Abnahme der Pflegequalität

Natürlich gibt es auch welche die ganz dankbar sind, wenn man sie nicht ohne Wissen sterben lässt. :mrgreen:

Man muss eben nur wissen bei wem es Sinn hat und bei wem nicht.
Allerdings verstehe ich die Meckerei ohne Effekt auch nicht wirklich.


Gruß
Dennis
 
Es ist nach wie vor richtig genau den notwendigen Pflegebedarf zu ermitteln! Auch hier mit dem Eigenen handeln kritisch umzugehen schadet nicht sondern sollte viel mehr Beachtung finden! Eigendlich hat manauch dafür eine Ausbildung:
Das Beispiel mit dem Windeltragenden Patienten sehe ich aber etwas anders. Ich kann da durchaus Sinn sehen jemandem etwas "beizubringen" auch wenn er es, dann wieder zu Hause, nicht anwenden wird. Ihm deswegen von voernherein die Windel anzuziehen halte ich, gerade aufgrund meiner Ausbildung, für keine qualitätsichernde Massnahme. Zudem verleitet es dazu zu sagen, "der Pat hält sich ja eh nicht dran... warum soll ich dann..." Auch von der Kostenseite lässt sich hier eine Argumentation aufbauen.
Die "erziehung zur gesundheit" ist ein wesentlicher Bestandteil des Berufes. Wenn statt des Windelträgers ein Alkoholiker, Psyschichkranker oder Diabetiker genommen würde sind "rückschläge" auch durchaus einzuplanen.. das zumindest ist auch durchaus im Gedanken einer Rehabilitation nicht ausgeschlossen.
Noch mal zu PPR (und diese ist nur ein Beispiel, nichts super wichtiges)
Ich will nicht bezweifeln das es Instutionen und Mitarbeiter gibt die etwas mit den Daten anfangen! Über den Nutzen ihrer arbeit mit den Daten erlaube ich mir kein Urteil, da ich keine Ahnung davon habe. Ich weis aber das ihre erhebung meine Arbeitszeit kosten. Es gibt m.E.n. mehrere Möglichkeiten die für mich weniger Arbeit bedeuten würden aber genau so wirksam sind. Es ist aber nicht mein Beruf mir hierrüber Gedanken zu machen, dies ist der Beruf meiner z.B. Kollegin/gen, der PDL.
Wenn wir von einem 360 Betten Haus mit einer jahresauslasstung von 70% und 12 Stationen ausgehen. (eine Station ha dann 30 Betten) Weiter nehmen wir an das zur ermittlung der PPR pro Pat und Schicht 2,5 Minuten gebraucht werden (mittelwert der von Elisabeth genannten Zeit) ergibt sich folgende Rechnung:
2,5 Min X 30 Pat = 75 Min
75 min X 3 Schichten = 225 min
225 min X 12 Stationen = 2700 Minuten pro Tag
2700 min X 365 Tage = 985500 Min pro Jahr
985500 min : 60 min = 16425 Arbeitsstunden pro Jahr
70% von 16425 A.STD.= 11497 Arbeitsstunden pro Jahr

gehe ich von einer Schwester aus die per Arbeitsvertrag 7,7 Std pro Tag (5 tage Woche) arbeiten muss und nehme hierbei weiter an das sie so etwa 220 Arbeitstage im Jahr hat habe ich folgendes:
7,7 X 220 = 1694 Arbeitsstunden pro Jahr.

Nun sehe ich:
11497 A.STD : 1694 A.STD = 6,786 Vollzeitstellen.
Das bedeutet: nur zur erhebung der ungenauen Daten der PPR, unter reiner berüksichtigung nur der benötigten Arbeitszeit, hätte jede Station so pi mal Daumen eine Halbtagskraft mehr auf Station.
Frage: ist das wirklich Wirtschaftlich?
Wenn man es schon nicht lassen will, reicht nicht 1. erhebung am Tag? gibt es kein Mittel um anders die Daten zu erheben als ein derart teures System?

Klar: ich muss mich JEDEN TAG, BEI JEDEM PATIENT, mit dem benötigtem wirklichen Pflegeaufwand auseinandersetzen... (absolut wichtig) Aber durch die PPR wird nur ein minimaler Teil des benötigten wirklichen Pflegeaufwandes abgefragt!!!! Für mich bringt das NUR arbeit, für andere Arbeitserleichterung.
Da ich meine PDL als Kollegin sehe, die mir Weisungsbefug ist, frage ich mich dann doch warum diese Kollegin mir ihre Arbeit deligiert. Da diese Kollegin auch mein Geld (versischerungszahler) verwaltet frage ich auch nach der wirtschaftlichkeit der Leistung die sie erbringt. Ich denke das dies auch in Ordnung geht!
 
