Abhören der Kinder durch Pflegepersonal

Hallo karola,
eigentlich sollte ich mich auf so einen persönlichen Kommentar nicht einlassen, ich begehe den Fehler aber jetzt trotzdem. So einen blöden Kommentar möchte ich nicht auf mir sitzen lassen.
Ich kann dir die Situation gerne beschreiben, auch wenn sie nichts zur Sache tut:

Station: Pädiatrische Pulmonologie
Zeitpunkt: Oberarztvisite, anwesender Oberarzt ist ausgewiesener Fachmann im Gebiet der pädiatrischen Pulmonologie, deutschlandweit dafür bekannt, usw usf.
Der Patient um den es ging hatte eine weitere Grunderkrankung zu seinem pulmonologischen Problem, frag mich jetzt nicht mehr was es war. Daher sollte das Kind kein Sultanol bekommen. Fragende Blicke der anwesenden Schwestern (mich eingeschlossen). Keine hatte eine Idee warum dies so sein könnte.
Oberarzt: "NW Sultanol: Tachykardie"
Scwhestern: "Hä, noch nie von gehört."
Hinterher haben wir es in der roten Liste nachgeschlagen, und festgestellt, dass es tatsächlich so ist.

Also, ich hab nirgendwo geschrieben dass ich schlauer oder toller wäre als irgendwer anders. Ich hab selbst kein Plan von den meisten Medikamenten, woher auch, wir lernen das heutzutage erst im dritten Ausbildungsjahr ;)
Ich hab nur geschrieben, dass ich es nicht für richtig erachte, wenn man eigenständig Medis verabreicht oder Dosierungen verändert, obwohl man eigtl keine AHnung hat was man da tut.
Wenn du aus dieser Äußerung meinst, auf meine Persönlichkeit schließen zu können, dann hast dus anscheinend echt drauf.

weiter unten schreibst du doch, daß es gut wäre, wenn der Bedarf explizit definiert und fixiert ist. Dann ist doch alles gut?!


Bei uns in der Klinik wird die Bedarfsmedikation einfach so unten am Ende der Medi-liste in die Kurve geschrieben. Da steht dann "Ibuprofen 400mg p.o." oder "Perfalgan 1g als KI" oder auch einfach nur "Remestan mite". Wann, steht da im Normalfall nicht. Und häufig genug steht auch keine Dosierung und keine Applikationsform bei.
Ich weiß nicht, was es mit Selbstgefälligkeit zu tun hat, wenn ich solche rechtlichen Missstände kritisiere.
Wahrscheinlich ist es besser, seine Qualifikation gar nicht hier kund zu tun, wenn Leute wie du meinen sie könnten auf ihr "Recht des Stärkeren" pochen ohne Argumente zu bringen.
Schönen Tag noch.


 
Naja, wenn Mandelnde Anordnungen vorliegen st es eben was anderes.
Ich habe nicht verlangt, dass man selbst entscheidet, wieviel Tropfen man gibt.
Ich bin bei "Bedarfsmedikation" eben davon ausgegangen, dass dort steht wieviel Tropfen.
 
Ab hier gehts dann wieder ums "Abhören der Kinder durch Pflegepersonal"

Danke!
 
Es geht eben genau um diesen Punkt: Es ist halt nicht einfach "Obstruktion ja oder nein". Obstruktion ist kein eindeutiger Wert wie RR=190/90 oder Temp. 38,5. Sondern es geht um dieses Abschätzen: soll ich bei dieser leichten Obstruktion schon was geben oder nicht (auch wenn die Tropfenzahl vorgegeben ist), wo ist die Schwelle usw.
Auskultieren darf jeder, es geht um die Ableitung der Indikation für eine medikamentöse Therapie. Natürlich darf ich ein EKG anschauen, aber zu entscheiden, ob ich jetzt dieses oder jenes Antiarrythmikum gebe oder nicht, das ist keine pflegerische Aufgabe mehr.
 
I
Es ist von meiner Seite alles gesagt. Nun verabschiede ich mich endgültig! (Bevor Flexi den Thread schließt...:wink1:)

:gruebel:

Obstruktion ist kein eindeutiger Wert, wie auch ein RR von X zu X, oder keine Temperatur in der Pädiatrie es ist. Die Diskussion geht nicht um Erwachsene, sondern um Kinder. Eine Temperatur von 38,5 kann bedeuten, dass der Inkubator oder das Wärmebett zu warm ist, das Kind zu warm angezogen ist, dass das Kind Hunger hat und tobt, vielleicht eine Infektion in Anflug ist ...; RR, das Kind schläft oder ist wach ...; Für eine "runde" Beurteilung brauche ich möglichst viele Informationen, im Falle der Atmung ist das Abhören EIN Puzzleteil der Beurteilung. Bedarfsmedikamente sind in der Pädiatrie (zumindest bei uns) eine wichtige und gute Sache, sonst müsste an jeden Bett ein Arzt stehen. Es geht (und soweit ich es richtig gelesen habe, ging es hier nie um eine eigenwillige Ansetzung einer Medikation), um den Einsatz, bzw. das Erkennen der Notwendigkeit einer "Bedarfsmaßnahme" (was natürlich kein Ersatz für Basismaßnahmen ist, wie Basisanalgetika, Basistherapie bei Asthma, usw.), wie z.B. einer "Zwischeninhalation". Wenn ich für jede Zwischeninhalation, für jede zusätzliche Analgetika Gabe, einen Arzt am Bett brauche, dann könnten wir unsere Arbeit nicht mehr machen. Wenn ich mir unsicher bin, dann hole ich mir Hilfe aus dem Team (Ärzte wie Pflege). In der Klinik arbeiten wir in einen Team, indem man sich gegenseitig unterstützt und Entscheidungen gemeinsam trägt.

