstellung Bruttofestgehalt (in meinem Fall knapp 2500 €) ausgehandelt wird ohne Schichtzulagen (keine Wochenendzulagen, keine Nachtzulage, keine Feiertagszulage), ohne Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld...!
 
Hallo,

@ Elisabeth: es ist mir schlicht wurst was Ottonormalverbraucher für Kassenbeiträge blecht, mein Hemd ist mir näher als die Hose von meinen Mitbürgern. Gehe ich zu Lidl oder Aldi an die Kasse krieg ich als KH-Mitarbeiter keinen Sonderpreis - genauso wenig wie an der Zapfzäule oder beim Brennstoffkauf!!!
Wir wollen doch alle nur einen gerechten Lohn für die guter Arbeit die wir leisten. Wie der Arbeitgeber das Geld dazu beibringt ist mir schlicht weg wurscht. Dazu sind die AG als Unternehmer und Politiker gefragt Geld ins System zu bringen. Unseren ärztlichen Kollegen ist es schließlich auch Wurscht nach dem großen Schluck aus der Lohnpulle jetzt schon wieder mehr zu fordern!!! Das haben wir dann kompensieren dürfen!!!!
Nein, jetzt reichts endgültig und wenn unser Abschluß die Finanzierung des Krankenversorgungsystems platzen läßt, dann stehe ich daneben und klatsche!!! Es kann uns nichts besseres passieren, als dass die hochdotierten Politiker endlich eine Reform des Gesundheitswesens auf die Beine stellen, die auch wirklich mal 5 Jahre bestand hat und nicht Novelle nach Novelle dem Volk als zukunftsweisende Großtat verkaufen! - schnauf :angryfire:

Matras