Fazit: Ein Patient kann gar nicht entscheiden, was ihm gut tut. Er hat schließlich keine Ausbildung.

Gesundheitserziehung bedeutet den Willen des Pat. ggf. übergehen.

Eine Dokumentation der Pflegeleistung ist überflüssig, da ja sowieso jeder weiß was er tun muss in der Pflege.

Die PPR ist ungenau und deshalb überflüssig. Eine detailiertere Dokumentation muss her. Allerdings darf diese keine Zeit kosten- um genau zu sein: 0 min in der Doku.

Habe ich dich richtig verstanden?

Elisabeth
 
Nun - wenn du meine Äusserungen so interpretieren willst hast du mich nicht richtig verstanden, sondern das gelesen was du lesen wolltest. Was soll die aggresion (?) bei diesem doch von meiner Seite aus sachlich geführten Thema?
Daher nochmal: Ja - das System der Krankenpflege muss überdacht werden!
Ja - nicht alles was ich kann, muss ich auch bei jedem Pat. machen!
Ja - zu Leuten die sich mit dem richtigen Mass an Pflege auseinandersetzen.
Ja - Ausbildunginhalte sollten ggf. auch angewand werden dürfen.
Ja - andere Leute entscheiden häufig, ich habe dies auszuführen. Mitsprache wird nicht gestattet. - das finde ich NICHT richtig!!!
Ja - wir alle Ärzte, Verwaltung, Politik, Krankenschwestern, Gesellschaft, müssen uns zusammen setzen. Um eine bessere ZUSAMMENARBEIT zu entwickeln.
Nein - ich will niemanden seinen Beruf streitig machen. Nicht den Ärzten, der PDL oder sonst wem!!!

Ich habe nur die Schnauz voll von Leuten, die ohne irgendwelche schwierigkeiten IHRE Arbeit auf mich verlagern, mir gleichzeitig Kompetenz absprechen die richtigen entscheidungen in meinem Arbeitsumfeld zu machen, von mir Gesetzesbrüche zu verlangen, mir Verantwortungen deligieren für die SIE geradestehen müssten und vieles mehr... und mir dann noch sagen ich währe zu teuer.
Trozdem, (ich bin eben Pflegender) bin ich GERNE bereit meinen Beitrag zum besseren miteinander zu leisten und das noch kostenbewusst.
Ich möchte unseren Beruf gerne zu selbstbewusstsein verhelfen. Das heist dann aber auch das ich mich von einigen Sachen distanzieren muss - ich werde missbraucht als "Mädchen für alles", soll aber gefälligst meine Klappe halten und den Beruf mit vielen Aufgaben füllen für die andere hoch bezahlt werden.
Im weiteren werde ich mich aber wieder um Sachlichkeit bemühen.
 
Hallo
Ja ich find die Pflege ist schlechter geworden, die Zeit am Patienten hat sich zu sehr verkürzt, und durch die tausendundeins Pläne ging die Individualisierung verloren.
Beispiel 1: Patientin am Tag fast Bewegungslos, beginnende Rötung am Gesäß also ist Lagern angesagt. Nachts gleiche Patientin springt im Bett rum wie ein Gummiball, Nächtelang wurde Patientin gelagert, dokumentiert daß sie ihre Kissen aus dem Bett wirft, versucht aufzustehen. Auf Nachfragen warum man es dann Nachts nicht einfach läßt und nur bei Bedarf lagert kam die sinnige Antwort- wenn ein Lagerplan im ZImmer ist muß ich doch Lagern (arghhhh).
Beispiel 2: Laut Dokumentation wehrt sich leicht Dementer Patient bei der tägliche Ganzkörperwäsche massiv. Klar wurde er trotzdem täglich gereinigt.
Daß der alte Mann auf einem Eiödhof lebt, sich jeden Tag nur das Gesicht wäscht und dann einmal die Woche badet, bei seiner Tochter weil die erstens heißes Wasser hat und zweitens er der festen Überzeugung ist daß tägliches waschen Gesundheitsschädlich ist wird ignoriert.
Beispiel 3: Labor hat Ausfälle wegen Krankheit, ist doch selbstverständlich daß wir dann auf Station alle BZ Tagesprofile machen, U-staten mit Teststreifen, und Patienten ins Labor fahren da sie keine Zeit haben auf Station zu kommen. Küche hat Personalmangel keiner kann die Essenswägen fahren also machts die Pflege. Der Apothekenfahrer ist so gestreßt deshalb kann er die Apokisten nicht mehr von den Stationen holen, wir bringen sie selbstverständlich. Die Arztpraxis die neben den Krankehaus ist kann einem Patienten der dort konsiliarisch ist nicht die Urinflasche anlegen, also wird die Station angerufen, damit eine Schwester kommt, ist ja gleich nebenan.
Beispiel 4: Anordung Arzt bei Patient A-Großes BZ Tagesprofil für 4 Tage, 4xtäglich RR/Temp/Puls und am Wochenende Blutdrucktagesprofil.
Da dem Patienten langweilig ist wird er vom selben Arzt tagsüber beurlaubt(von 10.00 Uhr bis 17.00Uhr). Die "gute" Schwester misst ihre Werte dann eben ausserhalb der vorgegebenen Zeiten damit die Anzahl der Werte stimmt, die "böse" Schwester verlangt vom Arzt sein Gehirn einzuschalten und funktioniert das nicht macht sie dann eben nur die Werte zu den Zeiten wo Patient anwesend ist.
Ich könnte Stundenlang so weiterschreiben.
Wir müssen lernen NEIN zu sagen wo es angemessen ist, sich hirnlos an Plänen festklammen hilft weder dem Patienten noch uns, Jahrzehntelange Gewohnheiten der Patienten respektieren auch wenn es vielleicht nicht unseren aktuellen Vorstellungen entspricht. Auch Ärzte können telefonieren und sich ihre Akten selber suchen-wir sind keine Arztsekretärinnen.
Wenn ich alle berufsfremden Tätigkeiten denen überlasse die dafür zuständig sind habe ich mir Zeit geschaffen.
Alesig
 