Gute Nacht :)
 
Zitat Kotrop:

Zitat:
Zitat von Sittichfreundin
I
Es ist von meiner Seite alles gesagt. Nun verabschiede ich mich endgültig! (Bevor Flexi den Thread schließt...:wink1:)


:gruebel:

Ihr seid wohl froh, wenn ich endlich die Klappe halte? :mrgreen:
Ich kann Dich beruhigen, es wird mir jetzt langsam zu blöd...:knockin:
Ein jeder mache es so, wie er es für richtig halte.
Arreviderci! :flowerpower:
 
Zitat Kotrop:



Ihr seid wohl froh, wenn ich endlich die Klappe halte? :mrgreen:
Ich kann Dich beruhigen, es wird mir jetzt langsam zu blöd...:knockin:
Ein jeder mache es so, wie er es für richtig halte.
Arreviderci! :flowerpower:

Hallo,
war nicht böse gemeint, hat mich nur etwas erheitert, mehrmals zu lesen, dass es der letzte Kommentar ist. :mrgreen: Wenn Du die Diskussion zu blöd findest, finde ich es Schade, ein Forum lebt von versch. Meinungen. Ich finde es sollte nicht jeder machen, was er für richtig hält, sondern was für unsere Patienten das möglichst beste ist. Mein Kritikpunkt war, dass es in der Pädiatrie die "umfassende" Beurteilung wichtig ist und nicht nur ein Messwert (wie der genannte Blutdruck), der Wert allein sagt mir so gut wie nichts. Es ging grundsätzlich um die Auskultation und diese kann mir als Pflegernder wichtige Anhaltspunkte über eine Verschlechterung, wie Verbesserung geben. Dazu brauche ich Erfahrung, fachliches Verständnis und auch "Bauchgefühl".

Schönen Abend !:)
 
Sehr interessante Diskusion die hier geführt wird! Sehr schön!

Dennoch denke ich, dass hier teilweise über die sogennanten "Hosenknöppe" diskutiert wird!

Einerseits ist es vollkommen gleich ob ich als Pflegekraft ein Kind abhöre (zu welchen Zwecken auch immer) - andererseits sehe ich da auch Bedenken in Sachen eigenständige Medikamentendosierung (wobei jede examinierte Pflegekraft in der Lage sein sollte gewisse Dosierungsgrenzen spezieller Medikamnte zu kennen). Ich persönlich würde keinen einzigen Gedanken daran verschenken, wenn ich eienständig Dosierungen veränder, da ich dies zeitnah an die Stationsärzte weitergebe.

Vom Prinzip her ist es meiner Meinung nach völlig egal, ob ich als Pflegekraft ein Kind - z.B. mit einer Bronchitis - abhöre oder der Arzt, welcher mir dann eine neue Anordnung zur Dosierung gibt!

MfG Oliwaes
 
Hallo,

als Mutter kann ich nur sagen, dass ich bei dem Einsatz von Notfallmedikamenten/Bedarfsmedikamenten bei meinem eigenen Kind, zum Beispiel nur durch abhören/ beobachten feststellen kann ob mein Kind eine Obstruktion hat oder nicht, eine Peak-Flow Messung schafft meine Kleine noch nicht. MeineTochter hat immer ein Notfall/ Bedarfsmedikament da und eine Anordnung wie dass zu geben ist ( wie viele Hub, wie oft am Tag / wieviele Tropfen, wie oft am Tag/ welche Zeichen beachte werden sollen) !

Gehe ich jetzt mal davon aus, dass meine Tochter ins KH kommt Aufgrund eines Unfalls nur mal so als Beispiel und ich dem zuständigen Arzt bescheid sage das meine Tochter als Bedarfsmedikament Inhalationen mit Salbutamol hat dann wird der Arzt das sehr wohl auch in der Kurve festhalten, wer stellt aber nun den Bedarf fest?

Natürlich ist dieses Kind noch nicht in der Lage selber zu sagen ich bekmme keine Luft. Ergo muß das die KS der KP GuKP GuKS oder wie auch immer entscheiden(abhören/beobachten/inhalation durchführen) und dann den Arzt darüber informieren damit er z.B. über eine Dauertherapie nachdenken kann.

Kinder die Atemnot haben müssen nicht unbedingt die typischen obstruktiven Zeichen haben (Husten, Pfeifen, Quietschen) bei meiner Tochter ist es zum Beispiel der Fall das sie sehr Ruhig wird und viel Hustet/ oder auch nicht Hustet, das sie Einziehungen der Atemhilfsmuskulatur hat, wenn mir das schon auffällt, wie sollte das dann dem Pflegepersonal nicht auch auffallen und es den Bedarf darüber definieren?

Viele Grüße

Cleo
 

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