Nun - wenn du meine Äusserungen so interpretieren willst hast du mich nicht richtig verstanden, sondern das gelesen was du lesen wolltest. Was soll die aggresion (?) bei diesem doch von meiner Seite aus sachlich geführten Thema?
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Wahrnehmung ist immer subjektiv- deshalb meine Nachfrage- die übrigens aus meiner Sicht nicht aggressiv war.

Ansonsten schließe ich mich alesig an. (Berechtigt) "Nein" sagen ist der erste Weg zu Selbstbewußtsein.

Elisabeth
 
@ elisabeth:
Was hattest Du denn subjektiv wahrgenommen was Dich zur nicht aggresiven Nachfragte brachte?

Ansonsten sehe ich aber keine Meinungsdifferenzen. "Nein" sagen wird nur sicher nicht ausreichen um ein komplettes Berufsbild zu schaffen. Währ sicher nur der erste Schritt. Leider ist es jedoch in vielen Teilen Verboten siehe Anordnungen, Weisungen seitens anderer Berufsgruppen. Hier müssen sicher auch Regelungen gefunden werden. Und da denke ich das jeder erstmal SEINE Aufgaben machen sollte. Natürlich werden überschneidungen bestehen aber auch hier kann man die genauen Teile eben festlegen. Das scheitert aber zur Zeit nicht an der halsstarrigkeit der Pflege, sondern an eben den Berufsgruppen deren Arbeit im Augenblick teilweise von uns erledigt wird.
 
Ich kann niemand anderen verändern- nur mich selbst. Würde hier bedeuten: ich schaffe klare Grenzen und halte diese auch. Und da sehe ich das Problem: KS XY sagt Nein- Doc/ Pat. geht zu KS AB... und die übernimmt den Auftrag mit fliegenden Fahnen.

Elisabeth
 
Würde hier bedeuten: ich schaffe klare Grenzen und halte diese auch.
Genau um diese klaren Grenzen geht es doch! Wenn ich mit folgen zu rechnen habe weil ich an den Überschneidungspunkten eine Weisung nicht beachte, sitze ich unkompetent gemacht am kürzeren hebel.
Akten holen kann ich natürlich verweigern. Dann erfolgt die Weisung und spätestens jetzt hab ich das Problem meine NICHT zuständigkeit zu erklären. Da Pflege aber eben nicht klar abgerenzt wird, kann man ihr auch alles deligieren. Wie wollen wir da ne Antwort finden. Viele Arbeitsvertäge z.B. lauten auf: Angestellte/r nicht auf Krankenschwester/pfleger, das macht ein Arbeitgeber nicht umsonst. Welche Ziele er damit verfolgt dürfte klar sein.
Da kommen wir einfach nur mit nein nicht wirklich weit...
 
Aber um nicht immer nur zu sagen was falsch läuft mal ein Vorschlag:
Nehmen wir mein fiktives 360 Betten Haus, ich die PDL...
Dann hab ich festgestellt das ich zur erhebung nur der PPR Daten eine Halbtagsschwester pro Station einstellen könnte...
Ok - ich will auf die PPR nicht verzichten!
Nun sage ich: ab sofort wird die PPR erhebung nur eimal am Tag durchgeführt für alle 3. Schichten durch den Frühdienst (der weiss ab besten was los war...) Damit setze ich ein drittel meiner sonst gebundenen Arbeitszeit frei, bei meiner rechnung von 6,78 vollzeitstellen währen immer noch gut 2.0 Stellen übrig. Ohne das die Dokumentation wesentlich leiden würde, schliesslich arbeiten alle Schwestern alle Schichten und wissen schon was sie tun (hoffentlich).
Mit diesen "freigeschaufelten" Stellen bilde ich eine Arbeitsgruppe "Qualitätssicherung" mit dem Ziel:
1. Erfassung von geleisteten Pflegetätigkeiten.
hierzu lasse ich die "neuen" Kollegen ein halbes Jahr auf den Stationen mit arbeiten. In (zugegeben) erst 6 Jahren hätte ich also ein umfassendes Bild von der Arbeitsleistung meiner Mitarbeiter. Diese 2 Schwestern erstellen mir einen monatlichen Bericht über ihre Beobachtungen. Wobei der ausdrückliche arbeitsschwerpungt eindeutig auf der Erfassung der wirklichen Tätigkeit liegt. Das ist deren Hauptaufgabe nicht pflegeleistungen selbst zu erbringen! z.B. Wieviel Zeit verbringt die Pflegekraft am Telefon um "pflegefremde" Informationen zu verarbeiten? Wieviel Zeit verwendet sie damit den zuständigen Arzt zu suchen? Wieviel Zeit um Weisungen anderer zu erfüllen.
2. Nach und während der Datenerhebung, Grenze ich Arbeitsgebiete von einander ab. z.B. Was ist strenggenommen Ärztliche tätigkeit? Welche Aufgaben müssten eigendlich die Spezialisten in meinem Haus übernehmen? z.B. Ernährungsberatung, Aufklärungsgespräche, Verwaltungsaufgaben...
3. Erarbeitung der Frage: Was bleibt übrig? Was ist "Pflege" in meinem Haus? Können Arbeiten von Hilfspersonal besser erledigt werden?
4. Erarbeitung der Frage: Was kann Pflege in eigenverantwortung entscheiden? Wo begibt sie sich bei ihrer bisherigen Tätigkeit in rechtlich gefährliches Gebiet?
5. Regeln erarbeiten, Forderungen formulieren die die tätigkeiten der Pflege in meinem Haus auf eine rechtlich sichere und Quali- und quantitativ klare Basis stellt. Danach den erarbeiteten Tätigkeitskatalog allen Pflegemitarbeitern vorstellen und um verbesserungs Vorschläge bitten.
6. Einberufung einer Kommision aller Mitarbeiter anderer Berufsgruppen um die Ergebnisse vorzustellen und ab sofort die Durchsetzung zu verlangen.
7. Weitere überprüfung und weiterentwiklung am neuen System.
8. Einbeziehung ander Krankenhäuser welche mit meiner Klinik zusammenarbeiten. Auch diese sollten eine solche "einrichtung" in ihren Häusern anstreben.
Ich bin keine PDL, ich masse mir nicht an deren Arbeit zu kritisieren. Auch dieser Vorschlag KANN und SOLL ggf. diskutiert werden. Is nur ne Idee!
Ich find sie (naturgegeben kommt ja von mir) nicht schlecht... bestimmt verbesserungswürdig... währ aber ein Anfang...
Fleischt wird sie ja schon irgendwo umgesetzt?:mrgreen:
 
Kann es sein, dass du speziell ein persönliches Problem mit der Dokumentation der Pflegetätigkeoten per PPR hast? Es kommt bei mir so an.

Wieviel ist dir von der PPR bekannt- außer das du sie anwenden musst?

Elisabeth
 
Hallo
Ein Arzt ist ein akademischer Kollege der mir in medizinischen Dingen Weisungsbefugt ist. Es steht mir frei, Nachzudenken ob ich diese Weisungen ausführen kann oder nicht. Ich bin kein Sklave. Pflegefremde Tätigkeiten haben für mich keine Priorität, erhalte ich dafür trotzdem schriftliche Anweisung (mündlich geht gar nicht) bin ich durchaus berechtigt dem Anweisenden mitzuteilen daß ich dafür momentan keine Zeit habe aus pflegerischen Gründen, ich mich aber bemühen werde diese Anweisung in meinem knappen Zeitplan unterzubringen. Das ist dann keine Arbeitsverweigerung (ein beliebtes Wort bei den Docs) sondern nur eine Verlagerung. Ist zwar Korinthenkakerei, aber solange wir kein genau deffiniertes Tätigkeitsprofil für unsere Arbeit haben eben notwendig. Es macht mich in keinster Weise inkompetent, wenn ich mir genau überlege welche Weisungen von Pflegefremden Tätigkeiten ich "verschiebe".
Wenn KS Y meint sie müsste mit fliegenden Fahnen sofort und alles für unsrer Docs erledigen soll sie nur, sie wird feststellen daß sie immer mehr Arbeit für sie erledigen muß. KS X die den Docs erklärt warum sie ihren Kram erst später erledigen kann, oder ihnen ( je nach Temperament ) schlicht und ergreifend sagen daß sie ihr Ding selber erledigen sollen oder sich einen Privatsklaven zulegen müssen, werden über kurz oder lang nicht mehr mit solchen Dingen belästigt.
Obwohl ich auf jeden Fall KS X bin hat noch kein Doc, die letzten 15 Jahre meine Kompetenz als GKP auch nur Ansatzweise angezweifelt.
Inzwischen fahren die meisten Leute bei mir auf Station die KS X Schiene und die meisten Docs akzeptieren dies. Wenn wir dann tatsächlich mal Sachen für sie erledigen, weil wir Zeit haben und sie unterbesetzt sind, dann wird dies nicht als Selbstverständlichkeit gesehen, und darauf kommt es an. Die Pflege ist keine "Eierlegende Wollmilchsau" die für alles Verantwortlich ist und jeden und alles ersetzt, das muß erst mal in die Köpfe rein. Ist es dann mal verinnerlicht funktioniert die Teamarbeit zwischen Arzt und Pflege (meist) erstaunlich gut.
Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann auf meiner Station was bewirken und das ist immerhin ein Erfolg.
Alesig
 
Wie schonmal erwähnt:
Noch mal zu PPR (und diese ist nur ein Beispiel, nichts super wichtiges)
Aber es ist nunmal aus vielen anderen Beispielen eines welches aufgrund des Arbeitsaufwandes meiner Meinung nach mittlerweile als überholt gelten darf. Die PPR hatte mal einen Sinn!!!! Auch für meine direkte Arbeit!!!! Sie schaffte einen "neuen Stellenplan" sie brachte jeden dazu sich in einigen Bereichen zu fragen ob die gemachten massnahmen auch wirklich sinnig sind, die Personalplanung wurde "einfacher" und viele andere Vorteile ergaben sich aus der PPR!!!!! Fazit: Nein ich habe kein
..persönliches Problem mit der Dokumentation der Pflegetätigkeoten per PPR hast?"
Ich dachte auch durchaus dies reichlich dokumentiert zu haben!
Ich hab ein Problem was die PPR angeht, weil sie NICHT mehr die ursprüngliche anwendung findet, ausser in Bereichen wo sie an meiner direkten Arbeitssituation nur wenig ändert.
Ich habe ein Problem mit der PPR weil sie allenfals die personellen "Löcher" auf den Stationen verschiebt, jedoch nicht die Ursachen mehr benennt und behandelt die zu den "Löchern" führen.
Ich hab ein Problem mit der PPR weil sie ein (wie ich finde) weiterer kostenintensiver, arbeitsintensiver, sinnentfremdeter arbeitsbereich ist.
Ich habe ein Problem mit der PPR weil unmassen von Schülern ein erfassungssystem erlernen müssen, dadurch die Arbeitskraft der Schwester und Lehrer bindet und dies obwohl sie seit 1995 ersatzlos abgeschafft wurde und nicht mehr als aktuelle Pflegetätigkeit gilt. (Somit wird Schülern gleichsam gelehrt das sie doch bitte mit der Kerze zum Pat. gehen sollen weil die Glühbirne noch nicht erfunden wurde... (Tchuldigung, ich wollte ja sachlich bleiben...))
Ich habe ein Problem mit der PPR weil es reichlich, in jeder hinsicht, günstigere, wirtschaftlichere Mittel gibt um deren heutigen Sinn der PPR zu erfüllen.
Ich habe ein Problem mit der PPR weil sie NICHT (!) weiterentwickelt wurde!!!
Ich persöhnlich habe KEIN Problem mit der PPR weil ich sie in meinen kleinen, winzigen, fast unwichtigem pflegebereich NICHT mehr anwenden muss.
Mir geht es um das Thema "Abnahme der Pflegequalität".
Wenn ich es richtig sehe haben wir bis jetzt lediglich herrausarbeiten können:
1. ja - sie nimmt ab - das wurde mit Beispielen untermauert.
2. sie nimmt auch ab weil wir viele Aufgaben anderer Berufsguppen wegen der ihnen zustehenden Weisungsbefugniss erfüllen MÜSSEN.
3. es gibt unmassen von unreflektierten Kollegen denen wir (die reflektierten) mal an den Kopf packen müssen weil sie einfach nach "Schema F" arbeiten.
4. die PDL kann nix dafür, der Arzt kann nix dafür, wir (aber hier bitte, jeder EINZELNE muss) müssen eben "Nein" sagen wenn wir der Ansicht sind.
5. Antworten auf die Frage des, WIE kann man versuchen wenigstens einen gemeinsamen Anfang zu machen um Veränderungen herbeizuführen, werden nicht aufgenommen oder optimalerweise durch polemik "torpediert".
6. Ich -Dialyseheinz ganz speziell - habe ein persönliches Problem mit der PPR. Und weil dem so ist, auch ein Problem mit der Dokumentetion der Pflege insgesammt.
7. Der Satz: "War schon immer so." Funktioniert immer!

Fazit (aus meiner momentanen leicht frustrierten, trotzdem aber noch hoffnungsvollen , persönlichen Sicht)

Es soll so bleiben wie es ist - Du Darfst -
(Umfunktionierter Werbespruch mit fröhlicher Musik.)
Weil ich nun mal gerne Nachfrage (manchmal auch provokant)... und ich selbst schliesse mich ausdrücklich in meine eigene Kritik ein.

Ist das alles? da hab ich mir mehr drunter vorgestellt. (Werbespruch ohne fröhliche Musik.)

Selbstverständlich werden wir hier in diesem Forum keine Möglichkeit haben die Dinge wirklich zu verändern. Selbstverständlich können wir nur den Meinungsaustausch hier verwirklichen, mit intressierten Menschen an einem Thema X, die sich sonst nie begegnen würden. Selbstverständlich können wir auch dieses Forum dazu benutzen unsere Wunden zu lecken uns zu streicheln und uns gegenseitig zu versichern: Alles wird Gut! (Moderatoren Spruch) Selbstverständlich können wir uns auch selbst auseinander diviedieren (dumme Rechtschreibung aber auch:mrgreen:)
Irgendwie schade das man etwas zur Verständigung (internet) dazu nutzt um sich nicht zu verständigen... (Verständigung = verständigung im Sinne von "bereifen" NICHT im Sinne von " VER ständigung! siehe auch: z.B. "Ver-laufen, ver-rücken, ver-heizen...)
OT? oder System?
 
Hallo, Mitstreiter!
Auch ich bin depremiert über das was in der Pflege abgeht. Bin seit über 38 Jahren im Job, immer vollbeschäftigt und man merkt psychisch uns physisch wie man ausgenutzt und benutzt wird. Wir haben auch in früheren Jahren gut und fleißig gearbeitet, aber eben anders - Qualitativ und auf unsere Pat. eigehend, sowohl was ihre Grundkrankheit, wie auch ihre psychische Verfassung angeht. Habt Ihr denn noch die nötige Zeit, innere Ruhe und Fürsorge, die beispielsweise bei derPflege von Sterbenden nötig ist???
In unserer Einrichtung wurden in den letzen Jahren beim Pflegepersonal über 100 Planstellen eingespart ( von egemals über 500 ) .- Steigende Fallzahlen, ein verändertes Pat. gut ( ältere und mehr Pflegebed.) wurden nicht berücksichtigt.
Auch ich glaube, daß sich hier nicht ändern wir, wir werden einfach verschaukelt, zum Nachteil der uns anvertrauten Patienten.:nurse:
 
Pflegefremde Tätigkeiten haben für mich keine Priorität, erhalte ich dafür trotzdem schriftliche Anweisung (mündlich geht gar nicht) bin ich durchaus berechtigt dem Anweisenden mitzuteilen daß ich dafür momentan keine Zeit habe aus pflegerischen Gründen, ich mich aber bemühen werde diese Anweisung in meinem knappen Zeitplan unterzubringen. Das ist dann keine Arbeitsverweigerung (ein beliebtes Wort bei den Docs) sondern nur eine Verlagerung.
Leider (!) kann es aber, durch eben die Weisungsbefugniss, genau eine "Arbeitsverweigerung" werden. Die Prioität möchtest Du selber setzen? Als Arzt brauche ich nur zu schreiben: die Schwester wurde angewiesen sofort... und schon ist vorbei mit der Möglichkeit... Ausserdem könnte es durchaus sein, dass ein Richter (im ernstfall) andere Prioritäten setzen würde... ist zumindest rechtliche Grauzone...

I
st zwar Korinthenkakerei, aber solange wir kein genau deffiniertes Tätigkeitsprofil für unsere Arbeit haben eben notwendig.
Und wie oben erwähnt zumindest rechtliche Grauzone. Das "genau deffinierte Tätigkeitsprofil" werden WIR wohl oder übel erarbeiten müssen GEGEN Wiederstände! Und es gibt äusserst viele "Korinthenkaker". (ich bestimmt auch)

Es macht mich in keinster Weise inkompetent, wenn ich mir genau überlege welche Weisungen von Pflegefremden Tätigkeiten ich "verschiebe".
Leider (!) kommt es auf den Betrachtungswinkel an... WAS sind "Pflegefremden Tätigkeiten" durch die fast alles umfassende Weisungsbefugnis wird es schwer das zu deffinieren... Du hast Deine Antwort darauf. Ist aber keine allgemeingültige.

Wenn KS Y meint sie müsste mit fliegenden Fahnen sofort und alles für unsrer Docs erledigen soll sie nur, sie wird feststellen daß sie immer mehr Arbeit für sie erledigen muß
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...und wird ausgepowert den Beruf hinschmeissen... aber soll sie nur... sie macht´s ja falsch... die Dumme, arbeitet das Zeug ab was ihr angewiesen wird... Ist das so zu verstehen? -ich hoffe nicht!
Sie hält sich an Weisungen die sie aufreiben ohne einen Grund dazu zu haben? Warum ist das denn, um alles in der Welt, nicht richtig? So wird der unser Beruf gesehen! Wir sind ärztliches Hilfspersonal fast ohne Befugnisse. Sie macht ihren Beruf. Hat Sie kritik dafür verdiehnt das sie ihn ausübt? Kann man ihr vorwerfen das sie sich nicht auf eine rechtliche Grauzonen einlassen will?

KS X die den Docs erklärt warum sie ihren Kram erst später erledigen kann, oder ihnen ( je nach Temperament ) schlicht und ergreifend sagen daß sie ihr Ding selber erledigen sollen oder sich einen Privatsklaven zulegen müssen, werden über kurz oder lang nicht mehr mit solchen Dingen belästigt.
schön für sie......leben aber durchaus geährlich... selbstverständlich -ihre entscheidung- Aber lösung für die ganze Berufsgruppe der Pflegenden?

Obwohl ich auf jeden Fall KS X bin hat noch kein Doc, die letzten 15 Jahre meine Kompetenz als GKP auch nur Ansatzweise angezweifelt.
...zumindest -nicht offen- Glück gehabt! NOCH nicht vor nem Richter gestanden, NOCH keine Rechtfertigung schreiben müssen? NOCH kein "vertrauliches" Gespräch mit der Leitung der PDL führen müssen? In 15 Jahren? -RESPEKT!- aber du sagtes ja auch "noch kein Doc"... das schrängt die "kompetenzzweifler" natürlich erheblich ein... (tschuldigung -@Dialyseheinz versuch wenigstens sachlich zu bleiben!:knockin::knockin::knockin: )

Die Pflege ist keine "Eierlegende Wollmilchsau" die für alles Verantwortlich ist und jeden und alles ersetzt, das muß erst mal in die Köpfe rein.
...und zwar sicher in ALLE Köpfe der Gesellschaft! Bleibt die Frage: wie?

Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann auf meiner Station was bewirken und das ist immerhin ein Erfolg.
Stimmt (leider) man sieht es ständig ,alles im "kleinen" Rahmen und das icht schon schwer genug! Wenn dies aber das einzige Fazit ist (zudem ich auch selbst oft neige) wird sich im Gesammten nur wenig verändern... niemand wird seitens der anderen Berufsgruppen "kampflos" die hilflose Schwester sehen und der Berufsgruppe "Pflege" weniger deligieren.
Ich denke wir werden ganz schnell lernen müssen uns zu verständigen, miteinander zu arbeiten, uns neu zu positionieren, Pflege mit diffinierten Pflegeinhalten zu versehen! Das werden wir nicht können wenn wir weiter nur unser direktes Umfeld betrachten.
Aber es ist schwer....!!! (Und sehr viel wird durch uns selbst fast unmöglich! Daran liesse sich aber sofort was ändern)
 
Nachtrag:
Ich wurde darauf hingewiesen das ich die oben gemachten Zitate nicht kenntlich gemacht habe: Tschuldigung @all ich werde versuchen mich zu bessern!
Sie stammen von: alesig vom 4.08.2008 um 11:54 Uhr
und von Elisabeth Dinse vom 4.8.2008 um 10:36 Uhr

@flexi: danke für die Korrektur!
 
Hallo
Lieber Dialyseheinz
Selbstverständlich hatte ich schon diverse Gespräche mit der PDL und durfte Stellungnahmen schreiben, gegen den Strom schwimmen ist immer schwierig.
Meine Akte weist bis jetzt noch keine Abmahnung auf, also hab ich nichts falsch gemacht. Daß ich bis jetzt noch vor keinem Richter gestanden habe liegt weniger am Glück, sonder eher an meinem guten Wissensstand.
Es gibt keine allesumfassende Weisungsbefugnis, für einige Dinge gibt es Gesetze,für andere Betriebsvereinbarungen.
Ich bin eine hochqualifizierte Fachkraft, mit einer hervorragenden Ausbildung, unzähligen Fortbildungen und kein hirnloser Befehlsempfänger, vor allem sehe ich mich nicht als medizinische Hiflskraft.
Ich nehme für mich in Anspruch unterscheiden zu können was pflegefremd ist, was faulheit des Arztes und was wichtig ist.
Bloß weil was geschrieben ist, heißt das noch lange nicht daß ich es unreflektiert machen muss.
Wir arbeiten ständig in Grauzonen, deshalb muss ich für mich entscheiden was kann ich und was nicht. Wenn ich eine falsche Entscheidung treffe dann muß ich dafür den Kopf hinhalten, wie in jedem anderen Beruf auch.
Meine Ausbildung und meine Berufserfahrung befähigen mich dazu prioritäten zu setzen.
Wir haben uns auf unserer Station mit den Docs zusammengerauft und arbeiten meist Hand in Hand.
Daß meine Kollegen und die PDL meine Kompetenz in keinster Weise anzweifeln war für mich nicht erwähnenswert, da ich schon Äonen auf der gleichen Station arbeite und mein Organisationsgenie, mein Perfektionissmus, meine Teamfähigkeit, mein überragendes Wissen, meine Kritikfähigkeit, mein umgängiches Wesen usw.usw.usw. allseits bekannt sind. (Erwähnte ich daß ich zuweilen zu Übertreibungen neige ?)
Spaß beiseite, wir arbeiten in unserem Haus an einem Tätigkeitsprofil für die Pflegekräfte, die Stationsleitungen, KPH, Pflegehilfsdienste etc.
Das erspart in Zukunft Mißverständnisse und zeitraubende Diskussionen.
WIR SIND WICHTIG !!!
Wir müssen unsere Positionen klarmachen und ALLE an einem Strang ziehen, die Zaudernden und Unsicheren mitreissen.
Wir brauchen Selbstbewußtsein.
Das tägliche Mantra- ICH BIN WICHTIG-.
Wenn ich mich nicht selbst wichtig und ernst nehme, warum soll es dann ein anderer tun.
Ich bin gewerkschaftlich Organisiert und versuche nicht nur im Kleinen was zu verändern. Aber es ist verdammt schwierig.
Es gibt so ein paar Sätze, die ich sehr oft hören muss und bei denen ich am liebsten LAUT SCHREIEN würde : "Aber wir haben das schon immer so gemacht", " Wenn ich nein oder später sage bin ich nicht mehr so beliebt"
"Für mich ist es wichtig gebraucht zu werden ", "Ich will es allen recht machen".
Habe zur Zeit ein totales Gefühlshoch, da wir Hausintern ein paar Veränderungen PRO Pflege herbeiführen konnten.
Alesig
 
@alessig
Alles was Du kannst und machst finde ich richtig und gut (obwohl ich mir bewertungen anderer Kollegen immer zu verkneifen suche - hier ausnahmsweise mal eine!) Ich werde das mal nicht als "hang zur Übertreibung" sehen! Du hast 15 Jahre gebraucht in diesem "Zustand" zu sein. Es nervt mich an das man immer wieder sagen muss welche Kompetenzen man sich erarbeitet hat und das noch dem Kollegen gegenüber. Lass dich in die Arme schliessen (freundschaftlich) und dir sagen: Ich weiss das wir alle einen knallharten Job machen und äusserst leistungsfähig, Wirtschaftlich, Verantwortungsbewusst damit umgehen! Nie (!) würde ich einem Kollegen die Kompetenz absprechen! (ich versuch schon die eventuelle Kritik zu vermeiden!) Natürlich bedarf das aber immer noch der verfeinerung:mrgreen:.
Lasst uns doch auf dieser, sogar, anonymen Plattfom "Programme" zusammen entwickeln die wir in unseren einzelnen Häusern als Vorschlag publik machen könnten. (und vielleicht noch Prämien absahnen) Hier braucht niemand seinen Kopf hinzuhalten... hier sind alle intressiert... hier können Ideen für die Zukunft entstehen... das ist eine Möglichkeit!!
Mein winziger PPR-beitrag ist unwichtig, minimal intressant. Wär vielleicht ein Anfang der über "nein" sagen hinausginge...Ich selbst bin einer/e von vielen hochkompetenten Mitarbeitern in der Pflege. Wobei selbst der Papst eine Meinung zu unserem Thema haben kann...:mrgreen::mrgreen::mrgreen: und aussdrücklich aufgefordert ist sich zu melden um uns aus der Patsche zu helfen...:mrgreen::mrgreen:
in diesem Sinne...:)
 
Kommen wir vielleicht wieder zum Thema zurück: was ist Pflegequalität? Dies müsste erst definert werden bevor ich eine Verschlechterung angeben kann.

Elisabeth
 
Ist zwar recht theoretisch... aber Versuch 1.
Pflegequalität misst sich am Wohlbefinden einer zu pflegenden Person, und deren sujektiver Bewertung. Sie wird durch eigens hierfür geschultes Personal unter berücksichtigung des aktuellen Wissenstandes sichergestellt.
 

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